Friedrich Gerstäcker - Eine Mutter

Здесь есть возможность читать онлайн «Friedrich Gerstäcker - Eine Mutter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Eine Mutter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Eine Mutter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine Mutter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Eine Mutter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Auch an dem Liebhaber-Theater hatte er sich anfangs mit großer Lust betheiligt und vielen Eifer dabei gezeigt, aber es ermüdete ihn doch bald, wie er denn nie lange an einer Sache Vergnügen fand, und als Ende März die Auerhahnbalz begann, gab er es vollständig auf und fuhr lieber Nachts hinauf in den Wald, um Morgens um zwei oder drei Uhr an Ort und Stelle auf dem Balzplatz zu sein.

Durch das Liebhaber-Theater war er aber selber mit einigen Künstlern bekannt geworden. Deren freies, offenes Wesen sagte ihm zu, denn im Umgang mit ihnen brauchte er sich keinen Zwang anzuthun, und sein leicht empfänglicher Geist fand, was ihm in seinen gewöhnlichen Kreisen gründlich fehlte: Anregung und Befriedigung. Mit einem Worte, er fühlte sich unter den Künstlern und in ihrem freien Verkehr wohler und behaglicher, als in den steifen, aber allerdings sehr vornehmen Gesellschaften, in denen er sonst heimisch war oder doch heimisch sein sollte.

Auch zu Hause war ihm der lästige Formenzwang zu unbequem. Er hatte oft davon gehört und gelesen, was für ein mächtiger Zauber in dem einen kleinen Worte »daheim« liege und wie die eigene Heimath uns das Liebste und Theuerste auf der Welt sein sollte; aber mitgefühlt hatte er das noch nie und hielt es, mit anderen Überschwänglichkeiten, für eine Licenz der Dichter, die vollkommen berechtigt wären, sich irgend einen Punkt der Welt zu einem kleinen Paradiese auszumalen, ob sie dazu nun ein beliebiges Feenreich oder eine menschliche Wohnung wählten.

Viel Ruhe hatte er deshalb auch zu Hause nicht, ja, er plauderte wohl gern einmal ein halb Stündchen mit der Schwester und wußte, daß er die gehörigen Formen der Tischzeit einhalten mußte, wenn er nicht eben draußen auf der Jagd war oder eine andere Einladung angenommen und sich daheim formell abgemeldet hatte – sonst fesselte ihn nichts an das Vaterhaus.

Die Tafel war beendet und der Kaffee im Nebenzimmer servirt worden. Dorthin folgte er den Eltern, und seinen Arm um Paula's Taille legend, drückte er einen Kuß auf ihre Wange.

»Aber was hast Du nur, George?«

»Nichts, mein Herz,« lächelte der Bruder, »ausgenommen so viel zu thun, daß ich kaum weiß, wo ich anfangen soll.«

»Du?«

George nickte ihr zu und wollte das Zimmer verlassen.

»Du willst wieder fort, George?« sagte die Mutter.

»Ja, Mama – heut Abend sehen wir uns doch bei Boltens; nicht wahr, Ihr kommt auch hin?«

»Ich weiß es noch nicht, mein Sohn,« erwiderte die Gräfin – »ich habe etwas Kopfschmerz – aber vielleicht doch.«

»Du bist gar nicht mehr zu Hause, George,« bemerkte der Vater, »man bekommt Dich wirklich nur noch beim Essen zu sehen.«

»Ja, bester Vater,« lachte George, »ich habe jetzt drei Pferde zuzureiten, und das kann ich doch nicht hier im Park thun. Der Fingal macht mir am meisten zu schaffen.«

»Aber es ist ein vortreffliches Pferd,« nickte der Vater, »Du hast da einen guten Kauf gemacht, halte ihn nur auch gut.«

»Wie meinen Augapfel, Papa,« lachte der junge Mann. »Also auf Wiedersehen in der Stadt!« und war im nächsten Augenblick verschwunden.

Paula blieb mit ihren Eltern allein im Zimmer, denn Mademoiselle Beautemps trank keinen Kaffee und benutzte diese kurze Zeit stets, um in ihrem Zimmer ein Viertelstündchen Siesta zu halten, worin sie Paula niemals störte. Sie wollte jetzt ebenfalls das kleine, freundliche Gemach verlassen, als der Vater, der mit auf den Rücken gelegten Händen auf und ab gegangen war, leise sagte:

»Paula!«

»Mein Vater!«

»Ich und Deine Mutter möchten ein paar Worte mit Dir reden.«

»Mit mir, Vater?«

»Ja, mein Kind,« sagte der alte Herr, indem er vor ihr stehen blieb, ihr leise mit der rechten Hand das Kinn emporhob und freundlich fortfuhr: »Sieh, mein Schatz, Du bist nun schon vor zwei Monaten siebzehn Jahre alt geworden und – eben kein Kind mehr…«

»Mademoiselle Beautemps betrachtet mich aber noch als ein solches,« sagte fast unbewußt Paula, denn ein schmerzhaftes, gleichsam eisiges Gefühl schnürte ihr in dem Augenblick beinahe die Brust zusammen. Sie ahnte, was folgen würde.

