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Владимир Каменер: Russendisko

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Владимир Каменер Russendisko

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Beobachten statt phantasieren - so lautet das Motto des russischen, in Berlin lebenden Erfolgsautors. Mit scharfem Blick für die Skurrilitäten des Alltags beschreibt Kaminer Menschen und Schicksale in _

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Das Unterhaltungsprogramm auf der Insel war relativ eintönig. Im Winter saß meine Frau mit anderen Kindern im einzigen Kino der Insel, das »Erdölarbeiter« hieß, und sah sich alte russische und deutsche Filme an: »Drei Männer im Schnee«, »Verloren im Eis« und »Drei Freunde auf hoher See« zum Beispiel. Die Kinder waren die ersten Einheimischen auf der Insel, außer den Nivchen, den Ureinwohnern, die in einem Reservat auf der Südseite der Insel langsam ausstarben. Die Eltern der Kinder waren alle Geologen oder Ölbohrer und kamen aus sämtlichen fünfzehn Republiken der Sowjetunion. Im Herbst gingen die Kinder gerne baden. Zwei Seen gab es in der Stadt. Der Pioniersee und der Komsomolzensee. Der Pioniersee war klein, flach und schmutzig. Der Komsomolzensee dagegen schön tief und sauber. Sogar ein wenig zu tief, deswegen wurden dort ständig Kinder vermisst. Jedes Jahr ertrank eines im Komsomolzensee. Es gab noch einen weiteren Badeort, den so genannten Bärensee, etwa zwei Kilometer hinter der Stadtgrenze in der Nähe vom Kap des Verderbens. Aber keiner traute sich dorthin, wegen der mutierten Waschbären, die unter dem Einfluss der chinesischen Sandstürme zu gefährlichen Wasserbewohnern geworden waren, zu einer Art Sachalin-Krokodil. Außer diesen Waschbären gab es noch andere Tiere dort: Braunbären, Füchse und jede Menge Hasen, die auf dem großen Feld hinter dem Krankenhaus lebten. Wölfe gab es keine mehr. Der letzte Sachaliner Wolf wurde 1905 am Kap des Verderbens erschossen. Man ehrte ihn mit einem Beton-Denkmal, das jedoch irgendwann während eines Schneesturms umkippte und ins Wasser stürzte. Das Kap des Verderbens hieß nicht wegen des Wolfs so, sondern weil dort immer wieder die Flucht von Kartoga-Häftlingen zu Ende war, die versucht hatten, aufs Festland zu entkommen. Entweder gerieten sie unter Eis oder wurden von Soldaten erschossen.

Alle auf Sachalin lebenden Erwachsenen bekamen eine Nordzulage, wodurch sich ihr Gehalt verdoppelte. Außerdem durften sie früher in Rente gehen. Die auf Sachalin lebenden Kinder bekamen nicht einmal ein einfaches Gehalt. Olga sah mit zwölf Jahren auf dem Flugplatz von Chabarowsk zum ersten Mal in ihrem Leben einen Spatzen. »Mama, Mama, schau mal, die riesigen Fliegen«, rief sie. »Das sind Spatzen, Spatzen, keine Fliegen, du dummes Kartogakind«, regte sich ein Mann auf, der seinem Äußeren nach gerade eine Freiheitsstrafe abgebüßt hatte und auf die nächste Maschine Richtung Süden wartete. Er lachte, rauchte gierig und fluchte. »Verdammte Spatzen, verfluchtes Land, verfluchte Kinder, verfluchte Taiga!«

Mit 16 hatte Olga die Schule beendet und flog nach Leningrad, um dort einen vernünftigen Beruf zu erlernen. Einige Jahre später übersiedelte sie nach Deutschland, was zwar schrecklich weit von ihrer Heimat entfernt ist, aber Berlin gefällt ihr trotzdem ganz gut...

