Georg Engel - Hann Klüth - Roman
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Er konnte es aber auch geträumt haben, denn der Mond lachte bereits auf ihn herunter und freute sich über all die bunten Lügen und nannte ihn einen »dummen Jungen«.
VI
Ein weißgedeckter Tisch befand sich in der Mitte. Porzellanteller standen darauf, und wahrhaftig – Messer und Gabeln sah man säuberlich auf gläserne Bänkchen gelegt.
In der großen Parterrestube, die jahraus, jahrein ganz leer stand und nur zu großen Feierlichkeiten benutzt wurde – zuletzt hatte der Sarg des alten Klüth darin gestanden – war heute am Sonntag Sand in feinen Kringeln auf den Estrich gestreut. Grobe, weiße Gardinen bemerkte man vor die Fenster gesteckt, und mitten auf dem Tisch prangte ein Strauß bunter Georginen.
Das hatte etwas zu bedeuten.
Alle empfanden es, aber keiner erriet den Zweck dieser Vorbereitungen, oder man scheute sich doch, ihn ernstlich ins Auge zu fassen.
Allerdings, eine Möglichkeit, eine denkbare Erklärung schien vorhanden.
Bruno, der Sekundaner, hatte vor drei Tagen zu den Michaeliferien den Berechtigungsschein zum einjährigen Dienst aus der Stadt nach Hause gebracht und erwartete nun als freier Mann den Augenblick, daß irgend jemand mit ihm zum Konsul Hollander führe, damit dieser weitere Aufschlüsse über die Zukunft seines neuen Lehrlings erteilen könnte.
Wer jedoch dieser begleitende Jemand sein sollte, darüber war keine Gewißheit zu erlangen. Paul, der Student, hatte sich bereits mehrfach dazu erboten, war indessen von der Mutter mit einem leisen, beinahe wehmütigen Kopfschütteln abgelehnt worden.
Also ein anderer!
Aber wer?
Siebenbrod? – der Sekundaner stampfte mit dem Fuß – das war hoffentlich völlig ausgeschlossen. Der Bootsmann konnte sich doch unmöglich vermessen, mit dem feinen Bruno, dem sein Jackettanzug so elegant saß, und der sich seit drei Tagen bereits im heimlichen Besitz eines Zigarettenetuis befand, den Weg zum Konsul anzutreten?
Also Siebenbrod nicht.
Wer aber?
Die vier Kinder warteten schon in dem großen Zimmer eine geraume Zeit. Noch war die Mutter nicht erschienen, was ganz gegen alle Gewohnheit verstieß. Und nur Line, die vor einer Weile verstohlen und mit ihren katzenhaften Tritten an der Bodenkammer der kleinen Frau vorbeigehuscht war, sie allein wußte, daß es in dem verschlossenen Raum merkwürdig geraschelt habe. Gerade wie wenn dort schwere alte Seide geglättet würde.
Und Frau Klüth besaß in der Tat ein altes, schwarzes Seidenkleid, ein echtes, ehrwürdiges Lyoner Stück, das von oll Kusemann vor etwa dreißig Jahren, als er sich noch »Strom« nannte, direkt für die drei Lotsenfrauen nach Moorluke eingeschmuggelt war.
Line kauerte in einer Ecke, biß mit ihren spitzen Zähnen in die Lippen und sann fieberhaft darüber nach, ob die Mutter dieses Heiligtum wirklich anlegen wolle.
Ja, wenn jenes Prachtstück hervorgeholt wurde, dann stand Großes bevor.
Auch Hann stand mitten in der Aufregung.
In seinem zottigen, düffelblauen Sonntagsanzug hockte er am unteren Ende des Tisches und war starr vor Ehrfurcht über die ungewohnte Pracht dieser Zurüstungen.
Das große Zimmer. Die feinen Ringelkreise des Sandes auf dem Fußboden. Am Fenster die beiden schwarzgekleideten Brüder, die leise miteinander verhandelten; in der Ecke Line mit dem wunderhübschen weißen Kleidchen und der rosa Schleife im Haar! – Die Georginen, und draußen auf der Dorfstraße die vorüberwandelnden Fischer, die alle so seltsam nickten und lächelnd in die Fenster hineinsahen!
Nein, das war alles so spannend – so – so —
Dem Jungen saß etwas in der Kehle, das Herz schlug ihm stark vor Erwartung, und nicht ein einziges Mal wagte er es, zu Line hinüberzublicken.
Seit sie seine Braut geworden, bedeutete sie für ihn direkt einen Gegenstand namenloser Furcht. Nach jenem Abend ging er ihr scheu aus dem Wege und erkühnte sich nicht mehr, das Dirnchen anzureden.
