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Владимир Каменер: Russendisko

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Владимир Каменер Russendisko

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Beobachten statt phantasieren - so lautet das Motto des russischen, in Berlin lebenden Erfolgsautors. Mit scharfem Blick für die Skurrilitäten des Alltags beschreibt Kaminer Menschen und Schicksale in _

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Vaters Rat

Alle neuen Ideen und alten Weisheiten werden bei uns in Russland als nationales Erbe geschätzt und von Generation zu Generation vererbt.

Die Idee für meinen Umzug kam von meinem Vater. Es war im Jahr 1990, die Ära von Gorbatschow ging langsam zu Ende, doch er wusste noch nichts davon. Dafür aber mein Vater. An einem sonnigen Tag sagte er bei einem Bierchen: »Die große Freiheit ist wieder in unserem Land. Ihre Ankunft wird gefeiert, es wird viel gesungen und noch mehr getrunken. Doch die Freiheit ist nur ein Gast hier. Sie kann sich in Russland nicht lange halten. Sohn, nutze die Chance. Sitz nicht herum und trink Bier. Die größte Freiheit ist die Möglichkeit abzuhauen. Beeil dich, denn wenn die Freiheit wieder verschwunden ist, dann kannst du lange stehen und schreien: O Augenblick, verweile doch, du bist so schön.« Mein Freund Mischa und ich fuhren nach Berlin. Mischas Freundin flog nach Rotterdam, sein Bruder nach Miami und Gorbatschow nach San Francisco. Er kannte jemanden in Amerika. Für uns war Berlin am einfachsten. Man brauchte für die Stadt kein Visum, noch nicht einmal einen Reisepass, weil sie noch nicht zur BRD gehörte. Die Zugfahrkarte kostete nur 96 Rubel, das Reiseziel war nicht weit. Um Geld für das Ticket aufzutreiben, verkaufte ich meinen Walkman und die Kassetten von Screamin' J. Hawkins. Mischa verkaufte seine Plattensammlung.

Ich hatte nicht viel Gepäck: einen schönen blauen Anzug, den mir ein Pianist vererbt hatte, eine Stange russischer Zigaretten und einige Fotos aus der Armeezeit. Auf dem Moskauer Markt kaufte ich für den Rest des Geldes noch ein paar Souvenirs: eine Matrjoschka, die mit blassem Gesicht in einem kleinen Sarg lag - das fand ich lustig, außerdem eine Flasche Wodka der MarkeLebewohl.

Mischa und ich trafen uns am Bahnhof, er hatte auch nur wenig dabei. Damals waren noch nicht viele Russen als Kleinhändler unterwegs, und der halbe Zug bestand aus solchen Romantikern wie uns, die auf Abenteuer aus waren. Die zwei Tage auf Reisen vergingen wie im Flug. Der Wodka mit demLebewohl-Etikett wurde ausgetrunken, die Zigaretten aufgeraucht, und die Matrjoschka verschwand unter mysteriösen Umständen. Als wir am Bahnhof Lichtenberg ausstiegen, brauchten wir erst einmal einige Stunden, um uns in der neuen Umgebung zu orientieren. Ich war verkatert, mein blauer Anzug verknittert und befleckt.

Mischas Lederweste, die er im Zug beim Kartenspielen von einem Polen gewonnen hatte, brauchte ebenfalls dringend eine Reinigung. Unser Plan war einfach: Leute kennen lernen, Verbindungen schaffen, in Berlin eine Unterkunft finden. Die ersten Berliner, die wir kennen lernten, waren Zigeuner und Vietnamesen. Wir wurden schnell Freunde. Die Vietnamesen nahmen Mischa nach Marzahn mit, wo sie in einem Wohnheim lebten. Dort, mitten im Marzahner Dschungel, zogen sie ihn groß, wie einst Tarzan im Film aufwuchs. Die ersten Worte, die er hier lernte, waren Vietnamesisch. Inzwischen studiert er Multimedia an der Humboldt-Universität und ist jedes Mal beleidigt, wenn ich ihn Tarzan nenne.

Ich bin damals mit den Zigeunern mitgefahren und landete so in Biesdorf, wo sie in einer ehemaligen Kaserne der ostdeutschen Armee lebten, die in eine Unterkunft des gesamtdeutschen Roten Kreuzes umgewandelt worden war. Am Eingang musste ich meinen Inlands-Pass abgeben. Dafür bekam ich ein Bett und Essen in Folie mit der Aufschrift »Guten Appetit«.

