Marie Franzos - Die schönsten Geschichten der Lagerlöf

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Was in den geheimsten Ecken des Ichs nistet, mag man’s nun Sentimentalität, Familienblattgier, Kindischkeit, Leiermannrührung, Kinoseligkeit, Kolportagegift oder wie immer nennen, das alles und noch viel mehr regiert diese Frau souverän, völlig unbekümmert um die Entsetzensschreie Ängstlicher, Bedenkenüberfüllter, zum Sieg. Die große Kunst der Lagerlöf, die Inbrunst ihrer dichterischen Überredung, vermag alle geheimen und wilden Schößlinge des Seelenbesitzes zu einer Blüte von berauschender Fülle und Seltenheit zu treiben und zu binden. Dieser Zusammenraffung alles Vorhandenen im Stofflichen entspricht die Verwendung aller Darstellungsmittel. Die Technik der Lagerlöf ist, wie der Inhalt des Gegebenen, nie Selbstzweck; beides ist Handwerkszeug, um immer wieder den Gralsschein der Seele leuchten zu lassen. Die Lagerlöf ist dramatisch und episch, modern, historisch und unmodern; sie beherrscht den Dialog gleich wie die Schilderung, sie geht, wenn’s ihr paßt, Schrittlein für Schrittlein, sie überspringt, wenn’s ihr nötig erscheint, jeden Abgrund, sie pinselt und strichelt hin und her, sie legt mit einem oder zwei Sätzen jeden Charakter, mag er noch so kompliziert sein, hin. Sie findet manchmal schwer den Schritt, sie spitzt mit geistvoller Schärfe die menschliche »Tendenz« in einen Satz. Ihr ist nichts unmöglich, weil der erlösenden Liebe alles möglich ist! Sie hat zu viel geschrieben und doch viel zu wenig, sie malt fast immer die Schönheiten ihrer schwedischen Heimat, doch der Polarstern ihres Einfühlvermögens steht über der ganzen Welt; der Stern wandert mit dem Erlöser der Schwere! Sie ist durch und durch germanisch, doch sie dankt dem größten Slawen, Dostojewski, das meiste! Ihre Seele ist die schwedische Volksseele in ihrer tiefgründigen Verspieltheit, doch ihr gehört die Welt, deren gesamte Pracht sie in sich trägt. Sie ist die liebreichste Mutter, ohne Mutter zu sein, sie bildet die Sagen und Märchen ihrer Heimat; es sind die allgemein gültigen, auch in unseren Tagen in jedes Menschen Leben im letzten Sinne sich stets wiederholenden Sagen und Märchen aller Menschen, die Sehnsucht tragen und den Himmel suchen. Sie ist naiv und aufs äußerste raffiniert; sie ist Unterhaltungsschriftstellerin mit der Weltanschauung und dem Können der reifsten Kunst; sie ist die reinste Seele, die seit Goethe und Hölderlin am Werke war! Sie ist Künstlerin, weil sie ein großer Mensch ist! Sie löst das Rätsel, das sich unablässig in ihren Werken löst, die zum bedeutendsten Besitze dessen gehören, was das Menschengeschlecht, zu seiner Erderlösung, hienieden aufzubauen vermag. Sie ist die lebendige, wirkende Summe des Göttlichen, das sich zu höchst lobt, dadurch, daß es unverlöschbar in der Menschheit, in deren Besten, brennt! Sie ist die Lagerlöf.

Frohnau i. d. Mark

Walter von Molo

Der Luftballon

Vater und die Knaben sitzen an einem regnerischen Oktoberabend in einem Kupee dritter Klasse, auf der Fahrt nach Stockholm. Vater ist auf seiner Bank allein. Die Knaben sitzen ihm gegenüber, eng aneinander geschmiegt, und lesen einen Roman von Jules Verne, der den Titel führt: Sechs Wochen im Luftballon. Das Buch ist sehr abgegriffen. Die Knaben können es fast auswendig und haben endlose Diskussionen darüber geführt, aber sie lesen es immer wieder mit demselben Vergnügen, sie haben alles vergessen, um den kühnen Luftschiffern quer über Afrika zu folgen, und sie erheben nur selten den Blick vom Buche, um die schwedischen Landschaften zu betrachten, die sie durchfahren.

Die Knaben sehen einander sehr ähnlich. Sie sind von gleicher Größe, gleich gekleidet – in graue Überröcke und blaue Schulmützen –, sie haben alle beide große träumerische Augen und kleine Stumpfnasen. Sie sind immer gut Freund, gehen immer miteinander, kümmern sich nicht um andre Kinder und sprechen immer von Erfindungen und Entdeckungsfahrten. Der Begabung nach sind sie recht verschieden geartet. Lennart, der ältere, der dreizehn Jahre zählt, kommt in der Schule schwer vorwärts, und er kann kaum in irgendeinem Gegenstande mit seiner Klasse Schritt halten. Dafür ist er aber sehr geschickt und unternehmungslustig. Er will Erfinder werden und beschäftigt sich beständig damit, eine Flugmaschine zu konstruieren. Hugo ist ein Jahr jünger als Lennart, aber er begreift leichter und ist schon in derselben Klasse wie der Bruder. Auch er interessiert sich nicht besonders für das Lernen, hingegen ist er ein großer Sportsmann. Skiläufer, Radfahrer und Eisläufer. Wenn er erwachsen ist, will er auf Entdeckungsreisen gehen. Sobald Lennarts Flugmaschine fertig ist, wird Hugo damit ausfliegen, um zu entdecken, was von der Welt noch zu entdecken übrig ist.

