Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

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Er legte sein Jackett ab. Die andern folgten ihm. Dann begann eine kurze Erklärung der Körperarbeit und eine Probe. Die vier hüpften eifrig in der halbdunklen Zelle herum.

Der Blonde überblickte väterlich seine schwitzende Schülerschar. »So«, erklärte er nach einer Weile,»das kennt ihr nun! Übt es, während ihr eure acht Tage absitzt wegen Aufreizung echter Arier zum Rassenhaß. Nun tief atmen ein paar Minuten! Verschnaufen! Und jetzt zeige ich euch den kurzen Geraden, das federnde Mittelstück der Boxerei!«

Er machte vor, wie man schlagen mußte. Dann nahm er seine Jacke, ballte sie zusammen, hielt sie in Gesichtshöhe und ließ die andern danach schlagen. Als sie mitten im besten Üben waren, ging die Tür auf. Ein Kalfaktor kam herein mit ein paar dampfenden Näpfen. »Das ist doch…« Er stellte die Näpfe rasch ab und schrie zurück:»Wache! Schnell! Die Bande prügelt sich sogar auf der Polizei weiter!«

Zwei Wachleute kamen hereingestürzt. Der blonde Student legte ruhig seine Jacke weg. Die vier Boxschüler hatten sich rasch in die Ecken verdrückt. »Rhinozeros!« sagte der Blonde mit großer Autorität zum Kalfaktor. »Schafskopf! Tepperter Gefängniswedel!« Dann wandte er sich an die Wachleute. »Was Sie hier sehen, ist eine Unterrichtsstunde in moderner Humanität. Ihr Erscheinen, die lechzende Hand am Gummiknüppel, war überflüssig, verstanden?«

»Nein«, sagte einer der Wachleute.

Der Blonde sah ihn mitleidig an. »Körperliche Ertüchtigung. Gymnastik! Freiübungen! Nun verstanden? Soll das da unser Abendessen sein?«

»Klar«, bestätigte der Kalfaktor.

Der Blonde beugte sich über einen der Näpfe und verzog angewidert das Gesicht. »Hinaus damit!« schnauzte er dann plötzlich scharf. »Diesen Dreck wagt ihr hereinzubringen? Spülwasser für den Sohn des Senatspräsidenten? Wollt ihr degradiert werden?« Er blickte die Wachleute an. »Ich werde mich beschweren! Ich wünsche sofort den Bezirksleiter zu sprechen! Führen Sie mich auf der Stelle zum Polizeipräsidenten! Morgen wird mein Vater dem Justizminister euretwegen die Hölle heiß machen!«

Die beiden Wachleute starrten zu ihm auf. Sie wußten nicht, ob sie grob werden konnten oder vorsichtig sein mußten. Der Blonde fixierte sie. »Herr«, sagte schließlich der ältere vorsichtig,»das hier ist die normale Gefängniskost.«

»Bin ich im Gefängnis?« Der Blonde war eine einzige Beleidigung. »Ich bin in Haft! Kennen Sie den Unterschied nicht?«

»Doch, doch…« Der Wachmann war sichtlich eingeschüchtert. »Sie können sich natürlich selbst verköstigen, mein Herr! Das ist Ihr Recht. Wenn Sie bezahlen wollen, kann der Kalfaktor Ihnen ein Gulasch holen…«

»Endlich ein vernünftiges Wort!« Die Haltung des Blonden milderte sich.

»Und vielleicht ein Bier dazu…«

Der Blonde sah den Wachmann an. »Sie gefallen mir! Ich werde mich für Sie verwenden! Wie ist Ihr Name?«

»Rudolf Egger.«

»Recht so! Weitermachen!« Der Student zog Geld aus der Tasche und gab es dem Kalfaktor. »Zwei Rindsgulasch mit Erdäpfeln. Eine Flasche Zwetschgenwasser…«

Der Wachmann Rudolf Egger öffnete den Mund. »Alkoholische…«

»Sind erlaubt«, vollendete der Blonde. »Zwei Flaschen Bier, eine für die Wachleute, eine für uns!«

»Danke vielmals, küß’ die Hand!« sagte Rudolf Egger.

»Wenn das Bier nicht frisch und eiskalt ist«, erklärte der Sohn des Senatspräsidenten dem Kalfaktor,»säge ich dir einen Fuß ab. Wenn es gut ist, behältst du den Rest des Geldes.«

Der Kalfaktor verzog fröhlich das Gesicht. »Werd’s schon machen, Herr Graf!« Er strahlte. »So was von einem echten, goldenen Wiener Humor!«

Das Essen kam. Der Student lud Kern ein. Der wollte anfangs nicht. Er sah die Juden mit ernsten Gesichtern das Spülwasser essen. »Seien Sie ein Verräter! Das ist modern!« ermunterte ihn der Student. »Und außerdem ist das hier ein Essen unter Kartenspielern.«

Kern setzte sich nieder. Das Gulasch war gut, und schließlich hatte er keinen Paß und war zudem ein Mischling.

