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Melinda Abonji: Tauben flieggen auf

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Zuhause ist die Familie Kocsis also in der Schweiz, aber es ist ein schwieriges Zuhause, von Heimat gar nicht zu reden, obwohl sie doch die Cafeteria betreiben und obwohl die Kinder dort aufgewachsen sind. Die Eltern haben es immerhin geschafft, aber die Schweiz schafft manchmal die Töchter, Ildiko vor allem, sie sind zwar dort angekommen, aber nicht immer angenommen. Es genügt schon, den Streitigkeiten ihrer Angestellten aus den verschiedenen ehemals jugoslawischen Republiken zuzuhören, um sich nicht mehr zu wundern über ein seltsames Europa, das einander nicht wahrnehmen will. Bleiben da wirklich nur die Liebe und der Rückzug ins angeblich private Leben?

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Unsere Familie mütterlicherseits und väterlicherseits, die unter Steinplatten begraben liegt, schlimmstenfalls fehlen die Blumen, die gelben und rosaroten Rosen, die Gladiolen, aber die Gräber, mit Steinplatten überdeckt, verwahrlosen nicht, auch wenn sie niemand besucht, auch nicht an Allerheiligen, nicht einmal an Allerheiligen, sagt meine Mutter, wenn irgendeine Cousine sie anruft, ihr mit gepresster Stimme mitteilt, dass ausser ihr niemand auf dem Friedhof war, um ein Lämpchen für die Verstorbenen anzuzünden, wenigstens verwahrlosen die Gräber nicht, sagt meine Mutter dann, und in diesem Satz steckt die tiefe Trauer eines Lebens, das sich nicht einmal um die Toten kümmern kann, weil sie zu weit weg sind, um ihnen wenigstens einmal im Jahr, an Allerheiligen, Blumen hinzustellen.

Weil sich der Tod selten ankündigt, sind wir also fast nie da, wenn jemand unserer Familie in der Vojvodina stirbt, und wenn uns Tante Manci oder Onkel Móric anrufen, weil sie die Einzigen sind, die ein Telefon haben, um uns zu sagen, dass es leider ein Tag der schlechten Nachricht sei, dann wird es merkwürdig still in unserem Wohnzimmer, möglicherweise gäbe es irgendwas über den Tod zu erzählen, wenn wir da wären, wo alle unsere Verwandten leben, zumindest würden wir zuhören, was man sich über den Verstorbenen erzählt, und wir wären sicher berührt, wenn Mamika, die mit ihrer Stimme den verborgensten Winkel jeder Seele erreicht, ein Lied singt, aber weil wir nicht da sind, wo die Menschen drei Tage lang Abschied nehmen, bevor sie die sterblichen Überreste, wie man sagt, der Erde überlassen, weil wir nur das Telefon haben, eine entfernte Stimme, die bezeugt, dass etwas Unwiderrufliches geschehen ist, bewegen wir uns an diesem Tag der schlechten Nachricht wie Geister, wir vermeiden es sogar, uns mit Blicken zu berühren, und ich erinnere mich, dass Vater die gelben Chrysanthemen, die Mutter auf den Wohnzimmertisch gestellt hat, mit einem heftigen Schwung in den Mülleimer wirft, an einem Tag im Oktober 1979, als wir die Nachricht bekommen haben, dass Vaters geliebte Grosstante gestorben ist. Keine Totenblumen, sagt Vater mit rotem Hinterkopf und der Fernbedienung in der Hand, ich und Nomi, die die Chrysanthemen seither die verbotenen Blumen nennen, weil wir sie nicht mehr auf den Tisch stellen dürfen, und wenn wir dann den Friedhof in unserer Heimat aufsuchen, die Gräber unserer Verstorbenen mit Blumen schmücken, sicher nie mit Chrysanthemen, auch wenn es Herbst ist, dann sind wir zu spät gekommen, denke ich, dann sind wir ein zweites Mal allein mit unserer Trauer.

Und wir ahnten damals nicht, dass in wenigen Jahren die Grabsteine umgestossen, die Granitplatten zerpickelt, die Blumen geköpft werden würden, weil es im Krieg eben nicht reicht, die Lebenden zu töten, und hätten wir es geahnt, hätten wir vermutlich am Grab unserer Verstorbenen die Köpfe gesenkt, darum gebeten, dass unser leiser Singsang sich zu einem magischen Schutz verdichtet, damit die Toten in ihrer ewigen Ruhe, wie man sagt, nicht gestört würden, aber wir hätten auch darum bitten können, dass die Regenwürmer, die Engerlinge, die Springschwänze, die Tausendfüssler und Käfer aller Art nicht durch die plötzliche Lichtveränderung wild durcheinanderkrabbeln und — kriechen, um dann, nach dieser Störung, endlich wieder ins schützende Dunkel zu flüchten.

Unser brandneuer Chevrolet biegt links ab, in die Hajduk Stankova, zeichnet eine elegante Kurve, bevor mein Vater abbremsen muss, weil die Strasse nicht geteert ist, eingetrockneter Dreck mit einer dünnen Staubschicht, die unseren Chevrolet zu einem bepuderten Unding macht, die Zivilisation, auch hier zum Stillstand gebracht.

