Mo Yan - Frösche

Здесь есть возможность читать онлайн «Mo Yan - Frösche» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 2013, Жанр: Современная проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Frösche: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Frösche»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Literaturnobelpreisträger Mo Yan zeigt sich mit seinem neuen großen Roman auf der Höhe seiner Kunst: Gugu ist die begabteste Hebamme in Gaomi. Seit Jahrzehnten bringt sie dort alle Kinder zur Welt. Mit Beginn der Geburtenkontrolle verantwortet die parteitreue Gugu auch Abtreibungen und Zwangssterilisierungen. Für ihre Karriere macht sie sich zum willigen Werkzeug der Partei. Erst im Alter bereut sie ihre Taten, die viele Menschen das Leben kosteten. In farbenprächtigen, autobiografisch grundierten und oft auch komischen Szenen erzählt Mo Yan von den Schicksalen der Frauen und Kinder in seiner ländlichen Heimat und von den dramatischen Folgen der Ein-Kind-Politik für die Menschen in China.
Über den Autor Mo Yan wurde 1956 in Gaomi, Provinz Shandong, geboren. In Deutschland wurde er 1993 mit dem Roman
bekannt. Mo Yans Werke wurden weltweit übersetzt und mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet. Für seinen Roman
(Hanser 2013) erhielt er 2011 den Mao-Dun-Literaturpreis. Mo Yan ist Träger des Literaturnobelpreises 2012.
Die chinesische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel 蛙 (Wa) bei Shanghai Wenyi Chubanshe (Shanghai Literature and Art Publishing House) in Shanghai.

Frösche — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Frösche», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Denn wie auch immer man es betrachtete, eines musste jedem sonnenklar sein: Dieses Floß hatte keine Pfirsiche geladen.

Wenn ich heute daran zurückdenke, wie Gugu mit ihrem zur Durchsetzung der Geburtenpolitik zur Verfügung gestellten Motorboot in voller Fahrt an unseren Flößen vorbei durchs Wasser stob, bekomme ich immer noch heftiges Herzklopfen.

Dieses Patrouillenboot war nicht mehr der alte, simple Kahn von 1970, sondern ein hellbeiges, stromlinienförmiges Schnellboot. An der Vorderseite des halb geschlossenen Führerhäuschens blinkten glasklare Acrylscheiben; der Bootsführer war derselbe, immer noch Qin Strom, aber sein Haupthaar war inzwischen schlohweiß.

Gugu und meine frischgebackene Ehefrau Shizi standen an Bord und hielten sich am Gestänge des Führerhäuschens fest. Der Fahrtwind presste ihnen die Kleidung eng an den Körper. Ich sah auf Shizis kugelrunde, volle Brüste. Tausend verworrene Gefühle bestürmten mich. Hinter ihnen auf den Bänken zu beiden Seiten saßen vier Männer. Die hochschießenden Bugwellen des dahinfliegenden Bootes bespritzten unsere Flöße. Durch den Schwall der Heckwelle gerieten sie gefährlich ins Schwanken.

Ich bin mir sicher, dass Shizi mich gesehen haben musste, als das Patrouillenboot unmittelbar an meinem Floß vorbeistob. Aber sie grüßte mich nicht einmal.

Die Shizi, die mich erst zwei Tage zuvor geheiratet hatte, war eine vollkommen andere. Traumbilder ergriffen von mir Besitz, ich fühlte, wie mir die Wirklichkeit entglitt; an alles, was geschehen war, erinnerte ich mich nur noch schemenhaft. Shizis Kälte ließ mich sofort Partei für die Verfolgten ergreifen. »Galle! Flieh, so schnell du kannst! Wang Bein, stake schneller!«

Gugus Boot schnitt unseren Konvoi und preschte auf das allen voran treibende Floß der Wangs zu.

Qin Strom drosselte den Motor und ging längsseits. Es waren kaum noch Motorengeräusche zu hören, zwischen Streifenboot und Floß gab es nur noch wenige Meter Abstand. Das Patrouillenboot näherte sich dem Floß immer mehr. Offenbar wollte Gugu es so ans Ufer drängen. Wang Bein wandte sich zur Seite und stieß sich mit dem Staken von der Breitseite des Motorboots ab. Er hatte wahrscheinlich die Falle durchschaut, aber die Wechselwirkung seiner Bewegungen führte nur dazu, dass sein Floß erst recht aus dem schnell fließenden Wasser der Flussmitte an den Rand gedrängt wurde.

Einer der Männer an Bord des Patrouillenbootes nahm eine Stange mit einem Enterhaken und angelte damit nach der Plastikplane. Er erwischte sie und zog mit kräftigem Ruck. Geräuschvoll riss sie entzwei. Er hantierte noch ein paar Mal, bis auf dem Floß alles deutlich zum Vorschein kam.

Wang Bein trommelte mit seinem Staken wild auf den Mann ein. Der parierte die Schläge mit seiner Stange. Wang Leber und Chen Nase griffen sich jeder schnell ein Ruder, setzten sich zu beiden Seiten auf den Rand des Floßes und ruderten wie von Sinnen.

Zwischen beiden saß die winzige Wang Galle, die mit dem linken Arm ihr Töchterchen Ohr schützte, das sein Gesicht unter der Achsel der Mutter vergraben hatte. Mit dem rechten Arm hielt sie ihren kugelrunden Schwangerenbauch umfasst. Zwischen dem lauten Krachen der wild aufeinanderschlagenden Staken und den platschenden, spritzenden Wassermassen ertönte Galles schrilles Kreischen: »Gugu, ich flehe dich an, lass Gnade walten! Lass uns am Leben!«

Als das Floß begann, sich Stückchen für Stückchen vom Patrouillenboot zu entfernen, sprang Kleiner Löwe entschlossen in Floßrichtung in den Fluss. Mit lautem Plumpsen fiel sie ins Wasser. Sie konnte nicht schwimmen. Sie sank, trieb, schien zu ertrinken. Gugu schrie um Hilfe, jemand solle sie retten. Chen Nase und Wang Leber nutzten die Chance und ruderten, was sie konnten. Das Floß erreichte wieder das schnell fließende Wasser in der Flussmitte.

