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Даниэль Глаттауэр: Gut gegen Nordwind

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Даниэль Глаттауэр Gut gegen Nordwind

Gut gegen Nordwind: краткое содержание, описание и аннотация

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Gibt es in einer vom Alltag besetzten Wirklichkeit einen besser geschützten Raum für gelebte Sehnsüchte als den virtuellen? Bei Leo Leike landen irrtümlich E-Mails einer ihm unbekannten Emmi Rothner. Aus Höflichkeit antwortet er ihr. Und weil sich Emmi von ihm angezogen fühlt, schreibt sie zurück. Bald gibt Leo zu: »Ich interessiere mich wahnsinnig für Sie, liebe Emmi! Ich weiß aber auch, wie absurd dieses Interesse ist.« Und wenig später gesteht Emmi: »Es sind Ihre Zeilen und meine Reime darauf: die ergeben so in etwa einen Mann, wie ich mir plötzlich vorstelle, dass es sein kann, dass es so jemanden wirklich gibt.« Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann es zum ersten persönlichen Treffen kommt, aber diese Frage wühlt beide so sehr auf, dass sie die Antwort lieber noch eine Weile hinauszögern. Außerdem ist Emmi glücklich verheiratet. Und Leo verdaut gerade eine gescheiterte Beziehung. Und überhaupt: Werden die gesendeten, empfangenen und gespeicherten Liebesgefühle einer Begegnung standhalten? Und was, wenn  ja: Lohnt es sich, alles auf eine Karte zu setzen - für eine Liebe, die aus nichts als einem Zufall entstanden ist?

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KAPITEL ACHT

Am nächsten Morgen

Kein Betreff

Guten Morgen, Leo. Schlechte Nachricht. Ich muss nach Südtirol. Bernhard liegt im Spital. Ein Hitzekollaps oder so etwas Ähnliches, sagen die Ärzte. Ich muss hinfahren und die Kinder abholen. Ich hab Kopfweh. (Zu viel Whiskey!) Ich danke Ihnen für die schöne Nacht. Ich weiß auch nicht, was »Betrug« ist. Ich weiß nur, dass ich Sie brauche, Leo, ganz, ganz dringend. Und mich braucht meine Familie. Ich fahre jetzt. Ich melde mich morgen wieder. Hoffentlich geht es Ihnen gut nach dem vielen französischen Landwein ...

Am nächsten Tag

Betreff: Alles okay

Keine E-Mail von Leo? Ich wollte nur sagen: Wir sind wieder zurück. Bernhard ist auch mitgekommen. Es war ein Kreislaufkollaps, aber er ist schon wieder auf den Beinen. Melden Sie sich, Leo, bitte!!!

Zwei Stunden später

Betreff: An Hr. Leike

Sehr geehrter Herr Leike, es kostet mich große Überwindung, Ihnen zu schreiben. Ich gestehe, ich geniere mich dafür, und mit jeder Zeile wird meine Verlegenheit, in die ich mich selbst bringe, größer werden. Ich bin Bernhard Rothner, ich glaube, ich muss mich Ihnen nicht näher vorstellen. Herr Leike, ich wende mich mit einer großen Bitte an Sie. Sie werden verblüfft oder gar schockiert sein, wenn ich die Bitte ausspreche. Ich werde im Anschluss daran versuchen, Ihnen die Beweggründe dafür darzulegen. Ich bin kein großartiger Schreiber, leider bin ich das nicht. Aber ich werde mich bemühen, in dieser für mich unüblichen Form all das auszusprechen, was mich seit Monaten beschäftigt, wodurch mein Leben nach und nach außer Tritt geraten ist, mein Leben und das meiner Familie, ja auch das Leben meiner Frau, ich glaube, ich kann das schon richtig beurteilen, nach all den Jahren unserer harmonischen Ehe.

