Gustav Freytag - Soll und Haben

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»Potz Wunder!« rief Karl. »Das hätte ich sehen mögen; schade, daß ich nicht dabei war!«

»Du ungezogener Knirps«, sagte der Vater, »wie konntest du dabeisein, an dich war damals noch gar nicht zu denken. Natürlich nicht, war ja erst die Vorbereitung.«

»Wenn Wohlfart nur nicht zu spät nach Hause kommt, das kann Herr Schröter nicht leiden«, sagte Karl.

Unterdessen öffnete der Bediente die Flügeltüren zum Salon der Frau von Baldereck, und Fink und Anton betraten eine Reihe erleuchteter Zimmer, in denen sich eine Anzahl eleganter Damen und Herren teetrinkend, schwirrend und mit den Flügeln schlagend durcheinanderbewegte. Die Mütter und Verwandten der jungen Damen waren geladen, um der Eröffnung der Tanzstunde beizuwohnen; Fink raunte dem Freunde noch ins Ohr: »Sei nur so unverschämt, als du kannst, es ist alles dummes Zeug« – und führte den Widerstandslosen vor das Angesicht der Frau vom Hause.

Anton wurde huldreich empfangen, machte seine Verbeugung und sah in seiner Angst nicht, daß die Blicke des Kreises, in den er getreten war, sich mit wahrhaft unverschämter Neugierde auf ihn hefteten. »Ich werde Sie der Gräfin Pontack vorstellen«, sagte seine gütige Patronin und führte den Schützling, der tief Atem holte, vor die Füße einer hageren langen Frau von unbestimmtem Alter, welche auf einem erhöhten Platz, von Damen und Herren umgeben, thronte. »Liebe Betty, hier Herr Wohlfart.« Anton sah in dieser Angststunde, daß die liebe Betty eine lange pergamentene Nase, wenig Lippen und ein hartes, abstoßendes Gesicht besaß, er fühlte zwei stechende Blicke an seinem Gesicht herumpicken und senkte sein Haupt halb zum Gruß, halb mit der Ergebenheit eines Kriegsgefangenen. Die Gräfin saß kerzengerade bei seiner Verbeugung und fragte von ihrer Höhe mit gleichgültiger Stimme: »Sie sind ein Freund des Herrn von Fink?«

»Zu Befehl, Frau Gräfin«, antwortete Anton.

»Und Sie leben noch nicht lange hier in der Stadt?« Jedes Gespräch in der Nähe hörte auf, mehr als zwanzig Augen stachen den armen Anton.

»Doch, schon einige Jahre«, antwortete Anton wieder.

»Sie sind ja wohl ein Ausländer?« fuhr Betty in gemütvoller Konversation fort.

»Ich bin in dieser Provinz geboren und erzogen«, antwortete Anton.

Ein »So?« kam eisig von den Lippen der Dame. »Und woher?«

»Aus Ostrau«, erwiderte Anton schnell, das Haupt erhebend. Das Verhör wurde ihm drückend, er wußte selbst nicht, weshalb, und seine Schüchternheit verflog vor dem aufsteigenden Ärger.

»Mein Freund, stolze Herrin, ist ein halber Slawe«, sagte Fink, zur rechten Zeit dazwischentretend, »obgleich er leidenschaftlich dagegen protestiert, wenn man an seiner deutschen Herkunft zweifelt. Dafür macht er Hoffnung, dereinst ein guter Engländer zu werden. In diesem Augenblick teilt er meinen Wunsch, Gnade vor Ihren Augen zu finden. Ich empfehle ihn Ihrer Huld; Sie haben soeben eine Probe von Ihrem Talent gegeben, fremder Menschen Natur zu erforschen; gönnen Sie jetzt meinem Freunde, was wir alle an Ihnen bewundern, Ihre sanfte Nachsicht mit fremder Unvollkommenheit.« – Die Frauen lächelten, einige der Herren wendeten sich ab, um ihr Lachen zu verbergen, und Betty saß mit gesträubten Federn da, wie ein Raubvogel, dem ein größerer seine Beute abgejagt hat.

Anton eilte, sich dem Blick dieser Gruppe zu entziehen, er schlüpfte in eine andere Ecke und gedachte sich durch ruhiges Beobachten der Gesellschaft von der Anstrengung seiner Präsentation zu erholen. Da schlug ein Batisttuch leicht an seinen Arm, und eine dreiste Mädchenstimme fragte: »Herr Wohlfart, kennen Sie Ihre alten Freunde nicht mehr? Es ist das zweitemal, daß ich Sie zuerst grüßen muß.«

Anton wandte sich schnell zur Seite. Vor ihm stand eine hohe schlanke Gestalt mit blondem Haar und großen tiefblauen Augen, welche ihm lächelnd ins Gesicht sahen. So sprechend war der Ausdruck des Entzückens auf Antons Antlitz, daß Lenore sich nicht enthalten konnte, ihm freundlich zuzunicken und zu sagen: »Ich freue mich, daß Sie hier sind. Die Herren sind mir alle fremde Gesichter. Aber wie kommen Sie hierher?«

Anton erklärte das in einer Stimmung, welche ihn fast der Herrschaft über seine Worte beraubte, verloren im Anblick des Fräuleins, welches jahrelang, ohne es zu wissen, in seiner Dachstube unumschränkt geherrscht hatte. Wie war sie in der letzten Zeit groß, voll und schön geworden! Und das luftige weiße Kleid und der Blumenkranz von nie dagewesenen Blumen im Haar! Mächtig glänzte das Auge in dem entzückenden Gesicht, und ihre Haltung war die einer Fürstin.