Meine Frau allein zu Haus

Meine Olga ist ein mutiger Mensch. Nachdem sie lange in der tschetschenischen Hauptstadt Grosnij gelebt hat, hat sie vor fast nichts Angst. Ihre Eltern haben als Geologen 15 Jahre auf Sachalin nach Öl und Bodenschätzen gesucht. Olga ging dort zur Schule. In der achten Klasse bekam sie, als diejenige mit den besten Noten, eine Belohnung. Sie wurde zu einer Besichtigungstour mit dem Hubschrauber auf die kleine Insel Iturup geflogen. Kurz nach ihrer Ankunft fand dort der berühmte Ausbruch des Vulkans Iturup statt, an dem sie aktiv teilnahm. Das hieß, mit den dort lebenden Fischern zusammen um die Insel herumlaufen und schreien. In der Sachalin-Taiga wurde Olga mehrmals von Bären und anderen wilden Tieren verfolgt. Schon als Kleinkind wusste sie mit dem Gewehr umzugehen. Am Ende der Dienstzeit kauften ihre Eltern sich ein Häuschen am Rande ihrer Heimatstadt Grosnij. Das war kurz vor Beginn des Krieges. Als der tschetschenische Aufstand in der Stadt ausbrach, wurde das Häuschen von den Tschigiten eingekesselt und beschossen.

Die Eltern verteidigten ihr Eigentum und schossen mit ihren Jagdflinten aus allen Fenstern in die dunkle kaukasische Nacht zurück. Olga musste nachladen. Auch später kämpfte sie mehrmals um ihr Leben. Nun lebt sie seit zehn Jahren schon in der ruhigen Stadt Berlin, aber ihre Sehnsucht nach großen Taten ist noch nicht ganz erloschen.

Ich war gerade nicht zu Hause, als bei uns plötzlich der Strom ausfiel. Die Versorgungspanne betraf nicht nur unser Haus, sondern den ganzen Prenzlauer Berg. Eine Stunde lang war der Bezirk infolge eines Kurzschlusses ohne Strom. Es war fast wie eine richtige Naturkatastrophe - EC-Karten kamen nicht mehr aus den Geldautomaten heraus, Filmaufführungen wurden abgebrochen, Ampeln waren außer Betrieb, und sogar die Straßenbahnen blieben stehen. Meine Frau wusste davon aber nichts. Als es in der Wohnung immer dunkler wurde, entschied sie sich kurzerhand, die Strompanne zu beseitigen. Sie nahm eine Kerze und ging in den Keller an den Sicherungskasten. Vor dem Kasten sah sie einen ausgewachsenen Mann am Boden liegen, der sich nicht bewegte. »Das ist bestimmt der Elektriker«, dachte meine Frau sofort, »der durch die Vernachlässigung der Sicherheitsmaßnahmen den Kurzschluss verursacht hat und dabei ums Leben kam, oder mindestens schwer verletzt wurde.« Sie lief schnell die Treppe hoch, klopfte an alle Wohnungstüren und forderte die Nachbarn lautstark auf, mit ihr den Elektriker nach oben zu tragen. Doch die Nachbarn hatten sich alle in ihren dunklen Wohnungen verkrochen und wollten den toten Elektriker nicht retten. Nur die Vietnamesen aus dem ersten Stock machten auf. Aber mit meiner Frau zusammen in den dunklen Keller zu gehen, dazu waren auch sie zu feige. Daraufhin entschied sie sich, den Elektriker alleine aus dem Keller zu zerren. Sie hatte den Verdacht, dass sein Körper noch unter Strom stehen könnte, deswegen ließ sie sich von den Vietnamesen ein Paar Gummihandschuhe geben. Dann ging sie runter, hob den Mann auf und schleppte ihn die Treppe hoch. In ihren Armen fing der tote Elektriker an, Lebenszeichen von sich zu geben. Gerade als die beiden den zweiten Stock erreicht hatten, ging das Licht wieder an. Unter der elektrischen Beleuchtung erwies sich der halbtote Elektriker als ein vollbesoffener Penner, der es sich in unserem Keller gemütlich gemacht hatte. Als er wach war, bat er meine Frau höflich um ein paar Groschen, wo sie ihn doch sowieso schon mit sich herumtrage. Meine Frau stand etwas verlegen im Treppenhaus, noch immer in Gummihandschuhen, mit der Kerze in der einen Hand und dem Penner in der anderen. Sogar die Vietnamesen, die sonst immer so zurückhaltend sind, lachten herzlich über sie. Es ist heutzutage nicht leicht, große Taten zu vollbringen.

