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Norbert Scheuer: Überm Rauschen

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Norbert Scheuer Überm Rauschen

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Einst sind der Vater und die Brüder gemeinsam fischen gegangen, das Rauschen des Wehrs hinter der Gaststätte in der Eifel, in der sie gelebt haben, hat die Kindheit der Brüder mit Ahnungen und Phantasien belebt. Aber der Vater, der beim Angeln immer auf der Suche nach einem riesigen, mythischen Urfisch war, ist schon lange tot. Und der ältere Bruder Hermann ist abgeholt worden, musste in die Klinik, er hat den Verstand verloren, sein Schicksal ist ungewiss. Der jüngere Bruder, der Ich-Erzähler, ist zurückgekehrt an den Ort der Kindheit, um der Familie zu helfen, steht im Fluss, angelt und lässt das Leben des Bruders, sein eigenes, das der Familie Revue passieren. Die Kindheit am Fluss, die erste Liebe, die kauzigen Gäste der elterlichen Gastwirtschaft, die Ausbruchsversuche des Bruders, der Niedergang der Kneipe, der Fluss und die Fische, der Tod der holländischen Gelegenheitsgeliebten des Bruders und die ungeklärte Frage nach dem eigenen leiblichen Vater — erschöpft und doch überwach versucht der Erzähler, aus den Erinnerungen und Gesprächen, Ereignissen und Beobachtungen einen Zusammenhang herzustellen, eine Erklärung zu finden. Norbert Scheuers neuer Roman „Überm Rauschen“ entwickelt mit seiner genauen und poetischen Sprache einen enormen Sog. Trauer und Schönheit einer ganzen Welt entstehen durch diese suggestive Geschichte, deren Protagonisten mit ihrer Suche nach dem großen mythischen Fisch zugleich auf der Suche nach dem Glück sind. Und das Glück ist da, im Rauschen, in der wehmütigen Kraft des Erzählens.

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Wahrscheinlich ist dies die Versteinerung des ersten fischartigen Wirbeltieres (Anatolepsis) , das in den seichten Meeren des Kambriums lebte, aus dem sich Millionen Jahre später die ersten Landtiere entwickeln sollten, die mit kräftigen Bauchflossen an Land krochen, Sauerstoff atmeten und deren Nachkommen irgendwann nicht mehr ins Wasser zurückkehrten. Nachkommen, von denen auch wir abstammen könnten. Auch in uns ist vielleicht noch etwas vom Geist dieses Fisches.

3

Ich stehe angelnd im Fluss, rieche wie früher in der Kindheit das Wasser, Dinge, die der Fluss mit sich trägt, als wäre er eine alte Jacke, deren Taschen vollgestopft sind. Ich frage mich, wieso ich eigentlich nach Hause zurückgekommen bin, denke an unsere Familie, an meine Schwestern, die, als ich gestern früh vom Altenheim kam, wo ich Mutter besucht hatte, zusammen mit Reese in der Küche hinter der Gaststätte auf mich warteten.

Auf der Fahrt hierher hatte ich lange in Köln im Bahnhofsbistro gesessen, bis endlich um sechs Uhr die erste Regionalbahn in die Eifel fuhr. Ich hoffte, dass ich meinem Bruder irgendwie helfen könnte. Als ich in den Zug stieg, war ich etwas betrunken. Ich hatte Alma zwar versprochen zu kommen, wollte aber eigentlich nichts mehr mit meiner Familie zu tun haben, einer Familie, die, so weit man es zurückverfolgen kann, schon immer in der Eifel gelebt hat. Tante Reese hatte uns früher einmal erzählt, dass nur zwei Männer aus der Familie diesen Landstrich verlassen hatten, das waren zum einen mein Onkel Jakob Arimond, der im Krieg nach Sibirien verschleppt worden, dort aus einem Gefangenenlager geflohen und zu Fuß bis nach Hause zurückgelaufen war, zum andern mein Bruder Hermann, der nach Jahren als Seemann auf allen Ozeanen dieser Erde auch wieder zurückgekehrt war.

