Thomas Hettche - Pfaueninsel

Здесь есть возможность читать онлайн «Thomas Hettche - Pfaueninsel» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2014, Издательство: Kiepenheuer&Witsch, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Pfaueninsel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Pfaueninsel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine Insel außerhalb der Zeit.
Die Pfaueninsel in der Havel ist ein künstliches Paradies. In seinem opulenten, kundigen und anrührenden Roman erzählt Thomas Hettche von dessen Blüte, Reife und Verfall aus der Perspektive des kleinwüchsigen Schlossfräuleins Marie, in deren Lebenslauf sich die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts verdichtet.
Es mutet an wie ein modernes Märchen, denn es beginnt mit einer Königin, die einen Zwerg trifft und sich fürchterlich erschrickt. Kaum acht Wochen nach dieser Begegnung auf der Pfaueninsel, am 19. Juli 1810, ist die junge Königin Luise tot – und der kleinwüchsige Christian und seine Schwester Marie leben fortan weiter mit dem entsetzten Ausruf der Königin: »Monster!«
Damit ist die Dimension dieser Geschichte eröffnet. Am Beispiel von Marie, die zwischen den Befreiungskriegen und der Restauration, zwischen Palmenhaus und Menagerie, Gartenkunst und philosophischen Gesprächen aufwächst und der königlichen Familie bei deren Besuchen zur Hand geht, erzählt Thomas Hettche von der Zurichtung der Natur, der Würde des Menschen, dem Wesen der Zeit und der Empfindsamkeit der Seele und des Leibes.
Dabei geht es um die Gestaltung dieses preußischen Arkadiens durch den Gartenkünstler Lenné und um all das, was es bevölkerte: Palmen, Kängurus und Löwen, Hofgärtner, Prinzen, Südseeinsulaner, Riesen, Zwerge und Mohren – und es geht um die Liebe in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen.
Thomas Hettche ist das Kunststück gelungen, mit dem historisch verbürgten Personal seiner Geschichte von uns Heutigen zu erzählen. Atmosphärisch, detailgetreu und voller Lust an der phantasievollen Ausschmückung.

Pfaueninsel — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Pfaueninsel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Unsere Insel war zur Zeit des Großen Kurfürsten ein gefürchteter und von jedermann gemiedener Ort. Sie war nämlich der Aufenthaltsort des als Schwarzkünstler verschrienen Goldmachers Kunckel, dem seine Majestät sie für ein Laboratorium überließ, denn der Kunckel hatte ihm eingeredet, er könne bei seinen im übrigen für die staatliche Schatulle sehr kostspieligen Versuchen dem Goldmachen auf die Spur kommen. So schlug derselbe hier also seinen Wohnsitz auf und wußte durch scheinbare Zauberkünste das Publikum von der Insel fernzuhalten. Nie wagte ein Fischer mit seinem Kahn hier zu landen, denn wer es versuchte, mußte seine Neugierde mit dem Untergang seines Fahrzeugs büßen, das auf unerklärliche Weise wie faules Holz zerfiel oder wie ein Schwamm Wasser einsog und untersank.«

»Müßte man die im Wasser nicht noch entdecken können?«

Gustav, zu schüchtern, um ihn anzusehen, zog mit einem Strohhalm die Maserung des Holztisches nach, gegen den er sich lehnte. Gundmann blinzelte durch den Rauch auf ihn hinab und wartete wie jemand, der alle Einwände gegen das, was er berichtet, längst kennt, ob der Junge, der der Sohn seines Grundherrn war, noch andere Fragen hatte. Schließlich entgegnete er nur, die Boote seien eben zerfallen.

