Friedrich Gerstäcker - Der Wahnsinnige - Eine Erzählung aus Südamerika

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Der Wahnsinnige: Eine Erzählung aus Südamerika: краткое содержание, описание и аннотация

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Ehe der Alte diese zweite Frage noch beantworten konnte, öffnete sich die Seitenthür, und eine alte Dame, den Kopf sorgfältig in ihre Mantille eingeschlagen, die sie unter dem Kinn durchgezogen und über die linke Schulter zurückgeworfen hatte, schaute heraus, hatte aber kaum das bleiche Antlitz des Fremden erkannt, auf das in diesem Augenblick das volle flackernde Licht der Lampe fiel und ihm einen noch viel wilderen unheimlicheren Ausdruck gab, als sie einen gellenden Schreckens- und Hülfeschrei ausstieß und die Thüre wieder ins Schloß werfend, vor der sie ihren Gatten oder was er sonst sein mochte, total und unbekümmert seinem Schicksal überließ, riß sie das Fenster ihrer Stube auf und rief mit einer Stimme, die Todte hätte erwecken können »Hülfe« und »Mord« in die stille Nacht hinaus.

Der Alte erschrak natürlich nicht wenig über den unerwarteten, und für jetzt allerdings noch total unbegründeten Nothschrei, riß aber doch das Messer, das er wie jeder Argentiner bei sich trug, aus der Scheide, und sah den bleichen Fremden verdutzt und unentschlossen an. Dieser war bei dem ersten Schrei der Frau wild emporgezuckt, und auch seine Hand griff wohl unwillkürlich nach der, unter dem Pancho verborgenen Waffe, wie er aber das Hülfegeschrei der Frau nach der Straße zu hörte, stutzte und horchte er erst einige Secunden und stieß dann plötzlich ein so wildes fürchterliches Gelächter aus, daß der Alte entsetzt zurücktaumelte. In dem nämlichen Augenblick war aber dieser wilde unheimliche Besuch durch die noch offene Hausthür wieder hinaus auf die Straße geschlüpft, und während der Alte mit vor förmlicher Todesfurcht zitternden Händen, die Riegel wieder vorschob und seiner Frau, lange vergeblich durch die verschlossene und von Innen förmlich verbarrikadirte Thür zurief, daß jede Gefahr – wenn überhaupt irgend eine vorhanden gewesen, vorüber sei, floh Morelos mit lautem, schallendem Gelächter die menschenleere Straße hinab und das Hülfegeschrei der alten Dame tönte gellend hinter ihm drein.

Keine Thür, kein Fenster öffnete sich dabei. – Anfälle auf offener Straße gehörten in gegenwärtiger Zeit, und unter Rosas strenger Polizei, allerdings zu den Seltenheiten, fielen aber doch dann und wann vor, und Privatleute hüteten sich wohl, sich in derlei Streitigkeiten zu mischen; ja wer sich gerade zufällig in der Nähe auf der Straße fand, floh, so rasch er konnte, solcher Nachbarschaft zu entgehen, die oft in ihren Folgen selbst für die Zeugen lange Verhöre und selbst für Einkerkerungen mit sich brachten – hatte sich endlich die Polizei wirklich einmal in's Mittel geschlagen.

Als der Lärm verhallt war, marschirte auch heute eine kleine Militärpatrouille von sechs Negersoldaten und einem Mulatten als Unterofficier, langsam durch die Straße – an den Ecken hielt sie still, Straße auf und ab zu horchen, ob sich noch etwas vernehmen lasse, und schickte hie und da einen Mann nach rechts oder links ab, zu sehen, ob der dunkle Gegenstand an der anderen Seite der Straße vielleicht die Leiche irgend eines Ermordeten wäre, als sie aber nichts weiter Verdächtiges fand, zog sie sich, sehr zufrieden mit dem Resultat, in ihre Quartiere zurück.

Am Ufer des La Plata und überhalb der sogenannten Bootlandung läuft eine einzelne Reihe von Ombubäumen hinauf, die dort enden, wo die Stadt eigentlich, trotz dem ausgelegten Plan noch nicht begonnen hat, und eine hohe Plankenwand weiter keinen Zweck zu haben scheint, als das Ufer gegen das Anstürmen der Wellen zu schützen, die hier, bei einem tüchtigen Südosten oft in rasender Gewalt gegen die Küste auftoben können, während der fast seegleiche Strom mit jedem anderen Winde diese Bucht in Spiegelglätte hält.

