Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Der Weltensammler: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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Er muß sich eingestehen, er kann nicht in ein leckendes Kanu steigen, er traut sich nicht einmal zu, sich so festzuhalten, daß er nicht über Bord fällt. Er liegt in einer Hütte, auf dem Feldbett. Er hat seine Geheimmedizin eingenommen, Äther vermischt mit Schnaps, eine Einheit zu zwei. Die Himmelsluft dämpft seine Nervosität, seine aufkeimende Hysterie, das krampfartige Erbrechen. Speke trägt ihm zu, was draußen geschieht, von seinem Bad im See einkehrend, nach einem Besuch auf dem Marktplatz. Meine Sonnenbrille, sagt er, meine graue französische Sonnenbrille, hat den Handel zum Stillstand gebracht. Ich mußte sie abnehmen, um mich zu befreien. Er ist gut gelaunt, er hat sich erholt. Er soll nach einem Boot suchen, mit dem sie den See erkunden können. Nach einem Fluß irgendwo am Nordzipfel des Sees. Der Fluß Ruzisi. Sie müssen herausfinden, ob Ruzisi aus dem See oder in den See fließt. Speke muß mit Bombay den See überqueren. Am anderen Ufer, auf einer Insel vor dem Festland, soll ein Araber, diese Kenntnis stammt von Snay bin Amir, über eine seetüchtige Dau verfügen. Das erledige ich, Dick. Und Speke geht aus der Hütte. Anstatt nach einigen Tagen zurückzukehren, bleibt er einen Monat lang fort, vier lange Wochen, in denen er nichts erledigt hat, nichts, diese Ausgeburt des Versagens. Wenn Burton sich nur bewegen könnte. Nächtliche Kälte. Glühende Hitze. Feuchte Kälte, Ausschläge an Beinen, an Armen. Wenn er seinen Körper betrachtet, haßt er sich. Er muß auf dem Feldbett liegenbleiben, als Pfand. Einer von ihnen beiden muß geopfert werden. Einer wird freigelassen werden. Zu trinken ist schwieriger als zu denken. Unmöglich zu essen. Geschwüre wuchern in seinem Mund. Traumsaft, ein wenig Traumsaft. Man reiche ihm das Fläschchen. Wo seid ihr? Wollt ihr mir mein Soma verweigern, das alle Schmerzen stillt? Doppelte Dosis, das habt ihr davon, der Schmerz ist ein Ablaßbrief. Weglaufen. Eingeholt werden. Immer und immer wieder. Wieso nicht umdrehen? Entgegengehen! Er lehnt sich zum Schmerz. Er läßt sich in den Schmerz fallen. Liebe deinen Feind. Sei dankbar, daß du aufgeschlitzt wirst, umarme den Schmerz. Die Flammen, die dich verschlingen, werden zu Flammen, die dich liebkosen. Er löst sich auf, er löst sich in den Armen von drei Schönheiten auf, in ihren Bernsteinaugen ein Lachen, wie Tänzerinnen auf dem Relief indischer Tempel, unerwartet angetroffen in einem Dorf, das nichts hervorgebracht hat außer diesen drei Versprechen, die sich mit trefflicher Absicht bewegen, er kreist um ihre Augen, er kreist um seine Gier, mit jeder ihrer Bewegungen werden die Männer zurückgerufen in die Kasernen ihrer Unzulänglichkeit. Er traut sich nicht zu … Sie lächeln erhaben, sie wissen mehr als er, Bronze schmilzt auf ihrer Haut, drei Frauen, die ihn einladen, in ihren Händen sein Geschenk, seine Gabe Tabak, sie streifen ab, was um ihre Hüften hängt, nackt sind sie noch stärker, sie ziehen ihn mit, sie kennen einen Platz, der geschützt ist, einen weichen Unterschlupf, sie legen ihn hin, ihre Finger gleiten von einem Knopf zum nächsten, die erste Hand, die seine Haut berührt, streicht über seine Brust mit dem Bedacht der Morgenröte, er wird von ihr trinken wie vom frischen Quellwasser, die zweite Hand, die ihn berührt, reibt seine Erregung, und die dritte Hand tastet sich vor bis zu seinem Stöhnen, keine Falle, kein Halten, er wird sich ergeben, er wird sich vom Sonnenuntergang nähren. Er ist ihnen ausgeliefert. Er ist ihnen nicht gewachsen. Sie wollen mehr, und er hat nichts zu geben. Er traut sich nicht zu, zu sterben.

