Georg Engel - Hann Klüth - Roman

Здесь есть возможность читать онлайн «Georg Engel - Hann Klüth - Roman» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Hann Klüth: Roman: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Hann Klüth: Roman»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Hann Klüth: Roman — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Hann Klüth: Roman», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Na, ich mein, – na, wie soll ich dich das klarmachen? – Küßt du ihr denn? – Und faßt du ihr manchmal liebreich um? Und wenn sie eins 'n Schnupftuch verliert oder 'ne Schleife, steckst du das zu dich und hast dir damit?«

Hann hörte furchtsam zu. All das, was der alte Lügenlotse jetzt anführte, flößte ihm eine ungeheure Furcht ein. Das Schnupftuch, die Schleife, das Umfassen, alles. Eine ängstliche Neugierde erfaßte ihn.

Hastig schüttelte er seinen plumpen Kopf.

»Na, dann will ich dir was sagen,« ermahnte der Alte, »wenn du das Ding so gern leiden magst, dann mußt du fix machen – denn später« – er schüttelte bedenklich das Haupt – »sie is 'ne kleine Hex, wer weiß, was später mit ihr los is – ob sie dich dann noch will? Verstehst du auch, du lütter Dämlak, was ich mein?«

»Ne, oll Kusemann, ich versteh' dich nicht.«

»Na, dann paß auf, der Umgang zwischen Männliche und Weibliche is nämlich sehr schnurrig – hör zu, ich will dich das erklären: Siehst du, da gibt es nämlich Männers, die von allen, aberst ich sag' dir, auch von allen Weibers geliebt werden, und die dabei gegen Damens sehr stolz sind. – So einer bin zum Beispiel ich. Ich weiß auch nicht, wie es kommt. Aber es is so!

»Ein alter Professor drin aus der Stadt sagte mich mal, es liegt an dem Geruch. – Wie gesagt, ich hab' da noch nich drauf geacht.

»Und zum zweiten gibt es Männers, die nu wieder ihreseits gegen die Weiber 'ne große Liebe und Andacht haben und sehr demütig gegen ihr sind. – Sieh, zu dieser zweiten Sorte wirst du woll gehören, wenn es mal so weit sein wird. Und deshalb müssen diese zweiten Schafsköpp' sich recht frühzeitig verloben und verfreien, damit ihnen die Herzallerliebsten noch in der Dummheit zulaufen. Denn später pfeifen die Frauenzimmers auf die Demütigkeit und halten das für Langweiligkeit und machen denn ganz verfluchte Chosen. – Verstehst du mir?«

Hann starrte ihn an und hielt sich krampfhaft an der auf- und niederknarrenden Brettertür fest. Zum Umsinken müde war er, und doch hätte er gern noch mehr gehört, denn das kleinste Wort kam ihm geheimnisvoll vor, weil Line damit irgendwie in Verbindung zu stehen schien. Es wurde ihm ganz kalt vor Furcht.

»Was nu aber deine Brautschaft anbetrifft« – wollte der Lotse seinen Spaß fortsetzen, – da wurden auf der steinernen Mole kurze Tritte laut, wie wenn leichte Holzpantöffelchen darüber klapperten, und aus den Wassernebeln, die zerfasert und gespenstisch an der Steinwand in die Höhe quollen, tauchte eine kleine Gestalt auf.

Line.

»Oll Kusemann, is Hann bei dir?« rief sie atemlos und beugte sich mit halbem Leib in die Hütte hinein.

»Ja, hier, Lining,« stammelte der Junge.

Ihm fiel alles ein, was sein Freund eben vorgebracht hatte. Jetzt wäre er am liebsten davongelaufen.

Ihr Atem stürzte nur so aus der kindlichen Brust hervor, aber die Augen blitzten vor Neugierde und Spannung.

»O Hann, komm fix nach Haus. – Abendessen. – Wenn du bloß wüßtest, wie Siebenbrod wieder schimpft.«

»Ißt der jetzt auch an eurem Tisch?« fragte oll Kusemann hastig.

»Ja.«

»Und er schimpft?«

»Furchtbar.«

Süh – süh, dachte der Lotse für sich, und Hann soll Vater zu ihm sagen? »I, Kinnings,« sprach er laut, »hört ihr nicht, was Niklas eben ruft?« In der Tat begann der Rabe, den wohl frieren mochte, laut zu krächzen: »Scharp – scharp.«

»Hörst du's,« verkündigte oll Kusemann, während er schnell die Hütte verschloß, »Hochzeit,« sagte er. – »Es gibt Hochzeit bei euch. Siebenbrod heiratet euer Mutting. Und horch – «

Wieder schrie der Rabe sein »Scharp«.

Der Lotse pfiff und tat einen Luftsprung. »Ne so was lebt nich,« schrie er beglückt. »>Verlobung< sagt er auch, hast du's gehört, Dirning? – Ganz deutlich >Verlobung<. Nu kommt fix.«

Er zog die Kinder mit sich fort. Sorgsam, damit sie in dem dicken, milchigen Nebel nicht ins Wasser stürzten.

