Nawal El Saadawi - Gott stirbt am Nil

Здесь есть возможность читать онлайн «Nawal El Saadawi - Gott stirbt am Nil» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Город: München, Год выпуска: 1986, ISBN: 1986, Издательство: Frauenbuchverlag GmbH, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Gott stirbt am Nil: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Gott stirbt am Nil»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wie alle armen Bauern in diesem Dorf nimmt Zakeya das harte und entbehrungsreiche Leben als von Allah bestimmt klaglos hin. Das erfahrene Leid, der frühe Tod der meisten ihrer Kinder, die auszehrende Arbeit, der Hunger — alles scheint gottgewollt und unabwendbar. Erst als der Bürgermeister ihre beiden jungen Nichten als Dienstmädchen in sein Haus zwingt und sexuell mißbraucht, fängt Zakeya an, Zusammenhänge zu verstehen. Aber da ist es bereits zu spät, ihre Familie ist zerstört, Bruder und Sohn sind im Gefängnis, die beiden Mädchen aus dem Dorf vertrieben. Für Zakeya ist Gott gestorben, sie rächt sich, das ist ihre einzige Möglichkeit des Widerstandes. Die ägyptische Ärztin und Schriftstellerin Nawal El Saadawi, in der BRD bekannt durch die Erzählung "
betrachtet "
als ihren wichtigsten Roman. Die Frauen, von denen sie erzählt und auf deren Seite sie steht, sind in dem Netz klassenspezifischer Ausbeutung und Unterdrückung genau so gefangen wie in patriarchalischen Familienstrukturen. In einer eindrucksvollen und schnörkellosen Erzählweise beschreibt sie das Leben in einem kleinen Dorf am Nilufer, zeigt die Mechanismen von Macht und Abhängigkeit, die Verknüpfung staatlicher und religiöser Macht im Islam genauso wie die Solidarität der Frauen untereinander, wie die Sehnsucht der Menschen nach einem anderen Leben.
Nawal El Saadawi wurde in Kafr Tahla, einem Dorf am Ufer des Nils geboren. Sie arbeitete zunächst als Hebamme, später als Ärztin und war von 1965-72 Direktorin des Gesundheitsamts. Während dieser Zeit eröffnete sie eine Klinik und arbeitete dort drei Jahre lang. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Buchs "
wurde sie ihres Amtes enthoben und ihre Schriften wurden in Ägypten auf den Index gesetzt. Nawal El Saadawi arbeitet heute als Schriftstellerin, sie lebt in Kairo. Nawal El Saadawi erzählt in diesem Roman die Geschichte von Zakeya, einer armen, ungebildeten Bäuerin, deren Verwandte von dem Bürgermeister des Dorfes und seinen Helfershelfern zynisch ausgebeutet und gequält werden.

Gott stirbt am Nil — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Gott stirbt am Nil», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ein paar Tage gingen vorbei, und Fatheya hatte die Fragen vergessen, die sie gestellt hatte. Die Menschen redeten nicht mehr über sie. Sie schienen die ganze Sache vergessen zu haben, oder sie gaben sich mit dem zufrieden, was sie Scheich Hamzawi angetan hatten. Und vielleicht hätten die Menschen tatsächlich vergessen, wenn nicht eines Tages der Wind einen Funken aus dem Ofen, in dem eine Frau Brot backte, fortgetragen hätte, einen winzigen Funken, kaum größer als der Kopf eines Zündhölzchens. Er wäre wahrscheinlich erloschen, wenn er auf der Erde gelandet wäre; aber er landete auf einem Strohdach. Ein kräftiger Windstoß hätte ihn ausblasen können, bevor das Stroh Feuer fing. Aber der Wind hatte sich plötzlich gelegt, und so fing ein Halm Feuer, und als der Wind bald darauf wieder aufkam, griff das Feuer auf das ganze Stroh über, und bald brannten auch die Fladen und die Baumwollstengel auf den Dächern der benachbarten Hütten.