Wir sind da, sage ich, unser Wagen steht vor der Einfahrt, einem Wall aus ausgetrockneten, verzogenen Holzbrettern, vielleicht zwei Meter hoch, drei Meter breit, der neugierigen Blicken mehr als nur einen verheissungsvollen Spalt bietet, mein Vater stellt den Motor ab, wir blinzeln zum kleinen, weissen Haus, zur Einfahrt gehörend, von der Sonne grell ausgeleuchtet, das Haus von Mamika, der Mutter meines Vaters, für mich der Prototyp eines Hauses, das die ersten und tiefsten Geheimnisse birgt, und wir bleiben einen langen Moment sitzen, bevor Vater das Einfahrtstor öffnet, unser Chevrolet langsam in den Innenhof rollt, ein kurzes Hupen die Hühner und Enten aufscheucht.

Gott hat euch gebracht, Mamika, die nicht lächelt, die nicht weint, die diesen Satz mit der ihr eigenen zarten Stimme sagt, uns einzeln die Wangen streichelt, auch meinem Vater, ihrem Kind, Gottes Gunst, die uns in ihr Wohnzimmer, das gleichzeitig ihr Schlafzimmer ist, führt, seine Gnade, die uns Traubisoda, Tonic, Apa Cola und zwischendurch ein

Schnäpschen serviert, Papst Johannes Paul II., der uns wie immer in Form eines farbigen Bildchens anlächelt, und ich, die in ängstlicher Genauigkeit das Zimmer inspiziert, mit einem Blick die Kredenz, den Haussegen, die Flickenteppiche sucht, hoffe, dass alles noch so ist wie früher, weil ich, wenn ich an den Ort meiner frühen Kindheit zurückkehre, nichts so sehr fürchte wie die Veränderung: Das Erkennen der immergleichen Gegenstände, die mich vor der Angst schützt, als Fremde in dieser Welt dazustehen, von Mamikas Leben ausgeschlossen zu sein, ich muss, so schnell es geht, zum Innenhof zurück, um meine ängstlichen Inspektionen fortzusetzen: Alles noch da? Die zwei Drahtgitter Silos, in denen Mais gelagert wird und sich die frechen Mäuse tummeln, der blaue Ziehbrunnen, der für mich immer ein Wesen gewesen ist (ein Zwerg? ein undefinierbares Tier?), die Rosen und Nachtviolen, für die meine Mutter schwärmt, deren Duft einem nachts den Kopf verdrehen kann, die Pflastersteine, auf denen im Sommer die Pisse verdampft, auf die das Blut der Hühner spritzt, denen Mamika gekonnt die Hälse durchschneidet, von denen die Hühner soeben noch zermahlene Maiskörner gepickt haben. Alles noch da? frage ich mich insgeheim, und warum mich in diesen ersten Momenten des Ankommens diese spezifische Unruhe ergreift und dass ich mit diesem unangenehmen Gefühl nicht allein bin, sondern Nomi genauso davon befallen ist, aber anders damit umgeht, das habe ich erst viel später verstanden.

Und nachdem ich den Innenhof inspiziert habe, den Hühnerstall, das Plumpsklo, den Miststock, den Garten und natürlich den Dachboden — der die schönsten aller Geheimnisse preisgibt —, muss ich rasch wieder die morsche Leiter hinabsteigen, aufpassen, dass ich keines dieser leuchtenden Mittagsblümchen zertrete, die in den Zwischenräumen der Pflastersteine wachsen, ich muss, so schnell es eben geht, zum Tor zurück, die Klinke runterdrücken, meinen Kopf rausstrecken, um zu sehen, ob sie noch da ist, die Irre mit den zerzausten Haaren, mit ihren Augen, die alles glauben und alles vergessen, die fragen, bevor der Mund es tut, hast du etwas für mich? etwas kleines Süsses? für mein Herz, ein Zückerchen? Ich muss sehen, ob Juli noch da ist, die ein Kindskopf geblieben ist, so sagt man, obwohl sie schon längstens Brüste hat und zottige Haare unter den Achseln, Juli, die ein paar Steinwürfe weiter weg gegen die Hausmauer lehnt oder auf einem Klappstuhl sitzt, dem Tag nichts weiter antut, als ihn zu betrachten, Juli, bist du da? Die Irre, vor der wir Kinder uns fürchten, die wir endlos verspotten, Juli, die wir lieben, weil sie uns alles glaubt und Dinge erzählt, die nach einer fremden Welt riechen (he, Nomi und Ildikö, sagt Juli, ihr habt eine Schwester, ja ja ja, ich weiss das, sie ist wunderschön, ja ja ja, und Juli kichert, ich weiss das, seht mal her, und Juli zeigt auf die grossen, orangen Blumen ihres Kleides, das sind meine Augen, ja ja…).

Traubi! sagen Nomi und ich aus einem Mund, als wir uns die Hände gewaschen haben, uns an Mamikas gedeckten Tisch setzen und die Fläschchen auf einem Plastiktablett bereitstehen, Traubisoda! So heisst das Zaubergetränk unserer Heimat, ein schlankes Fläschchen ohne Etikette, auf dem die weissen Buchstaben auf grünem Glas leuchten, Mamika, die jede Menge Traubi für uns gekauft hat, nur für euch! und natürlich sind Nomi und ich verwöhnte Westgören, die sich darüber lustig machen, dass die im Osten versuchen, Coca-Cola zu imitieren und dabei nichts weiter als eine braune, ungeniessbare Brühe namens Apa Cola zustande bringen (Apa Cola, was für ein bescheuerter Name!), aber Traubi lieben wir, wir lieben Traubi so sehr, dass wir uns überlegen, ob wir ein paar Fläschchen mit nach Hause, in die Schweiz, nehmen sollen, um unseren Freundinnen zu zeigen, dass es bei uns, in unserer Heimat, etwas gibt, das unglaublich gut schmeckt — doch bis jetzt haben wir es nicht getan.

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