Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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Ja, aber was für eins! Ein in den Bergen groß gewordenes. Gemsengleich.

Ich darf sagen, meine Philosophie war immer die: Alles, was geschieht, ist ohne Alternative. Die Alternative bilden wir uns nur nachträglich ein. Das ist vielleicht überhaupt unsere einzige Freiheit zu phantasieren, wie es hätte sein können.

Ich schüttelte den Kopf, nahm den Rucksack, löste das verschwitzte Hemd von meiner Haut — so daß der Wind seine kühle Hand dazwischenlegen konnte — und beeilte mich, hinter Simon herzukommen.

Hätte ich eine Gefahr wahrgenommen, ich wäre auch bereit gewesen, ihn an der Hand zu packen und nach unten zu zerren. Und keine Träne (und eben auch keine Alternative) hätte mich davon abgehalten. Aber es ging zügig voran, und der Himmel war eine einzige fröhliche Wetternachricht.

Und dann endlich erreichten wir die Überreste des Bergwerks: das Metallgerüst einer Seilbahnstütze, das Fundament des Barackenlagers sowie das Mundloch, einen gemauerten Stolleneingang, der von außen an einen mächtigen Pizzaofen erinnerte, aber für einen Bergwerksschacht eher heinzelmännisch anmutete.

Wir hatten es also geschafft. Wobei ja genau das nicht das Ziel gewesen war, so spät am Tag hierherzukommen.

Wie auch immer, ich sah auf die Uhr und sagte:»Immerhin, Simon, wir waren echt flott.«

Ich legte dem Jungen die Hand auf die Schulter und tat dabei ein wenig mehr Gewicht in meine Hand, ohne aber zu drücken. Eher so, als hätte ich noch etwas Butter auf meine Hand geschmiert.

Simon drehte seinen Kopf nach rechts, schaute auf die weite Bergwelt und rief:»Kandall!«

Ich schmunzelte bei dem Gedanken, er könnte das Wort Skandal gemeint haben und wie sehr eben die Schönheit der Natur auch einen Skandal darstellte, etwas Unerhörtes.

Wir stiegen die wenigen Meter zum Mundloch hoch und taten einige Schritte in den Stollen.

So interessiert ich gewesen war, diese Anlage zu Gesicht zu bekommen, scheute ich mich jetzt, tiefer einzudringen. Ich empfand Stollen und Höhlen als die Verwandten der Klettersteige und Felswände. Gefährliche Orte, die alle aus einer Familie stammten, jener, zu der auch die Tiefsee und das Weltall gehörten. Das Innere der Berge schien recht absichtsvoll sowenig für den Menschen geschaffen wie die hohen Lüfte und der kalte Raum.

Doch Simon sah das wohl ganz anders. Er wies mit dem Arm in die dunkle Röhre und wiederholte seinen begeisterten Ausruf:»Kandall!«

«Aber nur ein Stück«, mahnte ich und deutete mit den Zeigefingern der linken und rechten Hand eine kurze Strecke an. Um in der Folge die Stirnlampen aus dem Rucksack zu kramen. Das elastische Band fügte ich um Simons Kopf und drückte gegen den Schalter der Lampe. Gleich zwei Lichter rechts und links im Gehäuse sprangen an. Es sah aus, als hätte Simon ein kleines Motorrad an der Stirn kleben.

Mit Licht an unseren Köpfen drangen wir weiter in den Berg ein. Bald war der Stollenausgang nur noch eine weißblau leuchtende Scheibe. Ein Teller an der Wand.

Ich sagte:»Okay, das genügt jetzt. Da kommt kein McDonald’s mehr. «Und griff nach Simons Schulter.

Aber ich griff ins Leere. Er war bereits einige Schritte weiter.

«Nicht schon wieder«, rief ich ihm hinterher.

Er war aber trotzdem verschwunden. Wie verschluckt.

Doch noch bevor mich eine ähnliche Panik wie am Vormittag erfassen konnte, erkannte ich den Torbogen an der rechten Stollenwand. Ein kleiner Raum tat sich auf, ein Kabinett, und darin Simon, der sich in einen Sessel hatte fallen lassen.

In dem nischenartigen Zimmerchen, das man vor sieben Jahrzehnten in diesen Berg geschlagen hatte, standen zwei alte Ohrensessel, dazwischen ein kleiner Tisch. Von der Decke strömte ein feiner Luftzug herab, Fäden von Luft. Was hier aber vor allem auffiel, waren der ungemein fein gearbeitete Parkettboden wie auch der Umstand, daß kaum Staub lag. Das kam doch einigermaßen überraschend, wobei der Raum sichtbar verlassen war, der Stoff der Sessel verschlissen, die Bücherregale ohne Bücher. Und nirgends eine Öffnung im Fels, die Tageslicht eingelassen hätte. Aber wie gesagt, der Parkettboden besaß einen gediegenen Glanz und verfügte über ein Muster. Ein Muster, auf das ein gelblicher Schein fiel, nachdem Simon zwei Kerzen angezündet hatte, die jemand auf dem niedrigen Tisch zurückgelassen hatte. Simon war nie ohne Streichhölzer unterwegs.

