Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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Der Mann sah ihn lange an. »Es ist ein Heuboden oben«, sagte er dann.
»Das ist alles, was wir brauchen.«
Der Mann sah ihn wieder eine Zeitlang an. »Geben Sie mir Ihre Zündhölzer und Ihre Zigaretten«, sagte er schließlich. »Es ist viel Heu da.«
Kern gab sie ihm. »Sie müssen die Leiter drinnen emporklettern«, erklärte der Bauer. »Ich schließe den Stall hinter Ihnen ab. Ich wohne im Ort. Morgen früh lasse ich Sie dann heraus.«
»Danke. Danke vielmals.«
Sie kletterten die Leiter hinauf. Oben war es halbdunkel und warm. Nach einer Weile kam der Bauer. Er brachte ihnen Weintrauben, etwas Schafkäse und dunkles Brot. »Ich schließe jetzt ab«, sagte er. »Gute Nacht.«
»Gute Nacht. Und vielen Dank.«
Sie horchten, bis er unten war. Dann zogen sie ihre nassen Sachen aus und legten sie auf das Heu. Sie kramten ihre Nachtsachen aus den Koffern und fingen an zu essen. Sie waren sehr hungrig.
»Wie schmeckt es?« fragte Kern.
»Wunderbar.« Ruth lehnte sich an ihn.
»Wir haben Glück, was?«
Sie nickte.
Unten schloß der Bauer ab. Der Heuboden hatte ein rundes Fenster. Sie hockten sich daran und sahen den Bauern fortgehen. Der Himmel war klar geworden. Er spiegelte sich im See. Der Bauer ging langsam über die abgemähten Felder, mit dem bedächtigen Schritt von Menschen, die der Natur täglich nahe sind. Außer ihm war niemand zu sehen. Er ging allein über die Felder, und es schien, als trüge er auf seinen dunklen Schultern den ganzen Himmel.
Sie saßen am Fenster, bis die farblose Stunde vor der Nacht alles Licht grau machte. Das Heu wuchs hinter ihnen im Spiel der Schatten zu einem phantastischen Gebirge. Sein Geruch mischte sich mit dem Geruch von Torf und Whisky, den die
Schafe ausströmen. Sie konnten sie durch die Bodenluke sehen; – undeutliches Gewimmel von flockigen Rücken mit vielen kleinen Lauten, das allmählich ruhiger und stiller wurde.
Am nächsten Morgen kam der Bauer und schloß den Stall auf. Kern ging hinunter. Ruth schlief noch. Ihr Gesicht war gerötet, und sie atmete hastig. Kern half dem Bauern die Schafe austreiben.
»Können wir wohl einen Tag hierbleiben?« fragte er. »Wir wollen Ihnen gern dafür helfen, wenn es geht.«
»Zu helfen ist da nicht viel. Aber Sie können ruhig hierbleiben.«
»Danke.«
Kern erkundigte sich nach Adressen von Deutschen in der Stadt. Der Ort stand nicht auf Binders Liste. Der Bauer nannte ihm ein paar Leute und beschrieb ihm, wo sie wohnten.
Kern ging nachmittags, als es dunkel wurde, los. Er fand das erste Haus sehr leicht. Es war eine weiße Villa, die in einem kleinen Garten lag. Ein sauberes Hausmädchen öffnete die Tür. Es führte ihn sofort in einen kleinen Vorraum, anstatt ihn draußen stehenzulassen. Gutes Zeichen, dachte Kern. »Ist Herr Ammers zu sprechen? Oder Frau Ammers?« frage er.
»Einen Augenblick.«
Das Mädchen verschwand und kam dann wieder. Es führte ihn in einen Salon mit neuen Mahagonimöbeln. Kern wäre fast gefallen, so glatt war der Boden gebohnert. Auf allen Möbeln lagen Spitzendecken.
Nach einer Minute erschien Herr Ammers. Er war ein kleiner Mann mit weißem Spitzbart und sah teilnahmsvoll aus. Kern entschloß sich, von den zwei Geschichten, die er auf Lager hatte, die wahre zu erzählen.
Ammers hörte ihm freundlich zu. »Also Sie sind ein Emigrant ohne Paß und ohne Aufenthaltserlaubnis?« sagte er dann. »Und Sie haben Seife und Haushaltssachen zu verkaufen?«
»Ja.«
»Gut.« Ammers erhob sich. »Meine Frau kann sich Ihre Sachen einmal ansehen.«
Er ging hinaus. Nach einiger Zeit kam seine Frau herein. Sie war ein ausgeblichenes Neutrum mit einem Gesicht von der Farbe zu lange gekochten Fleisches und blassen Schellfischaugen.
»Was haben Sie denn für Sachen?« fragte sie mit zimperlicher Stimme.
Kern packte seine Dinge aus. Es war nicht mehr allzuviel. Die Frau suchte hin und her, sie betrachtete die Nähnadeln, als hätte sie nie vorher welche gesehen, sie roch an der Seife und probierte die Zahnbürste auf dem Daumen; – dann fragte sie nach den Preisen und beschloß endlich, ihre Schwester zu holen.
