Walter J. Dahlhaus - Seelische Erkrankungen bei Menschen mit Behinderung

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Seelische Gesundheit ist stark mit der Bewältigung der eigenen Biografie und belastender Ereignisse verbunden. Menschen mit Intelligenzminderung haben es hier besonders schwer. Dies führt oft zu unverständlichem Verhalten. Der Autor zeigt die psychischen Hintergründe auf, denn nur durch ein tieferes Verständnis dieses Verhaltens können angemessene Reaktionen erfolgen und die spezifischen Bedürfnisse der Betroffenen erfüllt werden. Auf diese Weise können sie lernen, mit ihrer individuellen Situation immer besser umzugehen.

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Bezeichnend ist auch, dass Heinrich Schliemann nachgesagt wird, er habe als gut neunjähriges Kind – ohne einen äußeren familiären oder kulturellen Bezug dazu zu haben – den Entschluss gefasst, Troja und Mykene auszugraben, wie er es später dann auch tat.

die ersten drei Mondknoten

Der erste Mondknoten mit gut 18 Jahren prägt unser Verhältnis zur sozialen Umwelt. Bei vielen Menschen taucht um diese Zeit der Gedanke auf: »Was will ich?« Diese an das eigene Innere, an das eigene Selbst gerichtete Frage steht im Zusammenhang mit einem tiefen Erinnern an den eigenen Geburtsimpuls. Der zweite Mondknoten mit gut 37 Jahren wirft oft die Frage nach Kraft und Mut auf: Bleibe ich auf dem bisherigen, vielleicht geebneten Weg oder entscheide ich mich zu meinem ureigenen Weg?

Beim dritten Mondknoten mit gut 55 Jahren kann es darum gehen, Illusionen und Wünsche »sterben« zu lassen und dem Leben noch mal eine neue Richtung zu geben, sich zu einem neuen Impuls zu entschließen. Wenn die Kraft dazu fehlt, können auch Resignation, Krankheit oder in einzelnen Fällen vielleicht sogar ein frühzeitiger Tod folgen.

Ein vierter Mondknoten , im Alter von gut 74 Jahren, zeigt meist weniger Übergeordnetes – wesentliche Dinge sind da meist schon bewältigt.

Wendepunkte der Biografie

Auf diese Wendepunkte in der Biografie kann in der Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf die Aufmerksamkeit gerichtet werden – insbesondere, wenn man eine seelische Verschattung beobachtet, die von Mitarbeitenden zunächst nur als schwer einfühlbar empfunden wird.

Andreas, ein 38-jähriger Mann mit leichter bis mittelgradiger Intelligenzminderung, war mir persönlich aus der heilpädagogischen Betreuung als Kind bekannt. Fast 30 Jahre später – dazwischen bestanden nur kurze punktuelle Kontakte – bat er mich, ihn aufzusuchen. Zum verabredeten Termin stand er, festlich mit Anzug und Krawatte gekleidet, vor seiner Einrichtung. Er leitete mich zunächst wortlos durch den Wald zu einer Lichtung und offenbarte dann: »Ich möchte einmal Kutsche fahren.«

Mit diesen Worten drückte er einen inneren Impuls, ein Bedürfnis nach Veränderung aus. Es resultierte daraus ein mehrwöchiges Praktikum in einer Einrichtung mit Landwirtschaft – und eben Pferden. Dort konnte diesem Wunsch, Kutsche zu fahren, entsprochen werden. Nach dem Praktikum kam Andreas erfüllt und seelisch befriedigt in seine ursprüngliche Einrichtung zurück.

Biografische Entwicklung bei Menschen mit Assistenzbedarf

Vertrautes loslassen

Fast in jeder Biografie geht es, einmal oder mehrmals, darum, Vertrautes loszulassen. Gerade die wesentlichen Entwicklungsschritte bedürfen oft dieses Loslassens – manchmal gar eines wirklichen Sprungs in gänzlich Neues, Unbekanntes und Herausforderndes.

In seinem West-östlichen Divan beschreibt Goethe das folgendermaßen:

Und so lang du das nicht hast ,

Dieses: Stirb und werde!

Bist du nur ein trüber Gast

Auf der dunklen Erde. 9

Mut zu Neuem

Dieses »Stirb und werde« vollzieht sich in der Biografie von Menschen mit Intelligenzminderung auf unterschiedlichste Weise. Sei es das Verlassen des Elternhauses, der Umzug in eine andere Einrichtung, ein Werkstattwechsel, sei es der Umgang mit einer Krankheit, das Lösen einer Beziehung, was ja beim Wechsel von Bezugspersonen recht häufig notwendig ist – immer wird es das Loslassen von Vertrautem beinhalten und den Mut zu Neuem erfordern, den Mut des Betroffenen, aber auch den der Begleiter.

