Honoré de Balzac - Das Chagrinleder
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Émile beschrieb mit seiner Gabel in der Luft eine Krone über dem Kopf Raphaels. Der Notar besann sich eine Weile und machte sich dann wieder ans Trinken, indem er durch eine bezeichnende Gebärde andeutete, dass es ihm unmöglich sei, die Städte Valence und Valencia, Konstantinopel, Mahmud, Kaiser Valens und die Familie der Valentinois unter seine Klientel zu bringen.
»Ist die Zerstörung dieser Ameisenhaufen, namens Babylon, Tyrus, Karthago oder Venedig, die unter den Füßen eines darüber hinwegschreitenden Riesen zertreten worden sind, nicht eine dem Menschen von einer spottliebenden Macht erteilte Mahnung?« fragte Claude Vignon, eine Art gekaufter Sklave, der für zehn Sous die Zeile Weisheiten à la Bossuet [* Bossuet, Jacques-Bénigne (1627-1704): französischer Prälat, Schriftsteller und berühmter Prediger; Bischof von Condom (1669) und Meaux (1681); Erzieher des Dauphin; hatte maßgeblichen Einfluss auf die Kirchenpolitik Ludwigs XIV] verzapfte.
»Moses, Sulla, Ludwig XI., Richelieu, Robespierre und Napoleon sind vielleicht ein und derselbe Mann, der in verschiedenen Epochen wie ein Komet am Himmel wieder erscheint«, antwortete ein Anhänger von Ballanche. [* Ballanche, Pierre-Simon (1776-1847): französischer Schriftsteller, war einer mystisch-christlichen Vorstellungskraft verhaftet] und sah in dem konstitutionellen Regime der Restauration den endgültigen Gipfelpunkt der historischen Entwicklung
»Wozu die Vorsehung ergründen wollen?« versetzte Canalis, ein Balladenfabrikant.
»Oh, was die Vorsehung angeht!« unterbrach ihn der Nörgler; »ich kenne in der Welt keinen Begriff, der dehnbarer ist.«
»Was wollen Sie, Monsieur! Ludwig XIV. hat, um die Wasserleitungen [* die Wasserleitungen von Maintenon: unter Ludwig XIV. begonnener aber unvollendeter Bau] zu bauen mehr Menschen ums Leben gebracht als der Konvent, [* Konvent: die französische Nationalversammlung von 1792 – 1795, vereinigte die legislative und exekutive Gewalt] um die Steuern gerecht zu verteilen, die Vereinheitlichung der Gesetze herzustellen, Frankreich zu nationalisieren und die Erbschaften gleichmäßig zu verteilen sagte Massol, der Republikaner geworden war, weil ihm ein Wörtchen vor seinem Namen fehlte.
»Monsieur«, wandte sich Moreau de l'Oise, ein Großgrundbesitzer, an ihn, »da Sie Blut für Wein halten, werden Sie denn diesmal jedem seinen Kopf auf den Schultern lassen?«
»Wozu denn, mein Bester? Sind die Grundsätze der sozialen Ordnung nicht ein paar Opfer wert?«
»Bixiou, he! Der Dingsda, der Republikaner, behauptet, dass der Kopf dieses Grundbesitzers ein Opfer wäre«, sagte ein junger Mann zu seinem Nachbarn. »Menschen und Ereignisse sind nichts«, setzte der Republikaner, von Schluckauf unterbrochen, seine Theorie fort; »in der Politik und der Philosophie gibt es nur Prinzipien und Ideen.«
»Wie grauenhaft! So hätten Sie kein Bedenken, Ihre Freunde für ein ›wenn‹ zu töten? ...«
»Ach was, Monsieur! Der Mensch, der Gewissensbisse hat, ist der wahre Bösewicht, denn er hat einen Begriff von der Tugend; während Peter der Große und der Herzog Alba Systeme waren, und der Korsar Monbard [* Monbard: auch Montbars, gen. »Der Vernichter« (geb. 1645): berühmter französischer Freibeuter] eine Organisation.«
»Aber kann die Gesellschaft nicht auch ohne eure Systeme und Organisationen bestehen?« fragte Canalis.
»Oh, selbstverständlich!« rief der Republikaner.
»Mir wird ganz übel von eurer stumpfsinnigen Republik! Man kann nicht in Ruhe einen Kapaun zerlegen, ohne an das Agrargesetz zu denken.«
»Deine Prinzipien sind vortrefflich, mein kleiner trüffelgespickter Brutus! Aber du bist genau wie mein Kammerdiener: der Kerl ist so grausam vom Reinlichkeitsfimmel besessen, dass ich, wenn ich ihn meine Kleider nach seinem Gutdünken bürsten ließe, nackt gehen müsste.«
»Ihr seid unvernünftige Tröpfe! Ihr wollt eine Nation mit Zahnstochern säubern«, erwiderte der Republikaner. »Wenn man euch so hört, wäre die Justiz gefährlicher als die Räuber.«
»Holla!« rief der Advokat Desroches.