Er sieht sich vor einem Vorhang, er paddelt, elegant, voller Kraft, aber er kommt nicht voran, auf der anderen Seite des Vorhangs, dort sitzen die Beobachter, sie sehen den Schatten des Mannes, sie sehen seinen paddelnden Schatten, es ist ein übergroßer Schatten, der das Publikum begeistert, nur er selber merkt, daß er der Flußmündung nicht näher kommt, der sie entgegenpaddeln, Regen strömt über den Vorhang, er zerteilt den Schatten in Streifen, der Mann paddelt weiter, die Streifen lösen sich ab von dem Vorhang, der Küste entlang, nach Norden, allmählich sieht er die Beobachter und sie sehen ihn, in einem Dorf nur zwei Tagesreisen von der Flußmündung entfernt, die Beobachter erwarten von ihm eine Erklärung, er kann nicht reden, ihm liegen Geschwüre auf der Zunge, die Beobachter stehen auf, sie zerreißen den Vorhang, sie blicken den kleinen Mann an, der in einem Kanu sitzt, und sie öffnen unisono den Mund, und sie sagen, nüchtern, nebensächlich, wie Verkäufer in einem Laden, die den Preis auf Anfrage mitteilen: Er fließt in den See hinein, es war alles ein Mißverständnis, er fließt nicht hinaus, es war eine Irreführung, was macht das schon, die Vorstellung ist vorbei. Der Fluß fällt in den See, Burton liegt auf dem Feldbett, es regnet, alles ist naß geworden, die Gewehre rosten ein, das Mehl und das Getreide sind durchweicht, das Kanu stinkt nach ihrem eigenen Kot, sie nächtigen im Schlamm, Speke wird mit guten Nachrichten zurückkehren. Wird er nicht. Er liegt in einer Lache der Enttäuschung. Er traut sich nicht zu, mit Würde zu sterben.

SIDI MUBARAK BOMBAY

— Was ich immer noch nicht verstanden habe, Baba Sidi, wieso war es für sie so wichtig zu wissen, wie groß der See war und was für Flüsse ihn nähren und was für Flüsse sich aus ihm ergießen?

— Weil es einen Fluß gibt, der Nil genannt wird, und dieser Fluß ist groß, ich habe ihn gesehen, kurz bevor er mit dem Meer verschmilzt, in dem Land, das sie Ägypten nennen, und ich sage euch, der Fluß war so breit wie das Wasser, das unsere Insel vom Festland trennt.

— Die Wazungu wollten wissen, woher dieser Fluß kommt?

— Was ist daran so schwierig? Wieso sind sie nicht einfach diesen Fluß entlanggereist?