Die Zigeuner fühlten sich hinter dem Stacheldraht der Kaserne sehr wohl. Gleich nach dem Mittagessen zogen sie alle in die Stadt, um ihre Geschäfte zu erledigen. Abends kamen sie mit einem Sack voller Kleingeld und oft auch einem alten Auto zurück. Das Geld im Sack zählten sie nie, sondern gaben es in ihrer Biesdorfer Kneipe ab. Dafür durften sie dort die ganze Nacht lang trinken. Danach stiegen die Stärkeren in den alten Wagen und fuhren ihn gegen einen Baum auf dem großen Hof hinter der Kaserne. Das war der Höhepunkt ihres nächtlichen Vergnügens. Nach zwei Wochen hatte ich das Zigeunerleben satt. Ich entschied mich für ein bürgerliches Leben und zog auf den Prenzlauer Berg, wo ich eine winzige, leer stehende Wohnung mit Außenklo in der Lychener Straße fand, die ich besetzte. Später heiratete ich und mietete eine große Wohnung in der Schönhauser Allee, meine Frau bekam zwei Kinder, ich lernte einen anständigen Beruf und fing an zu schreiben.

Die erste eigene Wohnung

Seit Ewigkeiten träumte ich von einer eigenen Wohnung. Doch erst mit der Auflösung der DDR ging mein Traum in Erfüllung. Nachdem mein Freund Mischa und ich im Sommer 1990 als eine aus der Sowjetunion geflüchtete Volksminderheit jüdischer Nationalität anerkannt worden waren, landeten wir auf Umwegen in dem riesigen Ausländerheim, das in Marzahn entstand. Hier wurden zunächst Hunderte von Vietnamesen, Afrikaner und Juden aus Russland einquartiert. Wir zwei und noch ein Kumpel aus Murmansk, Andrej, konnten uns eine möblierte Einzimmerwohnung im Erdgeschoss erkämpfen. Das Leben im Heim boomte: Die Vietnamesen besprachen auf Vietnamesisch ihre Zukunftschancen, denn damals wussten sie noch nichts vom Zigarettenhandel. Die Afrikaner kochten den ganzen Tag Kuskus, abends sangen sie russische Volkslieder. Sie hatten erstaunlich gute Sprachkenntnisse, viele hatten in Moskau studiert. Die russischen Juden entdeckten das Bier im Sechserpack für DM 4,99, tauschten ihre Autos untereinander und bereiteten sich auf einen langen Winter in Marzahn vor. Viele beschwerten sich beim Aufsichtspersonal, dass ihre Nachbarn falsche Juden seien, dass sie Schweine äßen und am Samstag rund um die Wohnblöcke joggten, was man als echter Jude nie tun dürfte. Damit versuchten sie, ihre Nachbarn loszuwerden und die zugeteilte Stasi-Wohnung für sich allein zu nutzen. Es herrschte ein regelrechter Platzkrieg. Diejenigen, die zu spät gekommen waren, hatten es besonders schwer: Sie mussten ihre Wohnung mit bis zu vier anderen Familien teilen. Wir drei waren vom Leben im Heim nicht sonderlich begeistert und suchten nach einer Alternative. Der Prenzlauer Berg galt damals als Geheimtipp für alle Wohnungssuchenden, dort war der Zauber der Wende noch nicht vorbei. Die Einheimischen hauten in Scharen nach Westen ab, ihre Wohnungen waren frei, aber noch mit allen möglichen Sachen voll gestellt. Gleichzeitig kam eine wahre Gegenwelle aus dem Westen in die Gegend: Punks, Ausländer und Anhänger der Kirche der Heiligen Mütter, schräge Typen und Lebenskünstler aller Art. Sie besetzten die Wohnungen, warfen die zurückgelassene Modelleisenbahn auf den Müll, rissen die Tapeten ab und brachen die Wände durch. Die Kommunale Wohnungsverwaltung hatte keinen Überblick mehr. Wir drei liefen von einem Haus zum anderen und schauten durch die Fenster. Andrej wurde glücklicher Besitzer einer Zweizimmerwohnung in der Stargarder Straße, mit Innentoilette und Duschkabine. Mischa fand in der Greifenhagener Straße eine leere Wohnung, zwar ohne Klo und Dusche, aber dafür mit einer RFT-Musikanlage und großen Boxen, was seinen Interessen auch viel mehr entsprach. Ich zog in die Lychener Straße. Herr Palast, dessen Name noch auf dem Türschild stand, hatte es sehr eilig gehabt. Nahezu alles hatte er zurückgelassen: saubere Bettwäsche, ein Thermometer am Fenster, einen kleinen Kühlschrank, sogar Zahnpasta lag noch in der Küche auf dem Tisch. Etwas zu spät möchte ich Herrn Palast für dies alles danken. Besonders dankbar bin ich ihm für den selbst gebauten Durchlauferhitzer, ein wahres Wunder der Technik.

Zwei Monate später fand die Geschichte der Besetzung des Prenzlauer Bergs ein Ende. Die KWV erwachte aus ihrer Ohnmacht und erklärte alle zu diesem Zeitpunkt in ihren Häusern Lebenden für die rechtlichen Mieter. Sie sollten ordentliche Mietverträge bekommen. Zum ersten Mal stand ich in einer 200-köpfigen Schlange, die ausschließlich aus Punks, Freaks, scheinheiligen Eingeborenen und wilden Ausländern bestand. Laut Mietvertrag musste ich DM 18,50 für meine Wohnung zahlen. So ging mein Traum in Erfüllung: ein eigener Lebensraum - von 25 Quadratmetern.

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