Gustav Bodelschwingh - Friedrich v. Bodelschwingh - Ein Lebensbild

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Friedrich v. Bodelschwingh: Ein Lebensbild: краткое содержание, описание и аннотация

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Mitten in diese für mich so bewegte Arbeits- und Kampfeszeit fiel ein Ereignis besonderer Art. Ich war eines Abends im Monat Mai 1854 nach Buchwald hinübergeritten, wo mir ja immer der Eintritt in das liebe Glasenapsche Familienleben offen stand. Da wurde ein Brief durch einen besonderen Boten von Gramenz hinter mir her geschickt. Er war von der Hand meiner lieben Mutter und begann: „Ehe Du diesen Brief liest, mein lieber Sohn, bitte Gott, daß es Dir zum Segen werde, was ich Dir mitteilen muß.” Und nun kam die Nachricht von dem seligen Heimgang meines Vaters.

Der Vater hatte sich schon mehrere Jahre zuvor wieder eine Arbeit vom König ausgebeten. Und zwar hatte er gewünscht, daß ihm wieder ein Landratsamt zugewiesen werden möchte. Er trachtete nicht nach hohen Dingen, und solch ein geringer Posten wäre ihm in der Tat das liebste gewesen. Statt dessen hatte ihn der König im Jahre 1852 zum Regierungspräsidenten in Arnsberg ernannt anstelle des jüngeren Bruders meines Vaters, der das Finanzministerium in Berlin übernahm. Auch dieser Posten war ihm recht, und er hat ihn mit größter Freudigkeit und Treue die zwei letzten Jahre seines Lebens verwaltet.

Etwa ein Jahr vor der mir ganz überraschend gekommenen Todesnachricht hatte mich schon einmal ein Brief der Mutter plötzlich den weiten Weg von Gramenz nach Westfalen machen lassen. Die Mutter schrieb, daß der Vater tödlich erkrankt sei und die Ärzte wenig Aussicht für sein Leben ließen. Als ich nach Berlin zu meinen Verwandten kam, war die dort eingetroffene Nachricht noch hoffnungsloser, sodaß ich nichts anderes mehr erwarten konnte, als des Vaters Antlitz hienieden nicht mehr zu sehen.

Ich kam von Soest mit der Post abends zehn Uhr in Arnsberg an, wo das elterliche Haus dicht bei der katholischen Kirche an einem freien Abhang gelegen war. Der Mond stand hell am Himmel. Ich traute mich zunächst nicht in das Haus hinein, sondern ging von allen Seiten herum, um an den etwa vorhandenen Lichtern zu erkennen, was ich darin wohl vorfinden würde. Noch stand ich einen Augenblick an das Geländer des Abhangs gelehnt, als plötzlich die Haustür aufging und ein Mann heraustrat. Es war der Doktor. Ich lief ihm nach und faßte ihn beim Arm. „Gehen Sie nur getrost hinein,” sagte er, „seit heute mittag ist die Krisis zum Leben eingetreten.”

Drinnen fand ich außer der Mutter und den beiden Schwestern auch meine beiden Brüder, die bereits vor mir eingetroffen waren, Franz von seiner Oberförsterei, Ernst, der den Soldatenstand erwählt hatte, von seiner Garnison in Frankfurt a. M. Ich war der weiteste und letzte. Am Morgen nach meiner Ankunft hörte ich, an der Tür stehend, den Vater zur Mutter sagen: „Frau, was machst du für ein Gesicht! Ich glaube, der Friedrich ist auch da.” So mußte ich denn hinein. Dann haben wir miteinander, wie schon so oft, die selige Zeit der Wiedergenesung des Vaters mit innigster Dankbarkeit und Freude gefeiert. Denn sobald die Krisis eingetreten war, ging es bei der kräftigen Natur des Vaters meist schnell wieder mit ihm aufwärts. Es war dies das letzte Zusammensein, das ich auf Erden mit dem teuren Vater hatte. Noch einmal kosteten wir alle mit vollen Zügen das friedsame Glück unseres Familienlebens.

Bei Gelegenheit dieser seiner Erkrankung hatte Vater vor der Feier des heiligen Abendmahls einmal gesagt: „Herr, wenn du siehst, daß es mir und den Meinen heilsam ist, daß ich noch bleibe, so will ich wohl bleiben; wenn du aber siehst, daß ich von dir abkommen sollte, so nimm mich nur gleich dahin!” Dem Pastor Bertelsmann aber sagte er damals: „Ein armer bußfertiger Sünder stirbt allezeit in Frieden.” Von dieser Zeit ab äußerte er öfter das Verlangen, daß ihm Gott doch ein langes untätiges Alter ersparen möchte und, wenn er nicht mehr arbeiten könne, mit ihm eilen möchte aus der Zeit in die Ewigkeit.