Mein erster Franzose

Der erste Franzose, den ich in Berlin kennen lernte, hieß Fabrice Godar. Wir beide und ein arabisches Mädchen wurden von einem ABM-Theaterprojekt angestellt, er als Kameramann, ich als Tontechniker und das Mädchen als Kostümschneiderin. Diese Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen waren speziell für die unteren Schichten des Volkes, die sonst kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt gehabt hätten: ältere Menschen, Behinderte und Ausländer.

Ich hatte vom Arbeitsamt-Nord ein Schreiben bekommen. Wegen eines Bewerbungsgesprächs sollte ich in eine Kneipe namensKrähe kommen und zwar um 22.00 Uhr. Ich ging auch hin. An einem langen Tisch saßen etwa ein Dutzend Männer und Frauen. Ein schnurrbärtiger Kerl mit Zigarre und Whiskyglas in der Hand war der Anführer. Es war aber nicht Heiner Müller oder Jochen Berg, auch nicht Thomas Brasch oder Frank Castorf. Der hier sah Che Guevara ähnlich, und er plante eine Theater-Revolution. Mit meinem russischen Akzent wurde ich sofort eingestellt.

Fabrice saß mittendrin. Wir wurden schnell Kumpel. Er entsprach völlig der klischeehaften Vorstellung, die ich von Franzosen hatte: Er war leichtsinnig, oberflächlich, weltoffen und frauenfixiert. Wir sangen zusammen die Internationale und Fabrice erzählte mir, er sei noch Jungfrau. Irgendwann beschloss er, mit Hilfe des ABM-Projektes seine Jungfräulichkeit ein für alle Mal loszuwerden und wurde der Liebhaber von Sabine. Sie war die Frau eines der Schauspieler, zehn Jahre älter als er und hatte einen erwachsenen Sohn. Für sie war es ein kleines Abenteuer, für Fabrice dagegen die erste große Liebe, mit allem was dazugehört. Ihre Beziehung endete wenig später auf echt französische Art. Der Mann kam früher als erwartet von der Probe nach Hause. Sabine versteckte Fabrice im Kleiderschrank. Nach ein paar Stunden wollte der Ehemann sich umziehen, machte den Schrank auf und entdeckte dort den französischen Kameramann. Ein Franzose im Schrank: Etwas derartig Blödes darf eigentlich nur in einem lustigen Film passieren. Hier war es jedoch eher traurig. Sabines Mann ging ins Theater und teilte allen mit, dass er nach diesem Vorfall nicht mehr in der Lage sei, die Hauptrolle in unserem Brecht-Stück zu spielen. Und das zwei Wochen vor der Premiere! Wir gingen daraufhin alle zu Sabine, um die Sache gemeinsam zu besprechen. Sie war voller Verständnis und strich Fabrice von ihrer Liebhaberliste. Der Franzose hatte danach einen totalen Zusammenbruch, er erschien nicht mehr im Theater und wurde immer depressiver. Eines Tages hielt er es nicht mehr aus und ging zu einem Psychotherapeuten, dem er alles über Sabine und den Schrank erzählte, und dass er seitdem nicht mehr schlafen könne. Der Arzt fragte ihn sofort, wie lange er denn schon arbeitslos sei. Das wäre er schon eine ganze Weile, was aber damit nichts zu tun habe, erklärte ihm Fabrice. Der Arzt war da ganz anderer Meinung und verpasste ihm ein neues Antidepressivum mit Dauerwirkung: eine deutsche Erfindung speziell für die Behandlung von Frührentnern und Langzeitarbeitslosen, die unter Schlafstörungen und Depressionen leiden. »Kommen Sie bitte in einem halben Jahr wieder, dann sehen wir weiter«, beruhigte ihn der Arzt. Die Spritze wirkte und wirkte. Fabrice wurde gleichgültig, schlief wie ein Baby, verbrachte den Rest der Zeit vor dem Fernseher und kuckte DSF. Er vergaß einzukaufen und sich zu waschen, sogar seinen Vater in Frankreich rief er nicht mehr an, was er sonst alle zwei Wochen getan hatte. Wir machten uns große Sorgen um ihn, wussten jedoch nicht so recht, wie ihm zu helfen war. Eines Tages kam sein Vater in einem großen Citroen an und brachte ihn nach Frankreich zurück. Dort gelang es französischen Ärzten in einer Spezialklinik, die Auswirkungen der deutschen Spritze endlich zu neutralisieren. Fabrice wurde wieder gesund und arbeitet jetzt wie sein Vater bei der Post.

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