»Mademoiselle Beautemps…« sagte der Vater rasch, brach aber kurz ab, hustete und lächelte still vor sich hin. »Nun, Du wirst nicht mehr lange mit ihr geplagt werden, Kind,« fügte er dann mit trockenem Humor hinzu, »und was ich eben jetzt mit Dir reden wollte – das heißt ich und Deine Mutter –, soll gerade dazu dienen, Dich von ihr frei zu machen.«

»Mein lieber Vater!« flüsterte Paula und warf einen Blick nach der Mutter hinüber, die am Fenster stand, mit einer kleinen Scheere ein paar abgeblühte Rosen von einem Stock schnitt und die Blätter hinausstreute.

»Verstehst Du, was ich meine?«

»Nein, mein Vater,« hauchte das junge Mädchen.

»Und doch siehst Du beinahe so aus, als ob Du es verständest,« lächelte der alte Herr. »Aber ich will mich kurz fassen, mein Kind, denn große Umschweife sind unter uns ja doch nicht nöthig. Ich frage Dich also geradeheraus, mein Herz, hast Du noch nicht daran gedacht, Dir einen Lebensgefährten auszusuchen?«

»Mein lieber, lieber Vater!«

»Aber, George,« sagte die Gräfin kopfschüttelnd, »Du fällst doch auch wohl da ein klein wenig zu sehr mit der Thür in's Haus. Das ist kaum eine discrete Frage für ein junges Mädchen, die das überhaupt auch wohl ihren Eltern überlassen wird.«

»Ich weiß nun gerade nicht,« lächelte der alte Herr, »ob Paula damit so recht einverstanden sein würde. Aber eben weil ich glaube, daß sich unsere Gedanken auf halbem Wege begegnen, habe ich so direct gefragt, denn ich bin überzeugt, ich schieße nicht weit vorbei, wenn ich vermuthe, daß Du den jungen Grafen Bolten gern hast – wie, Schatz? Er ist wenigstens auf allen Bällen Dein unermüdlicher Tänzer, und das Vielliebchen, das Du neulich mit ihm gegessen – nun, Du brauchst nicht bis hinter die Ohren roth zu werden, meine Puppe – wir sind Alle nicht besser gewesen, als wir jung waren.«

Über Paula's Stirn und Wangen hatte sich allerdings im ersten Augenblick tiefe Röthe ergossen, im nächsten Moment aber schon schoß das Blut wie in einem Strom zum Herzen zurück und ließ ihr Antlitz todtenbleich, während sie leise, aber fest sagte: »Du irrst Dich, Vater, – ich liebe den jungen Grafen nicht.«

»Nicht?«

»Du liebst ihn nicht?« wiederholte aber auch die Mutter und drehte sich rasch und wie erstaunt der Tochter zu. »Und das sagt das Mädchen mit einer solchen Bestimmtheit, als ob damit die ganze Sache abgemacht und beseitigt wäre.«

»Der Vater hat mich gefragt, Mama, und er verlangt ja doch Wahrheit von mir.«

»Das allerdings, mein Herz,« sagte der alte Herr ruhig, während sein Blick forschend an dem Antlitz der Tochter hing, »die verlangt er in der That – aber kannst Du mir einen Grund angeben?«

»Und wäre es Liebe, Vater, wenn man einen Grund dafür nennen könnte?«

»Hm,« sagte der alte Herr, dadurch selber in Verlegenheit gebracht, »Du scheinst Nutzen aus Deiner Lectüre gezogen zu haben, mein Töchterchen. Die Sache ist denn aber doch zu ernsthafter Natur, um ihr durch ein Wortspiel auszuweichen; so höre denn, was ich Dir darüber zu sagen habe. Über die Familie Bolten selber brauchte ich kein Wort zu verlieren; wir haben sie Alle gern und sind lange, lange Jahre damit befreundet – wie geachtet und geschätzt sie im ganzen Lande sind, weißt Du außerdem, und unser alter Name braucht sich wahrlich nicht zu schämen, neben dem ihrigen genannt zu werden. Hubert ist dabei ein junger, liebenswürdiger Mensch, talentvoll, gutmüthig, ein bischen aufbrausend zwar, aber das wird sich mit den Jahren geben, und außerdem der einzige Sohn. Daß er Dich gern hatte, habe ich – und ich muß gestehen, zu meiner Freude – schon seit längerer Zeit bemerkt; daß Du ihm nicht abgeneigt warst, konnte Jeder sehen, der Euch ein paar Mal zusammen beobachtet hat. Dazu kommt, mein liebes Kind, daß uns Beide, Deine Mutter und mich, diese Verbindung mit dem Bolten'schen Hause glücklich machen würde, und ich bin überzeugt, daß alles dies zusammen genommen, wenn Du es Dir überlegst, Deinen Entschluß bestimmen muß. Ich brauche Dir nur noch zu sagen, daß heute Morgen, als wir in der Stadt waren, der alte Graf bei mir förmlich um Dich für seinen Sohn angehalten hat, und ich hoffe, wir können ihm heut Abend eine gute Antwort mit hineinnehmen – wie, mein Schatz?«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Eine Mutter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Eine Mutter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Friedrich Gerstäcker - Gold!
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - In Mexiko Bd. 2
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Die Missionäre
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Blau Wasser
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Eine Gemsjagd in Tyrol
Friedrich Gerstäcker
Friedrich Gerstäcker - Pfarre und Schule. Erster Band.
Friedrich Gerstäcker
Отзывы о книге «Eine Mutter»

Обсуждение, отзывы о книге «Eine Mutter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x