Schnell waren beide in eifrigem Gespräch, es war zum drittenmal, daß sie einander sahen, aber sie hatten soviel zu erzählen, als hätten sie Jahre gemeinsam verlebt.

»Wir werden heute alle durcheinandertanzen und uns um unsern Tanzmeister gar nicht kümmern«, sagte endlich das Fräulein. »So ist mir’s am liebsten. – Sie dürfen jetzt nicht länger mit mir allein sprechen, unterhalten Sie sich mit andern Damen. Ich gehe zu meiner Mutter. Wenn die Musik anfängt, kommen Sie zu mir, ich werde Sie der Mama vorstellen.«

So winkte sie ihm gnädig zu und schritt majestätisch durch den Saal in einen Kreis von Frauen.

Jetzt war Anton gefeit gegen alle Schrecken der Gesellschaft, seine Befangenheit war verschwunden, eine angenehme Begeisterung erfüllte ihn. Was konnten ihm noch diese hellgekleideten, buntbebänderten Gestalten sein, welche um ihn hüpften oder festgewurzelt standen? Sie waren ihm gleichgültig wie eine Schar kleiner Vögel oder wie die Pflanzen auf der Wiese. Er suchte schnell Fink auf und ließ sich von ihm ein Dutzend Herren vorstellen, ohne irgendeinen Namen der Vorgestellten zu behalten. Darauf bat er Fink sofort, ihn zu einzelnen der jungen Damen zu führen.

»Hast du mit der Tochter vom Hause gesprochen?« fragte Fink.

»Nein«, sagte Anton lustig.

»Schnell hin, Unseliger«, ermahnte Fink, »mache dich gefaßt auf schlechte Behandlung.«

»Ist mir ganz einerlei«, sprach Anton, den Arm seines Freundes drückend, diesem ins Ohr, während er vor Fräulein Eugenie aufgestellt wurde.

Das Fräulein war so kalt gegen Anton, als sich nach der langen Vernachlässigung nur irgend erwarten ließ. Er hatte Mühe, einige kurze Antworten zu erlangen, und wurde durch den Anblick ihres Hinterzopfes beglückt, sobald Leutnant von Zernitz an sie herantrat.

Auch diese Niederlage bekümmerte ihn nicht. In seiner Nähe waltete Frau von Baldereck und beobachtete mit einem Auge die Gesellschaft, mit dem anderen ihre Tochter und mit dem unnennbaren sechsten Sinn, welchen die Fledermäuse in so ausgezeichnetem Grade besitzen sollen, Herrn von Fink. Schnell trat Anton an sie heran und bat, ihn mit einem rosafarbenen Wesen, welches braunes Haar und silberne Kornähren zu tragen schien, bekannt zu machen.

»Sie meinen Komteß Lara?« fragte die Dame vom Hause.

Natürlich verneigte sich Anton bejahend, Lara, Tara oder Gutgewicht war ihm in diesem Augenblick ganz unwesentlich. Die Komteß sah ihn befremdet an, er aber sprach mit gemütlicher Wärme in sie hinein, von den Freuden der zu erwartenden Tanzstunde, von der allerliebsten Dekoration des Salons und wie schön man jetzt Säle auszuschmücken wisse, und von dem neuen Wintergarten in Paris, den er am Tage zuvor aus irgendeiner Zeitung kennengelernt hatte. Er schilderte ihr Springbrunnen und Glaskuppeln und vergoldete Gitter und künstliche Felsen mit tropischen Pflanzen und kleine Salamander, welche zur Freude des Publikums dazwischen umherschlüpften, alles mit einem Feuer, daß die kleine Dame in Rosa nach und nach auftaute und endlich, als er bei den Eidechsen angekommen war, ebenfalls beweglich wurde und ihrerseits von zwei Feuermolchen erzählte, die sie einmal auf einem Stein gesehen, und von dem Entsetzen, das sie ihr eingejagt. Wenn sie Anton gesagt hätte, daß die beiden Molche mit untergeschlagenen Beinen auf dem Felsen gesessen und Bier aus einem Deckelglase getrunken hätten, so wäre ihm auch das als ein alltägliches Ereignis aus dem Nachtgebiete der Natur erschienen. Da gerade, als Anton wieder den Übergang machte vom Molch zu einer großen Ausstellung von Kürbissen, welche einige Wochen zuvor in der Stadt gewesen war, da dröhnte die Pauke, da schmetterte die Trompete, und das rosafarbene Kleid sowie die silbernen Ähren versanken vor seinen Augen in den Boden, er machte eine kurze Wendung und verließ das betroffene Fräulein, bevor er seine Rede geendet hatte.

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