Anfangs waren unsere Vorfahren Bauern gewesen, die nebenher eine Gastwirtschaft betrieben. Als Ende des 19. Jahrhunderts die Bahnlinie durch die Eifel gebaut wurde, die von Köln bis Trier an den Flüssen Urft und Kyll entlangführt, gaben sie die Landwirtschaft auf. Zunächst lebten sie von den Arbeitern, die von überall her kamen, um den Westwall und die Stauseen zu bauen. Nach dem Krieg logierten in der Gaststätte meist amerikanische Soldaten, die in Prüm und an der Airbase bei Bitburg stationiert waren, zuletzt Handelsvertreter, Sommerfrischler und Angler, die bei uns einkehrten, um in unserem Fluss zu angeln.

Während ich noch unterwegs nach Hause war, weckte Alma die ersten Angler, sie standen auf, zogen sich an, gingen in Wathosen durch den Flur, auf dem sich auch Hermanns Zimmer befindet, mit schleppenden, knarrenden Schritten das muffige Treppenhaus hinunter und frühstückten in der Gaststätte. In meiner Kindheit war ich immer aufgewacht, wenn die Angler frühmorgens den Flur hinuntergingen und sich leise über die besten Fanggründe unterhielten. Hermann war schon lange vor den Anglern am Fluss. Ich holte mir seinen Schlafanzug, legte ihn auf mein Kopfkissen und roch daran: Wassergras, moosige Steine, versunkenes Laub — mit diesen Gerüchen schlief ich wieder ein, träumte, ich würde im Fluss treiben, träumte von Nixen und seltsamen Wasserwesen, bis Alma sich über mich beugte, mir ins Ohr hauchte, dass ich aufstehen und zum Frühstück kommen solle; manchmal legte sie sich zu mir ins Bett, ihre Fingerkuppen krabbelten kitzelnd über meinen Bauch. An der Zimmerdecke schimmerten Spiegelungen des unten am Haus vorbeiziehenden Flusses, darauf trieben wunderbare Dinge, die jetzt für immer verloren scheinen.

Damals gingen Hermann und ich oft mit Vater fischen. Wenn im Spätherbst Angler und Sommerfrischler abgereist waren, gehörte uns der Fluss allein. Für Vater schien das die schönste Zeit, er war meist gut gelaunt und seltener betrunken als sonst. Wir gingen mit ihm zur Stelle vor der Bahnunterführung, um Hechte zu angeln. Vater erzählte uns von Paul Maclean, einem berühmten amerikanischen Fliegenfischer, der nach dem Krieg in Westfalen als Helikopterpilot stationiert gewesen war. Vater war zu dieser Zeit mit Freunden unterwegs auf einer Radtour an der Werre. Als sie rasteten, kreiste ein Hubschrauber über ihnen. Dann sei er ein Stück den Fluss hinaufgeflogen, so tief, dass die Kufen fast das Wasser berührt und Wellen erzeugt hätten, die über das Ufer schwappten. Schließlich stieg der Helikopter wieder auf, wendete, kam zurück und setzte auf einer Wiese in ihrer Nähe zur Landung an. Während sich noch die Rotorblätter drehten und der Wind ihnen die Mützen vom Kopf fegte, sprangen zwei amerikanische Soldaten heraus. «Und weißt du, wer der eine von ihnen war?» Vater machte eine lange Pause, sah Hermann an — wenn er diese Geschichte in der Gaststätte zum Besten gab, blickte er in die Runde, wartete und posaunte schließlich: «Der große Paul Maclean, der andere trug nur seine Angelausrüstung, saß am Ufer, rauchte und trank. Ich habe mit Paul gefischt, der hat mir seine Rute geliehen und mir gezeigt, wie man’s macht.» Maclean hatte Vater angeblich von den Flüssen in Montana erzählt, in denen er vor dem Krieg gefischt hatte. Vater besaß eine Köderfliege von ihm, die er in der Brusttasche seiner Weste immer mit sich trug. Später, nachdem Pauls Bruder Norman Maclean das wunderbare Buch über seinen Bruder und das Fliegenfischen geschrieben hatte, schickte er Vater eine Erstausgabe mit Widmung. Da es noch keine deutsche Übersetzung gab und Vater kaum Englisch konnte, übersetzte Hermann ihm das ganze Buch. Vater trug es immer bei sich, konnte es bald auch in englischer Sprache lesen, er blätterte oft am Ufer sitzend darin, zitierte mitunter ganze Passagen, die er auswendig kannte.

