Mo Yan - Frösche

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Literaturnobelpreisträger Mo Yan zeigt sich mit seinem neuen großen Roman auf der Höhe seiner Kunst: Gugu ist die begabteste Hebamme in Gaomi. Seit Jahrzehnten bringt sie dort alle Kinder zur Welt. Mit Beginn der Geburtenkontrolle verantwortet die parteitreue Gugu auch Abtreibungen und Zwangssterilisierungen. Für ihre Karriere macht sie sich zum willigen Werkzeug der Partei. Erst im Alter bereut sie ihre Taten, die viele Menschen das Leben kosteten. In farbenprächtigen, autobiografisch grundierten und oft auch komischen Szenen erzählt Mo Yan von den Schicksalen der Frauen und Kinder in seiner ländlichen Heimat und von den dramatischen Folgen der Ein-Kind-Politik für die Menschen in China.
Über den Autor Mo Yan wurde 1956 in Gaomi, Provinz Shandong, geboren. In Deutschland wurde er 1993 mit dem Roman
bekannt. Mo Yans Werke wurden weltweit übersetzt und mit vielen Literaturpreisen ausgezeichnet. Für seinen Roman
(Hanser 2013) erhielt er 2011 den Mao-Dun-Literaturpreis. Mo Yan ist Träger des Literaturnobelpreises 2012.
Die chinesische Originalausgabe erschien 2009 unter dem Titel 蛙 (Wa) bei Shanghai Wenyi Chubanshe (Shanghai Literature and Art Publishing House) in Shanghai.

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Wenn jetzt, man mag sagen, was man will, wieder ein Sohn kommen sollte, werde ich mich damit trösten, dass er dann Renmeis Kind ist, zwar zwanzig Jahre später, dass aber der Kleine nun endlich doch noch gekommen ist.

Sugitani san, es ist mir unangenehm, aber ich bekenne: Das Theaterstück muss noch warten.

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist das doch um einiges wichtiger als ein Theaterstück. Aber es hat vielleicht sein Gutes, denn die Akte, die ich mir überlegt hatte, sind so düster und blutig, nur Vernichtung, keine Geburt. Wenn man so etwas schreibt, vergiftet man die Seele der Menschen. Unsere Verbrechen werden dadurch nur noch schwerwiegender. Bitte glauben Sie mir, Sugitani san, ich werde dieses Theaterstück schreiben. Wenn das Kind geboren ist, werde ich den Stift ergreifen und dem neuen Leben einen Hymnus singen. Ich werde Sie nicht enttäuschen.

Während der geschilderten Zeit begleitete ich Kleiner Löwe zu einem Besuch bei Gugu.

An diesem Tag hatten wir wunderschönes Wetter. Von den zwei Schnurbäumen in Gugus Hof stand der eine in voller Blüte, beim anderen fielen die Blüten gerade zu Boden.

Gugu saß mit geschlossenen Augen unter dem verblühenden Schnurbaum und murmelte unhörbar Verse. Ihr weiß meliertes Haar stand dicht wie Katzenschweifkraut und war übersät von Schnurbaumblüten. Bienen summten über ihrem Kopf. Vor dem Fenster saß Hao Große Hand auf einem niedrigen Schemel vor einer dort montierten Kalksandsteinplatte. Der »Großmeister der volkstümlichen Tonkunst«, diesen Titel hatte ihm der Kreis verliehen, war gerade damit beschäftigt, seine Erde zu bearbeiten. Sein Blick war unscharf und ging ins Leere, er wirkte wie in Trance.

Gugu sprach: »Der Vater dieses Kindes hat ein rundes Gesicht, lange schmale Augen, einen tiefen Nasenrücken, wulstige Lippen, fleischige Ohren, seine Mutter hat ein wunderschön ovales Gesicht, Mandelaugen, doppelte Lidfalten, einen kleinen Mund, eine steile Nase mit hohem Nasenrücken, dünnfleischige Ohren, angewachsene Ohrläppchen. Das Kind kommt nach seiner Mutter, aber der Mund ist größer als der ihre, die Lippen sind voller, die Ohren etwas größer, der Nasenrücken ist eine Spur niedriger ...«

Wir sahen zu, wie unter Haos Händen langsam ein Tonkind entstand, während Gugu im Singsang die Beschreibung des Kindes vorgab. Er nahm einen spitzen Bambusstab und erweckte die Augen des Kindes zum Leben, indem er ihm Pupillen stach. Dann prüfte er das Ergebnis einen Augenblick, machte ein paar kleine Änderungen, stellte das Tonkind auf ein Brett und trug es zu Gugu.

Gugu nahm es hoch und schaute es einmal an: »Die Augen noch ein wenig größer und die Lippen ein wenig voller.«

Große Hand nahm das Tonkind wieder an sich, machte die Änderungen und gab es ihr wieder zurück. Sein Blick unter den grauen buschigen Brauen traf uns wie ein Blitz.

Gugu hielt das Niwawa-Tonkind vor sich, schaute von fern, von nah, dann ließ sie einen zunehmend wohlwollendem Blick auf dem Kind ruhen. »Richtig, genau so stimmt es. Das ist er.«

Plötzlich änderte sich ihr Tonfall und sie sagte in scharfem Ton zu dem Kind: »Genau, das bist du, du kleiner Dämon, du Schuldeneintreiber, der den Fuß zuerst herausgestreckt hat. Von den zweitausendachthundert Kindern, die ich zu Tode gebracht habe, hast du noch gefehlt. Jetzt haben wir dich auch gemacht und es fehlt keines mehr.«

Ich stellte eine Flasche Wuliangye auf die Fensterbank, Kleiner Löwe legte ein Päckchen mit Bonbons vor Gugus Füße. »Gugu, wir sind dich besuchen gekommen.«

Gugu war etwas verstört, sie fuchtelte mit Händen und Füßen, als täte sie etwas Verbotenes. Sie versuchte, das Tonkind unter ihrem Hemd zu verstecken, aber es war zu groß. Also hörte sie auf, es zu verstecken: »Ich will es euch gar nicht verheimlichen.«

Ich antwortete: »Gugu wir haben uns den Dokumentarfilm angesehen, den Leber uns geschenkt hat. Wir können das gut verstehen, und wir wissen, wir dir zumute ist.«

»Wenn ihr im Bilde seid, ist es ja gut«, gab sie zurück, dabei stand sie auf und ging mit dem gerade fertig gewordenen Tonkind auf dem Arm zum östlichen Seitenhaus.