Erika, eine 34-jährige Frau mit Down-Syndrom und leichter Intelligenzminderung, lebte seit 15 Jahren in einer Lebensgemeinschaft. Sie lernte einen Mann aus einem benachbarten Dorf kennen, einen Arbeiter ohne Intelligenzminderung – wie sich später zeigte, ein Alkoholiker. Nach langem Ringen und Widerständen der Mitarbeitenden in der Einrichtung und der rechtlichen Betreuerin wurde ihr zugestimmt, zu ihm zu ziehen. Wenig später erlitt er einen Schlaganfall. Sie pflegte ihn ein Jahr lang bis zu seinem Tod. Dann gliederte sie sich im Rahmen eines betreuten Einzelwohnens wieder an die Gemeinschaft an. Beeindruckend war ihre gerade auch in dieser herausfordernden Zeit erworbene tiefe Reife und Persönlichkeitsentwicklung sowie eine neue Eigenständigkeit, die sie im Weiteren prägte.

beeinträchtigte Entfaltung der Biografie

Das »Verpassen« der eigenen Biografie, möglicherweise bedingt durch die Angst vor dem Schritt in etwas Neues hinein, kann etwas Schmerzliches sein. Und es kann die Ursache seelischer Krisen und seelischer Erkrankungen darstellen. Nicht nur, aber gerade auch depressive Zustände können Folge einer verhinderten oder beeinträchtigten Entfaltung der Biografie sein.

In bedrängender Weise schildert Franz Kafka dies in mancher seiner Kurzgeschichten: beispielsweise wie ein Mensch vor einer Tür stehen bleibt, die nur für ihn selbst bestimmt ist und vor der ein »Wächter« (vielleicht die Personifizierung der Angst?) steht, der vermeintlich den Eintritt verwehrt – aber eigentlich ist diese Tür offen und bereit, durchschritten zu werden. 10

Biografiearbeit als Hilfe

Biografiearbeit als adäquate Form der Psychotherapie

In der Sozialtherapie kann diese Aufmerksamkeit auf mögliche individuelle wie übergeordnete Entwicklungsschritte und die Hemmnisse davor wesentlich sein. »Biografiearbeit«, d. h. die Reflexion der individuellen Vergangenheit einer Person unter Berücksichtigung allgemeingültiger biografischer Rhythmen, stellt oft ein wesentliches, hilfreiches therapeutisches Mittel dar. In der Biografiearbeit kann ein Bewusstsein für den eigenen Lebensweg entwickelt werden. Menschen mit Intelligenzminderung können hier, wenn sie entsprechend unterstützt werden, erleben: »Ja! Ich bin auf einem Weg – und zwar auf meinem!« Das kann dann ermöglichen, im Fluss des eigenen Lebens nicht nur mitzuschwimmen, sondern auch einmal herauszutreten, um den Fluss vom Ufer aus zu betrachten. Oder bei der Wanderung auf dem eigenen Lebensweg über schwindelnde Höhen und durch tiefe Abgründe, durch weites und offenes, helles Gelände und durch finstere Schluchten einmal innezuhalten und einen Turm zu besteigen. Und von dort aus kann dieser Lebensweg rück- und vielleicht auch vorausblickend angeschaut werden. In diesem Sinne ist Biografiearbeit oft eine sehr adäquate Form der Psychotherapie für Menschen mit Intelligenzminderung. 11

SEO – Sozio-emotionaler Entwicklungsstand

Das »biologische« Lebensalter ist nur begrenzt aussagefähig, was das Verstehen von Menschen mit Assistenzbedarf betrifft. Von deutlich höherer praktischer Relevanz ist die Berücksichtigung des verfügbaren Intelligenzniveaus sowie insbesondere der jeweiligen sozio-emotionalen Entwicklung. Häufig stehen diese beiden Ebenen in einem unmittelbaren Bezug zueinander.

Skala der emotionalen Entwicklung

Der holländische Psychiater Professor Anton Došen hat diesen Aspekt aufgegriffen und ein auf entwicklungspsychologischen Theorien basierendes Konzept entwickelt, eine Skala der emotionalen Entwicklung (SEO – Schema van Emotionele Ontwikkeling). Er geht dabei von der durchschnittlichen Entwicklung und den sozio-emotionalen Reifungsschritten von Kindern aus und überträgt dies mit erheblichem Erkenntnisgewinn auf Menschen mit Assistenzbedarf bzw. Intelligenzminderung, aufgebaut auf erreichte Stufen der emotionalen Entwicklung.

Oft fällt in der Beschreibung von Menschen mit Intelligenzminderung in bestimmten Lebenssituationen der Begriff »kindlich« auf, ergänzt durch die Feststellung einer »Überforderung«, oder wir finden Hinweise auf die verfügbare – oder eben nicht verfügbare – Reife.

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