Hendrik Conscience - Das Wunderjahr (1566)

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Bei diesem Ausrufe brachte sie ihren zarten Finger an ihre Augen, um eine Thräne der Erinnerung zu zerdrücken.

»O Gertrud,« antwortete Lodewyk, »der heilige Mann betrügt sich nicht in seinem Vorgefühle. Ihr kommt nie aus Eurer Wohnung; aber solltet Ihr den Zustand unserer Stadt kennen! Kaum darf man noch bekennen, daß man der wahren Kirche anhangt. Die Ketzer sind Meister gewordene sie predigen unter freiem Himmel gegen unsern Glauben; sie lästern Gott; sie spotten der Mutter unsers Seligmachers; ja unser guter Vater Franziskus, er der durch sein Alter und sein himmlisches Antlitz selbst Wilde zur Ehrfurcht zwingen würde, er wurde ehegestern von ihnen auf der Straße verlacht und verspottet.«

Die Jungfrau erblaßte und rief mit zum Himmel gehobenen Armen:

»O mein Gott, beschütze Du ihn vor Lästerung und Leid!«

Der Jüngling fuhr fort:

»Und dieser fremde Haufe, der aus allen Gegenden hierher zusammenläuft, ruft unausgesetzt: Es leben die Geusen! Ha, Ihr könnt es nicht fassen, Gertrud, wie verächtlich dieser Name mir aus ihrem Munde lautet.«

Mit sichtlicher Verzweiflung fügte er bei:

»Auch ich, Gertrud, auch ich bin ein Geuse!«

Die Jungfrau gab ihren Augen einen zärtlichen Ausdruck und erwiederte:

»Ich weiß es, Lodewyk, es ist der Wille meines Vaters, dem wir gehorsamen müssen. Hat er doch so viel durch die Spanier gelitten; das Vaterland, sagt er, muß von ihrer Herrschaft erlöst werden. Laßt uns ein Gefühl achten, das wir nicht richten können und dürfen.«

»Wie verständig und weise sind Eure Worte, Gertrud! Ja ich werde Godmaerts Gebote befolgen, es ist meine Pflicht.«

»Lodewyk Ihr wißt es, ich habe mit unserm guten Vater Franziskus geweint und geseufzt ob der Gefahr unsers Glaubens; – doch weil das Schicksal uns so schwer drückt, – weil ich die Schmach und Pein, die sie meinem Vater anthun, bedenke, rathe ich Euch seine Befehle ohne Rückhalt zu befolgen. Ich sehe wohl ein, daß in diesem entscheidenden Augenblicke viele Gräuel gegen unsere heilige Religion werden begangen werden – doch, weil keine andern Mittel da sind, laßt die Verblendeten thun, und dann wollen wir, die Kinder der wahren Kirche, alles noch prächtiger, als zuvor, wiederherstellen. Gelobt mir, Lodewyk, daß Ihr nie mit dem gottvergessenen Sinne der Bilderfeinde Gemeinschaft pflegen wollt!«

»Ich gelob es bei dem Gotte, der mich hört!« sprach Lodewyk feierlichen Tones.

»Wo! denn,« fuhr Gertrud fort, »laßt das Volk die Uebelthaten begehen, die wir nicht zu verhindern vermögen. Hoffen wir, daß sie von ihrer Verirrung zurückkommen, sobald die Zeiten der Verführung und des Ungestüms vorüber seyn werden. O, ich zweifle nicht . . . «

Sie schwieg. Da schallte die Stimme ihres Vaters donnernd gegen die Mauer des Saals. Aengstlich horchten Beide, um die Ursache dieses Geräusches zu vernehmen.«

»Spanischer Bluthund!« schrie Godmaert, fort aus meinem Hause! Setze nie mehr den Fuß über meine Schwelle. – Schlange, die Ihr seid!«

»Wohl, Ihr armer Geuse!« antwortete Valdes, »was hindert mich, daß ich Euch nicht in diesem Augenblicke wie einen Knecht behandle!«

Godmaert brüllte vor Zorn, während er, anderer Ursachen halber sich nicht rächen durfte.

Da sprang Lodewyk, den Degen aus der Scheide reißend, wüthend nach der Thüre Gertrud, bleich vor Angst, hielt ihn am Kleide fest:

»Lodewyk! ach Lodewyk! was wollt Ihr thun?«

»Meine Hände in das Blut dieses Spaniers tauchen l« schrie er, riß sich mit Gewalt von des Mädchens Armen los und flog wie ein Pfeil aus dem Saale. Gertrud folgte ihm und bemühte sich nochmals ihn zurückzuhalten. Es war umsonst.

Rasch faßte ein Arm, gestählt von Haß Und Liebe, den Spanier bei der Kehle – daß ihm die Zunge blau auf die Lippen trat.

