Gustav Bodelschwingh - Friedrich v. Bodelschwingh - Ein Lebensbild
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Jedes von uns Geschwistern hatte in jener Zeit in großer Versuchung und Gefahr gestanden oder doch in ernster und schwerer Entscheidung seines Lebens. Noch vor dem Tode des Vaters hatte sich meine Schwester Sophie mit dem Landrat Julius von Oven, mein Bruder Franz mit Clara von Hymmen verlobt. Mein jüngster Bruder Ernst stand bei den Jägern in Frankfurt a. M. Wir Geschwister waren nie gewohnt gewesen, uns über alles auszusprechen, was den tiefsten Herzensgrund bewegte. Aber diesmal öffnete uns die ernste große Stunde den Mund. Mehr wie jemals sonst konnten wir einander ins Herz sehen lassen. Es war uns allen zu Mute, als wenn der Vater, den doch keiner von uns vor seinem Sterben gesehen hatte, noch vorher jedem seine Hände aufs Haupt gelegt und jedem einen ganz besonderen Segen mitgegeben hätte, und wir konnten uns vorstellen, daß er das, was er leiblicherweise zu tun nicht mehr vermocht hatte, doch im Geiste getan hatte und daß er jetzt im ewigen Vaterhause unser aller segnend und liebend gedenke.
Acht Tage dauerte dies unser köstliches Beisammensein. Dann mußte ich in meine große schwere Arbeit zurück. Während der Reise war es nicht eigentlich meine Sorge, wie ich die noch übrigen fünf Monate bis zur Rückkehr meines Freundes Ernst die Verwaltung des großen Gutes leiten sollte, sondern ein anderes bedrückte mich. Mehr wie je vorher hatte ich ein Verlangen nach einer stillen Stunde der Einkehr, zu der während der Arbeitslast der Woche keine Zeit war. Am Sonntag hätte es ja sein können. Aber es war ja unsere Gewohnheit, daß wir jungen Leute den ganzen Sonntagnachmittag auf der schönen Kegelbahn zubrachten, die auf der Insel im Garten recht traulich angelegt war. Und wer wollte uns jungen Leuten diesen Zeitvertreib verargen? Trotzdem hätte ich mich gar zu gern hiervon freigemacht, um den Sonntagnachmittag still für mich allein zu haben. So bat ich Gott, er möge mir einen Weg zeigen, wie ich davon loskäme, ohne eine Unwahrheit zu sagen und ohne mehr von mir zu verlangen, als ich damals öffentlich zu bekennen die Kraft hatte.
Da sah ich es denn als eine Erhörung meines Gebetes an, was mir gleich bei meiner Ankunft in Gramenz widerfuhr. Mein Pferd, der Soliman, ein ausgezeichnetes, ausdauerndes Roß, war während der langen Ruhezeit übermütig geworden. In dem Augenblick, wo ich mich zum erstenmal wieder in seinen Sattel schwang, stieg das Tier steil in die Höhe und überschlug sich rückwärts, sodaß ich unter das Pferd auf das Steinpflaster des Hofes zu liegen kam. Ich hatte weiter keinen Schaden genommen, als daß mein rechter Ellbogen kräftig blutete und der Knochen etwas verletzt war. Aber ich mußte doch meinen Arm mehrere Wochen lang in der Binde tragen; und während der Gramenzer Zeit erstarkte er überhaupt nicht wieder so weit, daß ich eine Kegelkugel damit hätte schieben können. So hatte ich den mir erbetenen stillen Sonntagnachmittag.
Gott schenkt uns mitunter Zeiten in unserer Pilgerschaft, wo wir nicht im dunklen Glauben, sondern im seligen Schauen seiner Gnadenwege einhergehen können und wo jeder Tag uns ein neuer Beweis seiner Barmherzigkeit und Treue ist. Solch eine Zeit brach jetzt für mich an. Ich benutzte sogleich meinen ersten Sonntag, um mich, während die andern Kegel schoben, still in Gottes Wort zu vertiefen, das mir seit meiner frühsten Kindheit ja genug gepredigt worden, mir aber nicht wieder recht persönlich nahegetreten war. Ich stand auch wochentags eine Viertelstunde früher als sonst auf, um unter den alten Linden im Garten auf- und abzuwandeln und dort ungestört meine Morgenandacht zu halten. Jedes Wort der Schrift – ich pflegte jedesmal ein Kapitel aus dem Neuen Testament zu lesen – sah ich nun mit ganz andern Augen an als je zuvor.
Dazu kam noch ein Erlebnis eigener Art. Ich hatte seit einiger Zeit die Gewohnheit, den Kindern, die mir beim Reinigen der großen Zuckerrübenfelder halfen, außer ihrem Lohn einen der kleinen Traktate zu geben, die entweder aus Stuttgart oder Straßburg oder auch aus Basel stammten und die ich von dem Kolporteur bezog, den der alte Herr von Senfft angestellt hatte. Viele Tausende dieser Traktate hatte ich schon verteilt, doch selbst gelesen hatte ich noch keinen.