»Sind die langweilig mit ihrer Politik!« sagte Cardot, der Notar. »Hört mir auf davon! Keine Wissenschaft noch Tugend ist einen Tropfen Blut wert. Wenn wir der Wahrheit die Rechnung aufstellen wollten, fänden wir sie vielleicht bankrott.«
»Ach! Es hätte sicher weniger gekostet, uns im schlimmen zu amüsieren, als uns im guten herumzustreifen. Ich gäbe alle Reden, die seit 40 Jahren auf der Tribüne gehalten worden sind, für eine Forelle, eine Erzählung von Perrault [* Perrault, Charles (1628-1703): französischer Schriftsteller, bekannt durch seine Märchensammlung] oder eine Skizze von Charlet.« [* Charlet, Nicolas (1792-1845): französischer Maler und Lithograph, trug durch die Darstellung von Militärszenen zum Napoleonmythos bei]
»Sie haben vollkommen recht! Reichen Sie mir die Spargel. Denn schließlich und endlich zeugt die Freiheit Anarchie, die Anarchie führt zum Despotismus und der Despotismus wieder zur Freiheit. Millionen Menschen sind ums Leben gekommen, ohne einem einzigen dieser Systeme Dauer zu verschaffen. Ist das nicht der Circulus vitiosus, [* Circulus vitiosus: lat., Teufelskreis] in welchem sich die moralische Welt von jeher bewegt? Wenn der Mensch glaubt, etwas vervollkommnet zu haben, hat er die Dinge nur an eine andere Stelle gerückt.«
»Oha!« rief Cursy, der Vaudevilledichter, »dann, Messieurs, trinke ich auf Karl X., [* Karl X. (1757-1836): König von Frankreich 1824-1830; Bruder Ludwigs XVI.] und Ludwigs XVIII., nach dessen Tod er den Thron der Bourbonen bestieg. Seine restriktive Politik führte zur Julirevolution, vor der er nach England floh den Vater der Freiheit!«
»Warum nicht?« sagte Emile. »Wenn der Despotismus in den Gesetzen ist, findet sich die Freiheit in den Sitten, und vice versa.« [*vice versa: lat., umgekehrt]
»Trinken wir also auf die Dummheit der Macht, die uns so viel Macht über die Dummköpfe gibt!« sagte der Bankier.
»Nun, mein Lieber, Napoleon hat uns wenigstens Ruhm gebracht!« meinte ein Marineoffizier, der niemals aus Brest herausgekommen war.
»Ach, der Ruhm! Eine traurige Ware. Er kostet viel und hält sich nicht. Ob der Ruhm nicht das egoistische Ziel der großen Männer ist, wie Glück das der Dummen?«
»Monsieur, Sie sind sehr glücklich.«
»Der erste, der Trennungsgräben zog, war gewisslich ein schwacher Mensch, denn die Gesellschaft profitiert nur von den Elenden. Die beiden äußersten Pole der moralischen Welt, der Denker und der Wilde, verachten gleicherweise den Besitz.«
»Nett das!« rief Cardot; »wenn es kein Eigentum gäbe, wie könnten wir Protokolle machen?«
»Das sind unglaublich köstliche Erbsen!«
»Und der Pfarrer wurde am Tag darauf tot in seinem Bett gefunden ...«
»Wer spricht vom Tod? Machen Sie keine Scherze! Ich habe einen Onkel.«
»Sie würden es sicher ertragen, ihn zu verlieren.«
»Keine Frage.«
»Hören Sie, Messieurs! ›Die rechte Art, seinen Onkel umzubringen.‹ Ruhe! (Hört, hört!) Man habe einen dicken fetten Onkel, mindestens siebzigjährig, das sind die besten Onkel. (Bewegung.) Man gebe ihm unter irgendeinem Vorwand eine fette Gänseleberpastete zu essen . .«
»Ach, mein Onkel ist leider zäh, dürr, geizig und sehr mäßig.«
»Ja, solche Onkel sind Ungeheuer, die das Leben missbrauchen.«
»Und während er verdaut«, fuhr der Mann mit den Onkeln fort, »melden Sie ihm den Konkurs seines Bankiers.«
»Und wenn er das übersteht?«
»So hetzen Sie ein hübsches Mädchen auf ihn!«
»Wenn er aber ...?« meinte der andere mit einer verneinenden Gebärde.
»Dann ist es kein Onkel. Die Onkel sind in der Regel lebenslustig.«
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