Stefan Hohler - 13 Mordfälle und eine Amour Fou

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Die Moorleiche vom Katzensee, Schiesserei in der Ego-Bar, erwürgtes Callgirl im Luxushotel Dolder, Exekution im Auto, Rentnerin im Altersheim erstickt, spurlos verschwunden – Stefan Hohler, der langjährige Polizei- und Gerichtsreporter des Zürcher Tages Anzeigers, berichtet in seinem Buch über dreizehn aussergewöhnliche Tötungsdelikte in und um Zürich, wobei er auf den Vierfachmord von Rupperswil im Kanton Aargau besonders eingeht. Der vierzehnte und letzte Fall ist kein Mord, sondern eine Amour Fou: Die verrückte Liebe zwischen einer Schweizer Gefängnisaufseherin und einem syrischen Häftling und die kurze Flucht des Liebespaares nach Italien.

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Neben der Anklage wegen Mordes wurde Murat auch noch wegen Gefährdung des Lebens angeklagt. Denn rund eine Woche vor der Bluttat hatte sich das Paar ebenfalls gestritten. Dabei gab Céline ihrem Freund eine Ohrfeige. Murat zückte ein Butterflymesser und ritzte sie mit der Klinge am Hals – genau an der Stelle, wo er später den Lauf der Pistole ansetzte und abdrückte. Auch diesen Vorwurf bestritt Murat. Er habe die Klinge verkehrt an den Hals gehalten, nachher hätten sie darüber gelacht. Die Rötung am Hals sei ein Knutschfleck oder Ähnliches gewesen.

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Für Murats Verteidiger war die Tat ein Unfall. Er plädierte «in dubio pro reo» (im Zweifel für den Angeklagten) auf fahrlässige Tötung und verlangte eine Freiheitsstrafe von höchstens 39 Monaten. Es sei ein blödsinniges Spiel gewesen, das auf absolut tragische Weise endete. Sein Mandant habe Céline mit der Pistole beeindrucken wollen. «Wäre Dummheit eine Straftat, bekäme der Angeklagte lebenslänglich», sagte der Verteidiger am Prozess vor dem Bezirksgericht. Obwohl der Verteidiger fast acht Stunden lang plädierte, konnte er die entscheidende Frage nicht beantworten: Warum Murat nicht sagen wollte, wo er die Kleinkaliberpistole entsorgt hatte. Das Bezirksgericht Uster verurteilte den jungen Mann wegen vorsätzlicher Tötung und Gefährdung des Lebens zu einer Freiheitsstrafe von 13,5 Jahren. Der Staatsanwalt, welcher die Tat als Mord qualifiziert und eine 20-jährige Freiheitsstrafe verlangt hatte, zog das Urteil weiter – mit Erfolg.

Das Obergericht erhöhte die Strafe auf 16 Jahre – wegen Mordes. Er habe in seiner langjährigen Arbeit als Richter sich schon mit vielen Tötungsdelikten befassen müssen, sagte der Vorsitzende, doch einen Täter, der derart sinnlos tötete, habe er noch nie erlebt. Als Motiv für die unverständliche und sinnlose Tat nannte er ein unsägliches Gangster-, Macho- und Imponiergehabe des Kosovaren. Als Murat Céline im Auto fragte, ob sie ihm zutrauen würde, sie zu erschiessen, habe das Mädchen «vielleicht schon» gesagt. Darauf setzte Murat den Lauf der Pistole an Céline Hals und drückte ab. Das «vielleicht schon» von Céline, so der Oberrichter, war so etwas wie ein Auslöser, habe an Murats Machogehabe gekratzt: «Er handelte krass egoistisch und primitiv.» Das Urteil wurde vom Bundesgericht bestätigt, an welches der Kosovar vergeblich gelangt war. Auch für die Richter in Lausanne war die Tat ein Mord und kein Unfall.

Mit einem Schuss hat Murat drei Leben zerstört: das von Céline und jenes ihrer Eltern. Wenn der Vater Stéphane Franck auf ehemalige Schulkolleginnen seiner Tochter trifft, die jetzt an der Uni studieren, ist das für ihn jeweils wie ein Schlag. Dann kommt ihm jedes Mal der Gedanke: «Was würde Céline heute wohl machen?» Die Bluttat hat auch das Verhältnis des Ehepaars beeinflusst. Sie haben sich getrennt. «Wir konnten die Krise nicht gemeinsam bewältigen, wir haben uns gegenseitig hinuntergezogen», sagte der Vater. Eine Zukunft aufzubauen nach solch einem schlimmen Ereignis sei ein egoistischer Prozess. «Jeder muss seinen eigenen Weg finden ». Trotzdem hätten sie weiterhin einen guten Kontakt miteinander. Man verbringe die Ferien gemeinsam oder gehe zusammen in den Ausgang. In der ersten Phase nach der Ermordung sei der Schmerz psychisch und physisch spürbar gewesen. Stéphane Franck spricht von einem mächtigen Druck auf der Brust, der ihn immer wieder daran erinnerte, dass der Tod der geliebten Tochter nicht nur ein böser Traum ist, sondern Wirklichkeit .

Es ist ein Mord ohne erkennbares Motiv. Für die Angehörigen eine kaum zu verarbeitende Tat. Stéphane Franck kommt immer wieder ein Song des amerikanischen Country-Sängers Johnny Cash in den Sinn, «Folsom Prison Blues», wie er der NZZ sagte. Darin singt Cash: «I shot a man in Reno, just to watch him die.» Am Konzert, das Johnny Cash in einem Gefängnis gab, löst das bei den Insassen grossen Beifall aus. «Ich erschoss einen Mann in Reno, bloss um ihn sterben zu sehen.» Hier war Reno der öde Parkplatz eines Einkaufszentrums .

