Adalbert Stifter - Witiko

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An seinem monumentalen Werk über die Gründungsgeschichte des Königreiches Böhmen im 12. Jahrhundert arbeitete Stifter zehn Jahre lang wie »ein Pflugstier«. Durch den Romanhelden Witiko, der stellvertretend für den sittlich handelnden Menschen steht, wird das grandiose Historiengemälde zum Bildungsroman, als dessen Meister sich der Autor mit seinem ›Nachsommer‹ in die Literaturgeschichte eingeschrieben hatte.

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Als er in den Saal getreten war, nahm er seine Lederhaube mit der linken Hand ab, neigte sich, strich mit der rechten seine Locken zurück, und stand dann da, seine Augen auf die Versammlung richtend.

Es war ein großes Gemurmel gewesen, als er in den Saal trat, wie es ist, wenn viele Menschen in einem Raume sind, und es ist größer geworden, da er eintrat. Manche erhoben sich, um ihn zu sehen, und rückwärts standen mehrere aufrecht, um besser nach vorwärts schauen zu können.

Als das Geräusch sich minderte, erhob sich ein Priester, der neben dem Bischofe gesessen war, trat in den freien Raum vor dem Tische, und rief: »Ich bin der Abt von Kladrau!«

Hierauf schwieg er, und da sich nirgends ein Widerspruch erhob, und da fast eine gänzliche Stille eingetreten war, hob er an: »Liebe Mächtige und Wohlgesinnte! Wir haben heute in diesem Hause eine Versammlung, die so groß und ehrfurchterweckend ist, wie selten eine in diesem Lande stattgefunden hat. Viele treue Männer haben, als das Unglück zu drohen schien, welches nun nahe ist, ihre Worte ausgetauscht, was vorzubereiten ist, daß der Jammer nicht erscheine, der schon öfter bei einem Wechsel auf dem Herzogstuhle in diese Länder gekommen ist: als aber die Nachricht unter die Menschen ging, daß es nicht mehr anders sein werde, als daß unser erlauchter Herzog Sobeslaw zum ewigen Leben in der Gesellschaft seiner Brüder, seiner Eltern und Vorfahren werde einberufen werden, so kam eine große Zahl edler Herren dieser Reiche herein, sie offenbarten ihren Stand und ihren Besitz, und verlangten zu den Versammlungen gelassen zu werden. Der Rat zu ernster Erwägung der Dinge und zur Findung des letzten Ausganges ist nun heute in diesem Saale versammelt. Aber ehe er seinen Gegenstand pflegen konnte, ist ein Fall gekommen, dessen Schlichtung vorher not tut. Ein junger Reiter ist erschienen, den unser mächtiger Herzog Sobeslaw gesendet hat, daß er ergründe, was die edlen Herren des Reiches beschließen, und es melde. Er will daher an die Versammlung die Bitte tun, daß sie ihn ihre Beratungen und Beschlüsse anhören lasse, damit er die Wahrheit berichten könne. Sein erstes Anliegen aber ist, daß ihm der Rat gestatte, seine Bitte vor ihm selber darzulegen. Weil durch Umfrage bei einsichtsvollen Männern, und dann in diesem Rate beschlossen worden ist, daß man ihn höre, und weil ich die Umfrage verursacht, und die Frage vor dieses Haus der Versammlung gebracht habe, so melde ich jetzt, daß der junge Bote vor euch steht, damit das geschehe, was bestimmt ist, und damit die, welche vor seiner Anhörung noch zu reden gemeldet sind, reden.«

Als der Abt von Kladrau diese Worte gesprochen hatte, ging er wieder zu seinem Sitze, und ließ sich darauf nieder.

Da dieses vorüber war, stand der Mann mit dem schwarzen Kleide und dem weißen Barte, welcher neben Smil saß, auf, trat in den freien Raum, und rief: »Ich bin Ben der Kriegsanführer und der zweite Führer dieses Hauses.«

Als man zum Anhören bereit war, sagte er: »Wer zum Sprechen nach der Einführung des Abgesendeten berufen ist, der spreche. Der erste weiß seinen Platz, und jeder folgende kennt seinen Vormann.«

Hierauf nahm er seinen Sitz wieder ein.