Doch wenn wir am Fluss ankamen, hörte Vater auf zu reden. Er hielt seinen Finger an den Mund, oder er legte die Hände an die Ohren, wie zu einer Muschel, um anzudeuten, dass die Fische jetzt alles hörten. Wir gingen zu den tiefen Stellen am Bahndamm oder am Wehr, wo das Wasser fast stillsteht und die großen Hechte ihre Reviere haben. Der Fluss war von bunten, schwimmenden Blätterteppichen bedeckt. Wir konnten dann nicht spinnfischen, da die Schnur auf den Blättern liegen geblieben wäre, der Köder sich nicht richtig hätte führen lassen. Da es kälter geworden war, die Sonne nicht mehr bis auf den Grund des Flusses schien und das Wasser nicht ausreichend erwärmt wurde, waren viele Unterwasserpflanzen verschwunden und damit auch die Beutetiere des Hechtes, der im Herbst hungriger und gieriger ist als zu anderen Jahreszeiten.

Als ich gestern Morgen im Zug saß und hierherfuhr, hoffte ich noch, dass Hermann sich mittlerweile besonnen habe und wie jeden Morgen die Frühstücksbrötchen für die Gäste geholt, Alma beim Eindecken der Tische geholfen und danach Bier-, Cola- und Weinflaschen aus dem Keller heraufgetragen habe, um sie ins Kühlfach hinter der Theke zu legen. Ich fragte mich während der Fahrt immer wieder, wieso er plötzlich aufgehört hatte zu fischen und nur noch diese Köder band, wieso er keine Fische mehr fangen wollte, mit Ausnahme dieses alten Fisches, dieser Schimäre, hinter der auch Vater schon hergewesen war. Auf manchen Kassetten, die Hermann mir geschickt hatte, sprach er davon, dass er mit mir angeln gehen wolle, so als würde erst das richtige Brüder aus uns machen. Aber ich habe ihm nie darauf geantwortet, für mich war das unwichtig. Auch gestern auf der Fahrt hatte ich immer wieder den Impuls zurückzufahren, bedauerte, dass ich wichtige Besprechungen versäumte. Ich wusste nicht, was ich eigentlich hier sollte, ich würde meinem Bruder doch nicht helfen können — zu lange haben wir in unterschiedlichen Welten gelebt —, auch wenn er mir immer wieder diese Kassetten schickte, die ich meist ungehört in einen Karton neben meinen Schreibtisch legte.

Der Zug fuhr aus Köln hinaus. Im Abteil saßen amerikanische Soldaten, die unterwegs zur Airbase waren, und junge Leute, die von einem Rockkonzert kamen. Die Bahn rollte durch Containerbahnhöfe, durch Vorstädte und immer weiter ins Umland. Saatkrähen flatterten über abgeernteten Feldern, es regnete, später schimmerte die Sonne durch die Wolken. Von Uferbäumen fielen Blätter auf das ruhig dahinziehende Wasser. Schulkinder kamen ins Abteil. Ich dachte, dass es nicht mehr lange bis zum Winter sein würde, wie schnell waren die Jahre vergangen, bald würde ich alt sein, nichts bliebe als verblassende Erinnerungen. Ich dachte, dass es schön sein könnte, im Fluss zu stehen und zu fischen. Ich nahm mir vor, Hermann als Erstes zu fragen, ob er mit mir fischen geht.

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