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Владимир Каменер: Russendisko

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Владимир Каменер Russendisko

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Beobachten statt phantasieren - so lautet das Motto des russischen, in Berlin lebenden Erfolgsautors. Mit scharfem Blick für die Skurrilitäten des Alltags beschreibt Kaminer Menschen und Schicksale in _

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Nach der Vorstellung wollte Markus seine Begeisterung dem Birkenkollektiv persönlich schildern, und ich sollte dabei den Übersetzer spielen. In weniger als einer Stunde saßen wir schon zu fünft in einem Taxi und fuhren zu Markus nach Hause. Die drei Birkenmädchen, die uns begleiteten, hießen Katja, Olga und Sweta und hatten Berlin bis jetzt nur aus dem Hotelfenster gesehen. Unterwegs kauften wir noch die Nationalgetränke beider Länder - drei Flaschen Wodka und eine Kiste Bier. Diese Mischung erwies sich später als großer Fehler. Nachdem die zweite Wodkaflasche leer unter dem Tisch lag, entschied sich Markus, die Frauen über die altgermanische Geschichte aufzuklären. Er holte seine Lieblingslanze aus dem Schrank und fuchtelte uns damit vor der Nase herum. Daraufhin fühlte sich eines der Mädchen, Katja oder Sweta, attackiert. Sie entwaffnete Markus blitzschnell und warf die Lanze aus dem Fenster. Markus ging außer sich vor Wut auf sie los, beide liefen aus der Wohnung und wir hinterher. Die Polizei erschien, von den Nachbarn gerufen, und versuchte zu schlichten. Auf dem Revier zeigte Markus das Mädchen wegen Hausfriedensbruch an. Sie zeigte ihn ihrerseits gleich wegen sieben Vergehen an, unter anderem wegen versuchter Vergewaltigung und Mordversuchs. Markus schrie, die Birkenfrau sei an allem Schuld. Die Polizeibeamten klärten den Fall unbürokratisch und empfahlen uns einfach, so schnell wie möglich in verschiedene Richtungen auseinander zu gehen. Markus schlossen sie mit Handschellen an die Tür des Reviers, bis er sich wieder beruhigt hatte. Dort wurde er dann von einem Mann angesprochen, der sich als Reporter derBerliner Zeitung vorstellte, zufällig vorbeigekommen sei und nun wissen wollte, was passiert war. »Unfug«, antwortete Markus kurz und knapp. Der Reporter überlegte nicht lange, holte die Kamera aus der Tasche und machte ein paar Fotos von ihm. Am nächsten Tag konnte man in derBerliner Zeitung den gefesselten Markus sehen. Unter dem Foto stand nur ein Satz: »Die Berliner Polizei geht hart gegen jugoslawische Kriminelle vor.«

Doppelleben in Berlin

Dort, wo ich herkomme, ist das Leben zum Leben ungeeignet. Wegen des starken Windes und der schlechten Verkehrsverbindungen wird jedes Vorhaben ungeheuer mühsam. Schon mit vierzehn ist man oft unglaublich müde, so richtig erholen kann man sich erst mit fünfundvierzig. Ganz oft geht man einkaufen und kommt nicht wieder, oder man schreibt einen Roman, merkt plötzlich auf Seite 2000, wie unübersichtlich das Ganze geworden ist, und fängt noch einmal von vorne an. Es ist ein zeitloses Leben, zu dessen größten Errungenschaften die Möglichkeit zählt, im eigenen Bett zu sterben.

