Honoré de Balzac - Das Chagrinleder

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Das Chagrinleder: краткое содержание, описание и аннотация

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Der finanziell ruinierte Raphael de Valentin kauft einem Antiquitätenhändler eine magische Eselshaut ab, die jeden Wunsch ihres Besitzers erfüllt. Raphael steigt an die Spitze der Gesellschaft auf, doch sein schier unaufhaltsamer Erfolg hat eine düstere Seite: Mit jedem Wunsch schrumpft das Leder; ist es aufgebraucht, stirbt der Besitzer.

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»Die Stimme der Malibran [*Malibran, Maria-Felicia Garcia (1808-1836): seit 1828 gefeierte Opernsängerin in Paris] hat zwei Töne eingebüßt.«

»Ach, bewahre.«

»Aber gewiss doch, Monsieur.«

»Oh, oh! Ja und nein, ist das nicht die Geschichte aller religiösen, politischen und literarischen Abhandlungen? Der Mensch ist ein Schalksnarr, der über Abgründen tanzt!«

»Nach Ihrer Meinung wäre ich also ein Dummkopf?«

»Im Gegenteil, Sie verstehen mich bloß nicht.«

»Bildung, schöner Unsinn! Monsieur Heineffettermach gibt die Zahl der gedruckten Bücher mit mehr als einer Milliarde an, und das Leben eines Menschen erlaubt ihm nicht, 150000 davon zu lesen. Erklären Sie mir also, was das Wort ›Bildung‹ bedeutet? Für die einen besteht die Bildung darin, die Namen des Pferdes von Alexander, der Dogge Berecillo, des Seigneur des Accords zu kennen, und von dem Manne nichts zu wissen, dem wir das Flößen des Holzes oder das Porzellan verdanken. Für die anderen ist ›gebildet sein‹ ein Testament verbrennen und als geachtete, angesehene Leute zu leben, anstatt rückfällig zu werden, eine Uhr zu stehlen und mit den fünf erschwerenden Umständen entehrt und gehasst auf der Place de Grève zu enden.«

»Wird Nathan überdauern?«

»Nun, seine Mitarbeiter haben sehr viel Geist.«

»Und Canalis?«

»Das ist ein großer Mann, reden wir nicht mehr von ihm.«

»Ihr seid betrunken!«

»Die unmittelbare Folge einer Konstitution ist die Verflachung der Geister. Künste, Wissenschaften, Bauwerke, alles wird von einem entsetzlichen Egoismus, der Lepra unserer Zeit, zerfressen. Eure 300 Bürger, die auf Bänken hocken, werden nur daran denken, Pappeln zu pflanzen. Der Despotismus verrichtet illegal große Dinge, die Freiheit macht sich nicht einmal die Mühe, sehr kleine auf legale Weise zu tun.«

»Eure allgemeine Bildung fabriziert 100-Sous-Stücke aus Menschenfleisch«, unterbrach sie ein Anhänger des Absolutismus. »Die Individualitäten verschwinden bei einem Volk, das durch Bildung nivelliert ist.«

»Ist es denn aber nicht der Zweck der Gesellschaft, einem jeden den Wohlstand zu verschaffen?« fragte der Saint-Simonist.

»Wenn Sie 50000 Livres Rente hätten, würden Sie nicht ans Volk denken. Wenn Sie von einer so edlen Leidenschaft für die Menschheit ergriffen sind, gehen Sie nach Madagaskar: dort finden Sie ein ganz neues nettes kleines Volk, was Sie noch saint-simonisieren, klassifizieren, in Glasgefäße sperren können; aber hier hat jeder seine Hülle, in die er ganz natürlich hineinpasst wie ein Pfropf ins Spundloch. Die Portiers sind Portiers, und die Tröpfe sind Tröpfe, ohne erst von einem Bischofskollegium dazu ernannt zu werden. Haha!«

»Sie Sind Karlist!«

»Warum nicht? Ich liebe den Despotismus. Er zeugt von einer gewissen Verachtung der menschlichen Rasse. Ich hasse die Könige nicht. Sie sind so spaßig. In einer Kammer auf dem Thron zu sitzen, dreißig Millionen Meilen von der Sonne entfernt, ist das gar nichts?«

»Fassen wir nun diese große Übersicht über die Zivilisation zusammen«, sagte der Gelehrte, der zur Belehrung des unaufmerksamen Bildhauers ein Gespräch über den Anfang der Gesellschaften und die autochthonen Völker geführt hatte. »Als die Völker sich herausbildeten, war die Macht gewissermaßen materiell, unteilbar und roh; mit der ständig wachsenden Zahl der Menschen haben die Regierungen dann allmählich eine mehr oder weniger geschickte Teilung der ursprünglichen Macht vorgenommen. Im frühen Altertum herrschte die Theokratie; der Priester führte das Schwert und das Weihrauchfass. Später gab es zwei heilige Ämter: den Pontifex und den König. Heute, am Endpunkt der Zivilisation, hat unsere Gesellschaft die Macht den Einflussbereichen gemäß aufgeteilt, und wir haben nun Machtgruppen, die da heißen: Industrie, Gedanke, Geld, Wort. Die Macht, die keine Einheit mehr hat, schreitet unaufhörlich einer sozialen Auflösung entgegen, der nur noch vom Eigennutz eine Schranke gesetzt wird. Demnach stützen wir uns weder mehr auf die Religion noch auf die materielle Gewalt, sondern auf den Verstand. Wiegt das Buch das Schwert auf, das Wort die Tat? Das ist das Problem.«