Da erhob sich in der Mitte der Versammlung ein Mann, der schwarz gekleidet war, auf seiner schwarzen Bärenhaube eine gerade Rabenfeder trug, und schwarze Haare und einen schwarzen Bart hatte. Er rief auf seinem Platze stehend: »Ich bin Bogdan!«

Nach einer Weile Wartens fuhr er fort: »Der ehrwürdige Abt von Kladrau hat uns gesagt, daß der Bote, welcher vor uns steht, gekommen ist, die Beschlüsse der Versammlung des Reiches zu ergründen, und sie dem Herzoge Sobeslaw zu melden. Der Kundschafter im Kriege sucht die Stellungen und Absichten des Heeres zu erforschen, um sie dem Feinde zu hinterbringen. Der Kundschafter im Frieden sucht Meinungen und Beschlüsse zu erfahren, um sie irgend wohin zu melden, daraus Krieg und größeres Unheil als im Kriege entstehen kann. Darum sage ich: Werft den jungen Mann in den Turm, setzt ein Gericht über ihn zusammen, daß es einen Spruch fälle, und verfahrt nach dem Spruche.«

Als er diese Worte gesagt hatte, setzte er sich wieder nieder.

Nach ihm erhob sich einer in einem roten Gewande, welcher in den hinteren Bänken saß, auf der schwarzen Haube eine rote Feder trug, und an dem Kinne einen starken grauen Bart hatte. Er rief: »Ich bin Domaslaw!«

Dann sagte er: »Der Bote vor uns will unsere Beschlüsse, wie wir vernommen haben, an den Herzog Sobeslaw melden. Wir sind in der lautern Absicht hier, zu beraten, was nach dem Tode unseres erhabenen Herzogs, welcher nahe bevorzustehen scheint, geschehen soll, damit unser Vaterland von den Übeln verschont bleiben möge, welche nach einem solchen Falle eintreten können. Unsere Beschlüsse mögen wie gut immer sein, so kann es geschehen, daß sie dem Herzog Sobeslaw mißfallen, und daß sein Geist, der von der Krankheit getrübt ist, Anordnungen trifft, die Verwirrung und Unglück im Lande erregen. Was der junge Bote offen anstrebt, ist daher Verrat an unserem Vaterlande. Wir können die Ausführung dieses Verrates verhindern, wenn wir den Abgesendeten von unserer Versammlung entfernen; dann bleibt aber noch der Versuch des Verrates übrig, in welchem er in diesem Augenblicke vor uns begriffen ist. Darum sage ich, daß man den Jüngling in Gewahrsam nehmen, und dem künftigen Herzoge zum Gerichte übergeben soll.«

Hierauf setzte er sich wieder nieder.

Nun stand auf der linken Seite des Saales ein Mann auf, der ein dunkelblaues Gewand einen roten Bart und rote Haare und eine weiße Feder auf der dunkelblauen Haube hatte. Der Mann rief: »Ich bin Beneš!«

Dann sprach er: »Wenn auch das alles zur Wahrheit besteht, was die Männer vor mir gesagt haben, so ist es gleichfalls wahr, daß die höchsten Männer des Reiches in diesem Gemache versammelt sind, deren Name, wenn er gerufen wird, allen bekannt ist, und die das Geschick der Völker, welche in diesen Landen wohnen, in ihre Hand nehmen dürfen. Den Boten, der vor dem Tische steht, kennt niemand, und seine Jahre geben ihm auch kein Recht an dieses Gemach. Es gesellt sich daher zu dem Verbrechen die Vermessenheit, und beides muß gestraft werden. Ich sage also: Wartet nicht auf den künftigen Herzog, sondern setzet ein Gericht zusammen, das über ihn urteilt.«

Er ließ sich wieder auf seinen Sitz nieder.

Sogleich stand in der Mitte der rechten Seite des Saales ein junger Mann auf. Er hatte blonde Locken und blaue Augen. Die schwarze Haube mit den weißen Reigerfedern hielt er im linken Arme, der ein braunes golddurchwirktes Kleid zeigte. Er rief: »Ich bin Milhost!«

Dann rief er mit lauter Stimme: »Weil diese Versammlung das höchste Heil des Landes zu bewahren hat, so besitzt sie die größte Würde, die es in diesem Lande gibt. Soll sie aber ihren Zweck zu Ende führen, so muß sie die höchste Gewalt sein, der niemand widerstreben kann, die niemand zerwerfen kann, ohne sich selber zu zerwerfen. Darum sage ich: Lasset einen hohen Pfahl vor dem Wyšehrad errichten, und hänget diesen jungen Mann auf den Pfahl, und lasset ihn zum Schreck und Beispiele hängen bis eine Stunde vorher, da der neue Herzog in Prag auf den Fürstenstuhl gesetzt wird.«

Der, welcher so gerufen hatte, setzte sich wieder auf seinen Platz nieder.