Die Schwester war eine Zwillingsausgabe der Frau.
Der Spitzbart Ammers mußte, so klein er war, ein eisernes Regiment im Hause führen, denn auch die Schwester war wie ausgelöscht und hatte eine geduckte, ängstliche Stimme. Die Blicke beider Frauen gingen alle Augenblicke zur Tür. Sie zögerten und zauderten, so daß Kern endlich ungeduldig wurde. Er merkte, daß die Frauen sich doch nicht entschließen konnten, und packte seine Sachen zusammen. »Vielleicht überlegen Sie es sich bis morgen«, sagte er. »Ich kann ja noch einmal wiederkommen.«
Die Frau sah ihn wie erschrocken an. »Wollen Sie vielleicht eine Tasse Kaffee?« fragte sie dann.
Kern hatte lange keinen Kaffee mehr getrunken. »Wenn Sie gerade einen da haben.«
»Ja, doch! Sofort! Einen Augenblick.«
Sie schob sich hinaus, ungeschickt wie eine schiefe Tonne, doch schnell. Die Schwester blieb im Zimmer. »Ganz gut, eine Tasse Kaffee jetzt«, sagte Kern, um etwas zu sagen.
Die Schwester gluckste ein Lachen wie ein Truthahn und schwieg plötzlich still, als hätte sie sich verschluckt. Kern sah sie erstaunt an. Sie duckte sich und stieß einen hohen pfeifenden Laut durch die Nase aus.
Die Frau kam herein und stellte die dampfende Tasse vor Kern auf den Tisch. »Trinken Sie nur in aller Ruhe«, sagte sie besorgt. »Sie haben ja Zeit, und der Kaffee ist sehr heiß.«
Die Schwester lachte kurz und hoch auf und duckte sich sofort hinterher erschrocken.
Kern kam nicht dazu, den Kaffee zu trinken. Die Tür ging auf, und Ammers trat mit kurzen, elastischen Schritten ein, gefolgt von einem mißmutig aussehenden Gendarmen.
Ammers wies mit einer sakralen Geste auf Kern. »Herr Gendarm, tun Sie Ihre Pflicht! Ein vaterlandsloses Individuum ohne Paß, ausgestoßen aus dem Deutschen Reich!«
Kern erstarrte.
Der Gendarm betrachtete ihn. »Kommen Sie mit!« knurrte er dann.
Kern hatte einen Moment lang das Gefühl, als sei sein Gehirn ausgelöscht. Er hatte alles erwartet, nur das nicht. Langsam und mechanisch wie in einer Zeitlupenaufnahme suchte er seine Sachen zusammen. Dann richtete er sich auf. »Deshalb also der Kaffee und die Freundlichkeit!« sagte er stockend und mühsam, als müsse er es sich erst selbst klarmachen. »Alles nur, um mich hinzuhalten! Deshalb also!« Er ballte die Fäuste und machte einen Schritt auf Ammers zu, der sofort zurückwich. »Keine Angst!« sagte Kern sehr leise,»ich rühre Sie nicht an! Ich verfluche Sie nur. Ich verfluche Sie und Ihre Kinder und Ihre Frau mit der ganzen Kraft meiner Seele! Alles Unglück der Welt soll auf Sie fallen! Ihre Kinder sollen sich gegen Sie empören und Sie allein lassen, allein, arm, in Jammer und Elend!«
Ammers wurde blaß. Sein Spitzbart zuckte. »Schützen Sie mich!« befahl er dem Gendarmen.
»Er hat Sie noch nicht beleidigt«, erwiderte der Beamte phlegmatisch. »Er hat Sie bis jetzt nur verflucht. Wenn er Ihnen zum Beispiel: dreckiger Denunziant gesagt hätte, so wäre das eine Beleidigung gewesen, und zwar wegen des Wortes dreckig.«
Ammers sah ihn wütend an. »Tun Sie Ihre Pflicht!« fauchte er.
»Herr Ammers«, erklärte der Gendarm ruhig. »Sie haben mir keine Anweisungen zu geben. Das können nur meine Vorgesetzten. Sie haben einen Mann zur Anzeige gebracht; ich bin gekommen, und das Weitere werden Sie mir überlassen. Folgen Sie mir!« sagte er zu Kern.
Die beiden gingen hinaus. Hinter ihnen klappte die Haustür zu. Kern ging stumm neben dem Beamten her. Er konnte noch immer nicht richtig denken. Er hatte irgendwo das dumpfe Gefühl: Ruth – aber er wagte einfach noch nicht weiterzudenken.
»Menschenskind«, sagte der Gendarm nach einer Weile,»manchmal besuchen die Schafe wirklich die Hyänen. Wußten Sie denn nicht, wer das ist? Der geheime Spion der deutschen Nazipartei hier am Ort. Der hat schon allerlei Leute angezeigt.«
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