»Der Verstand hat alles getötet!« rief der Karlist. »Hören Sie auf, die unbeschränkte Freiheit führt die Völker zum Selbstmord, sie langweilen sich in ihrem Triumph wie ein englischer Millionär.«

»Was sagen Sie uns Neues? Heutzutage findet man jegliche Macht lächerlich, und das ist ebenso üblich geworden, wie Gott zu leugnen. Man hat keinen Glauben mehr. Darum ist auch das Jahrhundert wie ein alter Sultan der Ausschweifung erlegen. Schließlich hat euer Lord Byron in letzter poetischer Verzweiflung die Leidenschaft des Verbrechens besungen.«

»Wissen Sie«, antwortete ihm der volltrunkene Bianchon, »dass uns ein Gran Phosphor mehr oder weniger zum Genie oder Bösewicht, zum Mann von Geist oder zum Idioten, zum tugendhaften Menschen oder zum Verbrecher macht?«

»Kann man so von Tugend reden?« rief Cursy; »der Tugend, dem Gegenstand aller Theaterstücke, der Lösung aller Dramen, dem Fundament aller Gerichtshöfe.«

»Ach! schweig doch, du Esel! Deine Tugend ist Achilles ohne Ferse!« sagte Bixiou.

»Wein her!«

»Willst du wetten, dass ich eine Flasche Champagner in einem Zug austrinke?«

»Welch ein Zug von Geist!« rief Bixiou.

»Sie sind blau wie Fuhrknechte«, sagte ein junger Mann, der mit ernster Miene seiner Weste zu trinken gab.

»Ja, Verehrter, die gegenwärtige Regierung repräsentiert die Kunst, die öffentliche Meinung herrschen zu lassen.«

»Die öffentliche Meinung? Das ist doch eine ganz lasterhafte käufliche Dirne. Wenn man euch Männern der Moral und Politik zuhört, so müsste man stets eure Gesetze der Natur, die öffentliche Meinung dem Gewissen vorziehen. Geht mir, alles ist wahr, alles ist falsch! Wenn uns die Gesellschaft die Daunen zu Kopfkissen gab, so hat sie diese Wohltat sicherlich durch die Gicht quitt gemacht, so wie sie uns die Prozessordnung zur Einschränkung der Gerechtigkeit und den Schnupfen als Folgeerscheinung des Kaschmirschals gebracht hat.«

»Ungeheuer!« rief Emile und unterbrach den Menschenfeind, »wie kannst du die Zivilisation angesichts dieser Weine, dieser köstlichen Speisen, mit denen du dich vollgeschlagen hast, schmähen? Friss dieses Reh samt den vergoldeten Läufen und Hörnern, nicht aber deine Mutter.«

»Ist es meine Schuld, wenn der Katholizismus schließlich dahin kommt, eine Million Götter in einen Mehlsack zu stecken, wenn die Republik immer auf einen Napoleon hinausläuft, wenn das Königtum zwischen der Ermordung Heinrichs IV. [* Heinrich IV. (1553-1610): König von Frankreich 1589-1610; wurde von Ravaillac ermordet] und der Hinrichtung Ludwigs XVI. sitzt, wenn der Liberalismus zu La Fayette [* La Fayette, Marie-Joseph Motier, Marquis de (1757-1834): unterstützte als Vertreter der Liberalen 1830] die Thronbesteigung von Louis-Philippe wird? Haben Sie sich ihm im Juli angeschlossen?«

»Nein.«

»Dann schweigen Sie, Skeptiker!«

»Die Skeptiker sind die gewissenhaftesten Menschen.«

»Sie haben kein Gewissen.«

»Was sagen Sie da? Sie haben mindestens zwei.«

»Den Himmel diskontieren! Sehen Sie, das ist eine wahrhaft kaufmännische Idee. Die antiken Religionen waren nur eine glückliche Entwicklung der physischen Lust; aber wir, wir haben die Seele und die Hoffnung entwickelt; das ist Fortschritt.«

»Ach, meine lieben Freunde, was können Sie von einem mit Politik gemästeten Jahrhundert erwarten?« sagte Nathan; »was war das Schicksal der ›Geschichte des Königs von Böhmen und seiner sieben Schlösser‹, [* »Geschichte des Königs von Böhmen und ...«: 1830 erschienene Erzählung von Charles Nodier (1780-1844)] dieses reizenden Entwurfs ...«

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