Besonders schwer lag meinem Vater meine Zukunft auf der Seele. Weil er arm war und mir kein eigenes Gut kaufen konnte, mich auch die Bewirtschaftung unseres kleinen Familienbesitzes Velmede nicht hätte befriedigen können, so hatte ich meinem Vater öfter erklärt, daß ich gern mein Leben lang als Verwalter fremder Güter arbeiten wolle. In der Tat erscheint mir das noch jetzt viel leichter, als selbst Besitzer zu sein, wenigstens unter den Verhältnissen, in denen sich die meisten Besitzer der östlichen Provinzen befinden. (1884 geschrieben.) Einmal ist es die Last der Sorge, die einen großen Teil von ihnen drückt, da sie mit Schulden beladen sind. Aber noch mehr sind die Umstände qualvoll, daß sie sich immer in den Gewinn der Ernte gewissermaßen mit den Tagelöhnern zu teilen haben und dabei der beständige Kampf nicht aufhört, wieviel sie diesen geben, wieviel sie selbst behalten sollen. Für einen Verwalter fremden Gutes, der keinen eigenen Gewinn für sich daraus zu ziehen hat, ist dagegen die Lage unvergleichlich leichter, und die Sorgen sind so viel geringer.

Gleichwohl war dieser Gedanke meinem Vater schwer; und er hatte den Wunsch, da meine Gesundheit sich inzwischen wieder vollkommen gekräftigt hatte, daß ich noch einmal eine Universität beziehen möchte. Was ich aber nach seiner Meinung studieren solle, sagte er nicht. Bloß wenn vom juristischen Studium die Rede war, sagte er: „Junge, das ist für dich zu trocken, das hältst du nicht aus.” – So blieb diese Frage offen. Ich reiste von Arnsberg nach Pommern zurück, um zunächst meine dortige Arbeit fortzusetzen, in der ich dann, ein Jahr später, durch die Nachricht von dem Tode meines Vaters überrascht wurde.

Durch eine Hungersnot, die infolge einer Mißernte im südlichen Teil des Regierungsbezirks Arnsberg herrschte, hatte Vater im Frühling 1854 eine ihn besonders bedrückende Last auf sich liegen. Er liebte es nicht, solche Nöte vom grünen Tisch aus zu bekämpfen, sondern hatte sich persönlich nach dem armen Wittgensteiner Land aufgemacht. Er hatte zu Fuß die armen Ortschaften durchwandert und war selbst in die Hütten eingetreten, an deren Tür der Hunger klopfte, um nach eigenem Augenschein desto leichter und gründlicher Abhilfe schaffen zu können.

Eines Nachmittags wurde er von einem Regenschauer überrascht, sodaß er durchnäßt in dem kleinen Städtchen Medebach anlangte. Dort war es, wo ihm Gott seine Sterbestunde bescherte. So wie er es sich gewünscht hatte, wurde er mitten aus seiner frischen, fröhlichen Arbeit herausgerufen. Die Mutter konnte auf die Nachricht von seiner Erkrankung noch zu ihm eilen und einige Tage das ihr allezeit köstliche Glück genießen, ihn selbst pflegen zu dürfen und mit ihm stille, selige Stunden zu feiern. Sie war diesmal voller Hoffnung, daß es wieder zum Leben gehen würde. Dann aber war plötzlich Lungenschlag eingetreten, der beiden nur eben so viel Zeit ließ, voneinander Abschied zu nehmen, ohne daß zu einem langen schmerzlichen Scheiden Zeit geblieben wäre.

Als beide Schwestern, Frieda und Sophie, die zuerst die Trauernachricht erreichte, in das Zimmer traten, wo die Mutter neben der Leiche des Vaters saß, da sahen sie zu ihrem Erstaunen nicht ein von Schmerz zerrissenes, sondern von Dank verklärtes Antlitz, ebenso voll Frieden als das verblichene Antlitz des Vaters selbst. „Aber du weinst ja nicht?” fragt eine der Schwestern. „Wie sollte ich weinen,” war ihre Antwort, „da Gott ihn mir 28 Jahre lang gelassen hat und wir so unbeschreiblich glücklich zusammen gewesen sind!” Es war freilich noch etwas Größeres, das ihre Tränen stillte und ihre Traurigkeit in Freude verwandelte: Sie wußte, daß sie nicht in Ewigkeit geschieden waren, sondern vielmehr im Vaterhause ewig verbunden sein sollten.

Ich mußte manches entbehren von dem Segen, der meinen Geschwistern in diesen Tagen geschenkt wurde. Der Brief meiner Mutter nach Gramenz hatte nahezu drei Tage gebraucht, und wiewohl ich mich auf der Stelle aufmachte und Tag und Nacht reiste, so fand ich doch nur das bereits mit Erde zugedeckte Grab meines Vaters. Und doch waren es Tage unerwartet reichen Segens und Friedens, die uns um das Grab versammelten Geschwistern zuteil wurden, als wir noch einige Tage bei der Mutter blieben. Bei unserer lieben Mutter war es immer so, daß gerade während der Zeit des ersten und tiefsten Schmerzes der Glaube in ihr sich am sieghaftesten bewies und die Freude über die Tröstungen Gottes viel größer war als der Schmerz. Besonders groß aber war ihre Freude, als sie während unseres Beisammenseins merkte, daß wir fünf Geschwister alle uns mit ihr auf demselben Wege befanden und ihren Glauben und ihre Hoffnung teilen konnten.

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