Friedrich Gerstäcker - Der Wahnsinnige - Eine Erzählung aus Südamerika

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Der Wahnsinnige: Eine Erzählung aus Südamerika: краткое содержание, описание и аннотация

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Der junge Spanier warf einen halb forschenden, halb schmerzlichen Blick auf das Antlitz des jungen Arztes, und als ob er gelesen, was in dessen Inneren vorgegangen, setzte er, mit dem Kopfe still vor sich hinnickend und kaum hörbar hinzu:

»Auch er!«

Stierna fühlte sich in einer peinlichen Situation; das Gespräch war plötzlich viel zu ernst geworden, ihn die Gefahr nicht einsehn zu lassen, wenn er darauf einging, und wie konnte er jetzt am besten wieder zurück? – Das Einfachste schien, irgend ein anderes Gespräch zu beginnen, ehe er aber dazu kommen konnte, stand Don Morelos plötzlich auf, nickte finster lächelnd mit dem Kopf, und ein paar Mal im Zimmer auf und ab gehend, sagte er endlich:

»Ich sehe, Sie haben Ihnen schon dasselbe Mährchen von mir erzählt, wie meinem früheren – Wärter, ich bin Ihnen als ein Tollhäusler geschildert, der anderer Leute Frauen für seine eigenen hält und die Männer deshalb anfällt – nicht wahr, ich habe recht?«

Er blieb, während er diese Worte sprach, lächelnd und mit verschränkten Armen vor Stierna stehen, und es lag etwas Triumphirendes in seinen Mienen, denn die Überraschung des jungen Arztes war deutlich in dessen Zügen ausgeprägt.

»Und Sie fühlen, daß dies nur eine Phantasie ist?« frug der Schwede, aber erst nach einer Pause, in der er wirklich seine Sinne diesem neuen Eindruck sammeln mußte. – »Sie sind überzeugt, daß diese Ideen nicht wieder kehren werden?«

»Lieber Freund,« sagte der Spanier ernst, »nur Gott kann hier für uns einstehen für das was wir werden sollen; nehmen Sie aber den gesundesten Gaucho von der Straße herauf, sperren ihn in einen dieser Räume – schreien ihm in's Ohr, daß er sich in einem Irrenhause befände und selber toll sei, und seine Sinneswerkzeuge müßten von Stahl und Eisen sein, wenn er es nicht wirklich auch am Ende würde – der Geist hält es nicht aus, gegen eine solche furchtbare Idee immer und immer wieder vergebens anzukämpfen.«

»Aber wenn Sie fühlen, daß Sie jene Idee abgeschüttelt haben, so werden sich diese Thore auch bald Ihnen öffnen – ich will gleich heute mit Don Alvarado – «

»Um Gottes Willen nicht!« unterbrach ihn der Spanier rasch und ängstlich, indem er seinen Arm ergriff; »das einzige Resultat davon wäre, daß man Sie nicht wieder zu mir ließe, und ich – fürchte jetzt fast, Sie wieder zu verlieren.«

»Aber Sie glauben doch nicht, daß man Sie hier zurückhalten würde, wenn nicht – «

»Wie lange sind Sie in der Argentinischen Republik?« unterbrach ihn Don Morelos finster.

»Zehn Monate etwa,« lautete die Antwort.

»Ich dachte es,« sagte der Spanier leise, »da stehen Ihnen denn freilich noch traurige Erfahrungen bevor. So wissen Sie denn, daß ich ein Opfer von Rosas furchtbarer, aber schlauer Politik geworden bin. Er hätte mich mit leichter Mühe tödten können – er hat das Blut Tausender vergossen, und das meinige würde nicht viel schwerer auf seiner Seele gelastet haben – aber er braucht in späterer Zeit die Beweise meines Lebens – es sind dies Familienverhältnisse, zu denen es Stunden bedürfen würde, sie Ihnen auseinander zu setzen – und während er keine passende Entschuldigung finden konnte, mich in einen Kerker zu werfen, wurde die Straße Santa Rosa ein vortreffliches Asyl für den armen Geisteskranken.«

»Aber Don Alvarado – «

»Darf nicht anders – lieber Freund, wir hüten uns zu tanzen, wenn wir auf der dünnen Kruste eines Vulkans stehen. Don Alvarado weiß recht gut, daß er dem Willen des Diktators nicht entgegenhandeln darf, und daß es selbst zu einem Verbrechen werden könnte, auch nur seinem Wunsche nicht zu begegnen; die Mashorqueros 2 2 Die Henkersknechte des Diktators Rosas. sind vortreffliche Überzeugungsgründe, und es erfordert starke Nerven, oder – ein schnelles Roß – ihnen zu widerstreben.«

»Aber jene Dame?« – sagte Stierna, noch immer zögernd und halb ungläubig, obgleich ihn das ruhige resignirte Benehmen des wahnsinnig gesagten als fast zu starke Beweise für dessen Behauptungen erwuchsen.