Nach ihm erhob sich ein alter Mann, der in einer der vorderen Bänke saß. Er hatte ein dunkelbraunes Kleid eine schwarze Haube ohne Feder und einen langen weißen Bart. Er rief: »Ich bin Bolemil!«

Ein sehr tiefes Schweigen entstand nach seinem Rufe, und er sagte dann: »Ich hätte jetzt noch nicht geredet, weil ich glaubte, daß unsere Redenszeit noch nicht gekommen sei, weil aber meine Vormänner gesprochen haben, und die Reihe mich trifft, so sage ich folgendes: Ich habe eine große Zahl von Jahren gelebt, und habe vieles gesehen. Ich habe noch den alten römischen Kaiser Heinrich den Vierten gekannt, der den Streit mit dem Heiligen Vater Gregor hatte, und der zu gleicher Zeit mit unserem Herzoge Wratislaw lebte, welcher Herzog ein König gewesen ist. Ich habe vor mehr als fünfzig Jahren Dienste getan, als dieser Herzog zum Könige gekrönt worden ist. Ein solches Fest ist in Böhmen nicht gewesen, und wird nicht wieder sein: der Herzog und seine Ehegemahlin Swatawa, die vor vierzehn Jahren gestorben ist, in königlichen Gewändern am heiligen Veitstage im Dome des heiligen Veit von dem Erzbischofe von Trier Egilbert gekrönt und gesalbt, Fürsten Bischöfe alle Lechen Böhmens und alles Volk zugegen, und der Ruf: ›Dem von Gott gesalbten Könige Wratislaw dem großen und guten Heil und Segen.‹ Es waren damals Gesänge, die man schier vergessen hat. Ich habe es erfahren, wie dieser König von dem Pferde stürzte, und tot war. Ich habe seinen Sohn Bretislaw gekannt, welcher acht Jahre geherrscht hat, und dann im Walde bei Bürglitz ermordet worden ist. Ich habe die blutigen Kämpfe erlebt, welche um den Fürstenstuhl erfolgt sind, weil unter der Herrschaft Bretislaws die Alterserblichkeit aufgehoben worden ist. Ich habe Bretislaws Bruder und Nachfolger Boriwoy gekannt, der zuerst mit Ulrich von Brünn um die Herrschaft kämpfen mußte, und dann mit Swatopluk von Olmütz, dem er unterlag. Ich habe erfahren, wie Swatopluk in zweijähriger Herrschaft wieder mit Boriwoy um den Stuhl ringen mußte, wie er aus Wut in diesem Kampfe das ganze Geschlecht der Wrše getilgt hat, und dann selber jenseits des Riesengebirges ermordet worden ist. Ich habe den zweiten Bruder Bretislaws den guten Wladislaw gekannt, der den blutigen Streit in Prag und in diesem Schlosse mit Boriwoy und dem Könige von Polen dem Genossen Boriwoys um seinen Fürstenstuhl führen mußte. Ich lernte dann den dritten Bruder Bretislaws kennen unsern jetzigen guten Herzog Sobeslaw, und bin mit ihm in der großen Schlacht bei Chlumec gewesen, die auch er schlagen mußte, damit er gegen die Ansprüche des schwarzen Otto Herzog in Böhmen bleiben konnte. So sind diese Dinge gewesen. Wir haben uns in der schweren Krankheit, die unsern Herzog getroffen hat, hier versammelt, damit wir, wenn ihn Gott ruft, eines Sinnes werden, nicht nur, daß jetzt die tiefen Wunden nicht kommen, welche in das unglückliche Land und in seine Völker geschlagen wurden, wenn Nachfolgestreite ausbrachen, sondern auch, daß solche Dinge in der Zukunft nicht mehr möglich sind. Viele mögen mit diesem Gedanken hieher gekommen sein, manche, denen mehrere Erfahrung mangelt, mögen ihn nicht deutlich in sich gefaßt haben, und einige mögen auch nur ihre eigenen Wünsche im Sinne tragen. Der Knabe, welcher vor uns steht, kennt nicht, um was es sich handelt, der Herzog hat ihn nicht zu uns gesendet, er ist selber zu uns gegangen, und weiß nicht, daß er nicht hieher gehört. Weil wir aber wissen, was er will, so sollen wir ihn entfernen, ihm sagen, daß seine Anwesenheit sich nicht gezieme, und ihm den Rat geben, zu seinen Angehörigen zu gehen, und dort für die Zukunft zu reifen. Vielleicht mag er noch Gutes wirken. So spricht Bolemil ein alter Mann, der die Güter der Erde nicht mehr liebt, keinen Menschen mehr haßt, und sich nur zur Vereinigung mit Gott und seinen Heiligen vorbereitet.«

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