Friedrich Gerstäcker - Der Wahnsinnige - Eine Erzählung aus Südamerika

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Der Wahnsinnige: Eine Erzählung aus Südamerika: краткое содержание, описание и аннотация

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Don Morelos ließ indeß die Zeit nicht unbenutzt vorbeigehen – rasch waren die, schon lange durchgefeilten Eisenstäbe ausgebrochen, und mit der Gewandtheit einer Katze glitt er an der schwanken Leiter nieder, schlich zu dem Kaktuszaun, schnitt sich hier mit einem großen Argentinischen Messer, das ihm Stierna ebenfalls verschafft hatte, die Bahn ins Freie, und war wenige Minuten später in der Dunkelheit verschwunden.

Der Schwede hatte indessen die Kette von dem Arm des Unglücklichen nehmen lassen, und die Wunde am Knöchel verbunden, – der Tolle saß auch ruhig dabei, und ließ Alles geduldig mit sich geschehen, neugierig nur starrte er auf die Gesichter der Umstehenden, und es war fast, als ob er in dem Chaos seiner Erinnerungen vergebens nach ähnlichen Zügen suche. Zwei Männer hatten ihn, trotz dem Eisen an den Füßen, halten sollen, da er sich aber so ganz ruhig verhielt, ja so schwach schien, daß er kaum im Stande war, aufrecht zu sitzen, ließen sie die umklammerten Arme los und lehnten seinen Oberkörper an ihre Knie.

Die Wunde war indessen ausgewaschen, fing aber wieder frisch zu bluten an, und Stierna wickelte das mit einer kühlenden Salbe bestrichene Leinen darum, die Blutung zu stillen. Jenes furchtbare, nichtssagende todte Lächeln schwebte dabei um die Lippen des Unglücklichen und zuckte in seinen Wimpern, – der Schmerz des Verbindens machte ihn zuerst aufmerksam auf seinen Arm, und in dem nämlichen Moment fast quoll das Blut durch die Leinwand und färbte diese.

Die Wirkung war entsetzlich, und ehe die hinter ihm Stehenden nur so weit die verlorene Besinnung wieder gewannen, zuzugreifen, hatte sich der, noch vor wenigen Minuten fast hülflose Greis emporgeschnellt, und mit dem tollen Aufschrei »Blut! – Blut! – Das war der erste!« – warf er sich auf einen der Wärter, der die Lampe hielt und schlug ihm, wie ein wildes Thier im Ansprung, die Zähne in die Brust.

»Hülfe!« schrie der Arme, ließ die Lampe fallen und stürzte rückwärts zu Boden nieder – »Hülfe! Erbarmen!« aber der Rasende hatte ihn zu fest und sicher gepackt, und vergebens warfen sich die Wärter jetzt auf ihn, ihn fortzureißen, vergebens schlug ihn Einer derselben, als jede andere angewandte Gewalt nutzlos blieb, mit seiner eigenen Kette auf die Stirn, daß er betäubt zusammenbrach. Die Zähne ließen nicht los, bis sie das Fleisch, das sie gefaßt, vom Körper trennten, und jetzt, an allen Gliedern wieder gefesselt, wurde der noch immer Bewußtlose, mit schnell umgelegten Verbande, in seine Zelle zurückgeschleift.

Stierna mußte jetzt erst noch den schwer verwundeten Wärter verbinden, und dann dem finsteren Schreckenshaus, das noch in seiner letzten Scene so furchtbare Erinnerung für ihn bewahren sollte, ein leises, aber aus innerster Brust kommendes Lebewohl zurufend, warf er sich auf sein draußen angebunden stehendes Pferd, und trabte rasch die Straße hinab, dem inneren Stadttheile zu, wo er seinen jungen Freund an einem, ihm genau bezeichneten Ort schon zu finden hoffte.

Während die Wärter in dem Irrenhaus mit dem Tollen rangen, sprang die Straße hinunter, den Schlamm nicht achtend, der um sie her spritzte, eine dunkle Gestalt mit bleichen, fast geisterhaften Zügen; der Straße Santa Rosa folgend, bog sie erst in die von Santa Clara ein, und vollkommen mit der Lokalität des Platzes bekannt, wie es schien, mäßigte sie erst ihren Schritt, als sie sich einem großen dunklen Gebäude näherte, das die Ecke dieser und der Calle Lima bildeten. In den langen Pancho gehüllt, drückte sie sich, diesem gegenüber, in den dunklen Schatten eines anderen hohen Hauses, von den Vorübergehenden oft und neugierig angestarrt, aber ohne ihrer zu achten, ja vielleicht ohne sie zu bemerken, und blickte, das Antlitz jetzt total in dem weiten Tuche versteckt, daß die glühenden Augen nur eben darüber sichtbar waren, regungslos nach einem dicht verhangenen, und stark vergitterten Fenster des unteren Stocks hinüber, aus dem ein schwacher Lichtstrahl vordämmerte. Aber die Thür öffnete sich nicht – Niemand verließ das Gebäude, Niemand betrat es, und eben das einzelne Licht ausgenommen, hätte man die ganze düstere Steinmasse für öde und unbewohnt halten können.

