DANKE
Ein „Danke“ ist schnell ausgesprochen und droht daher auch schnell unterzugehen. Das soll es nicht – daher gleich hier zu Beginn: Ohne meine Familie und Freunde, die immer an meinen Weg geglaubt haben, gäbe es dieses Buch nicht. Danke, dass ihr immer und überall für mich da seid. Danke an meine Eltern für Wurzeln und Flügel. Danke allen Reisebegleitern für tolle gemeinsame Momente und auch für die Fotos von unseren Reisen.
Danke an Dr. Andreas Weigel, der mir den nötigen Mut und die nötige Gelassenheit für weltweite Reisen mit Zucker im Gepäck mitgegeben hat, und der alle medizinischen Ratschläge dieses Buchs beigesteuert hat.
KLIMABEWUSST FLIEGEN
Reisen bedeutet oft Fliegen und Fliegen bedeutet, CO 2auszustoßen. Über Klimaschutzorganisationen wie „atmosfair“ kann man seine Flüge kompensieren, indem man online den CO 2-Wert seines Flugs errechnet und Klimaschutzprojekten den entsprechend ermittelten Gegenwert spendet. Weitere Infos unter www.atmosfair.de. Oder einfach mal auf eine Alternative zum Flug setzen.
„Die Welt ist ein Buch. Wer nicht reist, sieht nur eine Seite davon.“
Aurelius Augustinus
Reisen mit Diabetes
Ein erzählender Ratgeber in 10 Kapiteln
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < http://dnb.ddb.de> abrufbar.
ISBN 978-3-87409-701-7
Wichtiger Hinweis:
Die Gedanken, Methoden und Anregungen stellen die Meinung und Erfahrung der Autorin dar. Sie wurden nach bestem Wissen erstellt und mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Sie bieten jedoch keinesfalls Ersatz für kompetenten medizinischen Rat. Jeder Leser ist für sein Tun und Lassen weiterhin selbst verantwortlich. Daher erfolgen die Angaben in diesem Buch ohne jede Gewähr oder Gewährleistung seitens der Autorin oder des Verlages. Weder Autorin noch Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen praktischen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen. Dieses Buch enthält unbeauftragte Produktnennungen.
Bildnachweis:
Titelfoto: Anke Bewert
AdobeStock: S. 4, 6, 8, 10, 11, 16, 18, 24, 26, 34, 40, 46, 48, 52, 61, 63, 65, 66, 68, 70, 78, 82, 84; Anke Bewert: S. 96; Christina Bleier: S. 96; iStockphoto: S. 64, 74; Langenscheidt: S. 54; Susanne Löw: S. 3, 9, 10, 11, 12, 15, 19, 36, 38, 51, 53, 57, 58, 59, 60, 62, 63, 68, 72, 81, 84, 86, 89, 90– 95, U3, U4 U6; Lufthansa Group: 43, 45(Oliver Roesler)
Alle Weblinks zuletzt aufgerufen im Februar 2020.
Layout: Hayo Eisentraut
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1. Auflage 2020Alle Rechte vorbehalten© Verlag Kirchheim + Co GmbHWilhelm-Theodor-Römheld-Str. 14, 55130 Mainz www.kirchheim-verlag.de |
Prolog
Diagnose
Packen
Am Flughafen
Im Flugzeug
Zeitumstellung
Fremde Nahrungsmittel
Kälte & Hitze
Notsituationen
Versicherung
Leinen los
Ein Mittwochmorgen in München im Jahr 2010: Es ist einer dieser hektischen Tage, an denen ich nach tagelangem Husten auf dem frühen Weg zur Arbeit einen noch früheren Arztbesuch unterbringen will. Ich steuere den nächstbesten Allgemeinmediziner zwischen Wohnung und U-Bahn-Station an. Meine Hoffnung: keine lange Wartezeit und ein schnell wirkendes Medikament. Was ich stattdessen bekommen werde: eine unerbetene und völlig desillusionierende Lehrstunde als Diabetikerin …
