Hendrik Conscience - Das Wunderjahr (1566)

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»Nun seht Ihr, daß die Zeit gekommen ist, um das lästige Joch für immer abzuschütteln. Dieß zu Stande zu bringen ist mein Bestreben und sollte es mich alles, was ich besitze,kosten. Meine Gertrud,« und er küßte sie, »ist ein Schatz, Lodewyk, den ich Euch schenke, und welcher sicherlich mehr werth ist, als alles Gut, das ich geben kann. – Doch Ihr wißt, was ich Euch gesagt habe: kein Spanisches Auge soll Euere Ehe erblicken. Bevor wir wieder frei sind, wie unsere Väter, sollt Ihr mit Gertrud nicht unter einem Dache wohnen. Darum, um Euer Glück und die Befreiung des Vaterlandes zu beschleunigen, müßt Ihr morgen Früh Euer Pferd satteln lassen und nach Wolfanghs Aufenthalt ziehen. – Es thut mir leid, daß wir den Bösewicht gebrauchen müßten, allein die Noth kennt kein Gesetz. Woferne Greuelthaten begangen werden, werden Unsere Nachkommen uns bei dem Gedanken all des Hasses und der Erbitterung entschuldigen, welche der Spanische Druck in uns erzeugt hat. – » Und Du, liebe Gertrud, wenn Du siehst, daß die Heiligen, die Du verehrest, und das Bild des Gottes, den Du anbetest, mit Füßen getreten werden, beschuldige Deinen Vater nicht der Gottlosigkeit. – Ihr wißt, mit welcher Sorgfalt ich Euch die Gefühle der Gottesfurcht mit Worten und Werken eingeprägt habe.«

»Ja, ja Vater,« fiel ihm Gertrud in die Rede, »Ihr werdet, das weiß ich, stets Gottes Freunde, die Heiligen in Ehren halten, aus daß sie Euch und uns Beide vor größerem Mißgeschicke bewahren.«

Nun rief er Lodewyk bei Seite, und nachdem er ihm über Wolfangh und dessen Aufenthalt noch einige Aufklärungen ertheilt hatte, übergab er ihm einen verschlossenen Brief, den er dem Räuberhauptmann einhändigen sollte. Hierauf bat er den Jüngling sie zu verlassen, damit sie der so nöthigen Ruhe genießen könnten, und er sich selbst zur Reise vorbereite.

Lodewyk sprach noch einige Worte mit Gertrud, die, wie man bemerken konnte, sich über seine Reise aussprach und vielleicht ihm über den Zweck derselben Rathschläge mittheilte. Zwischen ihren leisen Reden drängte sich mehr als einmal der Name Pater Franziskus durch.

Darauf sagte Lodewyk zärtlich Lebewohl; neigte sich vor dem Greise; seufzte ein Paarmal und ging.

Ein sanfter Schlaf ließ Godmaert und seine Tochter bald das erlittene Ungemach vergessen.

III

Die Flamänder lieben andere Völker sehr wenig, und sind dem Waffenwerk so ergeben und so unruhig gewesen, daß sie niemals haben in Frieden leben können.

Charles Boscard.

Die Sonne erhob sich langsam und prachtvoll an dem purpurnen Horizont Einer ihrer Strahlen fiel schief auf das Fenster von Lodewyk’s Gemach, und schloß des Jünglings Augen auf. Unruhig erhob er sich von seinem Lager, nach einem kurzen Gebete kleidete er sich an, gürtete sein Schwert um die Lenden, küßte wiederholt das Bildniß seiner theuern Gertrud, stieg zu Pferde, und durchritt die Straßen, die ihn zum Kipdorpthore führen sollten.

Er wunderte sich über die vielen Bewaffneten, die abwechselnd mit ihm denselben Weg einschlugen. Viele Reiter kamen an ihm vorüber, und die Straßen wiederhallten von den schweren Tritten ihrer Pferde. Frauen und Kinder traten langsam und in Zügen einher.

Lodewyk, der nicht begriff, was die Ursache dieser frühen Wanderung seyn mochte, näherte sich einem der Reiter, der wir die andern mit Flinte und Dolch bewaffnet war, und fragte ihn, warum sie so alle einen Weg verfolgten und ruhig und wohlgemuth zum Kampfe zögen.

