Erich Remarque - Der Funke Leben

Здесь есть возможность читать онлайн «Erich Remarque - Der Funke Leben» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: Классическая проза, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Der Funke Leben: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Funke Leben»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Funke Leben — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Funke Leben», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Man hatte im Lager gewußt, wozu die sechs Mann abgeholt worden waren. Man hatte auch gewußt, daß 509 und Bucher im Bunker waren; das war über die Schreibstube rasch bekannt und wieder vergessen worden. Niemand hatte sie lebend zurückerwartet.

Jetzt aber kamen sie – und sogar jeder, der nicht Bescheid wußte, konnte sehen, daß sie nicht zurückkamen, weil sie unbrauchbar gewesen waren, sonst wären sie nicht so zerschlagen gewesen.

»Komm«, sagte jemand aus der Menge zu dem hinteren Träger. »Ich helfe dir tragen.

Es geht dann besser.«

Er faßte einen der Bahrengriffe. Ein anderer trat hinzu und nahm den zwei« ten, vorderen Griff.

Gleich darauf wurde jede Bahre von vier Gefangenen getragen. Es war nicht nötig, 509 und Bucher waren nicht schwer; aber die Häftlinge wollten etwas für sie tun, und es gab im Augenblick nichts anderes. Sie trugen die Bahren, als seien sie aus Glas, und wie auf Geisterfüßen lief ihnen die Nachricht voran: zwei, die einen Befehl verweigert haben, kommen lebendig zurück. Zwei aus dem Kleinen Lager.

Zwei aus den Baracken der sterbenden Muselmänner. Es war unerhört. Keiner wußte, daß sie es nur einer Laune Neubauers zu verdanken hatten – und das war auch nicht wichtig. Wichtig war nur, daß sie sich geweigert hatten und lebend zurückkamen.

Lewinsky stand vor Baracke 13, lange bevor die Bahren sich näherten. »Ist es wahr?« fragte er schon von weitem.

»Ja. Das sind sie doch, oder nicht?«

Lewinsky kam heran und bückte sich über die Bahren.

»Ich glaube, ja – ja, das ist der, mit dem ich gesprochen habe. Sind die vier anderen tot?«

»Im Bunker waren nur diese zwei. Der Schreiber sagt, die anderen sind gegangen.

Diese nicht. Sie haben sich geweigert.«

Lewinsky richtete sich langsam auf. Er sah Goldstein neben sich. »Geweigert. Hättest du das gedacht?«

»Nein. Nicht von Leuten aus dem Kleinen Lager.«

»Das meine ich nicht. Ich meine, daß man sie wieder losgelassen hat.«

Goldstein und Lewinsky blickten einander an. Münzer kam zu ihnen hinüber. »Es scheint, daß die tausendjährigen Brüder weich werden«, sagte er.

»Was?« Lewinsky drehte sich um. Münzer hatte genau das ausgesprochen, was er und Goldstein gedacht hatten. »Wie kommst du darauf?«

»Verfügung vom Alten selbst«, sagte Münzer. »Weber wollte sie hängen lassen.«

»Woher weißt du das?«

»Der rote Schreiber hat es erzählt. Er hat es gehört.« Lewinsky stand einen Augenblick sehr still – dann wandte er sich an einen kleinen grauen Mann. »Geh zu Werner«, flüsterte er. »Sag es ihm.

Sag ihm, daß der, der wollte, wir sollten es nicht vergessen, auch dabei ist.«

Der Mann nickte und drückte sich die Baracke entlang. Die Träger mit den Bahren waren inzwischen weitergegangen. Immer mehr Häftlinge kamen aus den Türen.

Einzelne traten scheu und rasch heran und blickten auf die beiden Körper. Ein Arm von 509 fiel herunter und schleifte über den Boden; zwei Mann »prangen hinzu und legten ihn behutsam zurück.

Lewinsky und Goldstein blickten hinter den Bahren her. »Allerhand Courage für zwei lebende Leichname, sich einfach so zu weigern, was?« sagte Goldstein. »Hätte ich nie erwartet von einem aus der Krepierabteilung.«

»Ich auch nicht.« Lewinsky starrte immer noch die Straße hinunter. »Sie müssen am Leben bleiben«, sagte er dann. »Sie dürfen nicht krepieren. Du weißt, warum?«

»Ich kann es mir denken. Du meinst, daß es dann erst richtig wird.«

»Ja. Wenn sie krepieren, ist es morgen vergessen. Wenn nicht -« Wenn nicht, dann werden sie für das Lager ein Beispiel dafür sein, daß sich etwas geändert hat, dachte Lewinsky. Er sprach es nicht aus. »Wir können das brauchen«, sagte er statt dessen. »Gerade jetzt.«

Goldstein nickte.

Die Träger gingen weiter dem Kleinen Lager zu. Am Himmel stand ein wildes Abendrot. Die rechte Reihe der Baracken des Arbeitslagers wurde davon beschienen; die linke lag in blauen Schatten.

