Heinz Suessenbach - Ein planloses Leben – Teil 1
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16 Vatl lebt
Nun kamen Renate und ich oft zur gleichen Zeit nach Hause. Sie hatte immer den Schlüssel, bis uns bissel später Fleischers drei neue verschafften, dann hatten wir jeder einen. Fleischers hatten Beziehungen zu allem, und sie nannten sich geschickte und herzliche „Schieber“. An diesem Tag lag eine kleine Karte bei unserer Stubentür. Post wurde damals immer hochgebracht und in den Türschlitz gesteckt. Die Postfrauen müssen ganz schön fit gewesen sein, und eine Dicke sah man nie; überhaupt sah man keine wohlbeleibten Personen damals. Übrigens wohnte unsere Postfrau über uns im vierten Stockwerk mit ihrer Tochter; deren Vater auch im Krieg gefallen war. Mein Schwesterlein guckte die Karte an, schrie auf, und sofort kamen ihr die Tränen. Sie schnappte mich, umarmte mich und wirbelte mich herum, bis wir beide umfielen. Heinzelmann, Heinzelmann, die Nachricht ist vom Vatl!, schreit sie außer Atem. Sie schluchzt und kann kaum sprechen. Es war eine Karte von einem Kriegsgefangenenlager in Russland, von wo sie den Weg zu uns gefunden hat durchs Rote Kreuz in der Schweiz und über unsere Tante Emmy und Onkel Emil Kluge in Chemnitz. Tante Emmy war Vatls Schwester. Renate umklammerte und küsste mich, und immer wieder stammelte sie heulend, daß wir unseren Vatl wiederhaben.
Vatls erste Karte aus der Gefangenschaft

21 Die Martinschule

22 Die Humboldt-Schule
26 Ein neues Leben
Ich bin den ganzen Heimweg von der Schule durch den Schnee gerannt. Auf der letzten Treppe roch ich schon Tabakrauch, und ich wollte gerade klopfen, da ging die Tür auf und da stand mein Vatl. Er ging auf die Knie und umarmte mich fest und schluchzte. So verharrten wir eine Weile. In der Wohnstube saßen meine Mädels. Vatl musste in der Mitte sitzen, ich auf seinem Schoß, und er flüsterte leise ein paarmal: danke, lieber Herrgott … Ich sagte ihm, daß ich seine Pfeife immer noch hatte und auch das Käppi. Vatl roch wie ein Mann. Er war mager, aber sah sehnig aus, nicht dürre wie manch andere von den Heimkehrern, wie uns Annelies beschrieben hatte. Ich danke dir, lieber Gott, daß wir wieder eine ganze Familie sind, sagte er leise. Er wiederholte, daß es jetzt bergauf gehen wird mit der Familie Süssenbach, denn er wird sofort auf Arbeitsuche gehen, und Muttl muss wieder die liebe Hausfrau sein, wie sich das gehört. Wir waren uns alle bewusst, daß ein Wunder uns durch den Krieg gebracht hat. Vatl hatte einen Rucksack und einen selbstgebauten, khaki-grünen Holzkoffer mitgebracht. Der Koffer war voll mit Zigarettenschachteln und ganzen Paketen Würfelzucker. Auf unsere Fragen, wie er das alles gesammelt hat, zwinkerte er mit einem Auge und lachte. Dann setzte er mir eine richtige russische Pudelmütze auf, die noch den hellen Fleck hatte an der Stirnklappe, wo der rote Stern gewesen war. Und während die Mädels eifrig kochten, mussten sie berichten, wie wir durchgekommen sind beim Umsturz. Ich glaube, wir alle fühlten uns wie im Traum, und ich brauchte am nächsten Tag nicht zur Schule zu gehen. Mann, war das eine feierliche, lustige Stimmung, und auch beim Essen ging es rege weiter mit Erzählungen. Punkt 9 Uhr abends klopfte Frau Rehork wie gewöhnlich mit ihrer Krücke an ihre Tür hinter unserem Sofa. Das tat sie immer um diese Zeit. Vatl stand auf, und Muttl bat ihn, ruhig zu bleiben, aber er lachte, goss Schnaps in ein Glas und ging nach nebenan. Wir konnten bissl Gemurmel hören, und lachend kehrte unser Vater zurück. Wir hatten doch die arme Seele paarmal aufgeklärt über Vatls Kommen, aber das hat bei ihr nicht gezündet. Vatl lachte, daß sie den Schnaps gerne nahm, und danach würde sie wohl gut schlafen. Zwei von unseren Betten wurden zusammengeschoben, und ich schlief mit Renate. Am nächsten Morgen war ich der Letzte, der aufstand, und hier war meine fröhliche Familie im Wohnzimmer und sie gratulierten mir zum 10. Geburtstag. Und dann gab mir Vatl ein Bündel, und als ich es auspackte, war’s eine Dampfmaschine! Eine richtige Dampfmaschine, und mir kamen die Tränen. Mensch, das Ding war eine Pracht, und Vatl hatte die selber gebaut. Er erzählte, daß er einmal eine gebaut hatte für einen Kommandanten im Lager, und später musste er immer mehr zusammenbasteln für andere Offiziere. Er hatte die letzten zwei Jahre in einer Werkstatt im Lager geschafft, wo sie meistens die Jeeps instandhalten mussten. Ach, war die Maschine herrlich. Da war ein Kessel unter dem man Feuer machen konnte mit Alkohol und wenn genug Hitze erzeugt war, wurde das Schwungrad angetrieben und mir zitterten die Hände als Vatl mir den Vorgang erklärte. Ich sehe immer noch die kleinen blitzenden Messingrohre und Hähne. Wir probierten es gleich aus mit Schnaps und ich konnte nicht glauben, dass das meine Maschine war. Vatl sagte, dass er kleine Maschinen besorgen wird, die von der Schwungscheibe mit Treibriemen angetrieben werden. Ich war sprachlos, wunschlos glücklich. Muttl hatte uns ja immer erzählt daß Vatl alles fabrizieren konnte, aber das hier war unglaublich. Am Nachmittag kam Gerhard, und der brachte mir einen gebrauchten Stabilbaukasten, aber ich konnte nicht mehr sprechen vor Aufregung. Die zwei Männer umarmten sich. Was für eine Stimmung. Von den Unterhaltungen hörte ich nicht viel, bis ich Annelies jodeln hörte. Die zwei Männer waren zusammen spazieren gegangen, und danach sagte Vatl, daß nun die Hochzeit geplant werden muss. Allerdings muss erst eine Wohnung für das Paar gefunden werden, und das kann ’ne Weile dauern. Gerhard hat nie geraucht in unserer Wohnung, aber jetzt qualmten sie beide, und Muttl machte beide Fenster weit auf, obwohl es ordentlich schneite.