»Ei, Junker Lodewyk,« antwortete der Reiter und besah ihn, »wißt Ihr nicht, daß heute eine Extra-Predigt in Burgerhout stattfinden wird?«

»Aber warum geht Ihr so bewaffnet?«

»Denkt Ihr, Junker, daß wir uns wie Lämmer der Spanischen Rache bloß stellen sollen?« sprach der Geuse lachend, wären wir unbewaffnet, würden sie nicht säumen, uns auf der Stelle zu ermorden; jetzt aber, wo sie uns unterm Gewehr sehen, traut sich die feige Brut nicht, uns nahe zu kommen.«

»Gott, Gott!« seufzte der Junker kopfschüttelnd, »wenn doch diese Prediger einer neuen Lehre unser unglückliches Vaterland verließen! – »Herr Schuermans,« fuhr er fort, mich freut gar sehr, zu sehen, daß Eure Wunde keine üblen Folgen hat, da Ihr schon wieder das Roß besteigen könnt.«

»Ihr irrt, Junker, ich kann mich noch nicht ohne Hilfe hinaufschwingen. Ich versichere Euch, daß mich zuweilen große Schmerzen überfallen; doch da geb’ ich nichts darauf.« Er lachte. »Noch zwei Daumenbreit, Lodewyk, und Ihr hättet mir wahrlich auf immer den Mund geschlossen. Doch jetzt heißt’s nicht viel – so ein Läppchen Haut und Fleisch!«

»Ihr verzeiht mir gewiß diese Wunde, Schuermans?«

»Ja gewiß; vergebt mir nur auch meine tollen Reden.« Er faßte die Hand des Junkers, drückte sie warm in der seinigen, und sprach mit Nachdruck: »Ein Vlaming trägt nur einem Fremdling Haß und Rache nach. – Wir sind die besten Freunde von der Welt!«

So ritten sie in mäßigend Trabe weiter. Hie und da wurde ihr Gespräch unterbrochen, wenn die Menge sie etwas von einander entfernte, doch bald wieder aufgenommen. Hin und wieder erhob ein vorwitziger Mund den Ruf: Es leben die Geusen! – und dann lief murmelnder Beifall über alle Lippen und verlor sich erst ferne in andern Straßen. – Endlich langten unsere Reiter bei dem Burgerhouter Thor an.

»Halt an, Herr Lodewyk!« rief der Gefährte. »Steigt ab. – Hier haben wir das beste Braunbier, das in Antwerpen zu finden ist, – und er zeigte ihm ein Aushängschild, auf dem ein Thier künstlich abgemalt war mit der Aufschrift:

So steigt ab Lodewyk Hier ist gut seyn für die so den Geusennapf führen - фото 1

»So steigt ab, Lodewyk!« —Hier ist gut seyn für die, so den Geusennapf führen – He, Hospes, – flink, und kommt einmal, helft mir ein bisschen, denn ich komme hart – vom Gaul herunter. – Ist das Mechel’sche Braune gut?«

»Eigenlob stinkt,« antwortete der Wirth, während er Schuermans vom Pferde half, »der edle Trank, den ich Euch vorsetzen werde, soll sich selber preisen.«

Ein Diener faßte beide Pferde, und unsere Geusen traten in den Krug. Nachdem sie einige Gläser geleert und eine Zeit lang über die Lage der Dinge geredet hatten, bemerkten sie, daß ein Mann von mittlerem Alter, dessen Haare schon grau waren, sie starr und scheu betrachtete.

Seine Kleider waren nicht reich, aber sauber und anständig. Seine faltige Stirne und der trübe Ausdruck seiner gesunkenen Augen, deuteten hinreichend an, daß das Leben dieses frühzeitigen Greises durch Sorgen und Widerwärtigkeiten verkürzt war. Eine Thrane glänzte auf seinen braunen Wangen und das Haupt senkte sich auf seine Brust. Schuermans, dessen Herz gut war, konnte das nicht länger ansehen. Er näherte sich dem trübsinnigen Manne, drückte ihm treuherzig die Hand und fragte ihn um die Ursache seiner Traurigkeit.

»Ihr Herren,« antwortete er wehmüthig, »Eure Worte trafen mein Herz wie so viele Dolchstiche.«

»Wer seid Ihr denn?« frug Schuermans.

»Mein Name ist Louis van Hoort.«

Die beiden Geusen entblößten ehrerbietig ihr Haupt und sprachen:

»Seid gegrüßt, kunstreicher Meister! – Ehre sei Euch, Van Hoort, unserm ruhmvollen Stadtgenossen!«

Der traurige Künstler schien gerührt von ihrer Ehrenbezeigung und suchte, so gut er konnte, zu lächeln.

Lodewyk näherte sich ihm und frug in ernstem Tone, was ihn so traurig stimme.

»Ihr wißt nicht,« erwiederte jener, »mit welcher Zärtlichkeit der Künstler seine Schöpfungen liebt! – Ein Vater, der eine unausweichliche Wolke des Unglücks über seine Kinder sich erheben sieht, vergießt Thränen über seine Nachkommenschaft – und ich vergieße Thränen über das Schicksal der Bildwerke, dieser Kinder der Kunst, die unsere Stadt bereichert und herrlich vor allen Städten der Welt gemacht haben! . . . «

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