Ich vermutete, daß man hier ab und zu saubermachte, dann, wenn Touristen an den Ort geführt wurden. Oder Leute sich ausruhten, die auf der Suche nach Nazidevotionalien und Nazischätzen in das Bergwerk eindrangen.

«Kandall«, sagte Simon erneut, diesmal aber ohne Ausrufezeichen, sehr ruhig, ganz im Ton der Zufriedenheit dessen, der angekommen ist, wo er auch ankommen wollte. Dementsprechend tief war er in den Sessel gerutscht. Dabei hatte er sein Donald-Duck-Heft hervorgeholt — er mußte es wohl hinten in der Hose transportiert haben — und begann wieder darin zu lesen. Es sah so ungemein selbstverständlich aus, als wären wir bei uns zu Hause.

Ich hätte jetzt etwas sagen müssen, vor allem, wie lange wir schon hier waren, oder auch, daß das nicht nur kein McDonald’s, sondern ebensowenig die Comiczentrale oder Stadtbücherei sei, ließ den Jungen aber in Frieden und betrachtete statt dessen den mit Kreuz- und Sternformen versehenen und in quadratische Einheiten unterteilten Bodenbelag aus alter Eiche. Obwohl ich danach suchte, konnte ich kein Hakenkreuz entdecken. Die sichtbaren Kreuze schienen frei von Ideologie, allein im Dienste der Dekoration stehend. Fragte sich freilich, wessen Raum das gewesen war. Der eines Aufsehers? Eines Bergwerkingenieurs? Ein Ruheraum? Ein Leseraum?

Ich fühlte jetzt eine große Müdigkeit. In den Beinen wie im Kopf. Und ließ mich in den anderen weichen Fauteuil sinken. Im gekreuzten Licht der Kerzen und meiner Stirnlampe sah ich den Staub hochsteigen, Bergstaub, der hier quasi Wohnungsstaub war. Meine Nase kitzelte, und ich mußte niesen. Endlich schaltete ich meine Stirnlampe aus und schloß die Augen.

«Nur ganz kurz«, sagte ich mir, wie man sich das oft sagt, bevor man in den Schlaf fällt wie eine Kuh, die aus einer dieser russischen Transportmaschinen fällt, aber eben nicht auf einem japanischen Walfangschiff landet, sondern ins Meer stürzt, ein wenig umhertreibt, um dann erneut abzusinken, in die Tiefsee zu gleiten, ins absolute Dunkel: eine tote Kuh, umgeben vom Blitzlichtgewitter jagender Anglerfische. So war das mit dem Schlaf, dem die Phrase Nur ganz kurz! vorausging.

Ich erwachte in einem Traum und war mir dessen augenblicklich bewußt, obgleich ich mich genau dort befand, wo ich auch schlief: im Fauteuil dieses gehöhlten Nazikabinetts. Nur daß der andere Sessel leer und Simon auch sonst nirgends zu sehen war, soweit ich etwas erkennen konnte. Denn es war jetzt ungemein warm und feucht und selbst im Traum nur schwer auszuhalten. Der Schweiß klebte dick und saftig auf meiner Haut, selbst über den Augen, so daß es mir vorkam, als würde ich die Umgebung durch Aspik betrachten. Und durch dieses Gelee hindurch realisierte ich, allein zu sein. Wobei es aber nicht blieb. Endlich erkannte ich die verschwommene Gestalt, die im Torbogen stand. Indem sie näher kam, löste sich auch die Sülze von meinen Augen und meiner Haut, es wurde endlich kühler, auch trockener, und ich sah nun in das Gesicht …

«Astri?«stieß ich hervor.

Wenn es Astri war, dann war sie um einiges älter als damals, als sie gestorben war.

Ich fragte noch einmal:»Astri?«

«Ja«, sagte sie.»Hallo, Bruderherz. «Auch ihre Stimme hatte sich verändert, war reifer geworden, besaß eine Oberfläche von Grau, silbrig, wie von einem Bleistift, mit dem jemand über ein weißes Papier schrubbt und auf diese Weise die durchgedrückten Stellen sichtbar werden läßt. Denn das macht ja das Alter mit uns: die gelebten Jahre sichtbar und hörbar werden zu lassen. In den frühen Jahren ist das Leben eine Zeichnung, die verfliegt. Sich aber durchdrückt. Das Durchgedrückte ist später unser Gesicht. Der Graphit macht die Falten sichtbar. Und auch unsere Stimmen haben Falten.

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