Inhaltsverzeichnis
Ich will leben Ich will leben
Alte Zeiten Alte Zeiten Katharina, heut ist es schön, Komm, lass uns auf den Flohmarkt gehn, Lass uns in fremden Fotos wühlen, Lass uns alte Zeiten fühlen. Siehst du den alten Mann dort stehn? Solche Lampen hat er früher täglich gesehn. Schau, wie er die Küchenwaage wieder probiert, Wie er sich in seine Jugend verliert. Katharina, komm, stell dich ganz dicht, Hier gibt es Dinge, da gab es uns noch nicht.
Angstgestalt Angstgestalt Die Angst hab ich davongejagt, Am Anfang war ich sehr verzagt. Denn sieh, ganz in Weiß war sie gekleidet, Mir so nah, doch mancher hat sie mir verleidet. „Ach, Angst kenne ich nicht, Hat sie denn ein Gesicht?“ Die Angst stand vor mir und wartete, Sie vernebelte sich und entartete. Voller Kraft hab ich sie dann davongetrieben, Sie raste vor mir her, verflüchtete sich, wo war sie geblieben? Auf einer Landstraße, die Angst?
Antrag zur Kur Antrag zur Kur Zeit zum Leben, wer hat sie schon? Du musst sie dir nehmen, stell ab den Fernsehton, Lauf raus, und atme tief, der Himmel ist blau, Vergiss den Mief, nimm dir ’ne Frau. Geh fort mit ihr, sucht euch ’nen Stern, Sie dankt es dir und hat dich gern. Zum Leben brauchst du nur die Liebe Und all die schönen andren Triebe. Genieße sie, leb wie ein Maler, Was brauchst du Geld, was brauchst du Taler? Finanzen hat der Mensch erfunden, Der liebe Gott die schönen Stunden. Banken sind ein Folterhaus, Und Arbeit war dir eh ein Graus. Geh hin, kuschel dich an Mutter Natur, Sie schenkt dir Leben und eine Kur.
Das blaue Haus Das blaue Haus Das blaue Haus stand immer noch, und es war schön, Das Blau war etwas trist geworden, ich konnt das leider sehn. Es fehlten Ziegel auf dem Dach, Stimmen kamen aus dem Haus, es klang wie Krach. Zwei Fenster waren zugemauert, Das hab ich sehr bedauert. Eine Birke wuchs vom Keller, Sie wollt zum Licht, drum wuchs sie schneller. Ich ging zur Tür Und fragte mich, wer wohnt denn hier? Ich klingelte und klopfte dann, Die Tür ging auf, dort stand ein Mann. Er sah mich an und wusste gleich, Ich wohnte hier, wir war’n mal reich. Sein Blick war Stahl, so hart und grau, Ich fühlte Eis, mir wurde flau. Ich wollt hinein, ins Zimmer gehn, Noch einmal aus dem Fenster sehn. Den Garten mit den Rosenbäumen, Wovon wir in der Ferne träumen. Ich wollte sprechen, konnt es nicht, Ich musst hinein, war so erpicht Auf diesen Blick aus Kindertagen, Wonach sie mich noch heute fragen.
Das „Das“ Das „Das“ Das Dichten und Denken, Das Schöne-Worte-Schenken. Das Fühlen und Hören, Das mit Worten Betören. Das Singen und Lachen, Das Selbermachen. Das Hoffen und Beten, Das Leisetreten. Das Bangen und Lieben, Das Dageblieben. Das Licht, die Sonne, Die Schönheit, die Wonne. Das Zarte, das Leichte, Das Spüren, das Seichte. Das Zittern und Zagen, Das Jammern und Klagen. Das Raunen und Staunen. Das Tuscheln und Kuscheln. Das Loben und Rügen, Das Sich-Anerkennen, das Lügen.
Das Weidenhaus
Die Andere
Dreiklang
Ein Jahr
Engel
Es gab Glück
Frühlingserwachen
Fugenlos
Gesuch
Gleichung
Glück in der Sanduhr – auf den Kopf gestellt
Ich möchte euch was sagen
Ich will leben
Mein Allerliebstes
Kommunikation
Mit den Erinnerungen leben
Provence
Revierübernahme
Vermessen
Verwechslung mit Schnupfen
Zeitlos
Zuhause ist vergangen
Meer
Auf dem Gellen
Der letzte Spaziergang
Geschrei um nichts
Musiker in den Ferien
Rückzug
Sandspiele
Sehnsucht, Ankunft, Abschied
Liebe
Bekenntnis
Die Erde dreht sich immer weiter
Ewigkeit
Finderlohn
Geschenk
Himmelsmacht
Bonmots
Die Seins-Frage
Elementar
Glauben
Global
Kunst
Nicht verstehen
Ziel
Zu nah?