Es dauerte nicht lange, bis die Dorfbewohner das Feuer entdeckten. Die Frauen schlugen die Hände vors Gesicht und jammerten, die Kinder kreischten und verstärkten das Geschrei, und die Männer rannten hin und her und wußten nicht, was sie tun sollten. Der Dorfbarbier schrie sie an: »Bringt Wasser her, ihr dummen Viecher!«, doch als das Wasser herbeigetragen wurde, kam es nie auch nur in die Nähe der Flammen. Die Familien riefen ihre Kinder zusammen, die Büffel und die Esel wurden aus den Ställen geholt und die Ersparnisse eines langen Lebens aus versteckten Winkeln und Spalten in den Wänden.

Der Polizeichef eilte zum Haus des Bürgermeisters, den man vom Feuer benachrichtigt hatte. Nach einiger Zeit kam der rote Feuerwehrwagen mit bimmelnder Glocke angefahren, gefolgt von einer Ambulanz. Die Kinder waren es inzwischen leid, dem Feuer zuzusehen, und interessierten sich mehr für den Feuerwehrwagen mit der langen Leiter, auf der man bis in den Himmel klettern konnte. Kaum war er stehengeblieben, drängten sie sich neugierig um ihn. Schwärme von Fliegen setzten sich auf ihre Gesichter oder flogen in schwarzen Wolken davon. Bevor die Sonne hinter den Baumwipfeln am anderen Ufer untergegangen war, schien in Kafr El Teen wieder Ordnung eingekehrt zu sein. Hier und da stieg Rauchgewölk aus der schwarzen Asche der ausgebrannten Dächer. Ein Baby war am Rauch erstickt, es lag tot auf einer Matte am Eingang einer Hütte, wo es eben noch herumgekrochen war. Ein paar Fensterrahmen waren verkohlt. Die Radspuren des Feuerwehrwagens waren von den Büffeln, Eseln und Bauern bald verwischt, die von ihrer Arbeit auf dem Feld in langen Reihen hintereinander nach Hause zurückkehrten.

Fatheya war hellwach und hielt das Kind fest an sich gedrückt. Sie witterte die drohende Gefahr und lauschte an der Wand, um zu hören, was die Nachbarn sagten. Im tiefsten Innern wußte sie genau, was jetzt geschehen würde. Deshalb war sie nicht überrascht, als sie die Worte hörte: »Wenn Allah sich nicht erbarmt hätte, wäre das ganze Dorf abgebrannt. Seit das Kind der Unzucht und der Sünde in unserem Dorf ist, folgt ein Unglück auf das andere. Es ist Zeit, daß wir etwas unternehmen.»

Ihr Herz klopfte wild unter dem schwachen, fernen Puls des Kindes, das sie in ihr Tuch gehüllt hatte. Vorsichtig öffnete sie die Tür, damit die Nachbarn das Knarren nicht hörten, und eilte auf bloßen Füßen davon. Sie hatte fast den Fluß erreicht, als man sie entdeckte und umzingelte. Eine grimmige Stimme rief: »Wo ist das Kind, Fatheya?«

»Es ist zu Hause und schläft«, sagte sie und preßte den kleinen Körper unter dem Tuch noch fester an sich.

»Du lügst, Fatheya, du hast das Kind bei dir«, sagte die zornige Stimme.

»Nein, ich habe es nicht bei mir.» Ihre Stimme verriet schreckliche Angst, als sie diese Lüge aussprach.

Sie wollte schnell weitergehen, aber eine Hand riß das schwarze Tuch weg, und da lag das Kind und saugte an ihrer Brust. »Er ist mein Sohn, nehmt ihn mir nicht weg«, schrie sie entsetzt auf.

»Er ist ein Kind der Unzucht, und wir sind gottesfürchtige Menschen. Wir hassen die Sünde.»

Eine große, grobe Hand streckte sich ihr im Dunkeln entgegen und wollte ihr das Kind wegnehmen, aber sie schien mit ihm verwachsen zu sein. Andere Hände griffen nach ihr, wollten ihr das Kind von der Brust reißen, doch vergeblich. Sie und das Kind waren eins.

