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Norbert Scheuer: Überm Rauschen

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Norbert Scheuer Überm Rauschen

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Einst sind der Vater und die Brüder gemeinsam fischen gegangen, das Rauschen des Wehrs hinter der Gaststätte in der Eifel, in der sie gelebt haben, hat die Kindheit der Brüder mit Ahnungen und Phantasien belebt. Aber der Vater, der beim Angeln immer auf der Suche nach einem riesigen, mythischen Urfisch war, ist schon lange tot. Und der ältere Bruder Hermann ist abgeholt worden, musste in die Klinik, er hat den Verstand verloren, sein Schicksal ist ungewiss. Der jüngere Bruder, der Ich-Erzähler, ist zurückgekehrt an den Ort der Kindheit, um der Familie zu helfen, steht im Fluss, angelt und lässt das Leben des Bruders, sein eigenes, das der Familie Revue passieren. Die Kindheit am Fluss, die erste Liebe, die kauzigen Gäste der elterlichen Gastwirtschaft, die Ausbruchsversuche des Bruders, der Niedergang der Kneipe, der Fluss und die Fische, der Tod der holländischen Gelegenheitsgeliebten des Bruders und die ungeklärte Frage nach dem eigenen leiblichen Vater — erschöpft und doch überwach versucht der Erzähler, aus den Erinnerungen und Gesprächen, Ereignissen und Beobachtungen einen Zusammenhang herzustellen, eine Erklärung zu finden. Norbert Scheuers neuer Roman „Überm Rauschen“ entwickelt mit seiner genauen und poetischen Sprache einen enormen Sog. Trauer und Schönheit einer ganzen Welt entstehen durch diese suggestive Geschichte, deren Protagonisten mit ihrer Suche nach dem großen mythischen Fisch zugleich auf der Suche nach dem Glück sind. Und das Glück ist da, im Rauschen, in der wehmütigen Kraft des Erzählens.

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Als der Zug in unsere Gegend kam, stiegen Leute ein, die zum Wochenmarkt fuhren. Früher war an Markttagen immer viel Betrieb in unserer Gaststätte gewesen. Ich erinnerte mich, dass Tante Reese früher einmal gesagt hatte, während ihrer Jugend seien Leute aus dem weiten Umkreis zum Vieh- und Haushaltsmarkt hierhergereist. Damals seien die Geschäfte gut gegangen — auch nach dem Krieg, als amerikanische Soldaten in der Eifel stationiert waren. Reese erzählte damals auch von der Zeit vor dem Krieg: von Mausefallenhändlern, Wahrsagern und Wunderheilern, von Zirbes, der mit Ton- und Töpferwaren und selbst gereimten Liedern von Markt zu Markt zog, und von Jugendfreundinnen, die GIs heirateten und mit ihnen nach Amerika auswanderten, von Onkel Jakob, der an einem Markttag aus der Gefangenschaft zurückkam.

An solch einem Markttag waren Hermann und vielleicht auch ich, wie Reese meinte, gezeugt worden, von einem Mann, der den Bauern das von Bomben zersplitterte Holz ihrer Wälder abkaufte und an Holzfabriken weiterverhökerte. Später muss dieser Mann noch ab und zu in unserer Gaststätte aufgetaucht sein, wenn er mit dem Perseus, einem elektrischen Akupunkturgerät, durch die Eifel reiste. Mutter hatte ihn nicht heiraten wollen, er war bedeutend älter gewesen und hatte schon Frau und Kinder — «das war ein Dummkopf, nich’ mal seinen Namen konnte er richtig schreiben», war Reeses Meinung. Mutter redete nie über ihn, alles, was wir über ihn wussten, stammte von Tante Reese. Mutter meinte, wenn Hermann oder ich sie nach unseren leiblichen Vätern fragten: «Es hat alles keine Bedeutung. Reese soll nicht so viel dummes Zeug reden.» Aber Reese hörte nicht auf Mutter und erzählte uns immer wieder Dinge, die wir nicht wissen sollten.

