Georg Engel - Hann Klüth - Roman
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»So 's recht,« lobte Siebenbrod, »so bleib man bei.«
»Hilfe – Hilfe – laß mir ins Boot.«
»I ne, mein Jünging, dann lernst du ja nichts.«
»Ich – ich – kann nich mehr.«
»I – das glaubst du man. Siehst – stoß tüchtig aus – so 's schön.« Erst als Hann nach zehn Minuten wortlos das zweitemal versank, zog der Lehrmeister seinen Schüler auf die Planken zurück. Er war sehr zufrieden mit ihm. Aus Hann mußte etwas Erwähltes werden. Er hatte nach der Warmbieruhr eine volle Viertelstunde ausgehalten.
»Schön – schöning.«
Und wie der Junge völlig betäubt und teilnahmlos, zitternd und fröstelnd auf dem Vorratskasten saß, da schoß Siebenbrod der Gedanke durch den Kopf, daß er diese große Leistung auch gebührend ehren müsse. Rasch schloß er deshalb den Kasten auf, nahm die Flasche heraus, und als Hann errötend voller Ekel abwehrte, setzte er dem Jungen mit sanfter Gewalt das Glas an den Mund und zwang ihm mehrere Schluck hinunter.
»I, Jünging, das is dich ja gesund, der schöne Kirsch, so – so – siehst du – na, ich sag bloß, aus dich wird was – sollst mal sehn.«
Hann drehte sich etwas im Haupt. Aber dadurch steigerte sich Siebenbrods Zufriedenheit nur.
Wie schön roch nicht der geliebte Kirsch.
Wehmütig verbarg der Bootsmann das rubinfunkelnde Naß wieder in den Schiffsschrank. – »Ja, wenn man Zesnerfischer werden wollte.« Kein Spaß, wahrhaftig! Aber aus Hann wurde was! – Das stand fest.
Der arme Junge.
Er getraute sich nicht in das Lotsenhäuschen zurück, als Siebenbrod nach der gemeinschaftlichen Seefahrt in dem rotgepflasterten Flur verschwand. Noch zitterte er vom Kopf bis zum Fuß. Dazu summte der ungewohnte Alkohol förmlich in seinem Kopf herum. Er sah alles, als ob es auf Wolken tanze.
Und dann die Scham!
Geprügelt, durchgehauen, wie ein boshafter Köter. Nun wußten es doch gewiß bereits alle.
Ganz sicher, von Line mußten sie es längst gehört haben.
Oh, wenn bloß Line nicht dabei gewesen wäre. Das tat so weh. Er konnte sich selbst gar nicht erklären, warum das Bild des erstaunten, lächelnden Kindes in seinem Innern wie mit Messern eingerahmt schien.
Das riß und schnitt.
Ne, ne, lieber nicht Abendbrot essen, obwohl er vor Müdigkeit am liebsten sich auf die offene Dorfstraße geworfen hätte. Nein, irgend jemand dasjenige anvertrauen, was er erlebt. Wenn er das nur könnte!
Aber wem?
Der Junge dachte nach.
Seinen Brüdern?
Nein, nein, die waren zu fein dazu.
Sein Mudding?
Auch nicht, die weinte und gab selten Antwort.
Draußen klang im selben Moment eine Handharmonika durch die stille Abendluft herüber.
»Judemädel, wasch dich, kämm dich, putz dich schön,
Denn wir woll'n zum Tanze geh'n.«
Malljohann spielte wieder auf dem Dach seiner Kajüte, während am Bollwerk einige Matrosen mit ein paar Dorfmädchen dazu lachten und sangen.
Bewahre, was sollte Hann wohl unter solch Fröhlichen anfangen?
Ne, ne, Malljohann war auch nicht der richtige.
Aber plötzlich wußte er's.
Es gab nur einen.
Oll Kusemann.
Ja, zu dem mußte er sich schleichen.
Und es war so natürlich, daß der Knabe zu dem Lügenlotsen seine Zuflucht nehmen wollte. Denn dieser Phantast ohnegleichen, dem das Leben eine einzige bunte Unwahrheit, eine schillernde Seifenblase erschien, der sich an seinen eigenen, närrischen Geistessprüngen ergötzte wie ein Kind, das den Affenkäfig beschaut, – er brauchte Hann als sein Publikum, als seinen Hörer – und deshalb liebte er ihn. Und auch Hann verehrte den Alten leidenschaftlich als seinen einzigen Freund. Ja, in das Wetterhäuschen zu oll Kusemann mußte der Junge.
Vorsichtig, nach allen Seiten ausspähend, schlich der Geprügelte die wenigen Schritte bis zur Hafenmündung, wo auf einer Steinmole eine ausrangierte Badehütte stand.
