Astrid Wenke - Eine Milliarde für Süderlenau

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Steinreich kehrt Margot Krause in hohem Alter in ihren Heimatort zurück. Mit einem Angebot an die Stadt, die sie viele Jahre zuvor verlassen hatte: eine Milliarde für Süderlenau, um jeder Einwohnerin, jedem Einwohner fünf Jahre lang ein Grundeinkommen von 1000 Euro zu finanzieren. Und schon steht die beschauliche Kleinstadt Kopf …
Selbst Katharina, die eigenbrötlerische Musiklehrerin, die sich nichts sehnlicher wünscht als Ruhe und Muße zum Komponieren, gerät in gefühlsmäßige Verwirrung: Es gilt, ihre besondere Beziehung zu Margot Krause zu klären – und den Mut zu finden, der klugen Amalia ihr Herz zu öffnen …

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FRAUEN IM SINN



Verlag Krug & Schadenberg





Literatur deutschsprachiger und internationaler

Autorinnen (zeitgenössische Romane, Kriminalromane,

historische Romane, Erzählungen)



Sachbücher und Ratgeber zu allen Themen

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Astrid Wenke

Eine Milliarde für Süderlenau

Roman

K+S digital

Für meine liebe Mutter

Der Wille einer einzelnen Frau gegen die rollenden Räder der rasenden Maschinerie – so war das gewesen.

Ich saß mit Silvia am Bahnhofsvorplatz von Süderlenau auf der Terrasse unseres Stammcafés ATEMPAUSE, als es mit einem Mal gewaltig kreischte und quietschte. Aufstöhnend presste ich die Hände auf die Ohren. Lärm ist mir eine Qual.

Der Zug, der mit seiner Vollbremsung die Geräusche verursachte, kam allmählich hinter dem Bahnhofsgebäude zum Stehen. Die runde Schnauze und einige Waggons in Fahrtrichtung lugten dahinter hervor – putzig, als wäre er ein lebendes Wesen, das versuchte, sich zu verstecken und der verdienten Strafe zu entgehen: Es war nicht vorgesehen, dass ein ICE in unserem unbedeutenden Süderlenau hielt.

Ich freute mich an dem Bild des ebenso aufsässigen wie beschämten Fahrzeugs. Auf meinem Milchkaffee lag noch Schaum, und während ich genüsslich löffelte, grinste ich in mich hinein.

»Jemand muss die Notbremse gezogen haben«, schlussfolgerte Silvia, der die Vorstellung eines ICEs mit freiem Willen fremd war. Nicht zum ersten Mal staunte ich, wie anders sich die Welt von ihrer nüchternen Warte her betrachtet darstellte, aber natürlich hatte sie recht. Wie immer.

Am Nebentisch hörte ich Britta reden. Sie hatte diese stählerne Stimme, die ich aus Millionen herausgehört hätte. Britta und ich kannten uns, solange ich denken konnte, auch wenn wir beide taten, als kennten wir uns nicht. Wir hatten uns wie üblich nicht gegrüßt, doch nun horchte ich, was sie zu sagen hatte.

»Wie sie es angekündigt hat. 11.23 Uhr!«

Es war eine abrupte und gnadenlose Konfrontation mit der Uhrzeit. Überhaupt ist Britta eine gnadenlose Person. Ich spürte Mutlosigkeit mein Blut verdicken, als würde jemand Grieß in kochende Milch einrühren: Nur noch zwanzig Minuten, dann ging es zurück in die Mühle.

Silvia hatte mir einmal erklärt, dass die Tretmühlen seit dem sechzehnten, siebzehnten Jahrhundert in Armenhäusern eingesetzt worden waren, um das bürgerliche Leistungsprinzip in der Schicht der Bettler und Landstreicher durchzusetzen. In einem berüchtigten Arbeitshaus in Amsterdam, so Silvia, waren Arbeitsunwillige in einen Raum gesperrt worden, in den ein leichter steter Strom Wasser floss. Wer sich in diesem Raum nicht überwinden konnte, seinen adeligen Lebensstil abzulegen und unermüdlich das Rad zu treten, welches die Pumpe antrieb, ertrank.

Zugegeben, so schlimm stand es nicht um mich und meinen Arbeitsantrieb.

Ich lugte zu Silvia hinüber. Sie lebte noch jenseits der tickenden Uhr, schien Britta nicht gehört zu haben, wohl weil sie wie ein Luchs zum Bahnhof hinüberstarrte. Der ICE fuhr an, jaulte einmal klagend auf, bevor er sich routiniert säuselnd mit großer Geschwindigkeit entfernte. Währenddessen trat eine kleine Frau mit zögerlichen Schritten auf den Platz. Sie zog einen schwarzen Rollkoffer hinter sich her – neben ihr ein Bahnbeamter in Uniform, der in jeder Hand einen Koffer trug.

Mein Herz geriet ins Stolpern, nicht gefährlich, so hatte mir die Ärztin versichert, aber doch unangenehm und angsterregend drängten sich die Extraschläge, Extrasystolen, in seinen Rhythmus: Margot Krause war zurück!

»Dürrenmatt«, stellte Silvia fest, »Der Besuch der alten Dame.« Ich warf einen zweiten Blick hinüber zu dem Pärchen. Er hatte die Koffer abgestellt. Sie stand aufrecht, den Kopf erhoben, den Arm in seinen gehakt.