Und hier nun die Bitte: Herr Leike, treffen Sie sich mit meiner Frau! Bitte tun Sie es endlich, damit der Spuk sein Ende hat! Wir sind erwachsene Menschen, ich habe Ihnen nichts vorzuschreiben. Ich kann Sie nur flehentlich bitten: Treffen Sie sie! Ich leide unter meiner Unterlegenheit und Schwäche. Was glauben Sie, wie erniedrigend es für mich ist, solche Zeilen zu formulieren. Sie dagegen haben sich nicht die geringste Blöße gegeben, Herr Leike. Sie haben sich nichts vorzuwerfen. Ja, und ich, auch ich habe Ihnen nichts vorzuwerfen, leider, leider habe ich das nicht. Einem Geist kann man nichts vorwerfen. Sie sind nicht greifbar, Herr Leike, nicht antastbar, Sie sind nicht real, Sie sind ein einziges Fantasiegebilde meiner Frau, Illusion vom unendlichen Glück der Gefühle, weltferner Taumel, Liebesutopie, aus Buchstaben gebaut. Dagegen bin ich machtlos, ich kann nur warten, bis das Schicksal gnädig ist und aus Ihnen endlich einen Menschen aus Fleisch und Blut macht, einen Mann mit Konturen, mit Stärken, mit Schwächen, mit Angriffsflächen. Erst wenn meine Frau Sie so sehen kann, wie sie mich sieht, einen Verwundbaren, eine unperfekte Schöpfung, ein Exemplar des Mangelwesens Mensch, erst wenn Sie ihr von Angesicht zu Angesicht gegenübergetreten sind, schwindet Ihre Übermacht. Erst dann habe ich die Chance, Ihnen Paroli zu bieten, Herr Leike. Erst dann kann ich um Emma kämpfen.

»Leo, zwingen Sie mich nicht, mein Familienalbum aufzublättern«, hat Ihnen meine Frau einmal geschrieben. Nun, statt ihrer sehe nun ich mich gezwungen, es zu tun. Als wir uns kennen lernten, war Emma 23, ich war ihr Klavierlehrer auf der Musikakademie, vierzehn Jahre älter als sie, gut verheiratet, Vater zweier entzückender Kinder. Ein Verkehrsunfall hat aus unserer Familie einen Trümmerhaufen gemacht, der Dreijährige traumatisiert, die Große schwer verletzt, ich selbst mit bleibenden Schäden behaftet, die Mutter der Kinder, meine Frau Johanna: tot. Ohne Klavier wäre ich daran zerbrochen. Aber Musik ist Leben, solange sie erklingt, stirbt nichts für immer. Wenn man Musiker ist und spielt, lebt man Erinnerungen, als wären sie unmittelbare Ereignisse. Daran habe ich mich aufgerichtet. Und dann waren da auch meine Schüler und Schülerinnen, da war Ablenkung, da war eine Aufgabe, da war Sinn. Ja, und da war plötzlich - Emma. Diese lebendige, sprühende, kecke, bildhübsche junge Frau begann, unsere Trümmer aufzusammeln, ganz von selbst, ohne sich etwas davon zu versprechen oder zu erwarten. Solche außergewöhnlichen Menschen sind in die Welt gesetzt, um die Traurigkeit zu bekämpfen. Ganz wenige gibt es von ihnen. Ich weiß nicht, womit ich es verdient habe: Aber ich hatte sie plötzlich an meiner Seite. Die Kinder sind ihr zugelaufen, ja, und ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt.