Ob es bei dem Arzt an Langeweile oder einer vielleicht vor Kurzem absolvierten Fortbildung zum Thema Diabetes liegt – ich weiß es nicht. Aber obwohl meine Erkältung nichts, aber auch rein gar nichts ursächlich mit meinem insulinpflichtigen Typ-1-Diabetes zu tun hat, den ich seit 2002 habe, ist der Arzt äußerst interessiert an meiner Diabetestherapie. Er lässt sich meine Blutzucker-Aufzeichnungen zeigen, stellt Fragen zu Insulin und Pumpensystem. Genervt und unter Zeitdruck gebe ich nur widerwillig Auskunft. Und dann kommt ein Satz, der meinen Geduldsfaden reißen lässt. Nach einem Blick auf meine Blutzuckerkurve der letzten Wochen, die auch mal nach oben und unten ging – völlig normal im Übrigen –, meint er mit hochgezogenen Augenbrauen: „Sie sind Redakteurin und oft auf Dienstreise? Oha …“ Sorgenfalten auf seiner Stirn. „Das erklärt natürlich die Blutzuckerschwankungen. Als Diabetikerin sollten Sie lieber den Job wechseln.“
Dass ich damals bereits beruflich und privat in über 40 Ländern mit „Zucker im Gepäck“ war, weiß er ja noch nicht einmal. Mit dem letzten Rest an Freundlichkeit, den ich aufbringen kann, verabschiede ich mich – in dem sicheren Wissen, diese Praxis nie mehr zu betreten. Denn wenn es zwei Dinge gibt, die ich als Diabetikerin gelernt habe, dann ist es zum einen, dass Diabetes eine Selbstmanagement-Krankheit ist, bei der man seine eigenen Entscheidungen treffen muss – 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr –, und dass man sich zum anderen keine Grenzen setzen (lassen) sollte.
Verärgert und frustriert schreibe ich nach dem Arztbesuch in der U-Bahn eine SMS an Dr. Andreas Weigel, meinen ersten Diabetologen in Augsburg nach meiner Diagnose im Jahr 2002, der mir die nötige Gelassenheit im Umgang mit Insulin, Unterzucker und Kohlenhydraten mitgegeben hat. Ich tippe: „Seit Ihnen geht es mit der ärztlichen Behandlung nur noch bergab …“ Senden. Kurz darauf klingelt mein Handy – Dr. Andreas Weigel will wissen, was los ist. Ich erzähle von dem Hobby-Diabetologen und er gibt mir den einzig richtigen Rat: „Nicht mehr in diese Praxis gehen – Arzt wechseln!“ Mittlerweile lebe ich in Hamburg, bin freie Journalistin (das ist noch viel unsteter als eine Festanstellung in einer Redaktion) und ich war in 56 Ländern auf allen Kontinenten, teils auch alleine in vermeintlich gefährlichen Ländern in Südamerika. Ich war in Wüsten, auf Gletschern, abseits von Touripfaden in Indien, im Amazonas-Regenwald und im buddhistischen Kloster im Himalaja – immer mit „Zucker im Gepäck“. Warum auch nicht? Wo ein Wille, da ein Weg – und wo ein großer Wille, da steht einem die ganze Welt offen.
Und auch wenn man als Diabetiker sein eigener Therapeut ist: Support ist wichtig – und das gilt auch für diesen Ratgeber. Ich freue mich daher sehr, dass Dr. Andreas Weigel meinen Ratgeber für Reisen mit Diabetes durch seine ärztliche Expertise bereichert. Es könnte keinen Besseren dafür geben.
September 2002, Krankenhaus Haunstetten bei Augsburg. „Diabetes mellitus Typ 1“ lautete die Diagnose, die mir hier einen Aufenthalt beschert hat. Vorausgegangen waren vier Monate, in denen ich immer schlapper wurde, ständig Durst hatte und immer mehr abgenommen habe – obwohl ich bereits Kalorienbomben zu mir nahm, um dem entgegenzuwirken.
„Diabetes“ – das sagte mir damals herzlich wenig. Mein ein Jahr zuvor verstorbener, innig geliebter Großvater hatte Diabetes und ich erinnerte mich an sein Mäppchen mit Spritzen, das er immer zu den Mahlzeiten hervorzog. Mehr wusste ich nicht. Und mehr wollte ich damals auch gar nicht wissen. Insulin spritzen, Blutzucker messen, Kohlenhydrate schätzen – das war doch nicht ich! Ich war 21, mitten in meinem Studium, die Zwischenprüfungen standen an – mein Leben fing gerade erst an. Für die Zusammensetzung von Nahrung – Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette – habe ich mich noch nie interessiert. Jetzt musste ich in Schulungen aber genau das lernen und die Broteinheiten (BE) von Pasta, Brot und Reis analysieren. Würde der Diabetes künftig mein Leben dominieren und diktieren?
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