Die Sonne war hinter den Bäumen am anderen Ufer untergegangen. Die Nacht senkte sich wie ein schwerer, stummer Schatten über die Häuser von Kafr El Teen, kein Laut war zu hören, als wäre alles Leben plötzlich erloschen. Die Männer oben an der Böschung bewegten sich wie dunkle Geister oder Gespenster, die aus den tiefen Wassern des Nils aufgestiegen waren. Sie zerrissen Fatheyas Gewand, als sie um ihr Kind kämpfte, und ihr nackter, heller Körper leuchtete in der mondhellen Nacht wie der Leib einer unheimlichen Meerjungfrau. Ihr Gesicht war so weiß wie ihr Körper, und in ihren Augen war eine merkwürdige, fast wahnsinnige Entschlossenheit. Sie war weich und rund und weiblich, und sie war ein wildes Tier, das seine nächtlichen Angreifer grimmig bekämpfte. Sie setzte sich mit Beinen und Füßen zur Wehr, mit ihren Schultern und ihren Hüften, und hielt dabei das Kind fest in den Armen.

Von allen Seiten drangen Hände auf sie ein, große, grobe Hände mit schwieligen Fingern, deren lange, schmutzige Nägel sich wie schwarze Büffelhufe in ihre Brust gruben und sie zerfleischten. Unbefriedigte Lust glitzerte in den Augen der Männer, als sie über sie herfielen, als würden sie sich rasend vor Hunger auf ein geröstetes Lamm stürzen, um so viel wie möglich zu verschlingen aus Angst, der Nachbar könnte schneller sein. Wie Raubtierkrallen waren ihre Hände, und in ihren Augen flackerte ein uralter Rachedurst, ein ungestümes Verlangen. In kurzer Zeit war Fatheyas Leib zerfleischt, und die Erde färbte sich rot mit ihrem Blut.

Und dann versank das Ufer wieder wie in jeder Nacht in der schweren, stillen Dunkelheit, die über allem lastete, über dem Wasser des Nils, über den weiten, ausgedehnten Feldern längs des Flusses, über den dunklen Lehmhütten und den mit Dung verstopften Wegen. Die Männer von Kafr El Teen waren in ihre Hütten zurückgekehrt, sie schliefen auf der Erde neben ihrem Vieh und ihren Frauen; leblose, fühllose Körper. Alle Männer bis auf Scheich Hamzawi, der in dieser Nacht kein Auge zumachte und sich nicht einmal zum Schlafen hingelegt hatte. Er lauschte an der Wand, bis alle Geräusche verstummt waren und sich tiefe Stille über das Dorf gesenkt hatte, Todesstille. Dann erhob er sich, ging zur Haustür und öffnete sie langsam mit der Schulter, damit sie nicht knarrte. Er ging auf die Straße hinaus und suchte den Weg mit dem Stock, mit dessen Hilfe er nicht über Steine, Ziegel oder eine tote Katze stolperte.

So ging er mit schleppenden Schritten voran, bis sein Stock gegen etwas stieß, das sich nicht wie ein Stein, wie ein Ziegel oder ein totes Tier anfühlte, sondern wie etwas Warmes, Lebendiges. Er blieb stehen, reglos, nicht einmal die Gebetskette in seiner Hand bewegte sich.

Und er sah den Körper seiner Frau, die nackt am Ufer lag.

Fatheya stöhnte leise, ihre Brust hob und senkte sich noch, ihr Atem ging langsam und unregelmäßig.

Er setzte sich neben sie auf die Erde und ergriff ihre Hand. »Fatheya, Fatheya, ich bin es, Hamzawi«, flüsterte er.

Sie blickte ihn aus blutunterlaufenen Augen an, ihre Lippen teilten sich, als wollte sie etwas sagen, aber es kam kein Laut über sie. Er sah, wie jemand näherkam, zog seinen Kaftan aus und bedeckte ihren nackten Körper. Als der Mann neben ihm stand, erkannte er Scheich Metwalli und sagte schnell: »Sie liegt in den letzten Zügen. Hilf mir, sie nach Hause zu tragen, damit sie in ihrem Bett sterben kann.»

Scheich Metwalli bückte sich sofort, um ihren blutenden Körper aufzuheben. Aber bevor sie dazu kamen, schlug sie wieder die Augen auf und sah sich suchend um.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Gott stirbt am Nil»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Gott stirbt am Nil» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Gott stirbt am Nil»

Обсуждение, отзывы о книге «Gott stirbt am Nil» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x