Ganz anders ist es hier, wo man unter Umständen mehrere Leben gleichzeitig führen kann, sein eigenes und das eines anderen. Für Menschen, denen ein solches Doppelleben gefällt, ist Berlin die ideale Stadt. Nichts ist hier so, wie es scheint. Die Anlageberaterin aus meiner Sparkassenfiliale, eine nette, rundliche Frau mit dem Namensschild »Wolf« auf ihrer Bluse, erlebte ich neulich als Tänzerin eines Audioballetts in einem der zahllosen Tanztheater Berlins. Jeden zweiten Abend zieht sie ein Tutu aus Plexiglas an, in dem Aufnahme- und Wiedergabegeräte eingebaut sind. Dann wackelt Frau Wolf leicht mit dem Hintern, dabei werden ihre Bewegungen aufgenommen, in eine Art Musik umgewandelt, die aus dem Tutu kommt und sodann den Rhythmus für den Tanz der Truppe vorgibt. Wie verrückt springt Frau Wolf zusammen mit anderen Anlageberaterinnen auf der Bühne herum und vergisst sich völlig. Die Frauen waren letztes Jahr auf einem Audioballett-Festival in Japan und gewannen einen Preis. Herrn Heisenberg lernte ich auf dem Arbeitsamt kennen, als ich einmal langzeitarbeitslos war. Seine Aufgabe bestand darin, Menschen mit schwer vermittelbaren Berufen wie Schauspieler, Regisseure oder Theologen dazu zu bringen, mittels einer Umschulung den Beruf zu wechseln. Herr Heisenberg sprach gerne und oft über Vernunft. »Ich bin ein großer Fan der Kunst«, sagte er zu mir, »und bin froh, dass man sie heutzutage an jeder Ecke sehen kann. Aber ich rate Ihnen dringend, einen vernünftigen Beruf zu ergreifen, den eines Kaufmanns oder eines Tischlers beispielsweise.« Seine Krawatte passte farblich perfekt zu den Tapeten in seinem Büro. Heisenberg klang sehr überzeugend und verdarb mir für den Rest des Tages gründlich die Laune. Zufälligerweise hatte ich an dem Abend meiner Mutter versprochen, ihr das nächtliche Berlin zu zeigen. Darauf wartete sie schon lange. Kurz nach Mitternacht landeten wir in einem Schwulenclub in Berlin Mitte, wo ich meiner Mutter von dem frustrierenden Arbeitsamt-Gespräch erzählte. Plötzlich entdeckte ich Heisenberg in einer Ecke. Er trug Jeans, eine gelbe Lederjacke und um den Hals eine dicke Goldkette. Ein junger Thailänder saß lachend auf seinem Schoß. Heisenbergs Augen glänzten. »Da ist er übrigens, mein Arbeitsberater«, sagte ich zu meiner Mutter, die sich vorsichtig umsah, dann den Kopf schüttelte und von einer »Schweinerei« sprach.

Mein Bekannter, der russische Geschäftsmann Hensel, der als Großhändler deutsche Autos nach Schweden verkauft, wurde letzten Sommer von einem Nashorn überrumpelt und fast zerstampft. Sein Freund, ein leitender Siemensingenieur, hatte das Nashorn gereizt, während der nichts ahnende Hensel sich hundert Meter weiter ein Frühstück bereitete. Das Nashorn ging zunächst auch auf den Siemensingenieur los. Dieser, durch seinen Beruf zu schnellem Handeln in komplizierten Situationen befähigt, kletterte sofort auf einen Baum. Daraufhin nahm sich das Nashorn den Autohändler vor, und die Marmelade flog durch die Gegend.

Hensel musste mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen, und seine Pilgerreise in den Himalaja fiel flach. Die will er nun auf seiner nächsten Safari im Frühjahr nachholen. Beide Freunde meinen, dass man nur noch in Afrika solche Abenteuer erleben kann. Sie irren. Es gibt vielleicht keine durchgedrehten Nashörner in Berlin, aber auch hier im Großstadtdschungel lauern überall Gefahren. Die Dienstleistungsgesellschaft macht die wildesten Träume wahr, sogar telefonisch. So hält sich hartnäckig das Gerücht, die tonnenschweren Lafayette-Glasfenster wären nicht aufgrund schlampiger Bauarbeit auf die Friedrichstraße geknallt, sondern auf Bestellung. Durch Einsatz der raffinierten Ideen eines Fußgängers, der gleichzeitig Auftraggeber war, kam niemand zu Schaden. Das Fenster war zwar im Eimer, dafür aber der Abend gerettet.