Der Zug fuhr dicht am Fluss entlang, ratterte durch Dörfer und am Zementwerk vorbei, in dem unser Vater und später auch Hermann notgedrungen gearbeitet hatten. Vater hatte als Hilfsarbeiter an den Drehmühlen und Klinkersilos geschuftet, immer dort, wo der Meister gerade jemanden für die Drecksarbeit benötigte. Er hasste diese Arbeit, aber er musste Geld hinzuverdienen, die Gastronomie brachte, besonders im Winter, nicht genug ein. Als er Mutter heiratete, dachte er, er könne nur noch angeln, müsse sich nebenher ein wenig ums Geschäft kümmern und abends in der Gaststätte einige Stunden gesellig hinter der Theke stehen. Aber er hatte sich getäuscht, wie in so vielen anderen Dingen.

Einige Kilometer vor unserem Städtchen wird das Tal so eng, dass sich zwischen die Gleise und Berghänge nur noch der Fluss zwängt. An die Sandsteinfelsen krallen sich Robinien, Kiefern und Eschen, deren Zweige bis zur Flussmitte reichen. Vater hatte uns erklärt, dass diese Bäume mit ihren Zweigen die Fische füttern, weil winzige Käfer von Zweigen und Blättern in den Fluss hinabfielen. Der Fluss ist an dieser Stelle sehr tief und scheint völlig stillzustehen. «Die Fische haben hier ihre Ruhe», hatte Vater uns erzählt.

Im Zug erinnerte ich mich, wie wir zum ersten Mal mit Vater Fliegenfischen gegangen waren. Er hatte uns frühmorgens geweckt, es war noch dunkel draußen. Als wir runterkamen, hatte er schon Kaffee aufgebrüht und Rührei gemacht. Wir hörten Radio, während Vater die Lokalzeitung las und wie immer über reaktionäre Artikel schimpfte; Vater fand alle Politiker korrupt und reaktionär, er war Anarchist, las Bakunin, Lenin und Max Stirner. Vater redete von der Weltrevolution, schimpfte darüber, dass es so nicht weiterginge, dass wir in einem System lebten, das den Kern seines eigenen Unterganges in sich trage. Ich frage mich jetzt, ob sich daran irgendetwas geändert hat.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, gingen wir zum Fluss. Überm Wasser stieg Nebel auf. An Erlenzweigen hing glitzernder Tau. Graureiher hockten in den Baumspitzen. Vater lehrte uns vieles, so sagte er uns, wir müssten am Ufer leise auftreten, die Druckwellen unserer Schritte würden von der Uferböschung über das Wasser bis zu den Fischen gelangen, Fische hätten ein Organ, mit dem sie winzigste Erschütterungen wahrnehmen könnten, außerdem müssten wir auf unsere Schatten achten, aber wenn wir aus der Deckung eines Gebüsches angelten, würde der Fisch die Angelrute für einen Zweig halten. Wir stakten am Bahndamm entlang, mieden knirschenden Wegschotter, querten die Einmündungen kleiner Bäche, gingen an der Außenseite von Flusskurven, an Flinsbänken und Gratstrecken entlang, wo das Wasser schneller fließt, an Stellen mit versunkenen Bäumen, einem Gebiet mit Kieseln und steil abfallenden Uferregionen.

«Man nähert sich dem Fangplatz immer von stromauf, um von Fischen nicht zu früh wahrgenommen zu werden, die stehen immer mit dem Kopf gegen die Strömung, und man bleibt möglichst weit vom Uferrand weg. Je höher die Sonne steht, umso weniger nachteilig macht sich der Schatten bemerkbar, der Fisch sieht direkt in die Sonne und so nur verschwommen», erklärte Vater flüsternd.