Hanfpapst

Robert Frommherz war als «Hanfpapst» ein Winterthurer Stadtoriginal und wurde von vier Jugendlichen im Mai 2014 in seiner Wohnung überfallen. Einer der Täter schlägt den 53-jährigen Schweizer brutal zusammen und filmt den Sterbenden. Die drei Mittäter alarmieren aus Feigheit nicht die Sanität. Ein Paradebeispiel von unterlassener Nothilfe.

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Reza ist 21 Jahre alt, hat keine Ausbildung, keine Wohnung, kein Geld und lebt abwechselnd bei der Mutter oder seinen älteren Schwestern. Er raucht täglich vier Joints, den ersten gleich nach dem Aufstehen, hängt mit seinen Kollegen herum und hat schon ein beträchtliches Vorstrafenregister wegen einfacher Körperverletzung, Angriff, Drohung und Sachbeschädigung. Reza hat als Zwölfjähriger zusammen mit seiner Mutter und den zwei Schwestern den Iran verlassen, die Familie floh aus politischen Gründen in die Schweiz. Die Mutter ist Primarlehrerin, der Vater lebt nicht mehr. In dieser neuen Umgebung kam Reza nicht zurecht. Er bricht die Schreinerlehre ab, wird arbeitslos und streitet mit der Mutter. Auch im Jugendheim, in das er wegen der Probleme mit der Mutter eingewiesen wird, kommt es immer wieder zu Zwischenfällen: Seine Wutausbrüche, das Kiffen und sein Rumhängen führen zum Rauswurf.

Kein Wunder, dass Reza sofort Feuer und Flamme ist, als ihm sein Kollege Pedro per SMS mitteilt: «Hüt gömmer eine go abzocke!» Pedro, ein Schweizer Lehrling, der ebenfalls wie Reza täglich kifft, will den Hanfdealer Robert Frommherz «ausnehmen». Als regelmässiger Kunde dieses selbsternannten «Hanfpapstes» weiss er, dass der 53-Jährige im Kühlschrank seiner kleinen Einzimmerwohnung in Winterthur stets einen grossen Vorrat an Marihuana lagert. Am Tag des Überfalls hatte der Lehrling keine Lust gehabt zu arbeiten und meldete sich beim Lehrmeister krank. Er hatte schon am Vormittag beim «Hanfpapst» ein Gramm Marihuana für 15 Franken gekauft und war dabei auf die fatale Idee gekommen, Frommherz auszunehmen. Pedros Plan: Drei Kumpels sollen Frommherz festhalten, während er den Stoff aus dem Kühlschrank klaut.

Als sich Pedro, Reza und zwei weitere – noch minderjährige – Kollegen am Winterthurer Hauptbahnhof treffen, sind sie gut gelaunt. Das Quartett stellt sich den Coup einfach vor: Den Dealer ausnehmen, ab und davon und nachher einen schönen Joint drehen. Easy. Als Reza später im Bus auf dem Weg zu Frommherz betont, dass er keine Probleme habe, dem Typen eins «ins Gesicht zu langen», machen sich die drei anderen keine weiteren Gedanken.

Robert Frommherz war ein Winterthurer Stadtorginal und Behördenschreck. In den Medien zeigte er sich lachend mit einem dicken Joint in den Händen, oder er trug eine Mütze oder ein T-Shirt mit dem Cannabis-Symbol. Sein selbstgewählter Name lautete «Swiss Hanfpapst, Freiheitskämpfer & Hanfpionier Mr. Heart». Als «Hanfpapst» stieg er in den 1990er-Jahren zum Medienstar auf, weil er – nach eigener Aussage – die ganze Schweiz mit legalen Hanfprodukten belieferte. Diese Tätigkeit nahm erst ein Ende, als die Polizei in seinem Auto und in seinem Laden zwölf Kilogramm Marihuana entdeckte.

Frommherz nutzte seine Popularität. Er kandidierte für den Winterthurer Stadtrat und war sich auch nicht zu schade, an einem Casting der Boulevardzeitung Blick teilzunehmen, bei dem ein «achter» Bundesrat gesucht wurde. «Ich engagiere mich, dass Hanf als Rohstoff in der Schweiz wieder die Bedeutung bekommt, die er verdient» sagte er. Robert Frommherz war zudem ein bekennender Frauenhasser, 2012 trat er als Mitglied dem Verein «Antifeministen» bei. Sein Frauenhass ist wohl auf seine Scheidung 2003 zurückzuführen. Er wurde damals aus seiner Wohnung gewiesen und für geisteskrank erklärt. «Ich habe auf Hundematten und in Kellern geschlafen.» Seither lebte der Vater eines erwachsenen Sohnes von der IV-Rente. Aber auch bei den Antifeministen polarisierte er und zerstritt sich mit seinen Vorstandskollegen. Seine Projekte und Ideen versandeten. In den letzten Jahren lebte er als IV-Rentner in einer Einzimmerwohnung in einem Winterthurer Aussenquartier. Die Wohnungseinrichtung war von seinen «Hanffreunden» finanziert worden. Frommherz führte als Kleindealer einen regen Handel mit Marihuana. Seine Wohnung glich einem Bienenstock, in der die Kunden ein- und ausgingen. Nachbarn beschwerten sich über Lärm und Gepolter bis tief in die Nacht. Von einem seiner Lieferanten wurde der Hanfpapst übers Ohr gehauen. So verkaufte ihm ein Dealer in einem vegetarischen Zürcher Restaurant 750 Gramm in Frischhaltefolie verpacktes Marihuana für 3000 Franken. Was Frommherz nicht wusste: Es waren drei gefälschte Tausendernoten, für die der Dealer später verurteilt wurde.

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