»Sobald jemand den gefürchteten Goldmacher auch nur von fern sah, wich er ihm erschreckt aus. Bei sich hatte er, nachdem ihn sein alter Diener Klaus verlassen hatte, der Heideläufer wurde und im Jahre 1650 zu Berlin wegen erwiesener Zauberei hingerichtet ward, niemand als einen mißgestalteten Menschen, der bald auch noch die Sprache verlor, ihm aber treu anhing. Außerdem hatte er einen schwarzen zottigen Hund, der von denen, die ihm im Wald begegneten, seiner glühenden Augen wegen für einen bösen Geist gehalten ward. Nach dem Tode des Großen Kurfürsten wurde der Schwarzkünstler vertrieben und sein Laboratorium von den Leuten niedergebrannt.«

Gundmann verstummte, als wäre dies das Ende der Geschichte, bevor die Frage nach dem Gold, die Gundmann erwartete, überhaupt nur gestellt worden war.

»Und wo war das?« wollte Gustav statt dessen wissen, obwohl er die Antwort ebensogut kannte wie Marie. Immer wieder waren die Kinder früher zu dem von einem Schauder umgebenen Ort geschlichen und hatten in den niedrigen Ruinen des Ziegelbaus nach dem Gold gescharrt, das sie dort erträumten, und mitunter auch Brocken glänzender Schlacke, verrostetes Werkzeug und Glasscherben gefunden, von denen aber nur wenige so rot leuchteten wie das Glas des Onkels.

»Und das Gold?« ging Marie über Gustavs Frage hinweg.

»Gold hat er keines gemacht, Marieken! Man sagt aber, sein Geist habe sich nicht von unserer Insel trennen können und werde zuweilen noch heute gesehen. Und auch der feurige Hund soll noch jetzt längs dem Strande der Havel bis zu der Badebucht seines Herrn hineilen und dann mit jämmerlichem Geheul im Walde verschwinden.«

»Hast du ihn gesehen?« fragte Marie.

Der alte Gundmann klopfte seine Pfeife in einen irdenen Napf aus, der auf dem Tisch stand, und wiegte vielsagend seinen Kopf.

»Man weiß nicht immer, was man sieht.«

»Vielleicht ist er verflucht, weil er den Kurfürsten um sein Gold betrogen hat.«

»Das war eine andere Zeit damals, Marieken.«

Gundmann versuchte ihr mit seiner viel zu großen Hand die Wange zu tätscheln, dabei eher ihren ganzen Kopf umfassend. »Wollt ihr wissen, was der Kunckel, als man ihn fragte, welchen Nutzen denn seine kostspieligen Versuche gehabt hätten, zur Antwort gab?«

Marie und Gustav nickten, den Blick jetzt beide auf den Alten gerichtet, der sich tatsächlich ein wenig in Positur warf und um klare Artikulation bemühte: »Der hochselige Herr Kurfürst war ein Liebhaber von seltenen und kuriosen Dingen und freute sich, wenn etwas zustande gebracht wurde, was schön und zierlich war. Was dieses genützt hat, diese Frage kann ich nicht beantworten.« Gundmann lachte laut auf. »Ha! Das war einmal ein Wort.«

Auch Marie lachte, denn sie mochte diese Antwort. Unnütz war sie selbst.

Gustav aber blieb ernst. »In Kunckels Buch über die Glasmacherkunst heißt es: Wann die Gläser nicht so zerbrechlich wären, sie wären dem Silber und Gold fürzuziehen. Ist das nicht ein seltsamer Satz für einen Goldmacher?«

»Du kennst ein Buch von Kunckel?« fragte Marie überrascht.