Das war der Beobachtungsposten des Lügenlotsen.
Und richtig, da lehnte der Gesuchte in der offenen Tür, strich über seine schmucke, blaue Uniform und fuhr sich wohlig über den spitz geschorenen, grauen Kinnbart, denn oll Kusemann hielt sich trotz seiner Sechzig für einen schönen Mann, für einen Eroberer, von dem Frauen, Dirns und noch Jüngere zu erzählen wußten.
Als er den fröstelnden Jungen gewahrte, schielte er mit seinen fröhlichen, blauen Augen auf ihn hin, denn oll Kusemann schielte ein wenig, spuckte pfeilschnell und kunstgerecht seinen Priem dem Ankömmling vor die Füße und äußerte teilnehmend: »Na, Hann, bist ins Wasser geschmissen worden?« Denn der Lügenlotse hatte durch sein Lugfenster und mit seinem Fernrohr längst das Erlebnis seines Freundes festgestellt.
Hann stutzte.
Was war das wieder für ein neues Wunder?
»Woher weißt du das, oll Kusemann?«
Statt einer Antwort wies der Angeredete mit seinem Fuß ein wenig in die Höhe, und da sah denn Hann, wie oben auf dem Dach der Hütte der gezähmte Rabe oll Kusemanns, Niklas mit Namen, hin und her hüpfte, von dem der Lotse oft mit größtem Ernst behauptet hatte, daß dieser Vogel ihm alle möglichen Geheimnisse hinterbringe.
»Ach so,« sagte der Junge und senkte demütig den Kopf.
Dann heulte er auf.
»Jung, rohr nich,« tröstete oll Kusemann gutmütig und zog den Knaben in das enge Bretterloch hinein, »hör' zu. Ebenso wie dich – so is es – hm, ja – so is es Kolumbussen auch gegangen.«
Hann, der zu seinen Füßen saß, schluckte noch.
»Wer is Kolumbus?«
»Was? Du weißt das nicht? – Jung, das kommt von deine verfluchtige Ungebildheit – hm, ja.« —
Oll Kusemann schob behaglich seinen Priem hin und her und schielte unternehmungslustig auf den ruhenden Bodden, über den die Dämmerung daherzog wie eine Schlachtreihe grauer Nebelgeister. —
»Na also – Kolumbus, je – na, Kolumbus, was is er weiter gewesen, as so'n lütter spanischer Schiffsjung? – Aberst sein Vater, der hatte sich das in den Kopf gesetzt, er sollt' was entdecken, womöglich einen ganzen Weltteil, und, um ihm das anzugewöhnen, hat er ihn auch immer im Wasser untergetümpelt als Siebenbrod heut mittag dir – na, und sühst du, was hat der Jung getan? – Ausgerissen is er, mit noch paar andere solche Ströper und hat Amerika entdeckt! Wat sagst nu?«
Hann vergaß eine kurze Zeit sein Unglück.
»Woher weißt du das alles?« fragte er rasch, »bist du denn dabei gewesen?«
Diese Frage reizte den Lotsen zu einer kräftigeren Leistung.
»Je, erzählt ich dich das noch nie? – Ich bin es ja gewesen, der da so immer in dem Mastkorb schrie: »Land – Land!«
»Dann hast du ja Amerika entdeckt?« echote der Kleine.
Hann versäumte vor Bewunderung, den Mund zuzumachen.
»Das hab' ich,« bestätigte oll Kusemann behaglich. – »Das kann mir keiner streitig machen. – Und hier« – dabei zog er eine ausländische Münze aus der Tasche – »kannst du noch die spanische Medaille sehen, die ich dafür bekommen hab. Kuck – hier.«
Hann sah hin; dann begann er wieder zu heulen.
»Was is?«
»Prügel,« jammerte der Junge. Und nun teilte er dem neugierig aufhorchenden Lotsen das Begebnis auf der Wiese mit, und wie er in Gegenwart von Line so entwürdigend geschlagen worden sei.
Der Lotse wurde ungeduldig. Der kleine Bursche amüsierte ihn heute nicht. Und oll Kusemann war mehr für einen Spaß zu haben. Am liebsten war es ihm, wenn man lauschend seinen Lügenphantasien folgte.
»Hör eins« – mißbilligte er – »was is das mit der lütten Dirn? Den ganzen Tag steckst du mit ihr zusammen. Is sie deine Braut?«
»Was, oll Kusemann?«
»Ob sie deine Braut is?«
Der Junge wurde dunkelrot. Er ahnte selbst nicht, warum. Am ehesten hielt er diese Frage für eine neue Entwürdigung.
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