Bahnhof Lichtenberg

Mein alter Bekannter Andrej, Inhaber der wahrscheinlich einzigen russischen Kette von Lebensmittelläden in Berlin,Kasatschok, will sein gut gehendes Geschäft aufgeben und zusammen mit seiner Familie nach Amerika auswandern. Die Gründe für diese Entscheidung hält er geheim. Vielleicht kam er mit dem deutschen Steuerrecht nicht mehr klar, oder er konnte seine imperialistischen Ambitionen in Europa nicht weiter verwirklichen. Denn in der letzten Zeit hatte sich Andrej zu einem skrupellosen Geschäftsmann entwickelt. Dabei hatten wir vor neun Jahren gemeinsam und ganz harmlos den Grundstein für seine Karriere gelegt, als wir von Moskau nach Berlin zogen.

Unsere erste Geschäftsstelle befand sich vor der Tür der Eingangshalle des Bahnhofs Lichtenberg. Andrej, Mischa und ich bewohnten damals eine Einzimmerwohnung im Ausländerheim von Marzahn. Mischa und ich hatten damals noch keine festen Lebensziele und spielten gern abends in der Küche Gitarre. Andrej spielte zwar auch ganz gut Gitarre, hatte aber schon ein Ziel vor Augen: Er wollte unbedingt Millionär werden. Immerhin war er ein ganzes Stück älter als wir, nämlich bereits 31.

Seine erste Idee zum Reichwerden wurde von uns mit Begeisterung aufgenommen. Damals bekamen wir von der deutschen Regierung nur DM 180,- Taschengeld im Monat, und Andrej versprach uns das Dreifache. Wir legten unser Geld zusammen und fuhren um 7.00 Uhr morgens in den Wedding. Dort kauften wir bei Aldi drei Rucksäcke voll Hansabier und Coladosen und schleppten das Zeug zum Bahnhof Lichtenberg. Damals hatte der Kapitalismus diese Gegend noch nicht ganz erreicht, wir waren praktisch seine Vorboten. Die Büchsen verkauften wir für je DM 1,20. Neben uns standen noch andere Vorboten: eine ostdeutsche Familie, die mit Ei und Schinken belegte Brötchen verkaufte. Sie war sehr stolz auf ihre Handarbeit und konnte uns nicht leiden, weil wir in ihren Augen bloß Abzocker waren, die eine schnelle Mark machen wollten. Die Familie wusste, dass eine Dose Hansabier bei Aldi 43 Pfennig kostete, und wir das Dreifache verlangten, Andrej sogar das Vierfache, während sie mit Schweiß und Fleiß ihre Brötchen zurechtgemacht hatten. Merkwürdigerweise wurden ausgerechnet diese ehrlichen Handarbeiter von einer plötzlich auftauchenden Kontrolle des Gesundheitsamtes verjagt. Die Belegtebrötchenfamilie hatte zu schmutzige Hände, außerdem war ihr Gesundheitspass abgelaufen, und die Ware war unsachgemäß verpackt. Wir taten inzwischen so, als wären wir ganz gewöhnliche Bahnhofssäufer und fielen der Kontrolle nicht auf. Sie nahmen uns als Händler gar nicht wahr. Das Geschäft lief gut: Wir hatten viele Stammkunden, zum Beispiel die ewig durstigen Zeugen Jehovas und die gut gebügelten Scientologen, die alle Züge aus Osteuropa empfingen, um die noch etwas orientierungslosen Ausländer zu überrumpeln und sofort zu ihrem Glauben zu bekehren. Viele Reisende, die zum ersten Mal ans Ufer des Kapitalismus gelangt waren, dachten, dass diese Drückerkolonnen des Herrn einfach dazugehörten. Die verwirrten Ausländer waren auch unsere besten Kunden, ebenso eine Menge Zigeuner und Afrikaner, die ebenfalls ihre Geschäfte am Bahnhof abwickelten. Und nicht zu vergessen: die japanischen Touristen.

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