»Der Onkel hat es«, nickte Gustav. »Vielleicht war er überhaupt kein Goldmacher und Schwarzkünstler. Vielleicht galt all seine Schwarze Kunst nur dem Rubinglas?«

»Wohl. Hat Glas aus Gold gemacht. Und sollt’ es doch anders«, beendete der alte Gundmann das Gespräch, das in eine Richtung ging, die ihn nicht interessierte. »Willst du ein Glas Milch, Marieken?«

Es waren aber nur irdene Becher, in die er aus einer der Kannen die frische, fast noch warme Milch goß. Die beiden tranken sie auf einem Sitz aus, die Köpfe dabei wie als Kinder weit in den Nacken gelegt. Zum Zeichen, daß er nun zu tun habe, hob Gundmann Marie anschließend vom Tisch herunter. Einen Moment lang standen die beiden noch unter dem Dach vor dem Stall und sahen in den Regen hinaus, der stärker zu werden schien. Es donnerte, gar nicht weit entfernt, und der Wind pfiff kalt und naß. Marie war enttäuscht. Auch darüber, daß Gustav den Alten nicht besser examiniert hatte. Nichts hatten sie über das Rubinglas erfahren!

Dann lief sie los, lief durch den Regen um den ganzen Stall herum, an dessen Stirnseite, wie sie wußte, sich im ersten Stock eine große Lade befand, durch die man im Herbst das Heu auf den Boden brachte. Und tatsächlich: Die Leiter lehnte an der Wand. Ohne zu zögern, kletterte Marie hinauf und beugte sich erst von der obersten Sprosse zu Gustav hinab, der ihr natürlich gefolgt war und fragend zu ihr heraufsah. Was das solle, wollte er wissen. Sie lachte und beschwor ihn, leise zu sein, andernfalls könne Gundmann sie hören. Das Gewitter jedenfalls, das sich nun mit Donnergrollen und Blitzen zu entladen begann, soviel wußte sie, war nur ein Vorwand, hier heraufzusteigen, wenn sie auch selbst nicht verstand, worauf dies hinauslief. Mit Herzklopfen stieß sie die Lade auf.

Drinnen war es warm, viel wärmer, als sie erwartet hatte. Im ersten Moment hatte sie wiederum Angst, ihren Bruder hier vorzufinden, aber dann genügte ihr schon ein flüchtiger Blick über das Heu, das sich bis hoch in die Dachsparren und den Giebel türmte, um sich deswegen zu beruhigen, obgleich in dem Halbdunkel in Wirklichkeit beinahe nichts zu erkennen war. Statt dessen hüllte sie ein süßer trockener Geruch ein, und als wären sie in einer Kirche, tasteten Gustav und sie sich mit vorsichtigen, leisen Schritten in diesem Dunkel voran. Einmal hörte er am Rascheln, wohin sie sich bewegte, einmal strich ihr Atem ganz nah über sein Gesicht. Dann hörte er, wie sie sich hinsetzte, und tat es ihr nach. Ihr klopfte das Herz bis zum Hals. Sie wußte nur: Etwas würde geschehen, und dann wäre alles einfach.

»Ich muß immerzu an das Rubinglas denken«, flüsterte sie dicht neben ihm. »Davon hat der alte Gundmann gar nichts erzählt. Dabei interessierte mich das viel mehr als die Schauergeschichten von dem schwarzen Hund mit seinen glühenden Augen.«

Sie dachte einen Moment nach, und gleich kam es ihr so vor, als machte ihr Schweigen das Dunkel um sie her noch dunkler. »Denn es ist ja das Glas, das wirklich glüht.«

Wieder stockte sie, als müßte sie erst überlegen, wie sie ausdrücken sollte, was sie empfand. Und diesmal dauerte die Pause so lange, daß Gustav sich schon ausmalte, er sei allein. Kein Rascheln, kein Atmen hörte er, nur von draußen den grollenden Donner und das Klingeln der Tropfen auf den Ziegeln des Daches.

»Als ob Feuer darin wäre.«

Das sagte sie so schnell, als wäre ihr der Satz peinlich. Dann spürte er, wie sie sich dicht an ihn schmiegte. »Ich glaube, hätten wir es dabei, es würde uns hier alles hell machen.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Pfaueninsel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Pfaueninsel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Pfaueninsel»

Обсуждение, отзывы о книге «Pfaueninsel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x