Erich Maria Remarque - Arc de Triomphe

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Arc de Triomphe: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Wirtin nahm das Bild. »Das können wir wegwerfen. Das ist ganz wertlos. Eine Hälfte davon beleidigt dauernd die andere.« Sie gab es dem Hausknecht. »Hebe den Rahmen auf, Adolphe. Er ist gute Eiche.«

»Was machen Sie mit den übrigen?« fragte Ravic. »Den Alfonsos und den Francos?«

»Die kommen in den Keller. Man weiß nie, ob man sie nicht noch einmal gebrauchen kann.«

»Ihr Keller muß fabelhaft sein. Ein temporäres Mausoleum. Haben Sie da noch mehr?«

»Oh, natürlich! Wir haben russische — ein paar einfachere Lenin — in Papprahmen zur Aushilfe und dann die vom letzten Zaren. Von Russen, die hier gestorben sind. Ein wunderbares Original in Öl und schwerem Goldrahmen von einem Herrn, der Selbstmord begangen hat. Dann sind da die Italiener. Zwei Garibaldis, drei Könige und ein etwas beschädigter Mussolini auf Zeitungspapier, aus der Zeit, als er noch Sozialist war in Zürich. Das Ding hat allerdings nur Seltenheitswert. Keiner will es hängen haben.«

»Haben Sie auch Deutsche?«

»Noch ein paar Marx; das sind die häufigsten; einen Lassalle; einen Bebel — dann ein Gruppenbild von Ebert, Scheidemann, Noske und vielen anderen. Noske ist darauf mit Tinte zugeschmiert. Die Herren sagten mir, daß er ein Nazi geworden sei.«

»Das stimmt. Sie können es zu dem sozialistischen Mussolini hängen. Von der andern Seite in Deutschland haben Sie keine, wie?«

»O doch! Wir haben einen Hindenburg, einen Kaiser Wilheim, einen Bismarck — und«, die Wirtin lächelte, »sogar einen Hitler im Regenmantel. Wir sind ziemlich komplett.«

»Was?« fragte Ravic. »Hitler? Woher haben Sie den denn?«

»Von einem Homosexuellen. Er kam 1934, als Röhm und die andern drüben getötet wurden. Hatte Angst und betete viel. Später wurde er von einem reichen Argentinier mitgenommen. Er hieß Putzi mit Vornamen. Wollen Sie das Bild sehen? Es steht im Keller.«

»Jetzt nicht. Nicht im Keller. Ich sehe es lieber, wenn alle Zimmer im Hotel mit derselben Sorte vollhängen.«

Die Wirtin sah ihn einen Augenblick scharf an.

»Ach so«, sagte sie dann. »Sie meinen, wenn die als Emigranten kommen?«

Boris stand in seiner goldbetreßten Uniform vor der Scheherazade und öffnete die Tür des Taxis. Ravic stieg aus. Morosow schmunzelte. »Ich dachte, du wolltest nicht kommen?« »Das wollte ich auch nicht.«

»Ich habe ihn gezwungen, Boris.« Kate Hegström umarmte Morosow. »Gottlob, daß ich wieder zurück bin bei euch!«

»Sie haben eine russische Seele, Katja. Der Himmel weiß, warum Sie in Boston geboren werden mußten. Komm, Ravic.« Morosow stieß die Tür zum Eingang auf. »Der Mensch ist groß in seinen Vorsätzen, aber schwach in der Ausführung. Darin liegt unser Elend und unser Scharm.«

Die Scheherazade war wie ein kaukasisches Zelt eingerichtet. Die Kellner waren Russen in roten Tscherkessenuniformen. Das Orchester bestand aus russischen und rumänischen Zigeunern. Man saß an kleinen Tischen, die vor einer Bankette standen, die an der Wand entlanglief. Der Raum war dunkel und ziemlich besetzt.

»Was wollen Sie trinken, Kate?« fragte Ravic.

»Wodka. Und die Zigeuner sollen spielen. Ich habe genug vom ›Wiener Wald‹ im Parademarsch.« Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und zog die Füße auf die Bankette. »Ich bin jetzt nicht mehr müde, Ravic«, sagte sie. »Ein paar Stunden Paris haben mich schon verändert. Aber mir ist immer noch, als wäre ich aus einem Konzentrationslager entkommen. Können Sie sich das vorstellen?«

Ravic sah sie an. »So ungefähr«, sagte er.

Der Tscherkesse brachte eine kleine Flasche Wodka und die Gläser. Ravic füllte sie und gab eines an Kate Hegström. Sie trank es rasch und durstig und stellte es zurück. Dann sah sie sich um. »Eine Mottenbude«, sagte sie und lächelte. »Aber nachts wird sie eine Höhle der Zuflucht und der Träume.«

Sie lehnte sich zurück. Das weiche Licht unter der Tischplatte erleuchtete ihr Gesicht. »Warum, Ravic? Nachts wird alles farbiger. Nichts erscheint einem mehr schwer, man glaubt, alles zu können, und was man nicht erreichen kann, füllt man mit Träumen aus. Warum?«

Er lächelte. »Wir haben unsere Träume, weil wir ohne sie die Wahrheit nicht ertragen könnten.«

Das Orchester begann zu stimmen. Ein paar Quinten und ein paar Geigenläufe flatterten auf. »Sie sehen nicht so aus, als ob Sie sich mit Träumen betrügen würden«, sagte Kate.

