Günther Bentele - Schwarzer Valentinstag

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Schwarzer Valentinstag: краткое содержание, описание и аннотация

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Stuttgart im 14. Jahrhundert: Drei geheimnisvolle Zahlen verändern Christophs Leben grundlegend. Wegen dieser Zahlen, die für eine explosive Formel stehen, wird sein Vater, ein reicher Gewürzhändler, gefoltert und anschließend aus der Stadt verbannt. Als der Vater an den Folgen der Folter stirbt, macht sich Christoph auf die Suche nach seinen Mördern. Der Bietigheimer Lehrer Bentele, der für seinen Jugendroman „Wolfsjahre“ mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis ausgezeichnet wurde, verknüpft Motive aus dem Kriminalroman mit historisch überlieferten Fakten und schildert detailliert das Aufkommen der verheerendsten Seuche des Mittelalters, der Pest. Wieder einmal werden die Juden als vermeintliche Verursacher dieser Geißel der Menschheit zur Verantwortung gezogen. Bentele beschreibt glaubwürdig, wie Hass, Vorurteile und Verzweiflung zu einem bestialischen Pogrom führen; er bemüht sich um eine objektive Analyse historischer Entwicklungen.

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Hoch über ihm ragte der alte Aufzugsbalken aus dem Giebel, der den Rollenzug für die Luken trug. Aber das Seil, das in greifbarer Weite mit einem Haken hing, oder der Balken da oben konnten morsch sein. Sonst hätte er sich vielleicht an dem Aufzugsseil hinunterlassen können.

Auf der anderen Seite des Daches war fast in gleicher Höhe eine der unzähligen Dachgauben, durch die der Schein seiner Fackel von außen gesehen werden konnte.

Er musste schnell springen.

Ruhe jetzt, nur Ruhe, hörte er den alten Balthas mit seiner Bassstimme sagen, Ruhe und dann frisch gesprungen – es ist nicht weit und es ist nicht schwer. Denk dir den Sprung auf ebener Erde, dann ist er ein Kinderspiel. Du bist schon viele tausend Mal über eine so kleine Entfernung gehüpft!

Jetzt! Mutter! Esther!

Hatte er die Augen geschlossen? Fast zu hart traf er mit den Händen auf die Säule, die ihm augenblicklich blutige Schrunden riss und ihm Splitter in die Handteller jagte. Er klammerte sich mit aller Kraft fest. Als er die Augen öffnete, war es Nacht: Die Fackel war hinuntergefallen und würde dort unten die Ballen der Waren oder einen Balken oder einen Sack voll Pfeffer oder Nelken und dann den ganzen Speicher in Brand setzen. So jagte er besinnungslos die Leiter hinunter und spürte kaum, wie das alte Holz weitere Splitter in seine Hände trieb.

Die Fackel hatte bereits einen Teil der äußeren Hülle eines Ballens erfasst, als Christoph sie hochriss. Er trat die glimmende und schwelende Fläche auf dem Ballen aus und trampelte so lange darauf herum, bis sie nicht mehr rauchte. Dann ging er nach Luft schnappend über die Ballen weiter, die alle die Handelsmarke des Herrn Dopfschütz trugen – einen Bogenschützen, der auf einem Topf stand.

Der Rest des Abstiegs war leicht. Eine Leiter führte ihn vollends in die Tiefe und auf den gepflasterten Boden des Speichers. Als er in die gewaltige Höhe leuchtete, die von hier unten kaum mehr erkennbar war, hätte er sich fast übergeben.

Der Verschlag war schnell gefunden, aber das Schloss wollte und wollte mit seinem Dietrich nicht aufgehen. Er stocherte in dem Schloss herum und suchte verzweifelt nach dem Riegel: Es muss doch gehen! Es muss doch gehen! Die Fackel brannte nieder. Plötzlich öffnete sich die Tür des Verschlags ganz leicht von selbst – er war gar nicht abgeschlossen gewesen! Als Christoph aufsah, war ein steinernes Licht im Speicher, das von den Dachgauben bis zu ihm auf den Grund niedersickerte. Den rauchenden Stumpf der Fackel trat er auf dem Steinboden aus.

Sie haben die Fackel von außen nicht gesehen, dachte er hoffnungsvoll und wandte sich der Kiste zu. Sie trug wie alle Dinge in diesem Speicher die Handelsmarke des Herrn Dopfschütz, die bereits deutlich zu erkennen war. Eine dicke Staubschicht lag auf dem Verschluss, außerdem zeigten Spinnweben, dass er lange Zeit nicht mehr geöffnet worden war.

Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als er jetzt vorsichtig das Siegel löste, welches den verschnürten Verschluss der Kiste sicherte.

Vielleicht ging ihn der Inhalt der Kiste überhaupt nichts an!

Der Deckel der Kiste ließ sich dann leicht öffnen – Schriftstücke fielen ihm als Erstes auf, darunter lag etwas wie Gefäße. Atemlos entfaltete er einen der Briefe, schaute aber vorher noch hinab auf das, was er für Gefäße hielt. Es war zwar heller geworden, aber das Licht reichte noch nicht aus. Er ließ das Blatt in seiner Hand sinken und hob eines der runden Gefäße heraus. Es war klein, dafür ungewöhnlich schwer, er musste mehrfach nachfassen, weil kein Platz war, es richtig zu umspannen. Endlich brachte er es hoch. Der Atem setzte aus, eine plötzlich aufwallende Wärme, Tränen traten ihm in die Augen: Eine große Vier und darüber ein springendes Pferd: die Handelsmarke seines Vaters! Ein Gewicht aus dem väterlichen Gewichtssatz lag in seiner Hand!