Die Gesichter vor den Fenstern und Türen der Schattenseite waren bleich und verwischt wie immer; aber die auf der anderen Seite wurden von dem starken Licht überweht wie von einem jähen Sturz geborgten Lebens.

Die Träger gingen mitten durch das Licht. Es fiel auf die von Blut und Schmutz verschmierten Körper auf den Bahren – und plötzlich war es, als würden dort nicht einfach zwei zerschlagene Gefangene zurückgeschleppt, sondern als wäre es fast wie ein jammervoller Triumphzug. Sie hatten widerstanden. Sie atmeten noch. Sie waren nicht besiegt.

Berger arbeitete an ihnen. Lebenthal hatte Steckrübensuppe besorgt. Sie hatten Wasser getrunken und waren, halb bewußtlos, wieder eingeschlafen. Dann fühlte 509 irgendwann aus langsam sich lösender Erstarrung etwas Warmes auf seiner Hand. Eine flüchtige, scheue Erinnerung. Weit weg.

Wärme. Er öffnete die Augen.

Der Schäferhund leckte seine Hand. »Wasser«, flüsterte 509. Berger hatte ihnen die aufgescheuerten Gelenke mit Jod bestrichen. Er sah auf, holte die Dose mit Suppe und hielt sie 509 an den Mund. »Hier, trink.« 509 trank. »Was ist mit Bucher?« fragte er mühsam.

»Er liegt neben dir.« 509 wollte weiter fragen. »Er lebt«, sagte Berger. »Ruh dich aus.«

Beim Appell mußten sie hinausgetragen werden. Man legte sie mit den Kranken, die nicht mehr gehen konnten, auf den Boden vor der Baracke. Es war bereits dunkel, und die Nacht war klar.

Der Blockführer Bolte nahm den Appell ab. Er betrachtete die Gesichter von 509 und Bucher, wie man zertretene Insekten ansieht. »Die beiden sind tot«, sagte er. »Warum liegen sie hier bei den Kranken?«

»Sie sind nicht tot, Herr Scharführer.«

»Noch nicht«, erklärte der Blockälteste Handke.

»Dann morgen. Die gehen durch den Schornstein. Darauf könnt ihr eure Köpfe wetten.«

Bolte ging rasch. Er hatte Geld in der Tasche und wollte eine Partie Karten riskieren.

»Abtreten!« schrieen die Blockältesten. »Essenholer 'raus!«

Die Veteranen trugen 509 und Bucher vorsichtig zurück. Handke sah es und grinste.

»Die beiden sind wohl aus Porzellan, wie?«

Niemand antwortete ihm. Er stand noch eine Weile herum; dann ging er auch.

»Dieses Schwein!« knurrte Westhof und spuckte aus. »Dieses dreckige Schwein!«

Berger betrachtete ihn aufmerksam. Westhof hatte schon seit einiger Zeit Lagerkoller.

Er war unruhig, brütete herum, redete mit sich selbst und fing Streit an. »Sei ruhig«, sagte Berger scharf. »Mach keinen Radau. Wir wissen alle, was mit Handke los ist.«

Westhof stierte ihn an. »Ein Gefangener wie wir. Und so ein Schwein. Das ist es -«

»Das weiß jeder. Es gibt Dutzende, die noch schlimmer sind. Macht verroht, das solltest du längst gelernt haben. So, und jetzt hilf anpacken.«

Sie hatten für 509 und Bucher je ein Bett frei gemacht. Sechs Leute schliefen dafür auf dem Boden. Einer davon war Karel, der Knabe aus der Tschechoslowakei. Er half die beiden mit hineinbringen. »Der Scharführer versteht nichts« sagte er zu Berger.

»So?«

»Sie werden nicht durch den Schornstein gehen. Bestimmt nicht morgen. Man hätte ruhig wetten können.«

Berger sah ihn an. Das kleine Gesicht war völlig sachlich. Durch den Schornstein gehen war der Lagerausdruck für das Krematorium. »Hör zu, Karel«, sagte Berger.

»Mit SS-Leuten kann man nur wetten, wenn man weiß, daß man verliert. Und auch dann besser nicht.«

»Sie werden morgen nicht durch den Schornstein gehen. Die beiden nicht. Die dort drüben ja.«

Karel zeigte auf drei Muselmänner, die auf dem Fußboden lagen.

Berger sah ihn wieder an. »Du hast recht«, sagte er.

Karel nickte, ohne Stolz. Er war Spezialist in diesen Dingen.

Am nächsten Abend konnten sie sprechen. Ihre Gesichter waren so mager, daß nicht viel daran zu schwellen war. Sie waren blau und schwarz verfärbt, aber die Augen waren frei, und die Lippen waren nur zerrissen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Der Funke Leben»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Funke Leben» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Der Funke Leben»

Обсуждение, отзывы о книге «Der Funke Leben» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x