»Man kann sich auch mit der Wahrheit betrügen. Das ist ein noch gefährlicherer Traum.«

Das Orchester fing an zu spielen. Anfangs war es nur das Cymbal. Die weichen umwickelten Hämmer pflückten leise, fast unhörbar, eine Melodie aus der Dämmerung, warfen sie hoch in ein sanftes Glissando und gaben sie dann zögernd weiter an die Violinen.

Der Zigeuner kam langsam über die Tanzfläche heran an den Tisch. Er stand da, lächelnd, die Geige an der Schulter, mit zudringlichen Augen und gierig abwesendem Gesicht. Ohne seine Geige wäre er ein Viehhändler gewesen — mit ihr war er der Bote der Steppe, der weiten Abende, der Horizonte und all dessen, was nie Wirklichkeit war.

Kate Hegström fühlte die Melodie auf ihrer Haut wie Quellwasser im April. Sie war plötzlich voller Echos, aber niemand war da, der nach ihr rief. Verwehte Stimmen murmelten, vage Erinnerungsfetzen flatterten, manchmal blinkte es wie Brokat, aber es verwirbelte, und niemand war da, der rief. Niemand rief.

Der Zigeuner verbeugte sich. Ravic schob ihm unter dem Tisch einen Schein in die Hand. Kate Hegström rührte sich in ihrer Ecke. »Waren Sie einmal glücklich, Ravic?«

»Oft .«

»Das meine ich nicht. Ich meine richtig glücklich. Atemlos, besinnungslos, mit allem, was Sie haben.«

Ravic sah in das bewegte, schmale Gesicht vor ihm, das nur eine Deutung für Glück kannte, die schwankendste von allen: Liebe, und keine von den anderen. »Oft , Kate«, sagte er und meinte etwas ganz anderes und wußte, auch das war es nicht.

»Sie wollen mich nicht verstehen. Oder nicht darüber sprechen. Wer singt da jetzt mit dem Orchester?«

»Ich weiß es nicht. Ich war lange nicht hier.«

»Man kann die Frau von hier nicht sehen. Sie ist nicht mit den Zigeunern. Sie muß irgendwo an einem Tisch sitzen.« »Dann ist es wahrscheinlich ein Gast. Das passiert hier oft .«

»Eine sonderbare Stimme«, sagte Kate Hegström. »Traurig und rebellisch in einem.«

»Das sind die Lieder.«

»Oder ich bin es. Verstehen Sie, was sie singt?«

»Ja wass loubill« — »ich habe dich geliebt. Ein Lied von Puschkin.«

»Können Sie Russisch?«

»Nur so viel, wie Morosow mir beigebracht hat. Meistens Flüche. Russisch ist eine hervorragende Sprache für Flüche.«

»Sie sprechen nicht gern über sich, wie?«

»Ich denke nicht einmal gern über mich nach.«

Sie saß eine Weile. »Manchmal glaube ich, das alte Leben ist vorbei«, sagte sie dann. »Die Sorglosigkeit, die Erwartung — all das von früher.«

Ravic lächelte. »Es ist nie vorbei, Kate. Leben ist eine viel zu große Sache, als daß es vorbei sein könnte, bevor wir aufhören zu atmen.«

Sie hörte nicht auf das, was er sagte. »Es ist eine Angst oft«, sagte sie. »Eine plötzliche, unerklärliche Angst. So, als ob, wenn wir hier herauskommen, die Welt draußen auf einmal zusammengebrochen sein könnte. Kennen Sie das auch?«

»Ja, Kate. Jeder kennt das. Es ist eine europäische Krankheit. Seit zwanzig Jahren.«

Sie schwieg. »Das ist aber nicht mehr russisch«, sagte sie dann und horchte zu der Musik hinüber.

»Nein. Das ist italienisch. Santa Lucia Luntana.«

Der Scheinwerfer wanderte vom Geiger zu einem Tisch neben dem Orchester hinüber. Ravic sah die Frau jetzt, die sang. Es war Joan Madou. Sie saß allein an dem Tisch, einen Arm aufgestützt, und blickte vor sich hin, als wäre sie in Gedanken und außer ihr niemand da. Ihr Gesicht war sehr bleich in dem weißen Licht. Es hatte nichts mehr von dem flachen, verwischten Ausdruck, den er kannte. Es war plötzlich von einer aufregenden, verlorenen Schönheit, und er erinnerte sich, es einmal flüchtig so gesehen zu haben — nachts in ihrem Zimmer —, aber damals hatte er geglaubt, es sei der sanfte Betrug der Trunkenheit gewesen, und es war gleich darauf erloschen und verschwunden. Jetzt war es ganz da, und es war noch mehr da.

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