»Die Dame?« lächelte Don Morelos wehmüthig, und barg für wenige Sekunden seine Augen in der deckenden Hand, dann sich aber emporrichtend sagte er langsam und leise mit dem Kopf dazu nickend: —

»Sie verstehen es – sie verstehen es, die Teufel, Einem das Herz in der Brust zu wenden nach eigenem Gutdünken, und wenn es blutet, schreien sie Mord! er ist der Thäter – das ist Gottes Gericht. Nein, Señor,« wandte er sich dann lebendiger an den jungen Mann, »lassen Sie nicht auch das eigene Herz Zeuge gegen den Verstand eines Unglücklichen sein – behandeln Sie mich wenigstens nicht wie einen Tollen, und wenn Sie mir auch nicht helfen können, lassen Sie mir wenigstens das Glück, ein Wesen in meiner Nähe zu wissen, das nicht, mit den Übrigen im Bund, mich nur dahin zu treiben sucht, wofür diese mich ausgeben.«

Stierna fühlte sich, als er den Unglücklichen an diesem Tage verließ, wie im Traum, und die widersprechensten Gefühle kämpften in seinem Innern. Verhielt sich die Sache wirklich so, als sie ihm Don Morelos erzählt, und was auch seine Vernunft dazu sagen wollte, sein Herz drängte ihn, es zu glauben – so war er hier der Mitschuldige eines furchtbaren Verbrechens, einer That, weit schlimmer als kaltblütiger Mord, denn dieser tödtet nur den Leib, während jene darauf hin arbeitete, die Seele eines Menschen langsam und teuflisch zu vernichten.

Am nächsten Morgen suchte er Don Alvarado auf, aber dessen mißtrauischer Blick nur, als er die erste, noch ganz gleichgültige Frage über diesen Kranken that, warnte ihn, weiter zu gehen, wenn er nicht allerdings befürchten wollte, von jeder Verbindung mit ihm abgeschnitten zu werden. Ebenso vergebens waren seine Nachforschungen in der Stadt, etwas Näheres von Unbetheiligten über den Zustand des jungen Spaniers zu hören. Man erinnerte sich allerdings noch eines ähnlichen Vorfalls; die letzten Jahre hatten aber so viel des Neuen und Entsetzlichen gebracht, daß einzelne Daten in dem allgemeinen Strom des Blutes, das durch die Straßen der Stadt, oft aus den treuesten Herzen geflossen, untergingen und verschwanden. Niemand dachte mehr, wie es schien, an diesen besonderen Fall, und nur ein einziger alter Spanier, der Don Morelos auch wohl früher persönlich gekannt, äußerte gegen den jungen Arzt, mehr dabei als wohlmeinende Warnung, wie irgend eine Auskunft gebend – »es sei vollkommen hinreichend, von dem Diktator für wahnsinnig erkannt zu sein – um es wirklich zu werden.«

Alles das diente nur dazu, dem exaltirten jungen Schweden mehr und mehr die eigene Erklärung des angeblichen Kranken glaubhaft erscheinen zu lassen, und so peinlich wurde ihm zuletzt das Gefühl, der Gefängnißwärter eines unschuldig Eingekerkerten sein zu müssen, daß er Pläne auf Pläne entwarf, dem zu entgehen, oder ein Mittel aufzufinden, dem Gefangenen zu helfen.

Don Pancho hatte sich indessen von seiner Krankheit erholt, und war wenigstens so weit hergestellt worden, theilweise seinen früheren Dienst wieder zu versehen; Stierna mußte ihn allerdings noch sehr dabei unterstützen, aber einige wenige Kranke, und unter diesen Don Morelos, nahm er wieder unter seine eigene Aufsicht, und nur das schien der Schwede durch die bisher ihm überlassene Behandlung gewonnen zu haben, daß er nicht mehr so streng von diesem entfernt gehalten wurde, und wenigstens dann und wann Zutritt hatte.

Gerade dieser gewisse Zwang beförderte aber, ja beschleunigte, was vielleicht monatelanges freies Aus- und Eingehen des jungen Arztes, wenigstens nicht in der Stärke bewirkt haben würde – diese beiden jungen Leute, der Arzt und sein »Kranker«, wurden innige Freunde, und Stierna's einziges Streben war jetzt darauf gerichtet, ein Mittel ausfindig zu machen, den Freund zu retten. Noch aber hatte er mit ihm selber nicht ein Wort darüber gesprochen, denn wenn er auch mit Freuden seine ganze Stellung, wie die Gewißheit, hier einst eine sichere Existenz für sich zu gründen, von sich geworfen hätte, fehlte es ihm doch an den nöthigen Mitteln, eine Flucht glücklich durchzuführen, die, wenn vor der Zeit entdeckt, jedenfalls sein Leben gekostet, und die Lage des unglücklichen Gefangenen gewiß um vieles verschlimmert haben würde.

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