Mit bedrückter Stimme forderte sie uns auf: »Kommt mit!« und ging voraus, ohne uns eines Blickes zu würdigen.

Ihr massiger, schwarz gekleideter Körper zog uns in den Bann. Wir hatten Vater schon vor einiger Zeit erzählen hören, dass es bei Gugu im Oberstübchen nicht mehr ganz stimme. Deswegen hatten wir sie auch nur selten besucht, seit wir nach Hause zurückgezogen waren.

Wenn ich an den Einfluss und das Ansehen meiner Tante in früheren Zeiten dachte und sie jetzt in ihrem wüsten Zustand sah, wurde ich sofort furchtbar traurig.

Im Osthaus waren die Lichtverhältnisse schlecht. Es war schummrig und ein feuchtkalter Luftzug schlug uns entgegen. Gugu zog an der Schnur an der Wand, und eine Einhundert-Watt-Glühbirne erleuchtete das Seitenhaus bis in den letzten Winkel. Die Fenster der drei Zimmer im rechten Seitenhaus waren mit Backsteinen zugemauert, alle drei Wände von Holzregalen mit vielen gleich großen Kassettenfächern verdeckt, in denen jeweils, wie in kleinen Heiligennischen, eine Niwawa-Tonpuppe stand.

Gugu stellte die Niwawa in ihrer Hand in das letzte freie Kassettenfach. Dann trat sie einen Schritt zurück. Im Zentrum des Zimmers befand sich ein kleiner Altar mit einem Weihrauchbrenner.

Sie entzündete drei Räucherstäbchen, kniete vor dem Altar, beide Handflächen zum Gebet zusammengelegt, und murmelte stille Verse.

Wir taten es der Tante sofort gleich und knieten auch nieder. Ich wusste nicht, was und wie ich beten sollte, die vielen hundert verschiedenen Babygesichter der Reklametafel zogen wie in einer Wundertrommel Bild für Bild vor meinem geistigen Auge vorbei. Mein Herz war voll von Dankbarkeit und überströmender Liebe, aber dann waren da auch noch Scham und Bildfetzen grauenhafter Ereignisse.

Ich begriff, dass Gugu alle Kinder, die sie abgetrieben hatte, mit Hilfe von Hao Große Hands Händen, einzeln, Kind für Kind, zum Vorschein gebracht hatte. Ich glaube, dass das ihre Methode war, ihre Verbrechen zu sühnen und mit ihrer Reue fertig zu werden. Aber die Verbrechen konnte man nicht ihr persönlich anlasten. Wenn sie es nicht getan hätte, wären es andere gewesen. Außerdem hatten die Männer und ihre Frauen, die verbotenerweise schwanger geworden waren, auch ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen. Wenn niemand die Sache in die Hand genommen hätte, wie stünde es dann heute um China? Welche Meinung sollte man dazu haben? Das ist schwer zu beurteilen.

Nachdem Gugu den Weihrauch entzündet und gebetet hatte, erhob sie sich und lächelte uns entspannt und froh an: »Renner, Kleiner Löwe, ihr kommt gerade recht! Ich habe soeben mein Gelübde erfüllt. Schaut euch genau um. Diese Babys haben alle Nachnamen und Vornamen. Ich habe sie hier versammelt, damit ich für ihre Seelen die Totenopfer darbringen kann, damit sie Seelenenergie ansammeln, um dann dort, wo sie wiedergeboren werden sollen, wiedergeboren werden zu können. Gugu führte uns herum und zeigte uns alle Tonkinder-Nischen, dabei erzählte sie uns, wo all die Bübchen und Mädchen herkamen.

»Diese Kleine«, Gugu zeigte auf ein Niwawa-Baby mit Mandelaugen und kleinem Schmollmündchen, »sollte eigentlich 1974 in Tanjiazhuang bei den Eltern Tan Xiaoliu und Dong Yueer geboren werden, aber ich habe sie vernichtet. Jetzt ist es wieder gut, und sie ist wiedergeboren. Der Ehemann der Kleinen ist ein großer Gemüsebauer und sie seine tüchtige Ehefrau. Sie haben eine Methode entwickelt, Stangenselleriepflanzen mit Kuhmilch zu gießen und ernten dadurch einzigartig zarte Stauden. Jedes Kilo verkaufen sie zu einem Preis von sechzig Yuan RMB.«

»Dieses kleine Bübchen«, sie zeigte auf ein Niwawa-Tonbaby mit blinzelnden Äuglein und lächelndem Mündchen, »wäre im Februar 1983 in Wujiaqiao bei den Eltern Wu Junbao und Zhou Aihua zur Welt gekommen, aber ich habe es vernichtet. Jetzt ist es wieder gut, der Kleine ist als Glückskind wiedergeboren worden, in einer Beamtenfamilie in der alten Präfektur Qingzhou, die Eltern sind beide Regierungskader, sein Opa ist ein leitender Funktionär der Provinzregierung; man sieht ihn oft im Fernsehen. Mein Kleiner, ich habe viel für dich gebetet!

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