Es war nahe an zehn Uhr, nur noch einzelne Fußgänger, die hier in dem belebtesten Theil der Stadt, in dem selbst Trottoirs hergerichtet waren, ihren eigenen Wohnungen zueilten, brachen manchmal die stille Öde der Straße, diese aber wichen jetzt scheu der noch immer dort lehnenden Gestalt aus, und beschrieben, selbst den Schlamm des Fahrwegs nicht achtend, lieber einen Bogen um sie, oder kreuzten nach der anderen Seite hinüber. Alle Läden, alle Thüren waren geschlossen, die meisten Lichter sogar schon verlöscht, nur das eine, in dem dunklen Haus warf noch seinen matten Schein auf den Vorhang, der das Innere des Gemaches vollständig den Augen der Vorübergehenden verbarg.

Niemand war jetzt mehr auf der Straße zu hören, eine kleine Patrouille Argentinischer Miliz bog um die nächste Ecke und marschirte, zur Ablösung irgend eines Postens, die Straße hinab, dem Castell zu – ihre Schritte verhallten in der Ferne und deutlich tönte der scharfe eigenthümliche Flügelschlag zahlreicher Züge von Wildenten, die von dem Strom nach den zahlreichen Binnenwässern hinüber oder zurückstrichen, durch die Nacht, und unterbrach die sonst todtenähnliche Stille.

Der Mann in dem dunklen Pancho schritt jetzt rasch quer über die Straße hinüber, horchte einen Augenblick an der Thür und ließ dann zweimal den Klopfer aufschlagen, daß es durch das ganze Gebäude hallte. Wenige Sekunden später ging drinnen eine Thür, ein schwerer Schritt klappte durch das Haus, und eine Stimme von innen heraus frug wer da sei. —

» Viva la confederation! 3 3 »Es lebe die Conföderation.« « sagte der nächtliche Klopfer mit lauter, ruhiger Stimme.

» Mueran los salvajes Unitarios, 4 4 »Es sterben die wilden Unitarier.« Beides das Motto der Argentinischen Republik unter Rosas. « antwortete der im Haus Befindliche, und zwei zurückgeschobene Riegel kündeten gleich darauf, wie er das Feldgeschrei seiner Parthei für eine hinlängliche Bürgschaft des guten Charakters seines nächtlichen Besuches halte, ihm selbst in dieser späten Stunde Einlaß zu gönnen. Gleich darauf wurde ein Schlüssel im Schloß umgedreht und die Thür öffnete sich nach Innen, während das Licht der Lampe, die der Aufschließende in der Hand hielt, voll auf das Antlitz seines späten und ungekannten Besuchers fiel.

» Ave Maria! « sagte der Alte aber fast unwillkürlich, als er das todtenbleiche Gesicht und die dunkelglühenden Augen gewahrte, die auf ihn geheftet waren – »was wünscht Ihr, Señor, zu so später Zeit?«

Der Fremde strich sich mit der Linken das feuchte rabenschwarze Haar aus der Stirn und sagte dann mit ruhiger Stimme, die der unruhige Ausdruck seiner Züge freilich Lügen strafte.

»Ich muß um Entschuldigung bitten, Sie so spät zu stören, aber ein wichtiger Auftrag zwang mich dazu – ist Don Luis de Gomez noch zu sprechen?«

»Don Luis ist nicht zu Hause,« erwiderte der Alte, und musterte jetzt zum ersten Mal, und wie es schien, etwas erstaunt den verstörten und schlammbespritzten Anzug des Fremden, »Ihr kommt wohl aus dem Inneren, Señor?« setzte er dann fragend hinzu. —

»Nicht zu Hause?« wiederholte aber der Fremde rasch und wie es schien ungläubig – »sagt ihm, guter Freund, daß ich ihm wichtige Depeschen bringe, deren Verschieben Unheil über viele Menschen bringen könnte.«

»Aber Don Luis hat Buenos-Ayres schon vor drei Monaten verlassen,« bekräftigte der Alte seine frühere Aussage, »und ist nach Valparaiso im Auftrag Sr. Excellenz des Gouverneurs gegangen – den Gott beschützen möge.«

»Nicht in Buenos-Ayres?« rief der Fremde, erschreckt einen Schritt zurücktretend – »nach Chile? – und Donna Constancia? – «

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