Da fiel etwas Schwarzes in das sonnenbeschienene Fenster.
Alle im Zimmer mußten wie auf Verabredung auf die helle Dorfstraße hinausblicken.
Welch ein wunderliches Bild.
Dort draußen auf dem weißen Sande ragte die lange Gestalt des Bootsmannes aus einem Menschenhaufen hervor, merkwürdig ungelenk anzusehen in seinem Bratenrock und dem wolligen Zylinder, aber heute noch steifer wie gewöhnlich, da er eine große Mappe mit aller Kraft an sich preßte, als wünsche er sich eines kostbaren Gutes beständig zu versichern.
Da standen sie alle um ihn herum. Ein paar Zesnerfischer, ferner die beiden Lotsen, oll Kusemann in seinem schmucken, blauen Wams, und Friedrich Pagels mit dem verschnürten Bein, sodann Klaus Muchow, der stärkste Fischer von Moorluke mit einem blondlockigen Neptunshaupt, das stumm und taub zugleich war, ja selbst Malljohann, dessen Kartoffelkahn gerade wieder vor dem Lotsenhäuschen der Klüths ankerte, beteiligte sich von fern an dieser Ehrung. Tiefsinnig saß er auf seinem Kajütendach und spielte in Anbetracht der Feierlichkeit: »Deutschland, Deutschland über alles.«
Und alle gratulierten dem Bootsmann.
»Ich dank' euch auch,« sagte Siebenbrod stolz, »ich werd' nun mein Möglichstes tun.«
»Ja,« stellte der wassersüchtige Lotse mit dem Schnürbein, der sich am besten auf Geschäfte verstand, fest, »das Haus is ja auch ganz nett. Das Dach muß ausgebessert werden.«
»Ne, ne,« widersprach Siebenbrod mit einer gewissen Besitzerbehaglichkeit. »Vier Jören – kein Spaß – sparen, sparen.«
»Ja,« mischte sich nun auch oll Kusemann listig ein und redete ganz laut, damit ihn sein Freund Hann in der Stube besser verstehen sollte, »Siebenbrod, kiek, da sind drei Kühe und zwei Schweine. Wenn man sich die ein paar Jahre vermehren läßt, sieh, dann kommt 'ne recht anständige lütte Viehzucht raus. Ich hatt' mal einen Vetter, der – «
»Ne – man ja nicht – und der Rotlauf und die Klauenseuche,« wehrte der neue Besitzer ab und drückte das Zesnerfischerpatent in der Mappe zärtlicher an sich. »Sparen – sparen.«
»Na, dann auch so! – Es is ja wirklich allens ganz nett,« fuhr der Lügenlotse, immer mit erhobener Stimme, bedächtig fort. »Und Mudding Klüth is ja auch noch ganz gut zu Weg. Man muß eben ein Auge zudrücken. Wenn sie sich mein schwarzes Seidenkleid aus Lyon anzieht, dann läßt sie sich noch ganz hübsch wonach.«
»Ja, was sollt' sie nich,« murmelte Siebenbrod dagegen und blickte sich mißtrauisch im Kreise um, ob vielleicht einer Spaß mit ihm treiben wollte. »Frau Klüth is noch sehr bei Kraft.«
»Deutsche Frauen – deutsche Treue,« klang es von dem Kartoffelkahn.
»Na, die Hauptsache bleibt aber doch das Haus und die Schweine,« schloß Friedrich Pagels bestimmt. »Dabei bleibt es.«
»Ja – ja, dagegen läßt sich nichts einwenden,« nickte Siebenbrod sehr vergnügt und drückte allen unter beifälligem Gemurmel die Hände.
Dann trat er in das Klüthsche Familienhaus.
Unter befangenem Schweigen hatte man an der festlichen Tafel gesessen.
Alle scheuten sich, von ihren Tellern aufzusehen. Man hörte die herbstlich-matten Fliegen an der Decke summen und vernahm nur zuweilen das erzwungene »Hum – Hum« des Bootsmannes, der sich bemerkbar machen wollte.
Doch keiner redete.
Es war, wie wenn sich die vier Kinder hinter dieses Schweigen wie hinter einen letzten Wall zurückzögen.
Zuletzt konnte es Siebenbrod nicht mehr aushalten.
»Hum – Hum – Frau Klüth,« begann er endlich, während er ratlos und eingeschüchtert neben der Frau in dem steifen seidenen Kleide hin und her rückte. »Ich glaub', nun wär' es Zeit mit dem Bier.«
»Ja, dann können wir ja nun.«
Rauschend erhob sie sich, rauschend kam sie zur Tür wieder herein und stellte einen großen, braunen Krug auf den Tisch.
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