Friedrich Gerstäcker - Pfarre und Schule. Erster Band.

Здесь есть возможность читать онлайн «Friedrich Gerstäcker - Pfarre und Schule. Erster Band.» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Pfarre und Schule. Erster Band.: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Pfarre und Schule. Erster Band.»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Pfarre und Schule. Erster Band. — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Pfarre und Schule. Erster Band.», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Er nahm den Schulmeister, trotz dem daß sich dieser leise dem Griffe zu entziehen suchte, fest bei der Hand, führte ihn die Treppe hinunter, und blieb dort einen Augenblick, wie um einen Anfang verlegen stehen. Endlich, da er das, was ihm eigentlich auf dem Herzen lag, gar nicht recht ausdrücken und zu Tage bringen konnte, ja vielleicht auch fühlte, daß mit Worten, die ihm selten zu Gebote standen, unverhältnißmäßig schwieriger sein würde, als durch die That selber, drehte er sich urplötzlich, und um diesem, ihm fatal werdenden Zustand ein Ende zu machen, nach seinem Jungen um, gab dem auf's Aeußerste Erstaunten links und rechts ein paar tüchtige Ohrfeigen, daß der sich schreiend und zurückprallend mit beiden Händen den mißhandelten Schädel hielt, und rief, indem er noch zum dritten Mal ausholte, was Gottlieb aber gar nicht abzuwarten gedachte, hinter dem jetzt sporenstreichs dem Thor zuspringenden Jungen her:

»Da, Du Kriate Du, Du bist auch su en nixnutziger Bengel, där seinen Lehrer de Galle in eine furt im Ufruhr hält – kumm mer wieder mit Striamen uf'm Hintern haim, un ich mach' der de Quärstriche driber, daß der der ›Setz Dich druff‹ wie'n Damenbrät aussähn sull.«

Jetzt, wo seiner Ansicht nach der Schulmeister eine glänzende Genugthuung erhalten hatte, wandte er sich noch einmal zu diesem, drückte ihm die Hand und sagte lächelnd:

»Där märkt sich's, Schulmeister – Dunnerwätter! was mer seine Noth mit den Kingern hat.«

Und damit schlug er sich den Hut fest in die Stirn, und verließ mit vieler Selbstzufriedenheit rasch, – wenn auch nicht so rasch wie sein ihm vorangegangener Sohn – die Pfarre.

Viertes Kapitel.

Parterre und erste Etage

In Horneck, und zwar im westlichen Theile des kleinen Fleckens, gerade da, wo Försters Fähre von jenseits landete, und dicht an die malerischen Ufer der toll vorbeisprudelnden Rausche stoßend, stand eine Reihe städtisch aussehender Häuser, die auch größtentheils durch Bewohner der nicht fernen Residenz angelegt worden waren, und den des Stadtlebens Müden im Sommer zum Lieblingsaufenthalt dienten. In diesem Jahre waren sie denn auch wieder, und zwar außergewöhnlich früh, aus der Stadt hier eingetroffen, und hatten die so lang vernachlässigten Wohnungen bezogen; aber nicht das Frühjahr mochte die Ursache sein, obgleich dieses ebenfalls gar ungewöhnlich zeitig seine lieben duftenden Boten gesandt und den Wald mit Grün geschmückt, nicht die warmen Südwinde mochten die Schuld tragen, obgleich sie wie Sommerhauch durch die moosigen Schluchten und Thalgründe strichen, nicht der enteiste Strom schien die Stadtleute hervorgelockt zu haben, aus ihren engen düsteren Straßen, wenn auch er gleich so munter und lebensfroh unter den saftgrünen Weidenruthen und zwischen dem aufkeimenden Wiesensammet, ja von mancher stillen Waldblume geküßt und gegrüßt, vorüber tanzte, sondern die rauhe unruhige Zeit war es, die auf Sturmesfittigen über dem verschlafenen, schlafsüchtigen Deutschland die Lärmglocke erdröhnen machte, daß im Norden und Süden, im Osten und Westen, die Völker zu gleicher Zeit aus dem Traume auffuhren, und nun erstaunt, überrascht erkannten, wie hoch die Sonne stehe, wie lange sie im Schlummer gelegen hätten, und – wie stark, wie furchtbar stark sie selber seien.

Auch in der Residenz hatte nämlich der Schall seinen Wiederklang gefunden, und das sonst so gemüthliche, vergnügungssüchtige Völkchen derselben verließ Bälle und Theater; in unzähligen Vereinen traten donnernde Sprecher auf und hielten stundenlange unverständliche Reden, die so einer endlosen Wüste glichen, daß das Volk, wenn es nur ein einziges Mal zu einer Oase, das heißt, zu einem einigermaßen verständlichen Satz kam, rauschend applaudirte; andere sprangen dann hinter ihnen mit Feuereifer auf die Tribüne, die Schlagwörter des Tages folgten in rascher Reihenfolge, stürmischer Jubelruf begleitete fast jeden einzelnen Satz, das Wort »Freiheit« wurde zu einer Geißel gedreht, mit der man die »Reactionaire« blutig peitschte, das souveraine Volk schrie jeden mißliebigen Redner von dem Rednerstand hinunter, und heitere Katzenmusiken mit obligater Fensterscheibenbegleitung beschlossen dann gewöhnlich die freudig erregten Versammlungen. Um aber auch den ruhigeren oder vielmehr gleichgültigeren Bürgern, die trotz aller Aufmunterungen an solchen Vereinen nicht Theil nehmen wollten, oder gar, was noch weit schlimmer war, anderen, natürlich reactionair gesinnten Vereinen angehörten, eine ihnen höchst zuträgliche Bewegung zu verschaffen, oder auch zu bewirken, daß sie die so wichtigen Tagesfragen ordentlich bedächten, schlug man gewöhnlich, wenn die Männer der Freiheit um 10 Uhr zu Hause gegangen waren, Generalmarsch, und ließ dann die übrigen bis um ½1 Uhr Nachts die Vorgänge des Tages auf dem Marktplatz besprechen.