— Das haben sie versucht, aber er spaltete sich in zwei Flüsse, und sie sind dem einen Fluß, den sie den Blauen Nil nennen, bis zur Quelle gefolgt, aber den anderen, den sie den Weißen Nil nennen, den konnten sie nicht entlangreisen, weil ein Sumpf und einige Wasserfälle den Weg versperren. Sie mußten einen anderen Weg zu den Quellen suchen. Als die Wazungu den großen See erreichten, waren sie keineswegs am Ziel, denn sie hatten in Kazeh von zwei großen Seen gehört, also war es möglich, der Nil fließe aus dem See von Ujiji oder aus dem anderen großen See oder aus keinem dieser beiden Seen. Deswegen sollte Bwana Speke eine Dau auftreiben, mit der wir den See abfahren konnten, eine Dau, die einem Händler namens Sheikh Hamed am anderen Ufer des Sees gehörte, soviel wußten wir von den Arabern in Kazeh, aber Bwana Speke war nicht der Mann, der einen eingebildeten, selbstgefälligen Araber überreden konnte, seine einzige Dau für einige Monate herzugeben. Bwana Burton hätte das vielleicht geschafft, aber er war, wie ihr wißt, eine Geisel des Todes. Am Anfang, nach einem Empfang, der uns reichlich willkommen hieß, da waren wir guter Dinge, wir warteten voller Zuversicht auf die Rückkehr der Dau, doch es zeigte sich, wie unterschiedlich unsere Geduld gekleidet war, Bwana Speke war umhüllt von rauher Wolle, die ihn in jedem Augenblick reizte, während ich mich in reine Seide schmiegte. Es gab wenig zu tun auf dieser kleinen Insel, die der Araber bewohnte, wenig mehr, als zu schwatzen und zu plaudern, die Dau ließ auf sich warten, und die Gespräche entspannten sich unter dem breiten Sonnendach des arabischen Händlers, und so wenig Bwana Speke sie verstand, so häßlich erschienen sie ihm. Eines Tages konnte er nicht mehr an sich halten, und er vertraute mir an, wie widerlich er alles auf der Insel fände, wie schmutzig die Menschen, die herumliegen würden wie Säue, so leblos wie Ferkel, die sich sonnen. Dieses und ähnliches mehr sprach er, und er merkte nicht, wie er mich damit verletzte, und ich ahnte Böses, denn die rauhe Wolle, sie würde die Haut seiner Geduld wundscheuern. Die Dau kehrte zurück, sie glitt mit weißen Segeln in den Kanal zwischen der Insel und dem Festland, und Bwana Speke schien ermutigt, und ich konnte auf einen guten Ausgang hoffen, für kurze Zeit, denn nachdem die Dau ausgeladen war, was ihm natürlich viel zu lange dauerte, hätten wir sofort aufbrechen sollen, ein abschließendes Gespräch noch mit Sheikh Hamed, die Übergabe der Stoffrollen, ein Abschiedsessen, und wir würden diese breiten, weißen Segel setzen und dieser Insel des Geschwätzes den Rücken kehren. So stellte es sich Bwana Speke vor, ich sah es seinem Gesicht an, ein Monsunhimmel, durch den endlich ein Splitter Sonne dringt. Doch ein Mann sollte lieber auf den Ratschlag von Kindern hören als auf seine eigenen Hoffnungen. Sheikh Hamed erklärte uns, die Dau stehe uns zur Verfügung, aber er könne uns seine Besatzung nicht mitgeben, weil er sie für eine andere Aufgabe benötige, weswegen er eifrig auf der Suche nach einer anderen Besatzung sei, allerdings, wie wir uns vorstellen könnten, sei es sehr schwierig, in dieser Gegend Menschen zu finden, die in der Lage seien, eine Dau zu segeln. Das war der Augenblick, vor dem ich mich gefürchtet hatte, der Augenblick, in dem Bwana Speke das ständige Scheuern seiner Ungeduld nicht mehr aushielt. Er verlor sein Gesicht in einem Wirbelsturm von Schreien und Vorwürfen, er spuckte auf die Würde seines Gastgebers, und obwohl der Araber ruhig jede böse Absicht abstritt, obwohl er mit Nachdruck beteuerte, wir würden uns schon einigen, denn er erwarte nicht mehr als das, was sein Gast