Als wir zu unserer Angelstelle kamen, redeten wir nicht mehr. Der Nebel schwebte noch dicht über dem Fluss, darunter kam ruhig fließendes Wasser zum Vorschein, die Fische stiegen, und es bildeten sich Ringe, unendlich viele Ringe. Vater warf die Schnur mit der künstlichen Fliege vorsichtig ins Wasser, ließ sie ganz natürlich mit der Strömung auf das Versteck des Fisches zutreiben, oder er fächerte die Stelle mit Würfen ab, setzte Wurf neben Wurf. Wir sollten es auch versuchen, ich stand unbeholfen zwischen Vater und Hermann im Wasser. Vater brachte uns die Grundkenntnisse des Fliegenfischens bei, den zielgenauen Wurf, das langsame Abtreibenlassen des Köders, der eine Mücke, eine Larve oder den Bachflohkrebs imitiert.

Vater wollte uns alles über das Fischen beibringen. Für ihn war Fischen das Leben, in dem er allerdings immer nur verlor. Fischen sei List, Geduld, geheimnisvolle Grausamkeit, Schönheit und Glück. Er erwähnte in diesem Zusammenhang oft seinen amerikanischen Freund Paul Maclean, dessen Religiosität er allerdings nicht teilen könne. Vater war Atheist, er vertrat die Ansicht, die Existenz Gottes sei keine Bedingung für die Schönheit der Welt, womit er in erster Linie die Schönheit unseres Flusses meinte. Mich interessierte das damals nicht — auch nicht die Literatur von Berens und Renell und anderen Fliegenfischern, deren Bücher er uns zu lesen empfahl.

«Fischen ist die Beschäftigung mit winzigen, fast unsichtbaren Dingen. Dinge, die aus einer anderen Welt stammen und die man letztlich nur erahnen kann», dozierte Vater. Ich verstand nicht, was er uns beibringen wollte, vielleicht wollte ich es damals auch nicht verstehen oder wollte es, von dem Moment an, als ich erfahren hatte, dass er nicht mein leiblicher Vater war, nicht mehr von ihm lernen. Vater war es egal, dass wir nicht seine leiblichen Söhne waren. Er erklärte uns, auch die Forelle wisse nicht, wer ihr Vater oder ihre Mutter sei. Als Jungfisch müsse sie sogar darauf achten, nicht von ihren Eltern gefressen zu werden. Vielleicht stellte ich mich einfach nur ungeschickt an, ich weiß es nicht mehr. Meine Schnur verhedderte sich ziemlich oft im Ufergestrüpp, ich verlor wertvolle Köder, hatte einfach nicht die Geduld. Meine Kleidung wurde feucht, und ich fror.

Als der Nebel sich auflöste und die Sonne auf dem Wasser schimmerte, sahen wir unzählige Ringe steigender Forellen. Die aufgehende Sonne glitzerte auf dem Wasser, in den Uferbäumen hingen Spinnennetze mit Tautropfen. Vater und Hermann wateten vorsichtig durch das Wasser, sodass möglichst wenig Schlamm und Schlick aufgewirbelt wurde. Sie standen in der Uferregion, warfen ihre Köder schräg zur Flussmitte aus, angelten stromabwärts, versuchten, die unteren Fische zuerst anzuwerfen. Hermann machte alles genauso wie Vater, er war damals schon ein guter Angler. Sie zogen die Köder mit kleinen Zupfern zurück. Über dem Wasser tanzte ein Glast von Mücken und Blütenstaub. Die Nymphen, deren Zeit des Ausschlüpfens gekommen war, stiegen langsam vom Grund zur Wasseroberfläche hoch, trieben einige Meter flussabwärts, bis ihre Hüllen platzten, krochen heraus, trockneten treibend ihre Flügel, bis sich ein Heer von Insekten in die Luft erhob und über dem Wasser tanzte. Ich glaubte damals, Vater und Hermann würden sich mit jedem Schritt, den sie weiter flussabwärts gingen, in diesen über dem Wasser glitzernden Partikeln auflösen. Es hatte den Anschein, als würden die beiden für immer verschwinden, in einer ewig währenden, unsichtbaren Anwesenheit die Beute des großen Fisches werden. Wenn ich je an etwas Übernatürliches, an einen Gott glaubte, dann in jenem Moment.

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