Mary Wollstonecraft Shelley
Frankenstein
Oder: Der moderne Prometheus
Mary Wollstonecraft Shelley
Frankenstein
Oder: Der moderne Prometheus
Veröffentlicht im Null Papier Verlag, 2020
Übersetzung und Fußnoten: Jürgen Schulze
Übersetzung: Heinz Widtmann
EV: Fischer Taschenbuch Verlag, 1908
4. Auflage, ISBN 978-3-954180-23-3
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Inhaltsverzeichnis
Zum Buch
Anmerkungen
Einführung
1. Brief
2. Brief
3. Brief
4. Brief
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
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Ihr
Jürgen Schulze
»Frankenstein oder Der moderne Prometheus« (Original: »Frankenstein or The Modern Prometheus«) ist ein Roman von Mary Shelley, der 1818 erstmals anonym veröffentlicht wurde. Er erzählt die Geschichte des jungen Schweizers Viktor Frankenstein, der an der damals berühmten Universität Ingolstadt einen künstlichen Menschen erschafft.
Die Entstehungsgeschichte des Werkes ist nicht minder spannend als das Werk selbst. Mary Shelley, damals noch Mary Godwin, schrieb den Roman in der Villa Diodati in der Nähe des Genfer Sees. Bei Lord Byron 1und dessen Leibarzt John Polidori verbrachte sie mit ihrer Stiefschwester Claire Clairmont und ihrem (zukünftigen) Ehemann Percy Bysshe Shelley den Sommer 1816.
Byron, der sich selbst als »Englands größten Sünder« bezeichnete, war auf der Flucht vor Gläubigern und Skandalgeschichten in die Schweiz gekommen. Mary Godwin lebte »in Sünde« mit Percy Shelley zusammen, der noch mit einer anderen Frau verheiratet war. Es war also eine illustre Clique von gebildeten Freigeistern zusammen.
1816 ging aufgrund des Ausbruchs des Vulkans Tambora auf Java im Jahr zuvor als das Jahr ohne Sommer in die Geschichte ein. Wegen des schlechten Wetters konnten die Anwesenden oft das Haus nicht verlassen. So beschlossen sie, jeweils eine Schauergeschichte zu schreiben und den anderen vorzutragen. Die damals 20-jährige Mary Shelley schrieb die Geschichte von Frankenstein und seinem Monster und John Polidori verfasste »Der Vampyr – eine Vampirgeschichte«. Letzteres übrigens lange vor dem Entstehen von Bram Stokers Dracula.
Mitte Juni begann Mary Shelley mit der Arbeit an der Geschichte in Novellenlänge. Im Herbst 1816 entschloss sie sich, die Novelle zum Roman auszubauen. Percy Shelley übernahm das Lektorat.
Das Buch erschien im Januar 1818 – anonym, was damals durchaus üblich war, bot es doch einen gewissen Schutz vor Strafverfolgung und Verleumdungsklagen. Erst im Juni 1818 gab sich Mary Shelley als Autorin aus, nachdem man in der Öffentlichkeit vermutete, dass nicht sie, sondern ihr (mittlerweile) Ehemann Percy Shelley der Verfasser sei. Diese Vermutung hielt sich noch über etliche Jahre. Allerdings ist man heute davon überzeugt, dass Mary Shelley die tatsächliche und alleinige Urheberin war, nicht zuletzt, weil ihr handschriftliches Manuskript noch zu 90% erhalten ist. Es befindet sich – mit den Anmerkungen von Percy Shelley – aufbewahrt in der Bodleian Library in Oxford). Das Buch wurde zunächst nur in einer geringen Stückzahl von 500 Exemplaren gedruckt, was selbst für den damaligen Alphabetisierungsstand in England sehr wenig war und mehr als 25 Jahre lang nicht neu aufgelegt. Man kann also nicht von einem sofortigen Erfolg sprechen.
Schon früh, genauer 1823, wurde das erste, auf dem Buch basierende einstündige Theaterstück »Presumption; or, The Fate of Frankenstein« uraufgeführt. Mary Shelley selbst war unter den Zuschauern. Erstaunlicherweise war das Stück selbst sehr viel erfolgreicher als das Buch, die Vorstellungen waren fast immer ausverkauft. Zur damaligen Zeit gab es in England aber nur ein lückenhaftes Urheberrecht, Romane durften quasi beliebig auf die Bühne gebracht werde, sodass Mary Shelley vom Erfolg des Stückes finanziell nicht profitieren konnte.
Eine zentrale Rolle in der Geschichte – neben dem alten Motiv der künstlichen Erschaffung eines Menschen – ist die aufkommende Euphorie über die Erforschung der Elektrizität. In damals sehr beliebten Experimenten hatte man zunächst Tiermuskeln und schließlich sogar Muskeln und ganze Gliedmaßen von Toten durch das Anlegen einer elektrischen Spannung zum Zucken gebracht. Diese sogenannten »Froschschenkelexperimente« weckten in wissenschaftsgläubigen und intellektuellen Kreisen, zu denen sicherlich auch Mary Shelley, ihr Mann und ihr Bekanntenkreis zu zählen waren, die Hoffnung schon bald Leben künstlich erschaffen zu können.
In Ingolstadt, einem Handlungsort, erinnert heute noch eine nächtliche Frankenstein-Stadtführung (seit 1995) an den berühmten fiktiven Studenten. 1800 wurde die Universität nach Landshut und 1826 nach München verlegt – die direkte Nachfolgerin der Universität Ingolstadt ist somit die heutige Ludwig-Maximilians-Universität München.
Der Roman wurde vielfach verfilmt; erstmalig bereits 1910. Mittlerweile ist die Geschichte unauslöschlich verbunden mit der Darstellung des Monsters durch Boris Karloff in Filmversion von 1931 – auch wenn hier die Umsetzung in Vielem von der literarischen Vorlage abweicht. Dennoch, wer Frankstein denkt, hat fast immer die Maske des Unholds vor Augen. Erst die Verfilmung von Kenneth Branagh aus dem Jahre 1994 mit Robert De Niro als Monster hält sich in seiner Umsetzung am dichtesten an das Buch.
Die Entstehung des Werks diente dem Regisseur Ken Russell 1986 als Vorlage für seinen Film »Gothic«.
1 George Byron, engl. Schriftsteller und Freiheitskämpfer, † 1824 <<<
Die vorliegende Fassung beruht auf einer Übersetzung von 1908. Der Text wurde in die neue Deutsche Rechtschreibung mit Wirkung vom 01.08.2006 übertragen, aber ohne dabei den Charakter und den Charme des Originals zu verändern.
Offensichtliche Fehler der Erstübersetzung wurden stillschweigend korrigiert, dazu gehören hauptsächlich Zeichensetzungs- und Numerusfehler. Der Texte wurde mit Fußnoten zu geografischen Daten versehen. Wo notwendig wurden die Ortsnamen und sonstigen Bezeichnungen den heutigen angepasst.
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