Auf dem Platz lag Bauholz zerstreut umher, und unter dem letzten Ombubaum, der mit seinen breiten, dichten Ästen seinen Stamm in völlige Dunkelheit hüllte, stand Stierna in peinlicher Ungeduld und harrte Stunde nach Stunde vergebens des Freundes. Was war aus ihm geworden, konnte ihm ein Unglück zugestoßen – konnte er erkannt und wieder eingefangen sein? Das Herz schlug dem jungen Schweden in quälender Angst um den Unglücklichen, denn nicht retten hätte er ihn dann wieder können, und er selber durfte sich, war ihm sein Leben lieb, wahrlich nicht wieder in der Stadt zeigen, wo er, ein öffentlich Angestellter des mächtigen Gouverneurs, diesem selbst in seinen Plänen entgegengewirkt.

Schon hatte er eine Zeit lang von den Thürmen zehn Uhr schlagen hören, als sich plötzlich Schritte nahten – es war das regelmäßige Auftreten einer Wache, die den breiten Fahrweg niederkam und auch dicht an dem Baum, an dessen Stamm geschmiegt der Doktor stand, vorbeimarschirte.

»Bei dem Wetter soll man nun recognosciren,« sagte der eine der Soldaten, die sich höchst unbefangen mit einander unterhielten, zu dem anderen – »und man weiß gar nicht, wo der Lärm gewesen ist.« —

»Bei Don Gomez – meint die eine Wache,« erwiederte ein anderer, »aber noch ist nichts Bestimmtes bekannt – wie wir vorbeimarschirten war ja auch Alles still und ruhig dort.« —

Die Worte verklangen in der Ferne, und Stierna zerbrach sich eben den Kopf, was man mit dieser Patrouille hier eigentlich zu so außergewöhnlicher Zeit wollte, wenn nicht die Flucht des Gefangenen schon bekannt geworden wäre, als ihn plötzlich ein leiser Pfiff, dicht von den Häusern kommend, aufstörte, und freudig emporfahrend, erkannte er eine dunkle Gestalt, die rasch über die Straße glitt und in seine ausgebreiteten Arme sank. Es war Don Morelos.

»Aber wo um Gottes Willen sind Sie so lange geblieben?« rief Stierna ängstlich, seinen Arm ergreifend und haltend – »ich fürchtete schon – «

»Pst – wir müssen fort,« unterbrach ihn aber der junge Spanier – »die Patrouillen scheinen schon mehr zu wissen, als uns gut sein möchte. – Wie aber kommen wir an Bord?« —

»Ein Canoe liegt hier zwischen den Felsen, das uns – «

»Gut, gut, fort nur, das Wetter ist herrlich – hurrah, nach Chile, und wie sie schauen werden, hahahahaha!« —

»Um Gottes Willen nicht so laut,« bat ihn ängstlich der Schwede, »die Patrouille kann dort oben wahrscheinlich nicht hinaus, und muß hier bei uns wieder vorbei – wir dürfen uns deshalb auch nicht auf's Wasser wagen, bis sie passirt ist.«

Das scharfe Ohr des Spaniers hatte indessen schon wieder die rückkehrenden Schritte der Soldaten vernommen, und sich dicht an den Stamm des Baumes schmiegend, dessen ungleiche und hohe Wurzeln ihnen ungemein günstig waren, drückten sie sich lautlos zwischen diese hinein, bis die Gefahr vorüber war. Die Patrouille zog indessen mürrisch und schweigend vorbei; es regnete jetzt, was vom Himmel herunter wollte, und die armen Teufel von Soldaten dachten in ihren dünnen nassen Jacken an den feuchten, kalten Raum, der sie erwartete, wenn sie nach ihrer Hauptwache jetzt zurückkehrten. Wer konnte in solcher Nacht hoffen, irgend Jemanden einzufangen, dem nicht selber daran lag, arretirt zu werden.

Eine Viertelstunde später glitt das kleine Canoe, von Stiernas Hand gerudert, und die Fahrzeuge der Binnenrhede vermeidend, auf die Außenrhede hinaus. Vom Bug des kleinen Schuners »Oporto« hing eine Laterne, deren Licht durch die geschliffenen Scheiben wie ein Stern durch die Nacht funkelte. Zu Starboard vom Bord hing die Fallreepstreppe nieder, und das Canoe treiben lassend, um morgen irgendwo am Ufer des La Plata von einem Fischer aufgefangen zu werden, betraten sie das Fahrzeug, das sie mit Tagesanbruch der gefährlichen Nähe des Diktators und seiner Häscher entführen sollte.

Der Capitain selber hatte nicht die mindeste Lust in irgend eine Schwierigkeit mit dem Gesetz zu gerathen, und mit einer ziemlich günstigen Brise lichtete er noch vor Tagesanbruch den Anker und ging stromab. Selbst der Lootse erfuhr Nichts von der Anwesenheit der beiden Passagiere, die bis Monte-Video im »Logis« vorn – wie der Aufenthaltsort der Matrosen an Bord eines Schiffes genannt wird – untergebracht wurden.

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