Tiergeschichten
Alte Bekannte
Die Mäuseplage
In Meiers Haus
Tierallerlei:
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
Wo ist denn der Hund geblieben?
„Junges Gemüse“
Blumenkohl
Bohnen, Birnen, Bohnen
Erbsen
Kartoffeln
Tomaten
Gemüseallerlei
Große Frage
Hatschi
Obstsalat
Ohne Kaninchen
Schlaflied für Sarah
Schlaflied für den Sohn
Weihnachten
Der Traum von Weihnachten
Stellas Weihnachtsmann
Alle Jahre wieder ...
Wunschzettel
Heidemarie Stein
Im Himmel wird‘s
nicht besser sein
AUGUST VON GOETHE LITERATURVERLAG
FRANKFURT A.M. • LONDON • NEW YORK
Die neue Literatur, die – in Erinnerung an die Zusammenarbeit Heinrich Heines und Annette von Droste-Hülshoffs mit der Herausgeberin Elise von Hohenhausen – ein Wagnis ist, steht im Mittelpunkt der Verlagsarbeit.
Das Lektorat nimmt daher Manuskripte an, um deren Einsendung das gebildete Publikum gebeten wird.
©2020 FRANKFURTER LITERATURVERLAG
Ein Unternehmen der
FRANKFURTER VERLAGSGRUPPE GMBH
Mainstraße 143
D-63065 Offenbach
Tel. 069-40-894-0 ▪ Fax 069-40-894-194
E-Mail lektorat@frankfurter-literaturverlag.de
Medien- und Buchverlage
DR. VON HÄNSEL-HOHENHAUSEN
seit 1987
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet abrufbar über http://dnb.d-nb.de.
Websites der Verlagshäuser der
Frankfurter Verlagsgruppe:
www.frankfurter-verlagsgruppe.de
www.frankfurter-literaturverlag.de
www.frankfurter-taschenbuchverlag.de
www.public-book-media.de
www.august-goethe-von-literaturverlag.de
www.fouque-literaturverlag.de
www.weimarer-schiller-presse.de
www.deutsche-hochschulschriften.de
www.deutsche-bibliothek-der-wissenschaften.de
www.haensel-hohenhausen.de
www.prinz-von-hohenzollern-emden.de
Dieses Werk und alle seine Teile sind urheberrechtlich geschützt.
Nachdruck, Speicherung, Sendung und Vervielfältigung in jeder Form, insbesondere Kopieren, Digitalisieren, Smoothing, Komprimierung, Konvertierung in andere Formate, Farbverfremdung sowie Bearbeitung und Übertragung des Werkes oder von Teilen desselben in andere Medien und Speicher sind ohne vorgehende schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig und werden auch strafrechtlich verfolgt.
Lektorat: Dr. Annette Debold
ISBN: 978-3-8372-2410-8
Für Elke
Ich will leben
Alte Zeiten
Katharina, heut ist es schön,
Komm, lass uns auf den Flohmarkt gehn,
Lass uns in fremden Fotos wühlen,
Lass uns alte Zeiten fühlen.
Siehst du den alten Mann dort stehn?
Solche Lampen hat er früher täglich gesehn.
Schau, wie er die Küchenwaage wieder probiert,
Wie er sich in seine Jugend verliert.
Katharina, komm, stell dich ganz dicht,
Hier gibt es Dinge, da gab es uns noch nicht.
Angstgestalt
Die Angst hab ich davongejagt,
Am Anfang war ich sehr verzagt.
Denn sieh, ganz in Weiß war sie gekleidet,
Mir so nah, doch mancher hat sie mir verleidet.
„Ach, Angst kenne ich nicht,
Hat sie denn ein Gesicht?“
Die Angst stand vor mir und wartete,
Sie vernebelte sich und entartete.
Voller Kraft hab ich sie dann davongetrieben,
Sie raste vor mir her, verflüchtete sich, wo war sie geblieben?
Auf einer Landstraße, die Angst?
Antrag zur Kur
Zeit zum Leben, wer hat sie schon?
Du musst sie dir nehmen, stell ab den Fernsehton,
Lauf raus, und atme tief, der Himmel ist blau,
Vergiss den Mief, nimm dir ’ne Frau.
Читать дальше