Pauline Wengeroff - Memoiren einer Grossmutter, Band I

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Memoiren einer Grossmutter, Band I: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Boten kamen und gingen, und so verflossen die Nachmittagsstunden von eins bis sechs Uhr, die uns Kindern lauter Naschwerk und Leckerbissen brachten. Diese Zeit pflegte der Vater für sein Nachmittagsschläfchen zu verwenden. Als er aufstand, erwartete ihn bereits der dampfende Samowar mit dem duftenden Tee auf dem Tisch. Sodann verrichtete er das Vorabendgebet. Denn die Sude (Festmahl) stand nahe bevor. (Nach der Vorschrift muß diese noch vor Abend beginnen.)

Der große Kronleuchter im gelben Salon wurde angesteckt. Alle Wachskerzen in den Wandleuchtern brannten. Auch die übrigen Zimmer waren hell erleuchtet. Die Tafel wurde aufs neue mit allen erdenklichen kalten, schmackhaften Speisen besetzt. Besondere Sorgfalt wurde an diesem Abend auf die Getränke verwendet, was in unserem Hause sonst nicht üblich war. Fast schien es, als sähe es unser Vater als gutes und gottgefälliges Werk an, wenn sich jemand am Purim ein Räuschchen antrank.

Wir Kinder führten an diesem Abend eine Posse auf, in der meine ältere Schwester und ich die Kleider der Njanja und der Köchin benützten. Sie waren natürlich zu lang und zu breit und schleppten nach. Meine Schwester stellte eine Mutter dar, ich ihre Tochter, deren Gatte sie mit einem Kinde in Armut verlassen hatte. Gute Menschen sollten uns nun helfen, den Mann aufzusuchen, denn sonst mußte ich eine »Agune« bleiben (d. h. ich durfte nicht mehr heiraten) und mußte seine Rückkehr abwarten. Auf die Frage, woher wir kämen, hatten wir mit verstellter Stimme geantwortet: »Aus Krupziki.« Unser Benehmen und unsere Haltung waren so ruhig und ernst, daß selbst unsere Mutter uns im ersten Augenblick nicht erkannte, geschweige die Gäste. Der Vater rief aus: »Wie hat sich der Diener unterstanden, diese Leute ins Speisezimmer hereinzulassen, worin Gäste sind? Was ist das für eine Belästigung?« Wir baten um Almosen in Geld oder in Speisen, wir wären hungrig und hätten heute noch nichts gegessen – das alles sprachen wir im echtesten Jargon. Unsere Bitte um Speise und Trank wurde bald erfüllt, man lud uns ein, am Tisch Platz zu nehmen. Wir taten es mit gespielter Befangenheit, und wir begafften und bewunderten alles, was man uns vorsetzte und sparten nicht mit Seufzern, was die Tischgenossen zum Kichern brachte. Wir waren so gut vermummt, der abenteuerliche Kopfputz war so tief in die Stirn gerückt, daß wir den Scherz unerkannt bis zu Ende führen konnten.

Wie ich mich seit meiner zartesten Jugend bis in die späteste Zeit erinnern kann, wurde am Purimfest bei uns zu Hause immer bis zum Tagesanbruch viel gegessen, getrunken und gelacht. Es herrschte Heiterkeit bis zur Ausgelassenheit. Alle sonst verbotenen Streiche und Possen waren gestattet. Jede Disziplin bei Tische war aufgehoben. Das Fest ließ die beste Erinnerung zurück und auch greifbare Andenken: eine hübsche Halsbinde, ein kleines Parfum-Flacon, das man immer wieder in den Händen hin- und herwandte, um das Etikett, das man schon auswendig kannte, wieder mit erneutem Vergnügen zu lesen. Lange wurde das Fläschchen in der Kommode verwahrt, bis es bei einer wichtigen und passenden Gelegenheit zur Benutzung kam.

Schon am darauffolgenden Tage, am Schuschan-Purim, hielt meine Mutter mit der Köchin langen Rat über die großen Vorbereitungen zum Pesach (Osterfest). Die wichtigste Speise, rote Rüben zum Einlegen für den »Borscht« in einem »gekascherten« Faß, wurde schon an diesem Tag angesetzt. Nach einigen Tagen erschien auch schon Wichne, die Mehlverkäuferin, in ihrem unvermeidlichen Pelz und brachte allerlei Mehlproben für die Mazzes. Meine Mutter beriet sich mit meiner älteren Schwester beim Prüfen des Mehles, man knetete aus den Proben einen Teig und buk kleine dünne Plätzchen, bis die Wahl auf eine erprobte Mehlgattung fiel. Einen Tag vor Rosch-Chodesch (Neumond) Nissan mußte meine ältere Schwester einen Sack nähen (denn die Mutter traute der Köchin nicht, daß sie das auch genügend sauber machen würde) und das mußte vorsichtig in einer gewissen Entfernung von Brot oder Grütze geschehen: Meine Mutter war in allen diesen Vorbereitungen zum Osterfest so peinlich, daß die Köchin darob oft außer sich geriet und grob wurde.

