7. In gemütlicher Runde
8. Der unverschämte Norden
9. Dream a little dream
10. Darf ich stören?
11. Das verrückte Labyrinth
12. Bei Nacht und Nebel
13. Ein Plausch im 18. Jahrhundert
14. Unter den Engeln ruht die Wahrheit
15. Außer Kontrolle
16. Ein Lord und ein Verräter
17. Wo Unsterbliche fallen
18. Träumst du schon vom Opernhaus?
19. Dreimal dreht sich der Schlüssel
20. Alles oder nichts
21. Durch Wasser und Wind
22. Unvollendet
23. Es kann nur eine geben
24. Das Leuchtfeuer
25. Ende gut, alles gut
26. Ein Ende mit Schrecken
27. Vertrauen in einen Traum
28. Patricias Coup
29. Das Überraschungsei
30. Schokolade mit Marshmallows
31. Unter vier Augen
Epilog
Zwillingsfluch
Prolog
1. Unter den Engeln ruht die Wahrheit
2. Nimags, Bier und Kartenspiel
3. Der Hort des Wissens
4. Fragmente, Splitter und Trümmer
5. Familientreffen
6. Eine Hölle namens Jugend
7. Mit Schirm, Charme und Melone
8. Fuchs und Rabe
9. Der goldene Apfel
10. Schmerz aus Indigo
11. Inferno
12. Infernale
13. In Glanz und Glorie
14. Schnell wie ein Pfeil
15. Familienehre
16. Die letzte Pyramide
17. Um jede Sekunde
18. Ms Danvers und ihr Sekretär
19. Die Leiden des jungen Kent
20. Der Bewahrer des Fluchs
21. Geteilt durch Liebe, vereint in Angst
22. Versprich es mir!
23. Im Stundenschlag der Ewigkeit
24. Wo Fuchs und Rabe sich Gute Nacht sagen
25. Ein Rätsel in Gold und Hexenholz
26. Zwillingsfluch
27. In ihrer Verzweiflung
28. Der dritte Zwilling
29. Ich erkenne einen Fluch, wenn ich ihn sehe
30. Das zweite Kryptex
31. Das Wissen der Annora Grant
32. Eine Krone aus Blut
33. Ein Schritt zurück
Allmacht
Prolog
1. Ein verwegener Plan
2. Sucht euch was aus
3. Ein Angebot, das du nicht ausschlagen kannst
4. Das schreckliche Wirken des Alexander Kent
5. Das Retro-Team
6. Dancing Queen
7. Ankunft
8. Eine Spinne im Netz
9. Die Arbeit und das Vergnügen
10. Elvis lebt
11. Der Blutstein
12. Ein großartiger Lehrer
13. Team Alfie
14. Drei Engel für Moriarty
15. Déjà-vu
16. Der Weg ist das Ziel
17. Der Schmerz des Anbeginns
18. Über den Wolken
19. Parthenope
20. Claras Ankunft
21. Vom Winde verweht
22. Alles oder nichts
23. Aus dem Schatten in das Licht
24. Dornröschen in London
25. Home sweet home
26. On stage
27. Die Opferrolle
28. Der Übergang
29. Spieglein, Spieglein an der Wand
30. Auferstanden
31. Unter der schwarzen Sonne
32. Traumfeuer
33. Was ist hier passiert?
34. Die Gebrüder Kent
35. Eine alte Rechnung
36. Krieg kennt keine Gewinner
37. Vertrauen
38. Ein Opfer für die Ewigkeit
39. Der Überraschungsgast
40. Team-up
41. Der Plan
42. Die Wahrheit
43. Die alte Ordnung fällt
44. Der erste Zauber
45. Das letzte Opfer
46. Die Ruhe nach dem Sturm
47. Ein Hauch der Zukunft
Epilog
Seriennews
Glossar
Impressum
Das Erbe der Macht
Die komplette Schattenchronik
von Andreas Suchanek
I
Aurafeuer
Ich habe versagt.
Die Worte hallten in seinem Inneren wider wie der grausame Richterspruch eines allmächtigen Gottes namens Schicksal. Wie hatte er nur je glauben können, etwas Besseres zu sein, all dem hier zu entkommen?
Kalte Luft fegte ihm ins Gesicht, Regentropfen piksten seine Haut wie Nadelstiche. Längst klebte die Stoffjogginghose an den Beinen, tropfte Wasser von der dünnen Sportjacke.
Der Beton des Bürgersteigs war dunkel vor Feuchtigkeit.
Er rannte.
