Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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Simon als Allesforscher und Mercedes als Prophet?

Passenderweise konnte ich später feststellen, daß der Hund, der Andreas hieß, den Leuten auf der Tulfeinalmhütte wirklich als eine Art Märtyrer galt. Mit dem Hang, in brenzlige Situationen zu geraten. Obgleich er eigentlich als Rettungshund ausgebildet worden war, war er eher ein Hund, der seinerseits des öfteren gerettet werden mußte. Die Kreuze auf seinem Fell waren darum auch dahingehend zu deuten, daß man dank ihrer den Hund besser finden konnte, wenn er wieder einmal verlorengegangen war. Andreas war ein Lawinenhund, der gerne in Lawinen geriet. Ob das nun allerdings wirklich das Martyrium war, für das dieser Hund stand, blieb doch recht unklar. Aber Unklarheit ist ohnehin die Krönung jeglicher Religion.

Wir tranken aus, und Auden und Mercedes gingen noch mit dem Wirt mit, um ein paar Lebensmittel zu holen, die für die Chefin bestimmt waren.

Ich selbst begab mich auf die Toilette, der Andreashund an meiner Seite. Dabei geriet ich in einen langen Flur, wo auf Gesichtshöhe gerahmte und verglaste Fotos aneinandergereiht hingen. Das Übliche: Bilder von Bergsteigern und Bilder von Hüttenfesten und Bilder von Gipfelkreuzen — alte Schwarzweißfotos und auch nicht mehr ganz junge Farbabzüge (manche Farben so blaß, als wären sie weniger einem Alpinismus als einem Albinismus erlegen). Die jüngsten Bilder waren vor einigen Jahren entstanden, das älteste kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Auf vielen davon die Unterschriften der im Foto Verewigten.

Kein Grund, den Besuch der Toilette aufzuschieben. Dennoch blieb ich hängen.

Als ich etwa in der Mitte an eine Farbabbildung kam, konnte ich wegen der Spiegelung, die die durchbrechende Sonne verursachte, zunächst einmal nur mich selbst sehen, wie ich da mit zusammengekniffenen Augen versuchte, die Fotografie zu betrachten, und statt dessen nur Gekniffenes erkannte. Ich neigte den Kopf etwas zur Seite, um einen günstigeren Blickwinkel zu gewinnen. So gewahrte ich im Vordergrund des Bildes zwei Männer, bekleidet in der typischen Art von Extremalpinisten. Ihre Haut ledrig, ihre Bärte voll. Sie lächelten in die Kamera. Hinter ihnen befand sich eine Art Monument, und darüber erhoben sich die angezuckerten Gipfel mehrerer Berge. Rechts von den Kletterern, weiter hinten im Bild und damit näher am Denkmal, standen zwei weitere Personen. Bisher hatte ich sie wegen der starken Reflexion nicht wahrgenommen, aber indem nun eine Wolke vor die Sonne zog und dem hereinfallenden Licht einen Schleier verlieh, verlor sich der Widerschein, und ich sah alle Teile des Bildes, auch die zwei Frauen im Hintergrund. Ich klebte mit der Nase an der Scheibe und strengte meine Augen an. Und dann erkannte ich sie: Lana! Sehr viel dünner als in meiner Erinnerung — das Gesicht eine schmale Säule, die Augen dunkel, schattig. Lana trug ein Kopftuch, auf diese geschlossene Weise, wie bei Menschen, die kein Haar mehr besitzen. Die Krankheit, die sich in ihr ausbreitete, erschien als markante Aura. Aber auch Lana lächelte. Am Leib hatte sie ein kreuzförmig gebundenes Tuch — man könnte sagen: ein Andreastuch, und hinter ihrer linken Schulter war der Schopf eines Babys zu erkennen. Keine Frage, es mußte Simon sein. Mitten in seinem ersten Lebensjahr, Monate bevor er dann seine Mutter verlieren würde.

Sosehr Lana auf dem Foto vom Tod gezeichnet war, so eben auch von der Schönheit, die gerade der todkranke Mensch auszustrahlen vermag. Man könnte sagen, dem Genius des Todes gelinge es, den Menschen in seiner ganzen Reinheit zu zeigen. Der vom Tod Gezeichnete ist auch der von Gott Berührte, der ja immer nur die Unglücklichen berührt, nie die Fröhlichen, auch wenn die Fröhlichen sich das in ihrer Fröhlichkeit gerne einbilden.

Obgleich Lana ungemein dünn war, verfügte ihr Busen — von den textilen Balken des Andreastuches noch gestützt und hervorgehoben — über jene Fülle, jenes sichtbare Gewicht, wie es einer stillenden Mutter entsprach. Ja, es konnte gar kein Zweifel bestehen, daß Lana zum Zeitpunkt dieses Fotos Simon noch immer die Brust gegeben hatte.

