Hanspeter Born - Staatsmann im Sturm

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Hitlers Blitzsiege machten 1940 zum gefährlichsten Jahr in der jüngeren Ge-schichte der Schweiz. Das völlig einge-
schlossene Land war auf Gedeih und Verderb Nazi-Deutschland ausgeliefert. Die Last seiner Aussenpolitik lag auf den Schultern von Bundespräsident Marcel Pilet-Golaz. Mit viel Geschick steuerte er die Schweiz unbeschadet durch stürmische Monate. In der Geschichtsschreibung gilt der Waadtländer als «Anpasser», der den Nazis zu Gefallen war. Hanspeter Born zeichnet ein anderes Bild des Juristen, Schöngeists und Landwirts aus der Romandie. Seine auf Primärquellen, teils unbekannte Dokumente aus dem Familienarchiv Pilet, beruhende Studie wertet den Umstrittenen als klugen und standfesten Staatsmann.

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Pilets selbstsicheres, gelegentlich überhebliches Wesen, seine Ungeduld mit schwerfälligeren Geistern und seine oft lose Zunge haben ihm in Verlaufe seiner langen politischen Karriere das Misstrauen von diversen Politikern, Verbandsvertretern und Journalisten eingetragen. Seine bissige, manchmal auch gegen sich selbst gerichtete Ironie kommt bei Deutschschweizern und auch einigen Romands schlecht an. Pilet ist ein eindrücklicher Redner, der ein welsches Publikum überzeugen und begeistern kann. Für den Durchschnittsdeutschschweizer allerdings sind sein kultiviertes Französisch und seine literarischen Anspielungen nicht leicht verständlich.

Wie es sich für einen nonkonformistischen Lausanner gehört, kleidet sich Pilet unkonventionell. An Militärmanövern erscheint er mit Béret, Pullover und Knickerbockers, was in der Deutschschweiz als frivol gilt. Wenn an einem offiziellen Ausflug andere Bundesräte sich schwarz kleiden, zieht er statt Nadelstreifen- helle Hosen an und trägt manchmal – horribile dictu – weisse Gamaschen. Nicht zu vergessen die Nelke oder Rose, die er sich ins Knopfloch steckt, wenn er eine Rede hält. Der Doppelname Pilet-Golaz, den er sich 1915 bei seiner Heirat zugelegt hat, halten viele für angeberisch. Man kann ja nicht wissen, was er damit zeigen will: Für ihn sind Mann und Frau in der Ehe gleichwertig. Auch wenn er selbst private Briefe beharrlich mit Pilet-Golaz oder P.-G. signiert, nennen ihn die meisten Leute und Zeitungen einfach Pilet.

Wie seine freisinnigen Waadtländer Parteifreunde ist Pilet überzeugter Föderalist, Liberaler und Patriot. Liberté et Patrie ist das stolze Motto des grössten und einflussreichsten Kantons der welschen Schweiz. Pilet verabscheut wie fast alle welschen Bürgerlichen den Bolschewismus und sieht in ihm eine ständige Gefahr für Freiheit und Unabhängigkeit. Den Faschismus lehnt er ab, fürchtet ihn aber nicht. Hingegen ist ihm als Liberaler, Christ und Schweizer der Nationalsozialismus zutiefst zuwider. Von Haus und Erziehung aus ist er frankophil. Politisch allerdings hat er seine Vorbehalte gegenüber der grossen Nachbarrepublik mit ihren unablässigen Regierungswechseln, ihrer wirtschaftlichen und sozialen Instabilität, der Korruption ihrer Elite.

Pilet fühlt sich dem «lateinischen» Kulturkreis zugehörig und hat nur bedingte Sympathien für deutsches Wesen. Ein Studienhalbjahr in Leipzig 1910, kurz vor Ausbruch des Weltkriegs, hat seine Abneigung gegen deutschen Kollektivismus und Militarismus nicht mildern können. Mit teutonischen Sitten und Gebräuchen wird er sich nie anfreunden. Hingegen bewundert er deutsche Musik, deutsche Wissenschaft, deutsche technische Errungenschaften, deutsches Organisationstalent. Die Deutschen sind arbeitsam, methodisch, diszipliniert, mutig. Wenn sie sich nur nicht als «Herrenvolk» aufführten!

Als pragmatischer Traditionalist hängt er an der gewachsenen, spezifisch schweizerischen Form der Demokratie – Föderalismus, Exekutive in der Form eines kollegialen Direktoriums, Volksabstimmungen. Wenn der Bundesrat eine Volksabstimmung verliert, akzeptiert er das Verdikt des Souveräns. Gleichzeitig ist der der Meinung, dass es jedem Volk freistehe, die ihm passende Regierungsform zu wählen. Schon als Student in Leipzig konnte er verstehen, wenn die Sachsen ihrem König zujubelten. Er hält es nicht für die Aufgabe der Eidgenossenschaft, anderen Ländern Lehren in Demokratie zu erteilen. Aber was die Schweiz selber anbelangt, kann er sich keine andere Regierungsform vorstellen als die direkte Demokratie.