Muttl drohte ihnen ob der Quarzerei und Vatl stand stramm und sagte: Zu Befehl Frau Süssenbach! Das Rauchen wird sofort eingestellt, wenn sie aufhören zu arbeiten, und lachend umarmte er sie. Das Leben konnte nie schöner werden. Ich finde es schwer, meine Gefühle zu beschreiben mit Vatls Heimkehr. Alles, aber auch alles änderte sich jetzt. Obwohl in Muttls Gebeten seine Heimkehr immer Realität war – als es Wirklichkeit wurde, fühlten wir uns wie neugeboren. Jedem, der mich anschaute, erzählte ich von dem Wunder aber bald musste ich es einschränken in der Schule, weil ich wusste, dass viele meiner Klassenkameraden noch von dem Wunder träumten oder aufgeben mussten. Ich konnte Vatl ewig angucken; beim Rasieren, beim Waschen, beim Pfeiferauchen. Manchmal schnappte er mich und rieb sein Gesicht an meins, und das kratzte ganz schön, obwohl er keinen Bart hatte. Nach dem Wochenende kam Vatl mit mir zur Humboldtschule. Ich hatte gemischte Gefühle. Als wir den Schulhof betraten, sagte Vatl, ich sollte normal weitermachen, denn er würde sich schon zurechtfinden. Unsere Hauptlehrerin war jetzt Frau Hofmann, eine große, stolze Dame. Sie lachte selten, war aber nicht unfreundlich, man musste sie eben ernst nehmen. Als sie in die Klasse kam an dem Morgen, erschrak ich, denn Vatl kam mit ihr, und sie sagte, daß wir heute einen Besucher haben während Vatl nach hinten ging. Flüsternd kam herum, dass das bestimmt unser neuer Russischlehrer sein wird, denn Jaschonek war weg (er kam aber nach zwei Wochen wieder). Ich war bissel aufgeregt über solchen Unsinn; mein Vatl ein Russe? Ja, er hatte hohe Stiefel an und seine Jacke war ’ne Khaki-grüne Steppjacke und obendrein hatte er seine Pudelmütze unterm Arm. Frau Hofmann lehrte uns Deutsch (Literatur und Grammatik), Mathe und Gegenwartskunde. Die anderen Hauptfächer waren Russisch, Physik, Chemie und Geschichte, und Hauptfächer waren alles Doppelstunden mit einer 10-Minuten-Zwischenpause. Nach der Kurzpause kehrte Frau Hofmann alleine zurück, aber in der Zwischenzeit hatte ich meine Klasse aufgeklärt, wer unser Besuch war. Als ich heimkam, lieferte Vatl mir eine Zusammenfassung. Er hatte sich auch mit den anderen Lehrern unterhalten, und ihr Urteil über mich war identisch: begabt, sehr leicht ablenkbar, guter Mitarbeiter, Kaspertalent. Ich danke Gott, dass es zu den Zeiten keine Psychologen gab in den Schulen (psycho-councillors), denn die hätten mich psychisch analysiert und behandelt bis ich total verrückt war. Vatl war ein praktischer Erzieher. Am Abend setzte er sich zu mir ans Bett und erzählte, was ihm geholfen hat, die Gefangenschaft zu überleben. Er musste durchkommen, um seine Familie zu beschützen, zu versorgen und mich als erfolgreichen Ingenieur zu sehen. Er dankte mir, daß ich meinen Mann gestanden habe für meine Mädels, was aber nun seine Rolle war. Meine war es nun, zu lernen, eifrig zu studieren und das Herumalbern anderen zu überlassen. Ich musste ihm mein Versprechen geben, mich danach zu richten. Er erwähnte auch, daß er sehr beeindruckt war von meinen Lehrern, vor allem Frau Hofmann.
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