Eine Brust, die ich nie zu Gesicht bekommen hatte. Und mir alles Mögliche und Unmögliche vorgestellt hatte. Jetzt aber kam mir der Gedanke, daß Lana diesen Körperteil — sichtbar und greifbar — allein für ihr Kind reserviert hatte. Und keine Scham, keine Narbe, kein Defekt war es gewesen, der sie abgehalten hatte, mich» einzuweihen«.

Wenn es so war, genau so, war es in Ordnung. Sehr in Ordnung.

Unten auf dem Foto hatte einer der Bergsteiger den 5. Juni 2005 notiert, daneben standen chinesische Schriftzeichen, die möglicherweise den Ort bezeichneten. Es folgten zwei Signaturen, gewiß die der Alpinisten, sowie einige Zahlen bezüglich der von ihnen bewältigten Touren.

Bei der Frau, die neben Lana stand, ganz eng an ihr, als wären die beiden zusammengewachsen, handelte es sich um eine Chinesin. Auch sie dünn wie Lana, aber gesund, zumindest körperlich, wenn man bedachte, was letztlich aus ihr geworden war. Denn natürlich konnte das niemand anders sein als die Person, die nach dem Tod Lanas das Kind zu sich genommen und Simon in den folgenden Jahren aufgezogen hatte. Ohne ihm eine bekannte Sprache beizubringen, dafür aber die Fähigkeit behenden Kletterns. Jene Frau, die schlußendlich in irgendeiner Art von psychiatrischer Anstalt gelandet war, was auch immer man tun oder lassen mußte, um in Taiwan als verrückt zu gelten (das mochte ja in den verschiedenen Kulturen nicht immer das gleiche sein).

Daß sich am oberen Rande der Fotografie, über den schneebedeckten Gipfeln, drei helle Punkte abzeichneten, war ziemlich eindeutig auf einen Bildfehler zurückzuführen, einen Widerschein im Moment des Abdrückens oder etwas, das später, bei der Entwicklung des Bildes, geschehen war. Dennoch fühlte ich mich an das Ereignis zweier Nebensonnen nahe dem Astri-Berg erinnert, ein Ereignis, das allein von mir und Simon beobachtet worden war. Simon, der auf diesem Foto ein Baby war. Ein sorgsam auf den Mutterrücken gebundener Säugling.

«Haben Sie was entdeckt?«

Es war Auden. Er stand hinter mir. Sein Atem war ein kleines, warmes Pelztier auf meinem Nacken.

Ich sagte:»Nichts. Alte Fotos. Berge, Bergsteiger. Menschen in kalter Luft.«

Ich verschwieg ihm, genau auf dieser einen Fotografie der Frau meines Lebens aufs neue begegnet zu sein. Und damit auch meinem Sohn, aus einer Zeit, als ich noch gar nicht hatte wissen können, daß er existierte. Dieser» Gruß aus der Vergangenheit «gehörte mir allein, und ich wollte ihn nicht teilen, indem ich vor Auden die ganze Geschichte ausbreitete. Wozu? Nur, weil er ebenfalls aus Taiwan stammte? Wirklich nicht!

Er aber trat an mir vorbei und näherte sich dem Bild, das ich so auffällig betrachtet hatte. Ich hätte ihn gerne weggestoßen, statt dessen machte ich Platz. Er hätte es kaum verstanden, wäre ich jetzt aggressiv geworden. — Sollte er halt schauen.

Wenn ich ihn gerade noch mit einem Pelztier verglichen hatte, so war jetzt zu ergänzen: ein totes Pelztier. Zumindest schien Auden, da er nun die Fotografie betrachtete, mit einemmal ohne Atmung: sein Mund offen, aber in diesem Mund herrschte absolute Windstille.

Er schien paralysiert.

«Waren Sie schon einmal dort«, fragte ich,»ich meine, in diesem Gebirge?«

Er schüttelte den Kopf, wozu er ja weder ein- noch ausatmen mußte.

Doch es war unverkennbar, wie sehr etwas an diesem Bild ihn betroffen machte. Vielleicht nicht in derselben Weise wie mich, der ich darauf Lana erkannt hatte. Vielleicht war ihm, Auden, die Chinesin vertraut. Oder er erkannte in den beiden Bergsteigern, die im Vordergrund posierten, jene Leute, die ihn verfolgt und dazu getrieben hatten, Taiwan zu verlassen und in Tirol ein neues Leben zu beginnen. Quasi vom Millionär zum Tellerwäscher. Wobei es natürlich besser war, ein lebender Tellerwäscher zu sein als ein toter Millionär. Möglicherweise jedoch war es gar nicht der Anblick einer der Personen, der ihn so verstörte. Vielleicht hing es mit den Bergen zusammen. Oder mit dem Monument. Dunkler Stein. — Auden war nicht weniger ein Mann der Geheimnisse als ich selbst.

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