Vorbei an überfüllten Mülltonnen, Pennern, die sich in Hauseingängen verschanzten, Jugendlichen, die in kleinen Gruppen von den Spielplätzen zurück in die Wohnsiedlungen strömten. Der Regen trieb sie alle davon, wie Ratten, die das sinkende Schiff verließen; wenn auch nur, bis die nächsten Sonnenstrahlen hinter den Wolken hervorlugten. Dann kamen sie aus ihren Schlupflöchern und machten weiter wie bisher.
Seine Glieder wurden schwerer, herabgezogen von bleierner Nässe, die die Kleidung tränkte. Er sollte zurücklaufen, nach Hause. In das winzige Zimmer, das er sich mit seinem Bruder teilte. Sich auf das Bett werfen und durch die dünne Wand hindurch seiner Mum lauschen, die sich von sinnlosen amerikanischen Mittagstalkshows berieseln ließ, bevor sie zu ihrer nächsten Schicht im Pub verschwand.
Alex rannte weiter.
Vor ihm tauchte eine Unterführung auf. Ein typischer Treff für Halbstarke. Fast schon hoffte er, dass sie sich ihm in den Weg stellten. Mit geballter Faust tauchte er ein in die Schatten. Er wollte zuschlagen. Wie früher, als die Welt noch so einfach gewesen war, reduziert auf seine Freunde, Bier, gemeinsames Abhängen. Ohne einen Gedanken an die Zukunft, ohne Pläne oder Perspektiven. Nur das Hier und Jetzt zählte.
Er liebte die Erinnerungen.
Und hasste sie gleichermaßen.
Es gab kein Zurück. Nicht, dass er das wirklich gewollt hätte. In den letzten Monaten hatte er alles dafür getan, dem trägen Einerlei aus Perspektivlosigkeit zu entkommen. Weg aus dem Sumpf namens Brixton, Angell Town, um endlich auf eigenen Beinen zu stehen, seine Mum zu unterstützen, seinem kleinen Bruder eine Chance zu verschaffen.
Doch der Traum war tot.
Alex verlangsamte seine Schritte, stoppte. Inmitten von Dunkelheit, Kälte und Nässe blieb er stehen. Niemand verbarg sich in den Schatten, kein Klappmesser sprang auf, nirgendwo ertönte eine Stimme: »Hey, Alter«. Nicht mal darauf konnte er sich verlassen. Seine Handknöchel traten hervor, so fest ballte er die Faust. Er wollte prügeln, Nasen brechen, Haut aufplatzen sehen. Alles ganz einfach.
Allein.
In seinem Inneren tobte die Wut unaufhörlich, sie warf sich gegen den Panzer aus Selbstbeherrschung, den er so sorgfältig errichtet hatte. Sie wollte hinaus. Toben. Ehe das Gefühl zu stark werden konnte, trabte er weiter.
Vorbei an mit Graffiti beschmierten Wänden, weggeworfenen Bierdosen und einer am Boden liegenden Handtasche. Sie war leer, vermutlich Diebesgut.
Als er die Unterführung verließ, peitschte ihm der Wind ins Gesicht. In der Ferne zuckten Blitze, rollte der Donner. Das Unwetter kam näher.
Ich sollte umkehren.
Doch er rannte weiter. Stemmte sich gegen Luft und Wasser, obwohl er doch nie gewinnen konnte. Das Versagen schien Teil seines Ichs zu sein.
Die Straße endete; wurde zu einem Trampelpfad, der auf einen Spielplatz führte. Eine Schaukel wurde vom Wind hin- und hergeworfen, das Karussell drehte sich. Von der Wippe war nur noch eine Seite übrig, sie steckte im Schlamm. Der Gitterzaun war an zwei Stellen eingetreten.
Alex hastete vorbei.
Vor ihm erhoben sich die Reste der groß angekündigten Neubausiedlung. Drei einsame Baracken, die trostlos und leer vom Zahn der Zeit zugrunde gerichtet wurden. Das gewaltige Projekt war gestoppt worden. Heute sprach niemand mehr davon.
Eine riesige, schlammige Baustelle. Häusergerippe und Baumaterial, mehr war nicht geblieben.
Alex übersah eine Eisenstrebe, die aus der Erde ragte.
Vom eigenen Schwung getragen, landete er bäuchlings im Dreck. Er blieb einfach liegen. Die Regentropfen patschten auf seinen Rücken, den Hinterkopf, die frei liegenden Knöchel. Schlamm bedeckte sein Gesicht.
Er lachte.
Wenn der Kerl ihn jetzt sehen könnte. Alex hatte sein Gesicht vor sich. Den sauberen Maßanzug, das Kräuseln der Lippen, die hochgezogene Braue. Nach all seinem Einsatz hatte er den Job nicht bekommen. Warum? Das hatte man ihm sogar gesagt. Weil er von hier stammte, vom Ende der Welt, aus den Slums.
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