Dieses Gewicht war gegen ein gefälschtes vertauscht und nach Straßburg gebracht worden. Dieser Tausch hatte seinen Vater das Leben gekostet. Hastig griff er nach den anderen Gewichten – sie waren alle da! Fein säuberlich ineinander gestapelt, vom kleinsten bis zum größten Gewicht, der ganze Satz, alle mit der Vier und dem springenden Pferd darüber. Sein Vater war wirklich ermordet worden, kein Zweifel war mehr möglich, jedes Gericht der Welt musste den Vater freisprechen, wenn Christoph diesen Gewichtssatz aus einem Speicher in Straßburg vorlegte. Der Betrug war bewiesen. In seinen Ohren war ein großes Rauschen. Es war fast taghell!

Panik überfiel ihn. Nichts wie weg! Er stopfte zwei Schriftstücke und das kleinste der Gewichte in seine Tasche. Er warf den ausgebrannten Fackelstumpf weit weg. Er streute Staub und Abfall über den Ruß auf dem Pflaster.

Sie dürfen nicht feststellen, was du gesucht hast. Sie sollen denken, dass du Seide, Pelze, Leder oder Gewürze stehlen wolltest, wenn sie überhaupt etwas merken. So hatte Philo ihm geraten.

Deshalb fügte er die zerbrochenen Siegel auch wieder vorsichtig so zusammen, dass von außen nichts zu sehen war, und streute Staub über den Verschluss, den er wieder einhakte.

Seine Hände waren fiebrig und nass, als er versuchte Spinnweben über den Verschluss zu ziehen. Sein Herz jagte – die Zeit lief ihm davon. Wie komme ich zur Luke hinüber? – Er dachte voll Entsetzen an den nächtlichen Sprung über den Abgrund, bei dem ihm die Fackel hinuntergefallen war.

Da hörte er von draußen einen Pfiff!

Eine Stimme schrie: »Es ist jetzt hell genug. Er kommt uns nicht davon! Ist alles bereit? Stehen überall Wachen, auch vorne auf der Gasse und auf dem Hof?«

»Kannst du noch lauter schreien?«, sagte eine tiefe Stimme.

»Soll er uns doch hören«, sagte der Erste, »der kann uns nicht entwischen!«

Es folgten weitere Pfiffe.

Christoph war es, als packe ihn eine fürchterliche Hand im Genick. Sie hatten den Schein seiner Fackel gesehen! Sie hatten gewartet, bis es hell war und er nicht mehr entkommen konnte. Es war alles umstellt – der Eingang zum Speicher und das Bretterloch zum verlassenen Haus und vielleicht andere Stellen, die er gar nicht kannte. Einen Moment hockte er da wie gelähmt. Dann sprang er hoch. Er brachte sogar die Ruhe auf, die Kiste von außerhalb des Verschlags noch einmal anzuschauen, und er zog die Türe des Verschlags, die klemmte, kräftig zu.

Er biss dabei auf die Zähne: Es darf nicht sein! Sie dürfen mich jetzt nicht noch kriegen – der Vater! Esther! Schon jagte er die Leiter hoch, da hörte er unten einen Schlüssel im Tor des Speichers rasseln, dass es in dem weiten Raum hallte.

Er hastete über die Ballen des Herrn Dopfschütz zu der letzten Säule vor dem Hausgiebel, der von hier unten fast drohend in den Dachraum des Speichers hineinragte. Er hörte, wie das große Tor des Speichers rasselnd und knarrend aufging. Er stieg die zweite Leiter hoch und klammerte sich in einer aufsteigenden Schwäche mit beiden Armen an die Säule. Dort, fast mit den Händen konnte man sie greifen, war die Luke, durch die er gekommen war, mit dem schräg zu ihm hin geöffneten Laden. Wie ein Galgen ragte sehr hoch darüber der Balken für die hölzerne Aufzugsrolle mit dem Seil.

Er riss sich mit Gewalt zusammen: Konnten sie ihn von unten sehen? Es war noch sehr dunkel hier oben unter dem Dach.

Philo!

Dann stieß er sich ab. Er knallte mit der ganzen Wucht des Sprunges mit Kopf und Schulter gegen die Innenseite des schräg stehenden Ladens. Der öffnete sich mit einem laut krächzenden Ton und Christoph fiel polternd in den Dachraum des leeren Hauses hinein. Kopf und Schulter taten weh und er war halb blind vor Staub.

Von unten aus dem Speicher hörte er Stimmen: »Dort oben ist er!«

»Im Vorderhaus.«

»Vorne ist alles besetzt, da kommt er nicht hinaus!«

Christoph hatte beide Hände um den Beutel auf seiner Brust mit dem Gewicht verkrallt. Seine Gedanken jagten wie im Fieber, wohin? Gleichzeitig rannte er schon zur Leiter und kletterte hinab. Ohne zu wissen, was er eigentlich wollte, jagte er durch den oberen Ern zur Vorderseite des Hauses. Kammern, Gänge, eine große Stube, leer und kahl – alles im Dämmerlicht der vernagelten Fenster. Dort – ein Strom von Licht, das sich durch eine Mauer ergießt: die vermauerte Galerie mit ihrer halb hinabgebrochenen Wand.

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