Hendrik Conscience - Das Wunderjahr (1566)

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Lodewyk ließ betrübt sein Haupt auf seine Brust sinken und antwortete seufzend:

»Es ist wahr, ich werde mich irren. Wohl denn, was i gebietet Ihr?«

»Trinkt auf der Geusen Wohl!«

Der Jüngling nahm den Becher, schlug die Augen gen Himmel und rief:

»O mein Gott, vergib mir diese Sünde, wenn ich eine Sünde thue. – Auf die Gesundheit der Geusen!«

Alle, selbst Godmaert, jauchzten vor Freude, als ob sie über den Feind triumphierten. Hie und da erhob sich ein Lachen über Lodewyks Furchtsamkeit. Nur Von Halen blieb ernst: Lodewyks Worte hatten Eindruck auf sein Herz gemacht und ihn in tiefes Nachdenken versenkt.

»Meine Herren,« rief er, » lacht nicht über die Rede des Junkers. Er allein sieht vielleicht die Dinge, wie sie sind.«

Godmaert erachtete den Wortwechsel über diesen Punkt höchstschädlich für das Gelingen seiner Absichten, und fiel Van Halen mit den Worten in die Rede:

»Wer Von Euch, Ihr Herren, wünscht noch länger unter der Herrschaft der Spanier zu bleiben? – Niemand? Wozu dann gehadert über einen abweichenden Nebenpunkt? Laßt Lodewyk bei seinem Gedanken – er ist lobenswerth. Er wird uns helfen das Land befreien – fürchtet nichts von ihm, denn er ist ein rechtschaffener und redlicher Edelmann.«

Van Halen näherte sich Lodewyk, drückte ihm die Hand, und sprach leise:

»Ihr seid sein wackerer Junker – ich wünsche Euch Glück. – Aber sagt mir: wenn die Spanier gegen Eure Landsleute in den Kampf zögen, welche Seite würdet Ihr wählen?«

Lodewyk ward roth über diese Frage: er erhob stolz sein Haupt und antwortete:

»Ich werde mein Blut für meine Brüder vergießen. Aber wenn die Spanier in unser Land kommen, das fremde Gesindel, das da sich einnistet, zu verjagen, – dann werde ich nicht zögern, unter ihren Fahnen für den Glauben zu kämpfen.«

Ein Händedruck war Van Halen’s Antwort. Zum Glücke hatte Godmaert dieses Gespräch nicht gehört, denn er hätte sicher daran kein Gefallen gesunden.

Alles war nun wieder zur Ordnung zurückgekehrt. Die Alte hatte das Blut von der Wand gefegt: die Stühle standen aufrecht, die Humpen waren gefüllt: jeder hatte seinen vorigen Sitz eingenommen.

»Laßt uns noch eins trinken,« sprach Godmaert« »und schenkt mir eine kurze Aufmerksamkeit, daß ich Euch erkläre, warum Ihr diese Nacht hergerufen wurdet.«

Er trank und sprach:

»Ihr wißt, welche Schmach und schreiendes Unrecht der Spanische Zwingherr und seine Anhänger uns täglich anthun: – wie sie die Edlen unseres Landes wie Bettler hinstellen, und wie sie sie von allen Aemtern verdrängen, um frei und ungehindert unsere armen Brüder unterdrücken zu können. – Sie haben wahrgenommen, daß wir das Joch mit Ungeduld tragen und daß die Rache in unseren Herzen aufgewachsen ist: sie fürchten einen Aufstand, der die Niederlande – ihrer Tyrannei entreißen könnte . . . Darum haben sie nun, allen unseren Rechten zuwider, unser ganzes Land mit Spanischen Soldaten umstellt, damit wir fühlen sollen, daß wir Sklaven in einem weiten Gefängnisse sind. Galgen und Schaffotte werden in allen Städten aufgerichtet, das Schwert des Nachrichters arbeitet jede Nacht im Dunklen. – Ja, Freunde, ruft aber und abermals: Wehe! Wehe! Zierinke und Van Berchem werdet Ihr nicht wiedersehen: – sie sind gestern Nachts aus dem Bette geholt worden und noch vor Mitternacht waren ihre Häupter von dem Blocke gerollt. Im Eeckhof wird das heimliche und schändliche Gericht gepflogen . . . «

Ein unheimliches Gemurmel grimmigen Rachedurstes, das in der Versammlung sich erhob, unterbrach die Rede Godmaert’s: er selbst ward roth vor Zorn bei dieser Verkündigung und rief mit dumpfer Stimme:

»Oh, sie mögen zittern, die Unterdrücker! Der belgische Löwe soll mit seiner Zähne Knirschen wohl noch die Ringe der lastenden Ketten durchbeißen . . . und dann wird unsere Schelde Tausende von Spaniern den Fischen der weiten See zur Beute liefern! – Aber um die Stunde der Erlösung zu beeilen, bedarf es Alles aufzubieten, was möglich ist. Lodewyk! Horchet wohl auf. Es betrifft Euch allein. Wenn ein Bösewicht, vom Schicksal stark gemacht, den schwachen Rechtschaffenen unterdrückt, darf dann dieser der unrechtmäßigen Gewalt seines Feindes nicht widerstehen, und wäre es durch Betrug und Verrath?«

»Nein,« antwortete Lodewyk, »Verrath, Meineid darf nicht geübt werden. Das hat die Religion, das habt Ihr selbst mich gelehrt.«

»Das weiß ich wohl, Lodewyk, doch ist auch wahr, daß wir nur auf Seitenwegen an unser Ziel gelangen können. Wenn wir alle über die Sache so dachten, wie Ihr, sollten wir bald aus der Reihe der Völker gestrichen seyn. Wir müssen List gegen Gewalt brauchen und alles anwenden, was sie noch mehr verwirren mag. – Und denkt Ihr, Lodewyk daß Einer unter ihnen sei, der den Tod nicht verdiente? Sie haben uns unsere Freiheiten genommen und uns zu Sklaven gemacht. Sie haben unsere Brüder ungestraft gemordet! . . . Und wir – wir! – das freie Kriegervolk des Ambiorir, wir sollten unsere Dolche rosten lassen: mit übereinander geschlagenen Armen das Blut unserer Freunde rauchen sehen? « – Und statt aller Rache nur unsere Fäuste verzweifelnd ballen – und unsere Feinde verfluchen dürfen? – Nein, das Blut, das trotz meines Alters mir noch warm durch die Adern rinnt, will ich dem Lande meiner Väter opfern und dem letzten Spanier mit Wohllust die Seele aus dem Leibe reißen!«

Er schwieg einige Augenblicke, denn sein Herz war von Haß und Zorn zu mächtig ergriffen.

»Wisset denn,« fuhr er nach einer kurzen Pause fort: »daß König Philipp die Bittschrift seiner Niederländischen Unterthanen mit Verachtung zurückgewiesen hat. Der Prinz von Oranien, die Grafen Van Egmont und Van Hoorn, und alle anderen Vaterlandsfreunde von Brüssel ermahnen uns Antwerpische Geusen, so viel Volkes als möglich zusammenzubringen auf die große Umwälzung, die bald erfolgen wird; glaubt mir . . . Und dann sollen wir unseren Unterdrückern zeigen, daß wir nicht ausgeartet sind, daß wir so wenig wie unsere Väter die Herrschaft fremden Volkes ertragen.«

Hier schwieg der greife Redner. Alle hatten in tiefstem Schweigen zugehört, so lange er sprach; nun aber er geendet hatte, fingen sie aufs Neue an zu trinken, laut den Spaniern zu fluchen und ihre Gemüther durch wechselseitige Aufregung zur Rache zu entflammen. Lodewyk, obschon von Godmaert’s Worten ergriffen, hielt sich stille – zweifelvoll überdenkend was er gehört hatte. Die Alte saß, vom Schlaf übermannt, schnarchend in einem Winkel des Gemachs. Der übermüthige Schuermans hatte seine Wunde beinahe vergessen und trank tapfer mit seinen Gesellen auf die künftige Freiheit des Vaterlandes und den Untergang der Spanier.

Indessen hatte Godmaert den nachdenklichen Lodewyk ein wenig auf die Seite genommen und suchte ihn auf jede Weise für seine politischen Ansichten zu gewinnen Dies mochte keine leichte Arbeit seyn, denn schon hatten sie eine halbe Stunde zusammen gesprochen, als Lodewyk endlich ausrief:

»Wohlan denn, Godmaert, ich vertraue auf Eure väterliche Sorge: ich werde den Schwur leisten, weil Ihr es wollt!«

Nun wurde das Crucifix auf den Tisch gestellt und Godmaert, ehrerbietig sein Haupt entblößend, worin ihm alle folgten, sprach mit feierlicher Stimme zu Lodewyk:

»Jüngling, Ihr schwört bei der heiligen Passion unsres lieben Herrn Jesu Christi, daß Ihr Euren Brüdern überall wollet beistehen, daß Ihr streiten wollt mit Gut und Leben für die Verjagung unserer gemeinsamen Feinde, und daß Ihr gehorsamen wollt dem Oberhaupte, das Ihr und die Anderen Euch werdet erwählt haben. Was Eure religiösen Gefühle betrifft, so besorgt deßhalb nichts: wir Alle sind und bleiben treu dem Glauben unserer Väter.«

Lodewyk erhob seine rechte Hand: »das schwöre ich bei meinem Gott und bei meiner Ehre,« rief er, »mit dem Bedinge, daß Ihr nie etwas gegen den katholischen Glauben unternehmt.«

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