Vater ist ein großgewachsener Mann mit eingesunkner Brust, fahlem Gesicht und schmalen, schönen Händen. Er ist nachlässig gekleidet. Seine Hemdbrust ist zerknittert, der Rockaufhänger guckt am Halse hervor, die Weste ist schief geknöpft, und die Strümpfe sind herabgerutscht. Er trägt das Haar so lang, daß es auf den Rockkragen hängt, dies jedoch nicht aus Nachlässigkeit, sondern aus Geschmack und Gewohnheit.

Vater stammt aus einem alten Spielmannsgeschlecht, weit her aus dem Bauernland, und er hat als sein besondres Erbteil zwei starke Anlagen mitbekommen. Die eine Anlage ist eine große musikalische Begabung, und sie trat als erstes zutage. Er besuchte die Akademie in Stockholm, studierte dann ein paar Jahre im Ausland und machte in diesen Studienjahren so glänzende Fortschritte, daß er selbst und seine Lehrer erwarteten, es würde ein großer, weltberühmter Violinspieler aus ihm werden. Er hätte sicherlich Talent genug gehabt, dieses Ziel zu erreichen, aber es fehlte ihm an Kraft und Ausdauer. Er konnte sich draußen in der Welt keine Stellung erkämpfen, sondern kam gar bald heim und nahm einen Organistenposten in einer Provinzstadt an. Anfangs schämte er sich wohl, daß er allen den in ihn gesetzten Erwartungen nicht entsprochen hatte; aber er empfand es auch angenehm, einen sichern Lebensunterhalt zu haben und nicht mehr die Barmherzigkeit fremder Leute in Anspruch nehmen zu müssen.

Kurz nachdem er die Stelle bekommen hatte, heiratete er; und einige Jahre lang war er mit seinem Lose ganz zufrieden. Er hatte ein schönes kleines Heim, eine frohe und glückliche Frau und zwei kleine Jungen, und er war der Liebling der ganzen Stadt, überall gesucht und gefeiert. Aber dann war eine Zeit gekommen, wo dies alles ihn nicht mehr zu befriedigen schien. Er sehnte sich danach, noch einmal in die Welt hinauszuziehen und sein Glück zu versuchen, doch fühlte er sich verpflichtet, daheim zu bleiben, weil er nun Weib und Kind hatte.

Vor allem war es die Frau, die ihn überredet hatte, von dieser Reise abzustehen. Sie glaubte, daß es ihm nicht besser glücken werde als das erstemal. Sie meinte, sie seien so glücklich, daß er nichts andres zu erstreben brauche. Damit beging sie sicher einen Fehler, aber sie mußte ihn auch schwer genug büßen; denn von der Zeit an kam der zweite Familienzug bei dem Manne zum Vorschein. Da er seine Sehnsucht nach Ruhm und Erfolg nicht stillen konnte, suchte er sich mit dem Trinken zu trösten.

Und es ging ihm nun so, wie es den Menschen aus seiner Familie zu gehen pflegte: er trank ohne Besinnung und ohne Maß und kam binnen kurzem ganz herunter. Er wurde allmählich ein ganz andrer Mensch als zuvor. Er war nicht mehr liebenswürdig und einnehmend, sondern böse und hart. Und das größte Unglück war, daß er einen furchtbaren Haß gegen seine Frau faßte und sie in jeder möglichen Weise quälte, wenn er betrunken war – und auch sonst.

Die Knaben hatten also kein gutes Heim gehabt, und ihre Kindheit wäre sehr unglücklich gewesen, hätten sie sich nicht eine kleine Welt für sich selbst geschaffen, voll von Maschinenmodellen, Entdeckungsplänen und Abenteuerbüchern. Die einzige, die zuweilen einen Blick in diese Welt werfen durfte, war Mutter. Vater hatte nicht einmal eine Ahnung, daß sie existierte; und auch jetzt vermag er mit den Knaben über nichts zu sprechen, was sie interessiert. Er stört sie einmal ums andre, wenn er fragt, ob es nicht schön wäre, Stockholm kennenzulernen, und ob sie sich nicht freuten, mit Vater zu reisen, und dergleichen mehr. Sie antworten sehr kurz, um sich augenblicklich wieder in das Buch zu vertiefen. Vater jedoch fragt weiter. Er glaubt, daß die Knaben von seiner Liebenswürdigkeit sehr entzückt sein müßten und nur zu schüchtern wären, es zu zeigen.

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