Und sie? Herr Leike, jetzt werden Sie sich fragen: Ja, und Emma? Hat sie, die 23-jährige Studentin, hat sie sich denn gar gleichermaßen verliebt, ausgerechnet in diesen bald vierzig Jahre alten Ritter von der traurigen Gestalt, den damals nur noch Tasten und Töne zusammenhielten? - Diese Frage kann ich weder Ihnen noch mir selbst beantworten. Wie sehr war es nur die Bewunderung für meine Musik (ich hatte damals recht gute Erfolge, war ein gefeierter Konzertpianist)? Wie viel davon war Mitleid, Anteilnahme, der Wunsch zu helfen, die Fähigkeit, da zu sein in schlimmen Stunden? Wie sehr erinnerte ich sie an ihren Vater, der sie zu früh verlassen hatte? Wie viele Narren hatte sie an der süßen Fiona gefressen und an dem goldigen kleinen Jonas? Wie sehr war es meine eigene Euphorie, die sich in ihr widerspiegelte, wie sehr liebte sie nur meine unbändige Liebe zu ihr und nicht mich selbst? Wie sehr genoss sie die Sicherheit, dass ich sie niemals einer anderen Frau wegen enttäuschen würde, die Verlässlichkeit auf Lebzeiten, meine ewige Treue, derer sie sich gewiss sein durfte? - Glauben Sie mir, Herr Leike, ich hätte nie gewagt, mich ihr zu nähern, hätte ich nicht gespürt, dass sie mir ein Bündel ebenso starker Gefühle entgegenbrachte wie ich ihr. In unübersehbarer Weise fühlte sie sich zu mir und den Kindern hingezogen, wollte Teil unserer Welt sein, wurde Teil unserer Welt, prägender Teil, bestimmender Teil, Herzstück. Zwei Jahre später haben wir geheiratet. Das ist jetzt acht Jahre her. (Verzeihung, ich habe hiermit Ihr Versteckspiel gestört, habe eines der tausend Geheimnisse aufgedeckt: Die »Emmi«, die Sie kennen, ist 34 Jahre jung.) Keinen Tag hörte ich auf zu staunen, diese vitale junge Schönheit an meiner Seite zu haben. Und jeden Tag habe ich mit Bangen darauf gewartet, dass es »geschehen« wird, dass da ein Jüngerer sein wird, einer ihrer zahlreichen Verehrer und Anbeter. Und Emma würde sagen: »Bernhard, ich habe mich in einen anderen verliebt. Wie soll es nun weitergehen mit uns?« - Dieses Trauma ist ausgeblieben. Ein viel schlimmeres ist eingekehrt. Sie, Herr Leike, die stille »Außenwelt«. Liebesillusionen per E-Mail, sich stetig aufschaukelnde Gefühle, wachsende Sehnsucht, ungestillte Leidenschaft, alles auf ein nur scheinbar reales Ziel gerichtet, ein höchstes Ziel, das immer wieder weggeschoben wird, das Treffen aller Treffen, das nie stattfinden wird, weil es die Dimension des irdischen Glücks sprengen würde, die vollkommene Erfüllung, ohne Endpunkt, ohne Ablaufdatum, nur in den Köpfen lebbar. Dagegen bin ich machtlos.

Herr Leike, seit es Sie »gibt«, ist Emma wie verwandelt. Sie ist geistesabwesend und mir gegenüber distanziert. Stundenlang sitzt sie in ihrem Zimmer und starrt in den Computer, in den Kosmos ihrer Wunschträume. Sie lebt in ihrer »Außenwelt«, sie lebt mit ihnen. Wenn sie verklärt lächelt, gilt das längst nicht mehr mir. Mit Mühe gelingt es ihr, ihr Weggetretensein vor den Kindern zu verbergen. Ich merke, wie sehr sie sich quält, länger neben mir zu sitzen. Wissen Sie, wie weh das tut? Ich habe versucht, diese Phase mit großer Toleranz zu übergehen. Emma durfte sich nur niemals eingesperrt fühlen bei mir. Nie gab es Eifersucht zwischen uns. Aber plötzlich wusste ich nicht mehr, wo ich ansetzen sollte. Es war da ja nichts und niemand, keine reale Person, kein wirkliches Problem, kein offensichtlicher Fremdkörper - bis ich die Wurzel entdeckte. Ich könnte in den Boden versinken vor Scham, dass es so weit kommen musste: Ich habe in Emmas Zimmer spioniert. Und ich habe in einer versteckten Lade schließlich eine Mappe gefunden, eine dicke Mappe, voll gefüllt mit Schriftstücken: ihr gesammelter E-Mail-Verkehr mit einem gewissen Leo Leike, fein säuberlich ausgedruckt, Seite für Seite, Mitteilung für Mitteilung. Ich habe diese Skripte mit zitternden Händen kopiert und einige Wochen erfolgreich von mir weggeschoben. Wir hatten einen grauenvollen Urlaub in Portugal. Der Kleine war krank, die Große hatte sich unsterblich in einen Sportlehrer verliebt. Meine Frau und ich schwiegen uns zwei Wochen an, aber jeder von beiden versuchte dem anderen vorzumachen, alles sei in bester Ordnung, wie es immer war, wie es sein musste, wie es uns die Gewohnheit befahl. Danach habe ich es nicht mehr ausgehalten. Ich habe die Mappe mit in den Wanderurlaub genommen - und ich habe in einem Anfall von Selbstzerfleischung und masochistischer Leidenswilligkeit sämtliche EMails in einer Nacht durchgelesen. Seit dem Tod meiner ersten Frau habe ich keine größeren seelischen Qualen durchgemacht, das können Sie mir glauben. Als ich mit der Lektüre fertig war, kam ich nicht mehr vom Bett hoch. Meine Tochter verständigte die Rettung, man brachte mich ins Spital. Von dort holte mich vorgestern meine Frau ab. Jetzt kennen Sie die ganze Geschichte.

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