Deshalb schritt er voran.

Hinter sich hörte er, wie die Kinder ängstlich miteinander über Siebenbrod flüsterten.

»So spät – so spät,« hauchte Line erwartungsvoll. »Wird er dich jetzt nicht wieder schlagen?«

»Ja, das wird er woll,« gab Hann zu, dem die Zähne klapperten.

Die Kleine sah ihn an. Ihre Spannung stieg immer höher.

Ganz finster war es unterdes geworden.

Vom Fluß tönte ein scharfes Murmeln herauf, und auf den Wiesen tanzten kolossale, bleiche Gestalten.

Da machte der Lügenlotse, der ihnen bis dahin schweigsam vorausgeschritten war, obwohl er ihre Unterhaltung Wort für Wort aufgefangen, plötzlich an einem gespenstisch aufragenden Querbaum halt.

Ein vergessenes, grobes Netz flatterte im Abendwind von der Gabel herab und verbreitete einen ätzenden Fischgeruch. Es sah aus, als ob von einem Galgen eine Riesin in langem, schleppendem Gewande herabschlottere.

Dieser Platz schien oll Kusemann für den närrischen Spaß, den er mit den Kindern treiben wollte, der rechte Ort. An dem Pfahl blieb er stehen.

»Kommt her,« flüsterte er darauf, und als die Kinder in der Schwärze neben ihm standen, legte er jedem von ihnen den Arm um die Schulter und beugte sein bärtiges Haupt zwischen die jungen Köpfe.

»Kommt her. – Ihr müßt ein Bündnis machen gegen Dietrich Siebenbrod. – Das ist klar. Aber das beste Bündnis zwischen einen Männlichen und eine Weibliche is die Verlobung. Ihr müßt euch also verloben. – Daß ihr noch 'n bischen jung seid, das is woll wahr, aber es braucht ja auch erst später die richtige, die ganz richtige Verlobung zu folgen. – Na also, was sagt ihr?«

Prachtvolle, glitzernde Sterne brachen hier und da durch den stillen Nebelhimmel hindurch, und in seinem Halbtraum vernahm Hann, daß oll Kusemann von neuem vor sich hinlachte, während er die beiden Kinder eng aneinander schob.

»Nu küßt euch,« befahl er.

Voller Angst küßten sich die Kinder.

Der Lotse pfiff durch die Zähne und sprang, wie er es bei freudigen Anlässen zu befolgen pflegte, hoch in die Luft.

»So,« schmunzelte er seelenvergnügt. »Nu seid ihr so weit. – Ich gratulier' euch. – Kommt, Kinnings, fix, fixing, damit ihr zu Haus nich Schläg kriegt. – Und wenn ihr Hochzeit macht, Lining, weißt was? – Dann schenk' ich dir ein goldenes Brokatkleid – ja – hm – natürlich – ein goldenes Brokatkleid und silberne Schuhe mit diamantne Schmetterlinge darauf. – Da drüben im Kloster, da liegt so was vergraben. Ich kenn' die Stell'. Ja, und Hann – na, du weißt doch, Jung, daß hier in unserem Bodden die alte Stadt Vineta untergesunken is. Pass' auf, für dich hol ich mal in 'ner besonderen Stund eine Molle voll alter Dukaten rauf. Ich hab neulich erst mit meinen Wasserfernrohr so was funkeln sehn. – Und nu adjüssing, Kinnings – hier is mein Haus und mein Alwining wartet all – und nu macht, daß ihr weiterkommt.«

Er verschwand.

Die beiden Kinder aber liefen Hand in Hand heim.

Eine Stunde später lag Hann in seinem Dachverschlag im Bett. Um das Haus wehte jetzt ein frischer Seewind. Der raschelte in dem Stroh des Daches, wisperte Märchen und fuhr auch durch die Ritzen, so daß der Knabe fror.

Er schauderte zusammen und konnte nicht einschlafen, denn all dieses Merkwürdige, Zauberische schwirrte in dem Kämmerchen vor seinem Lager hin und her. Die grüne Wiese und Line, die Prügel und die Verlobung, der Kuß und die untergegangene Stadt voller Dukaten. – Und plötzlich begannen noch die Ameisen aus dem Hügel an der Wand wirr durcheinander zu kreisen.

Ihn nahm der Schlaf.

Aber das glaubte er doch noch zu hören, daß Pantöffelchen an seiner Tür vorüberklapperten und eine Stimme hindurchrief: »Hann, bist du noch mein Bräut'gam?«

Dann huschte es nebenan in die Kissen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Hann Klüth: Roman»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Hann Klüth: Roman» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Hann Klüth: Roman»

Обсуждение, отзывы о книге «Hann Klüth: Roman» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x