»Feiger Lästerer eines wehrlosen Greises!« rief er aus, indem er den Spanier zu Boden schleuderte,« »gebt Eure schändliche Seele dem Schöpfer zurück; denn Euer letzter Athemzug geht über Eure Lippen!« – und also würgte er seinen Feind, daß dieser regungslos und schwarz am Boden lag.

Godmaert war vor Zorn und Entsetzen auf einen Lehnstuhl niedergesunken. Weinend saß seine Tochter zu seinen Füßen, den Vater verzweiflungsvoll zurufend, daß er auf ihre Worte höre. Mit ihren Fingern strich sie durch seine grauen Locken, und seine Wangen mühte sie sich mit brennenden Küssen zu erwärmen. Plötzlich wandte sie das Haupt und sah Lodewyk die Spitze seines Degens gegen die Brust des Spaniers zücken. Laut aufschreiend eilte sie weg von dem Vater und klammerte sich so fest an Lodewyk’s Gewand, daß sie ihn zurückzog und den Mord zu begehen abhielt. Er suchte mit hartnäckiger Gewalt ihren Armen sich zu entziehen und seine Rachlust zu befriedigen: doch verzweifelnd hielt Gertrud ihn um so fester, als sie in des Jünglings wirren Blicken nichts als blutdürstige Wuth lesen konnte.

»Lodewyk!« rief sie und zeigte auf ihren Vater, »dort, dort liegt das Schlachtopfer Eurer Leidenschaftlichkeit!«

Der Junker ließ seinen Degen zu Boden fallen und vergaß seinen Feind, um Godmaert zu Hilfe zu eilen. Rasch hatte er den Stuhl sammt dem Greise erhoben und trug ihn in ein anderes Gemach.Hier brachte er es mit Gertruds – Hilfe dahin, daß Godmaert die Augen aufschlug.

»Wo ist« er?« frug der Vater mit schwacher Stimme.

»Auf dem Estrich liegt er in den letzten Zügen,« antwortete Lodewyk, »mich verdrießt, daß ich nicht sein Blut vergessen habe. Dürfte ich es noch thun!« Er schien des Greises Erlaubniß dazu zu heischen. Godmaert möchte sicher Worte der Versöhnung gesprochen haben allein die steten Umarmungen und Liebkosungen seiner Tochter ließen ihn nicht dazu kommen.

»Ach, lieber Vater!« rief sie und weinte vor Freude, »Gott hat meine Bitte erhört!« – Ihr lebt – oh!« – von bitterer Betrübniß und verstörendem Schreck ermattet, sank sie lächelnd auf des Vaters Schooß nieder. Die Rosen ihrer Wangen erbleichten, ihre Augen schlossen sich und blaß und kalt blieb sie unter den Küssen des Greises liegen.

Lodewyk trat voll Unruhe herzu, doch da ging die Thüre des Zimmers auf und der Spanier kam schäumend auf ihn zugestürzt.

»Dort, dort Lodewyk!« rief Godmaert und deutete auf einen an der Wand hängenden Degen, »beschützet Eure wehrlose Freundin von den Händen des Mörders!«

Lodewyk ergriff den Degen und stellte sich vor die Geliebte.

»Komm Ihr von den Todten wieder?« rief er Valdes zu; »wollt Ihr einem Greifen noch mehr Hohn anthnn?«

»Nein, nein, Vlämische Verräther!« antwortete der Spanier, »ich komme, um Euch den Lohn Eures Uebermuths zu zahlen,« – und richtete die Spitze seiner Waffe auf des Jünglings Brust; doch dieser, des Waffenwerks zu kundig, wußte seine Stöße alle abzuwehren.

Der alte Godmaert drückte seine Tochter mit banger Sorge an sein Herz und ermunterte Lodewyk, nicht zu weichen. Dazu bedurfte der Jüngling keiner Mahnung; denn das Blut floß von des Spaniers Händen, der bald fluchend das Zimmer verließ. Lodewyk warf die schwere Thüre hinter ihm zu und ließ ihn seinen Zorn an den Wänden austoben.

»Schufte!« rief der rasende Spanier, »bald sollt Ihr Eure Unbesonnenheit bereuen! Der alte Geuse mag sich gefaßt machen auf den Kerker! Meinen Namen und meine Ehre will ich verlieren, so ich diesen Meuterer nicht in des Henkers Hände bringe!«

Noch andere Schimpf- und Drohworte stieß er gegen sie aus; doch wenig wurde darauf geachtet, indeß sie ängstlich bemüht waren, Gertruden ins Leben zurückzurufen. Endlich verließ der erzürnte Valdes die Wohnung Godmaerts, und überlegte sicherlich nochmals die Ausführung der Sache, die er ihnen so heftig zugeschworen.

Gertrud war aufgewacht und saß zwischen ihrem Vater und Lodewyk. Alle waren sie so angegriffen, daß Keines Worte fand, sich über das Vorgefallene auszusprechen. Nach langem Schweigen begann Godmaert und sagte:

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