»Weiß Ihr Vater, daß Sie hier sind?« fragte er.

»Lieber Gott!« Der Blonde lachte. »Mein Vater! Der hat ein Weißwarengeschäft in Linz.«

Kern sah ihn überrascht an.

»Mein Lieber«, sagte der Student ruhig. »Sie scheinen noch nicht zu wissen, daß wir im Zeitalter des Bluffs leben. Die Demokratie ist durch die Demagogie abgelöst worden. Eine natürliche Folge. Prost!«

Er entkorkte das Zwetschgenwasser und bot dem Studenten mit der Brille ein Glas an.

»Danke, ich trinke nicht«, erwiderte der verlegen.

»Natürlich! Hätte ich mir denken können!« Der Blonde kippte das Glas selbst herunter. »Schon deshalb werden die andern euch ewig verfolgen! Wie ist es mit uns beiden, Kern? Wollen wir die Flasche leermachen?«-»Ja.«

Sie tranken die Flasche aus. Dann legten sie sich auf die Pritschen. Kern glaubte, er könne schlafen. Aber er wachte alle Augenblicke wieder auf. Verdammt, was haben sie mit Ruth gemacht, dachte er. Und wie lange werden sie mich hier einsperren?

Er bekam zwei Monate Gefängnis. Körperverletzung, Aufruhr, Widerstand gegen die Staatsgewalt, wiederholter, illegaler Aufenthalt – er wunderte sich, daß er nicht zehn Jahre bekam.

Er verabschiedete sich von dem Blonden, der um dieselbe Zeit freigelassen wurde. Dann führte man ihn nach unten. Er mußte seine Sachen abgeben und erhielt Gefängniskleidung. Während er unter der Dusche stand, fiel ihm ein, daß es ihn einmal bedrückt hatte, als man ihm Handschellen anlegte. Es schien ihm endlos lange her zu sein. Jetzt fand er die Gefängniskleidung nur praktisch; er schonte so seine Privatsachen.

Seine Mitgefangenen waren ein Dieb, ein kleiner Defraudant und ein russischer Professor aus Kasan, der als Landstreicher eingesperrt worden war. Alle vier arbeiteten in der Schneiderei des Gefängnisses.

Der erste Abend war schlimm. Kern erinnerte sich an das, was Steiner ihm damals gesagt hatte – daß er sich gewöhnen werde. Aber er saß trotzdem auf seiner Pritsche und starrte gegen die Wand.

»Sprechen Sie Französisch?« fragte ihn der Professor plötzlich von seiner Pritsche her.

Kern schreckte auf. »Nein.«

»Wollen Sie es lernen?«

»Ja. Wir können gleich anfangen.«

Der Professor stand auf. »Man muß sich beschäftigen, wissen Sie! Sonst fressen einen die Gedanken auf.«

»Ja.« Kern nickte. »Ich kann es außerdem gut gebrauchen. Ich werde wohl nach Frankreich müssen, wenn ich ’rauskomme.«

Sie setzten sich nebeneinander auf die Ecke der unteren Pritsche. Über ihnen rumorte der Defraudant. Er hatte einen Bleistiftstummel und bemalte die Wände mit schweinischen Zeichnungen. Der Professor war sehr mager. Die Gefängniskluft war ihm viel zu weit. Er hatte einen roten, wilden Bart und ein Kindergesicht mit blauen Augen. »Fangen wir an mit dem schönsten und vergeblichsten Wort der Welt«, sagte er mit einem wunderschönen Lächeln ohne jede Ironie -»mit dem Wort Freiheit – la liberté.«

KERN LERNTE VIEL in dieser Zeit. Nach drei Tagen konnte er bereits beim Spazierengehen auf dem Hof mit den Gefangenen vor und hinter sich sprechen, ohne die Lippen zu bewegen. In der Schneiderei memorierte er auf dieselbe Weise eifrig mit dem Professor französische Verben. Abends, wenn er müde vom Französischen war, brachte ihm der Dieb bei, aus einem Draht Dietriche zu machen und wachsame Hunde zu beschwichtigen. Er lehrte ihn auch die Reifezeiten aller Feldfrüchte und die Technik, unbemerkt in Heuschober zu kriechen, um dort zu schlafen. Der De-fraudant hatte einige Hefte der »Eleganten Welt« eingeschmuggelt. Es war außer der Bibel das einzige, was sie zu lesen hatten, und sie lernten daraus, wie man sich bei diplomatischen Empfängen zu kleiden hatte und wann man zum Frack eine rote oder eine weiße Nelke zu tragen hatte. Leider war der Dieb in einem Punkte unbelehrbar; er behauptete, zum Frack gehöre eine schwarze Krawatte – er habe es in genug Lokalen bei Kellnern gesehen.

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