Michael Dissieux - Graues Land

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Am Ende der Zeit ist die Welt grau und still.
Jetzt zählen nur noch Erinnerungen.
Und wenn die verblassen, stirbt der Mensch.
Harvey und Sarah führen ein glückliches und ruhiges Leben in den Bergen. Als Sarah erkrankt, kümmert sich der alte Harv liebevoll um seine Frau.
Doch eines Tages hat sich etwas geändert – in der Welt da draußen.
Es beginnt damit, dass der Fernsehsender kein Programm mehr ausstrahlt, dann fällt die Stromversorgung aus.
Auch das Telefon verstummt.
Ein grauer Schleier umhüllt das Land. Eine trügerische Stille liegt über den Feldern, über dem Haus. Des Nachts glaubt Harvey, Kreaturen ums Haus schleichen zu hören.
Und die kurze Begegnung mit einem jener Wesen im Garten, bringt die schreckliche Gewissheit, keiner Einbildung erlegen zu sein.
Harvey beschließt, in Erfahrung zu bringen, was mit der Welt geschehen ist. Und so steigt er in seinen rostigen Van und fährt zu seinem alten Kumpel Murphy, der ein paar Meilen die Straße hinab ein kleines Lebensmittelgeschäft betreibt.
Doch dieser scheint bereits dem Wahnsinn anheimgefallen zu sein …
Der dystopische Kultroman von Michael Dissieux ist zurück!

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Es gelingt mir kaum noch, das beklemmende Gefühl abzulegen, das mich jeden Abend aufs Neue befällt, wenn ich die Kerzen anzünden muss.

Am Tag ist es nicht sehr viel heller in den Räumen. Das düstere Grau, das durch die Fenster sickert, erscheint mir sogar noch betrüblicher als das Flackern der Kerzen, das mich zumindest teilweise noch an die Abende vor dem Kaminfeuer zurückdenken lässt.

Das Schlimmste aber ist die Stille.

Abgesehen vom gelegentlichen Stöhnen des Gebälks und dem tiefen Ächzen des Fundaments im Keller, hat sich ein dichtes Tuch des Schweigens über die Welt gelegt.

Mit der freien Hand fahre ich über die Augen und spüre eine tiefe Müdigkeit hinter den Lidern. Meine Finger zittern. Ich starre sie einen Moment an, dann balle ich sie zur Faust und blicke die Treppe empor, wo eine einzelne Petroleumlampe auf dem Pfosten des Geländers ein weiches Licht über die obersten Stufen fließen lässt.

Seufzend und mit schwerfälligen Schritten steige ich den Rest der altertümlichen Holzstiege hinauf.

Das Knarren der mittleren Stufe erscheint mir, wie jeden Abend, als das schönste Geräusch, das man in dieser Welt noch finden kann. Selbst das müde Schaben meiner Füße in ihren Pantoffeln ist eine willkommene Abwechslung zum ewigen Schweigen.

Alles, was mich an eine normale Welt denken lässt, sauge ich begierig auf.

Doch es gibt nicht mehr viel, das normal ist. Nicht mehr viel, dass mich aufrecht hält.

In einem Buch eines amerikanischen Schriftstellers, das ich vor unzähligen Jahren gelesen hatte, hieß es einmal `Die Welt hat sich weitergedreht´.

Ich muss oft an diesen einen Satz denken, der mich damals schon emotional tief berührt hat.

Es mag sich verrückt anhören, aber im Stillen habe ich diesen einen Satz zur Schlagzeile der vergangenen Tage erkoren.

Wenn ich noch meine Zeitung bekommen würde, wäre der Satz von Mister Stephen King wahrscheinlich in fetten Lettern auf die erste Seite gedruckt.

Darunter das Foto einer schwarzen Welt, unter deren Himmel Aschewolken dahin ziehen, und die still und leer geworden ist.

Aber ich bekomme keine Zeitung mehr. Der junge Daryll, der mit seinem roten Fahrrad und den wehenden Haaren immer den steinigen Weg durch die Hügel gefahren ist und bei jedem der weit verteilten Häuser seine Zeitung abgeliefert hatte, war seit über einer Woche nicht mehr hier gewesen.

Ich frage mich, ob der Junge noch lebt. Und sein leuchtend rotes Fahrrad, auf das er so lange gespart hatte; steht es noch in der Garage seiner Eltern? Liegt es irgendwo auf der Straße oder in einem der Gräben, die sich aufgetan haben?

Den Jungen vermisse ich wirklich. Es tat gut, ein paar Worte mit ihm zu wechseln, wenn er mir die Zeitung selbst an Regentagen durch den Vorgarten bis zur Haustür gebracht hatte. Seine Jugend ließ mich oft vergessen, wie alt ich bin.

Aber noch mehr vermisse ich meine Zeitung.

Mit ihr war auch der Strom verschwunden. Und den Generator im Schuppen anzuwerfen, wage ich nicht. Wenn ich ehrlich sein soll, glaube ich nach all den Jahren, in denen er unbenutzt hinter Brettern und Kisten verborgen vor sich hingerostet hatte, nicht einmal daran, dass er noch funktionieren würde.

Irgendwie haben Sarah und ich nie so weit gedacht. Wir besaßen alles, was wir brauchten, um glücklich zu sein, genossen die Abgeschiedenheit unseres Heimes und die Annehmlichkeiten der modernen Zivilisation, und hätten nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass es einmal anders kommen könnte.