Mit der Bürde ständiger SBB-Defizite beladen, hat Pilet als Eisenbahnminister in den Dreissigerjahren manchen Strauss mit Gewerkschaftern und Sozialdemokraten ausgefochten. Viele im linken Lager haben ihm seinen ersten grossen Auftritt als Nationalrat im Jahr 1926 nicht verziehen, als er, juristisch gewandt, den Bundesbeamten das Streikrecht absprach. Mittlerweile hat sich Pilet mit dem mächtigen Gewerkschaftsführer Robert Bratschi und dem bedeutendsten aller Schweizer Sozialisten, Robert Grimm, versöhnt. Mit beiden hat er ein gutes politisches, wohl auch menschliches Einvernehmen gefunden.

Unter den sieben Bundesräten – vier Freisinnigen (die in der Westschweiz radicaux heissen), zwei Katholisch-Konservativen (wie die Vertreter der Konservativen Volkspartei genannt werden) und einem Mitglied der BGB (Bauern- Gewerbe-, und Bürgerpartei) – herrscht ungewöhnliche Harmonie. Keine persönlichen Rivalitäten wie seinerzeit die zwischen Wirtschaftsminister Schulthess und Finanzminister Musy vergiften die Atmosphäre. In wichtigen Fragen ist man sich einig. Seit dem Anschluss Österreichs im März 1938, erst recht seit der Zerschlagung der Tschechoslowakei ein Jahr später, bereitet sich die Regierung gewissenhaft auf den von fast allen für unvermeidlich gehaltenen Kriegsausbruch vor. Die Unabhängigkeit der Schweiz muss unter allen Umständen verteidigt werden. Die Bundesräte wissen, dass ein neuer europäischer Krieg noch verheerender sein wird als der letzte. Fünf der sieben Bundesräte – Baumann, Obrecht, Minger, Etter und Pilet – haben zwischen 1914 und 1918 während Hunderten von Tagen als Bataillons- oder Kompaniekommandanten Dienst geleistet. Als höhere Offiziere a. D. bleiben sie an militärischen Fragen interessiert. Pilet hat die Revue militaire suisse abonniert. Er erhält in Bern den Kontakt mit ehemaligen Offizierskameraden und Vorgesetzten aufrecht. Im Bundesrat setzt er sich für die Anliegen des vornehmlich französischsprachigen 1. Armeekorps und seiner Chefs ein.

Nicht alle Landesväter haben bei der Kriegsvorbereitung gleich schwere Aufgaben. Die grösste Verantwortung lastet auf dem für die wirtschaftliche Kriegsvorsorge verantwortlichen Hermann Obrecht. Der tatkräftige Solothurner hat sich als erfolgreicher Unternehmer ein umfassendes Wirtschaftswissen angeeignet hat und verfügt in allen Kreisen über erstrangige Beziehungen. Ihm ist es gelungen, für den Kriegs- oder Mobilisationsfall eine Notverwaltung ins Leben zu rufen. Ausgewiesene Fachleute, die nicht im Bundesdienst stehen, stellen sich teilzeitlich als Führungskräfte für besondere Aufgaben zur Verfügung. Zu ihnen gehören nicht nur einflussreiche Wirtschaftsführer und Universitätsprofessoren, sondern auch Politiker, die sich in Stadt oder Kanton als tüchtige Verwalter bewährt haben. Zu den Letzteren gehört auch der Sozialistenführer Robert Grimm. Er ist Chef der Sektion «Kraft und Wärme», welche die Versorgung des Landes mit flüssigen und festen Brennstoffen sichern soll.

Am 16. März 1939, zwei Tage nachdem der nach Berlin beorderte, kranke tschechoslowakische Präsident Hácha eingeknickt war und den Einmarsch deutscher Truppen nach Prag gebilligt hatte, sprach Oprecht in einer Rede in Basel berühmt gewordene Sätze:

Das Ausland muss es wissen: Wer uns ehrt und in Ruhe lässt, ist unser Freund. Wer dagegen unsere Unabhängigkeit und unsere politische Unversehrtheit angreifen sollte, dem wartet der Krieg! Wir Schweizer werden nicht zuerst ins Ausland wallfahrten gehen.

Die Worte haben Obrecht zum Symbol des schweizerischen Widerstandswillens gemacht.

Aussenminister Giuseppe Motta und seinem gut eingespielten Team im Politischen Departement kommt es zu, die Beziehungen zu allen Kriegsparteien korrekt und wenn möglich freundschaftlich aufrechtzuerhalten und zu erreichen, dass sie unsere Neutralität respektieren. Schon sofort nach Kriegsausbruch 1914 baten die verfeindeten Staaten die Schweiz um die Wahrnehmung ihrer Interessen bei der Gegenseite. Das Politische Departement übernahm die schwierige Aufgabe, die unserem Land hüben und drüben viel guten Willen brachte. Der kluge, umgängliche Motta spielte während Jahren im Völkerbund eine wichtige Rolle und ist europaweit anerkannt und geschätzt wie kein anderer Schweizer Bundesrat.

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