Meine älteren Schwestern bereiteten für die Feiertage moderne, hübsche Putzsachen vor. Schneider, Schuster und Putzmacherinnen fingen an, häufige Besucher in unserem Hause zu werden, mit denen die Saisonangelegenheiten gar oft überlaut erörtert wurden. Rosch-Chodesch Nissan rückte heran, und nun begann man mit dem Backen der Mazzes. Diese Arbeit bildete eine Aufgabe in der häuslichen Wirtschaft, mit der sich alle Hausgenossen, selbst Vater und Mutter, beschäftigten. Schon am Vortage, ganz früh am Morgen, erschien Wichne, die Mehlfrau, mit dem Säckel Mehl unter dem Pelz, der diesmal vorn mit einer langen, bis an den Hals reichenden Schürze bedeckt war. Den weißen, aus dünner Leinwand verfertigten Sack brachte meine Schwester ins Speisezimmer, wohin auch Wichne mit dem Mehl folgte. Wir Kinder durften natürlich auch da nicht fehlen, um andächtig die abgemessenen Töpfe Mehl mitzählen zu helfen. So und so viel Töpfe wurden gezählt; der Sack wurde verbunden, in einen Winkel des Eßzimmers gestellt, und sehr sorgfältig mit einem weißen Leintuch bedeckt. Uns Kindern wurde streng verboten, mit Brot oder sonstigen Speisen in die Nähe zu kommen, was wir ganz begreiflich fanden. Am nächsten Morgen erschien das unentbehrliche Faktotum, die Aufwartefrau, die den Spitznamen Meschia Cheziche führte, dieselbe, die schon zu Beginn des Herbstes als Aufseherin bei allen häuslichen Arbeiten fungierte. Ihr ganzes praktisches Wissen bewährte sich hauptsächlich beim Einlegen von Kohl und beim Einkellern von Gemüse. Sie lebte mit ihrem Mann in einer Lehmhütte bei unserer Ziegelfabrik, für die er Lehm transportierte, hielt sich aber die meiste Zeit bei uns auf. Sie war wirklich eine treue Seele, die sich für jedes von uns Kindern aufgeopfert hätte. Ich sah sie nie anders als in einem zerlumpten, blaugestreiften Kattunkleid und in einem Paar sehr großer Schuhe, die ihr bei jedem Schritt von den auch im Sommer beinahe erfrorenen Füßen herabfielen. Das braun-blau erfrorene Gesicht, war mit einem ehemals weißen Kattuntuch umwickelt, ein schmaler roter Wollstreifen um die Stirn gebunden und zwei Enden eines Schleiers hingen wie Flügel im Nacken. Die kleinen, tief in den Kopf gesunkenen matten Augen drückten immer Wohlwollen und Dankbarkeit aus. Der ungeheuer breite Mund mit den schmalen Lippen schien nur die Worte sprechen zu können: »Gute Leut', erwärmt mich und gebt mir etwas zu essen.«

Meine Schwestern ließen jeden Herbst einen wattierten Rock und andere warme Kleidungsstücke für sie anfertigen. Es scheiterte aber jeder Versuch, dieses gänzlich durchfrorene Wesen zu erwärmen. Also Meschia Cheziche kam; zuerst erhielt sie in der Küche einen Teller voll heißer Grützsuppe, und nachdem sie gesättigt war und sich etwas erwärmt hatte, schlich sie zur Tür des Speisezimmers, streckte den Kopf zur halbgeöffneten Tür herein und meldete sich. Meine Mutter befahl ihr, sich ordentlich zu waschen; dann zog man der hageren Gestalt ein langes, weißes Hemd über ihre Kleider und der Kopfputz wurde mit einem weißen Leinentuch, das auch den breiten Mund bedeckte, umwunden. In diesem Aufzug, der ihr ein gespensterhaftes Aussehen verlieh, mußte sie nun das Mehl für die Mazzes durchsieben. Nachdem sie meine Mutter mit den Worten gesegnet hatte: »Derlebts über a Juhr (künftiges Jahr) mit Eurem Mann und Kinderlach in großen Freuden!« begann sie ein Sieb nach dem anderen auf den vorbereiteten Tisch zu schütten. Welch ein ergötzlicher Anblick, diese Erscheinung bei der Arbeit zu sehen! Wir Kinder standen in gemessener Entfernung und sahen aufmerksam zu. Meschia Cheziche war das Sprechen streng untersagt, damit kein Tröpfchen aus ihrem Munde in das Mehl falle. Nach beendigter Arbeit blieb sie die Nacht in der Küche, und am frühen Morgen scheuerte sie die großen roten Kisten, in denen das ganze Jahr reine Wäsche aufbewahrt wurde, und, obgleich sie nie mit Speisen in Berührung kamen, faßte sie mit kräftigen Händen an und wusch sie gründlich, damit sie in tadelloser Reinheit die Mazzes aufnähmen. Dann kamen die Holztische und die Bänke an die Reihe, die ebenfalls die Kraft des von Meschia Cheziche geführten Scheuerbesens zu fühlen bekamen. Auch die vielen Dutzende Rollhölzer, Blechplatten, die ebenso gründlich gereinigt wurden, wurden nicht verschont. Erbarmungslos rieb und scheuerte man auch zwei große Messingbecken, legte rotglühende Eisenstäbe darein und schüttete erst kochendes, dann kaltes Wasser so lange darauf, – ein solches Reinigen nennen die Juden. »Kaschern« – bis das Wasser überlief; später wurden sie noch einmal gescheuert und dann blank geputzt, daß sie funkelten.

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