Shizi zu Hilfe zu kommen, kostete Zeit. Einer der Männer an Bord streckte ihr den Enterhaken hin, damit sie ihn ergreifen konnte, sie griff jedoch nach seinem Bein, so dass er ebenfalls ins Wasser fiel. Auch er war so ein Exemplar von Nichtschwimmer. Den übrigen Männern blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls von Bord in den Fluss zu springen, um den Kameraden zu retten. Der Bootsführer Qin Strom verlor zunehmend die Kontrolle über das Boot, Gugu sprang wutentbrannt darauf herum und herrschte ihre Leute an.

Keiner der Bauern auf den Flößen und in den Booten wollte Shizi retten. Aber weil sie schließlich meine Ehefrau war, stakte ich mein Floß kräftig vorwärts, um in ihre Nähe zu kommen. Von der Seite kam ein Floß quer auf mich zugeschossen, fast wäre das meine zerschellt. Ihr Kopf war immer seltener über der Wasseroberfläche zu sehen, immer weniger. Ich zauderte nicht mehr, gab den Staken und die Pfirsiche auf und sprang in die reißende Strömung. Ich kraulte meiner Frau entgegen, um sie zu retten.

In dem Moment, als Kleiner Löwe ins Wasser sprang, entstand ein großes Fragezeichen in meinem Herzen. Später berichtete sie mir – und sie tat es in einem Tonfall, als berichte sie mir von einer erfolgreich absolvierten Arbeit –, sie sei genau in dem Moment in den Fluss gesprungen, als sie frisches Blut gerochen habe. Diesen unverwechselbar heiligen, reinen Geruch des Blutes einer Gebärenden. Auch habe sie das Blut an Galles Schenkeln entdeckt. Sie sei mit voller Absicht ins Wasser gesprungen – so konnte man diesen Sprung natürlich auch erklären –, um Zeit zu gewinnen! Sie hatte ihr Leben riskiert.

Sie erklärte mir, sie habe für die kleine Seele auf dem Fluss gebetet: ›Galle, beeil dich! Bekomm jetzt dein Baby! Jetzt! Beeil dich! Schnell, ist dein Kind erst durch die Ofentür, so zählt es als Menschenleben, so ist es ein Bürger der VR China, so wird es beschützt. Kinder schmücken unser Vaterland wie Blumen! Kinder sind die Zukunft unseres Vaterlandes!‹

»Natürlich«, fügte sie hinzu, »habe ich mir nicht eingebildet, dass ich Gugu hinters Licht führen könnte. Wenn ich nur einmal nicht gleich pariere, weiß sie sofort, dass ich was auf dem Kerbholz habe.«

Als Kleiner Löwe und die anderen über Bord gegangenen Kader der Geburtenplaner endlich wieder alle an Bord waren, hatte sich das Floß der Wangs schon mehrere Kilometer entfernt.

Qin Strom war der Bootsmotor ausgegangen, nun war er schweißüberströmt dabei, ihn neu zu starten. Gugu donnerte und tobte. Kleiner Löwe und die Kader saßen im Boot, hielten die Köpfe über den Rand und erbrachen in einem fort Wasser.

Plötzlich hielt Gugu inne.

Sie polterte nicht mehr, sondern wurde still. Über ihr Gesicht schlich ein bitteres, trostloses Grinsen. Ein Sonnenstrahl kam zwischen den Wolken hervor, huschte über ihr Antlitz und verlor sich in den wogenden Wellen auf dem Wasser. In diesem Moment sah sie aus wie ein Held, der am Ende ist und keinen Ausweg mehr sieht.

Sie sagte leise zu Qin Strom: »Hör auf, dich zu verstellen! Schluss mit dem Theater!«

Qin Strom schaute sie einen Moment lang überrascht an. Dann zündete er augenblicklich und problemlos den Motor. Das Schnellboot preschte pfeilgeschwind auf das Floß der Wangs zu.

Ich klopfte Shizi den Rücken und beobachtete verstohlen die Tante. Sie sah niedergeschlagen aus, die Augen nur einen Spaltbreit geöffnet; ab und an bleckte sie die Zähne und grinste.

An was sie wohl dachte? Mir fiel plötzlich ein: Sie ist schon siebenundvierzig! Ihre Jugend und die Blüte ihres Lebens sind vorüber und sie bewegt sich auf dem Weg jenseits ihrer Lebensmitte. In ihren leidgeprüften, lebenserfahrenen Gesichtszügen konnte man schon die Wehmut des Alters lesen.

Ich erinnerte mich an das, was meine Mutter uns zu Lebzeiten mehrfach erklärt hatte: »Wozu sind die Frauen geboren? Frauen sind zum Kinderkriegen geboren. Die Frau erwirbt durch das Kinderkriegen Stand und Rang, sie erwirbt durch das Kinderkriegen Respekt und Würde, und sie empfängt durch das Kinderkriegen im höchsten Maße Glück und Ehre. Kann eine Frau keine Kinder bekommen, so ist das eine Tragödie. Denn ohne Kinder ist sie keine richtige Frau. Das Herz einer Frau, die nie Kinder geboren hat, wird hart; und wenn sie keine Kinder geboren hat, altert sie auch besonders schnell.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Frösche»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Frösche» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Frösche»

Обсуждение, отзывы о книге «Frösche» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x