freiwillig zu geben bereit sei, wurde mir klar, um wieviel schwieriger unsere Aufgabe geworden war. Am nächsten Tag weigerte er sich, über die Angelegenheit auch nur ein einziges Wort zu verschwenden; er könne uns Dau samt Besatzung in drei Monaten zur Verfügung stellen, wenn er zurückgekehrt sei von seiner nächsten Handelsreise. Wir hätten etwas Dramatisches unternehmen müssen, wir hätten unsere Großzügigkeit mästen müssen, aber Bwana Speke war kein Mensch, der auf den Rat anderer hörte, und so ignorierte er auch meinen Vorschlag, dem Araber einen doppelt so hohen Betrag anzubieten, und er beschloß, die Insel zu verlassen. Wir waren vom Schicksal geschlagen, es hätte des Sturmes nicht bedurft, der uns überfiel, als wir mitten im See waren, ein Sturm, der uns verschlungen hätte, wären wir nicht an eine Insel geschwemmt worden, wo wir ausharrten, Bwana Speke in seinem Zelt, die anderen in Planen gehüllt. Ich durfte den Schutz seines Zeltes genießen, der Sturm wurde gewalttätiger, er riß eine Seite des Zeltes aus der Verankerung, und wir konnten nichts anderes tun als abzuwarten, und als der Sturm sich beruhigte, zündete Bwana Speke eine Kerze an, um nach dem Rechten zu sehen, und plötzlich waren überall um uns herum Käfer, kleine, schwarze Käfer, und Bwana Speke hätte in dieser Nacht auf Schlaf verzichten sollen, oder er hätte, so wie ich, auf den Planken des Kanus nächtigen können, denn es war aussichtslos, alle Käfer aus seinem Zelt zu vertreiben, er konnte seine Kleidung nicht von allen Käfern befreien, und so kroch einer dieser Käfer in sein Ohr, er wurde geweckt von einem Hasen, der sich einen Bau in seinem Ohr grub. Ich habe es nicht ausgehalten, sagte mir Bwana Speke am nächsten Morgen, ich habe es nicht ausgehalten. Fledermäuse flatterten in meinem Gehirn, sagte er, ihre Flügel waren größer als mein Kopf, flapp flapp flapp, wenn ich sie nur hätte fangen können, ich wollte sie mit meinen Händen zerdrücken, ich flehte sie an, mich in Ruhe zu lassen, ich flehte Gott an, ich wußte nicht, wie ich in meinen Kopf hineinkommen sollte, Sidi, es gab keinen Weg in meinen Kopf hinein, ich wollte heißes Öl in mein Ohr gießen, ich konnte kein Feuer machen, alles war feucht, ich habe mir mit den Fäusten gegen den Kopf geschlagen, aber das Flattern hörte nicht auf, ich schlug mit dem Kopf gegen den Boden, das Flattern hörte nicht auf, es war stärker als alle Schmerzen, ich hätte mir die Hand abhacken können, es hätte mich nicht von diesem Flattern abgelenkt. Ich konnte an nichts anderes denken, nichts anderes hören, nichts anderes fühlen. Ich habe ein Messer genommen, ich habe die Spitze des Messers in mein Ohr gedrückt, ich wußte, ich mußte vorsichtig sein, aber meine Hände zitterten, und ich hatte keine Geduld mehr, es knirschte, ein Schmerz, ein jäher Schmerz, wie ein Schrei, das Flattern hörte auf, ich ließ das Messer fallen und legte mich auf den Boden, und ich hatte in diesem Augenblick soviel Angst, wie noch nie zuvor in meinem Leben, ich hatte Angst, ich würde das Flattern wieder hören, es könnte zurückkommen. Es war weg, mein Ohr fühlte sich naß an, ich berührte es, und ich spürte, es war Blut auf meinen Fingern, aber das Flattern war nicht mehr da. Wieso hast du mich nicht um Hilfe gerufen? sagte ich. Was hättest du getan, Sidi, wie hättest du mir helfen können? Ich hätte die Kerze dicht an dein Ohr gehalten, das Licht der Kerze hat diesen Käfer in dein Zelt gelockt, ich hätte das Tier mit demselben Licht herausgelockt, es wäre von alleine herausgekrochen. Das sagte ich ihm. Statt dessen hatte er sein Ohr verletzt, schwer verletzt …

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