Dass die Welt sich weiterdreht, wie es Mister King vor vielen Jahren so treffend formuliert hatte.

Als ich die oberste Stufe erreiche, verharre ich einige Sekunden, um meinen geschundenen Knochen etwas Ruhe zu gönnen. Dann greife ich mit der freien Hand die Petroleumlampe auf dem Geländerpfosten und gehe den Flur entlang zum Schlafzimmer.

Die Schatten weichen respektvoll vor mir zurück. Das durch einen Glaszylinder gedämpfte Licht der Lampe wirft einen sanften Schein auf die alte Tapete, deren Blumenmuster vor ungefähr vierzig Jahren modern gewesen ist. Es gibt so viel, was mich an Sarah erinnert. An manchen Tagen brennt der Schmerz wie Feuer in meinen Eingeweiden. Dann versuche ich zu vermeiden, dass meine Augen an ihrer Sammlung von Porzellanfiguren hängen bleiben. Oder an den gerahmten Fotos auf dem Kaminsims, die mir voller Hohn die Geschichten einer längst erloschenen Zeit erzählen wollen.

Als ich die Schlafzimmertür erreiche, bleibe ich stehen und blicke zur dunklen Decke empor. Wie jedes Mal, wenn ich Sarahs Zimmer betrete, schicke ich einige verzweifelte Worte an einen Gott, den es womöglich gar nicht gibt.

Ich sagte ja bereits, ich war nie ein besonders gläubiger Mensch gewesen. Gott und die Kirche habe ich als etwas akzeptiert, das sich nun mal in meiner unmittelbaren Umgebung befindet. Etwa so wie die große Wiese hinter dem Haus, die sich bis zu den Schatten des Waldrands erstreckt. Oder aber den schäbigen Gemischtwarenladen des alten Murphy, wo Sarah und ich immer unsere Einkäufe erledigt und anschließend mit ihm noch eine Tasse Tee getrunken hatten.

All diese Dinge gehörten zu meinem Leben eben dazu. Und genauso haben Gott und seine Prediger dazugehört.

Aber er war nie etwas Besonderes für mich gewesen. Was die anderen in ihm und seinem Wirken gesehen hatten, konnte ich tief in meinem Innern nie nachvollziehen.

Warum ich ausgerechnet jetzt das Wort an ihn richte, kann ich nicht sagen.

Ein Mann mit meinem Glauben sollte der erste sein, der sagt, Gott hat sich von seiner Schöpfung abgewendet. Unter normalen Umständen müsste ich ihm vorwerfen, dass er die Menschen im Stich gelassen hat. Und wahrscheinlich hätte ich das auch wirklich lautstark getan.

Würde hinter der Tür nicht Sarah liegen.

Sie war alles, was mir noch geblieben ist. Gott hatte mir alles genommen. Die Geräusche und Gerüche der Welt, so wie ich sie seit siebzig Jahren kenne. Er hat mir das Licht genommen und die behagliche Wärme. Und nicht zuletzt jegliche Hoffnung auf das Erleben meiner Zukunft.

Nur Sarah hat er mir gelassen, auch wenn sie nicht mehr dieselbe ist wie früher.

Die Worte, die ich an Gott richte, sind kein Gebet, sondern einfach nur eine Bitte. Ich wünsche mir, wenn ich den Raum betrete und mich an ihr Bett setze, ihren Atem zu spüren und zu sehen, wie sich ihre Brust schwach hebt und senkt.

Es werden nie Gebete sein. Und auch keine Fragen nach dem Warum.

Einfach nur der Wunsch, nicht völlig allein auf der Welt zurückgelassen zu werden.

Wenn Gott nicht tot ist, wird er mir diese kleine Bitte erfüllen.

Als ich die Tür mit meiner Hüfte aufstoße, schlägt mir abgestandene Luft entgegen. Eine trockene Wärme streicht über mein Gesicht, und der säuerliche Geruch von Schweiß und Urin steigt mir in die Nase.

Die Tür quietscht leise in den Angeln.

Wieder ein Geräusch, das mich an bessere Tage zurückdenken lässt.

Sarah hatte mich oft darum gebeten, etwas gegen das nervtötende Quietschen zu unternehmen. Und immer habe ich nur genickt, und es dann vergessen.

Durch den Spalt der geschlossenen Holzläden vor dem Fenster kann ich einen letzten, dunkelgrauen Streifen Tageslicht erkennen. Als versuche eine brackige Masse durch die Ritzen ins Zimmer zu sickern. Auf einem Tisch in der Ecke brennt eine einzelne Kerze. Deren Flamme beginnt hektisch zu tanzen, als die stille Luft des Raumes von mir durcheinandergewirbelt wird.

Plötzlich erwachen die starren Schatten an den Wänden zu verzweifeltem Leben. Der alte Eichenschrank, den wir uns nur ein paar Tage nach unserer Hochzeit gekauft hatten. Der kleine Schminktisch, den Sarah noch bis vor einigen Jahren benutzt hatte, um sich hübsch zu machen. Oder aber die massigen Pfosten des Bettes, die wie stumme Wächter an der Wand emporragen, und die das Liebste beherbergen, das ich je im Leben besessen habe.

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