Eines Sonntagnachmittags aber, als die andern wieder am Kegelschieben waren, fiel mein Blick auf einen dieser kleinen Kindertraktate. Er hieß: „Tschin, der arme Chinesenknabe”, und kam aus Basel. Er erzählte von einem armen Chinesenkinde, das englische Soldaten während des bekannten Opiumkrieges der Engländer gegen China in Schutz genommen hatten, nachdem des Kindes Vater, weil er den Engländern Dienste geleistet hatte, von den Chinesen ergriffen und hingerichtet worden war. Um das arme Waisenkind zu retten, brachten es die Soldaten mit nach England. Hier nahmen sich christliche Freunde des armen Knaben an, er wurde treulich unterrichtet, kam zum kindlichen Glauben und wurde getauft. Dann aber erkrankte er, wie so viele Kinder des Südens, die in unser kaltes Land kommen, an der Lunge und siechte langsam dahin. Er hatte aber beständig nur ein Verlangen, nämlich daß er seinen Landsleuten auch von dem Heiland sagen könnte, den er selbst gefunden hatte, und er sprach es einmal mit großem, heiligem Ernst aus: „Was soll ich einmal am Tage des Gerichts sagen, wenn meine Brüder mich fragen würden, warum ich, obwohl ich den Weg des Heils gewußt, ihnen solches nicht mitgeteilt hätte?”
In dem Augenblick, wo ich diese einfachen Worte las, war es plötzlich, als ob mir in bezug auf meinen Lebensberuf die Schuppen von den Augen fielen. Ich hatte bis dahin niemals auch nur einen leisen Gedanken in meinem Herzen gehabt, noch hatten es weder Vater noch Mutter noch irgend ein anderer Mensch mir je von fern nahegelegt, daß ich Pastor werden möchte. In diesem Augenblick aber wurde es mir so vollständig gewiß, daß mir Gott diesen Beruf geschenkt habe, daß auch kein leiser Zweifel von der Stunde an über mich kam, und ich konnte Gott mit Freudentränen dafür danken.
Doch teilte ich zunächst keinem Menschen etwas von meiner Freude mit, auch nicht meiner Mutter, auch nicht meinem Freunde Mellin, sondern nahm mir vor, mir von Gott selbst weitere Fingerzeige geben zu lassen. Daran fehlte es dann auch nicht. Im Anschluß an jenes Büchlein hatten sich meine Gedanken zunächst auf die Arbeit unter den Heiden gerichtet. Dahin ging meine Sehnsucht.
Inzwischen war die Erntezeit hereingebrochen. Es war eine gewaltige Ernte, die in den fünf großen Gütern einzubringen war. Es trat anhaltende Hitze ein. Das Korn reifte schnell und gleichzeitig, sodaß es auch möglichst schnell hintereinander geerntet werden mußte. Es wurde mir sehr bange, wo ich die Arbeiter für die Ernte herbekommen sollte, damit sie nicht verdürbe.
Eines Tages hatte ich mich schon mit Tagesanbruch auf mein Pferd gesetzt, um in einem Nachbardorf Arbeiter für meine Ernte zu werben. Als ich damit fertig war, ritt ich hinüber nach dem kleinen Städtchen Bublitz, wo, wie ich wußte, eben ein Missionsfest gefeiert wurde. Die Feier neigte sich schon ihrem Ende zu. Ich band mein Pferd draußen an und trat, um doch noch einiges zu hören, in die Kirche ein. Ich merkte gleich, daß der Pastor den Text hatte: „Die Ernte ist groß, aber der Arbeiter sind wenige; bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende!” Herzandringend schilderte er die Not hinsiechender, sterbender, verderbender Menschenseelen und des Herrn Jammer über sie, und zuletzt fragte er mit großem Ernst, ob denn unter der ganzen Gemeinde, unter allen, die im Gehorsam gegen den Befehl Christi um Arbeiter in seine Ernte bäten, nicht auch ein solcher wäre, der sich selbst für diesen Dienst stellen wollte. Da hieß es laut in mir: „Ja, ja, ich will gern kommen.” Fröhlich, ja, frohlockend jagte ich heimwärts, um zunächst die irdische Erntearbeit in Gang zu bringen.
In fliegender Eile gingen nun die letzten Monate meiner Gramenzer Zeit zu Ende. Mein Freund Ernst Senfft kam, um mich abzulösen. Die äußeren Verhältnisse hatten sich auch weiterhin entschieden gebessert. So konnte ich, da auch einige tüchtige Wirtschaftsinspektoren gefunden waren, meinem Freunde die Aufgabe getrost in die Hand legen. Am 11. Oktober nachts schnürte ich mein Bündel. Das Andachtsbuch meiner Eltern, der liebe Bogatzky, war inzwischen auch mein Freund geworden, und es war mir eine nicht geringe Stärkung meines Glaubens, was mir Bogatzky an diesem Abend mit auf den Weg gab, Apostelgeschichte 26, 17: „Ich will dich erretten von dem Volk und von den Heiden, unter welche ich dich jetzt sende.”
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