Sehr Vielen behagte eine solche abwechselnde und gewiß interessante Lebensweise, Andere aber sehnten sich auch wieder nach thatenloser Ruhe, nahmen es übel, daß sie, wenn sie sich kaum um zehn Uhr Abends niedergelegt, gleich wieder von einem Höllenlärm begrüßt wurden, von dem sie nie wußten, ob er ihnen, oder dem Nachbar galt (was sich übrigens auch gleich blieb, da immer Einer wie der Andere denselben Antheil empfing) und verließen, sobald die warme Frühlingsluft Blumen und Gräser aus der starren Erde lockte, die Stadt mit ihrem regen, ruhelosen Treiben.

Dieser Theil nun von Horneck, der sich sowohl an Eleganz der Wohnungen, als auch an Reinlichkeit vor dem übrigen Dorfe sehr vortheilhaft auszeichnete, wurde übrigens nicht von allen Bewohnern mit günstigen Augen angesehen, obgleich gerade die Besitzer desselben viel dazu beigetragen hatten, den Wohlstand des kleinen Ortes zu verbessern. Die »Stadtleute«, wie dessen Insassen in Horneck hießen, galten für entsetzlich »stolz« und die Dorfmädchen steckten immer die Köpfe zusammen und kicherten nach Herzenslust, wenn die »Stadtmamsells« in vollem Glanze durch die Kirchgasse strichen und mit den »Schleppen« den Fußweg »sauber fegten«.

Die Stadtleute kümmerten sich aber ihrerseits wenig um die »guten Bauern«, mit welchem Namen sie alle Landbewohner, trotz des gewaltigen Unterschiedes, den dieselben in solcher Benennung machen, belegten; erfreuten sich an der reizenden Umgegend, an der Lage des ganzen kleinen Ortes, an dem düstern Nadelholze und dem rauschenden Strome, an den wellenförmigen Feldern und »weichen Grasplätzen«, wie sie die Wiesen nannten, an den blökenden Heerden und dem melodischen Getön der Schafglocken, am Springen der Ziegen und dem komischen Gange und Schritten der bedeutenden Gänseheerden, kurz, von Allem was sie umgab, betrachteten sie nur die »Bauern« eben als eine nothwendige Zugabe zu diesem allen, um die landwirthschaftlichen »lebenden Bilder« in Gang zu halten, und verkehrten nicht weiter mit ihnen, als sie nothgedrungen mußten.

Unter den verschiedenen Familien, die ebenfalls und zwar schon Ende März ihre Sommerwohnungen in Horneck bezogen, befand sich auch eine alte Kommerzienräthin Schütte mit ihrer Tochter, die besonders freundlichen Umgang mit Pastors gesucht und gefunden hatte. Anna Schütte, ihre etwa vierundzwanzigjährige Tochter, war besonders die Liebenswürdigkeit selber; der Frau Pastorin hielt sie das Garn und half ihr mit nach den Kühen sehen, setzte sich zu ihr, und erzählte ihr tausend und tausend Geschichten, alle natürlich auf den Buchstaben wahr, aus dem Residenzleben (und wer hätte das nicht besser gekannt, als Anna Schütte, deren ganzes Leben in der Residenz eine ununterbrochene Kaffeevisite bildete) lobte ihre vortreffliche Butter und den delikaten Käse, versicherte selbst, in Itzingen keinen so guten Kaffee getrunken zu haben, und die Kinder – nein die Kinder, so 'was Herziges existirte auf der weiten Gotteswelt nicht mehr, mein himmlisches Louischen, meine Göttermimmi, mein Götterkind, mein Seelenplätzchen, mein Engelsgesichtchen – und wie gelehrig die »lieben herzigen Dinger« waren. Lieder lernten sie singen, merkwürdig schnell brachte sie die Melodie zum »Graf von Luxemburg« dem fünfjährigen Mädchen in drei gewöhnlichen Unterrichtsstunden bei, und zu Gesichterschneiden u. s. w. zeigten die lieben Dinger eine für ihr Alter ungewöhnliche Geschicklichkeit. Besonders in einer Sache wußte sie die »herzigen Kinder« zu wirklicher Vollkommenheit zu bringen, und diese war, daß sie den Namen irgend einer Person über die Straße hinüber, oder Etagen herauf oder hinunter, mit unverwüstlicher Geduld anriefen. Stand z. B. ihr Vater über dem Weg drüben und sprach mit Jemandem, so mußten die Kleinen rufen Va–ter, und die letzte Sylbe immer eine Quinte höher als die erste – Va–ter – Va–ter, bis der Vater, oder wer es nur war, der zu solchem Anruf als Opfer ausersehen worden, in voller Verzweiflung, denn seinem Schicksal entging er nicht, Folge leistete.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Pfarre und Schule. Erster Band.»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Pfarre und Schule. Erster Band.» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Pfarre und Schule. Erster Band.»

Обсуждение, отзывы о книге «Pfarre und Schule. Erster Band.» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x