»Natürlich«, sagte ich, die Hand an mein Herz gepresst, »wie recht du hast.«

Ich war mir sicher, dass Margot die Situation genoss: war ein enormer Auftritt, das Ganze.

Britta erhob sich am Nebentisch.

»Das wird sie Tausende kosten«, bemerkte Wolfgang, der ebenfalls aufstand.

»Sie hat’s ja«, bügelte Britta ihn ab. »Ich frage mich allerdings, warum sie sich derart in Szene setzt, statt den Regionalzug zu nehmen, wie sonst. Sie hat etwas vor, dafür garantiere ich.«

Brittas flinke Beine transportierten ihren kompakten Körper zielstrebig über den Platz hinüber zu Margot, die dort stand, gelassen, so schien es, und mit nichts beschäftigt als zu atmen.

Es hat mich immer schon fasziniert, wie Britta sich bewegte – das genaue Gegenteil zu meiner Art, mich durchs Leben treiben zu lassen. Wolfgang folgte ihr wie gewöhnlich, groß, schlank, ruhig. Drüben Händedrücken. Wolfgang nahm die Koffer.

Nun fragte ich mich ebenfalls, was Margot zu uns trieb. Sie hatte sich seit Jahren nicht blicken lassen. So lange ich mich zurückerinnere, ist es so gewesen: Alle Jubeljahre tauchte Margot auf und versetzte die Stadt in helle Aufregung. Grund dafür war ihr Geld. Margot war reich, stinkreich, wie man so sagt. Bei jedem ihrer Besuche ließ sie einen guten Batzen ihres Vermögens in der Stadt, begleitet von genauen Anweisungen, was damit zu tun wäre.

Britta versuchte regelmäßig, das Geld in die von ihr gewünschten Kanäle zu lenken. Sie mochte Margot nicht, verabscheute sie geradezu. Oft genug hatte ich sie mit verächtlich herabgezogenen Mundwinkeln über ›die Alte‹ herziehen hören. Trotzdem hofierte Britta Margot, holte sie wie heute von der Bahn ab, um sie zu Margots Süderlenauer Wohnung chauffieren zu lassen. Silvia zuckte die Achseln, wenn ich mich darüber ereiferte. Das sei eben die Macht des Geldes. Mag sein, aber warum spielte Margot mit? Warum informierte sie von allen Menschen in Süderlenau ausgerechnet Britta über ihre Besuchspläne? Das kratzte an mir. Ich hatte zuweilen richtige Striemen an den Unterarmen. Silvia hatte versucht, mich zu beruhigen: Letzten Endes bliebe Margot unbestechlich; sie investierte ihr Geld, wie sie es für richtig hielte. Das stimmte allerdings. Margot unterstützte vor allem die Kunst und die Musik. Mir kam das entgegen, denn ich bin die Musiklehrerin von Süderlenau.

Die Liebe zur Musik ist wohl der Grund gewesen, weshalb es zwischen Margot und mir immer etwas Besonderes gegeben hat. Die Begegnungen mit Margot gehören zu meinen eindrücklichsten Kindheitserlebnissen. Wann immer sie sich in jenen Jahren in Süderlenau aufgehalten hat, hatte sie meine Schule besucht und mich aus dem Unterricht rufen lassen, um zu erfragen, wie das »musikalisch hochbegabte Kind« sich entwickelte.

»Man könnte meinen, sie fördere die Stadt nur deinetwegen«, meinte der Zahnarzt, der mein Vater war, und fragte mich: »Na, wie wäre das?«

Die Frau, die ich Mutter nannte, schnaubte verärgert und verließ geräuschvoll den Raum. Merkwürdig hatte ich das gefunden und verwirrend.

Auch an jenem Tag, an dem der ICE in Süderlenau hielt, war ich mir gewiss, dass Margot mir in den folgenden Tagen noch einmal und wie zufällig über den Weg laufen würde. Sie würde stehenbleiben und mir Fragen stellen. Sie würde mich ansehen und mir zuhören mit einem Interesse und einer Anteilnahme, die ich sonst nirgends erfuhr.

Ich saß in der Sonne eines warmen Herbsttages neben meiner Freundin Silvia im Café ATEMPAUSE, senkte den Kopf in beide Hände, legte ihn schief und ließ das Glück in meinen Körper. Ich lächelte.

Inzwischen hatte Wolfgang Margots Gepäck im Kofferraum einer Taxe verstaut. Formvollendet öffnete er die Beifahrertür, um die alte Dame einsteigen zu lassen. Dann duckte er sich zu Britta auf die Rückbank. Der Fahrer war derweil auf seinem Sitz kleben geblieben. Jedenfalls hatten wir nichts von ihm zu sehen bekommen. Ich stellte mir vor, wie er nun, während er die Kupplung kommen ließ, mürrisch Mund und Stirn verzog. Der Wagen wendete, fuhr wenig später an uns vorüber, und für einen Moment trafen mich Margots Augen, nachdenklich und interessiert, um mir gleich darauf zu entgleiten; die Taxe brauste weiter, nur noch die Hinterköpfe der Insassen waren zu sehen.

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