Nancy Aris - Dattans Erbe

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»Wenn Sie es nicht finden, wer dann?« Mit diesen Worten macht sich die Historikerin Anna Stehr auf nach Wladiwostok. Sie soll das Tagebuch von Adolph Dattan finden. Er hatte dort das Kaufhaus Kunst & Albers aufgebaut, noch bevor es in Europa Kaufhäuser gab. Sein kometenhafter Aufstieg endet mit dem Ersten Weltkrieg. Ins Räderwerk der Weltpolitik geraten, kehrt er aus der Verbannung als gebrochener Mann nach Naumburg zurück. Ein Jahrhundert später hofft sein Enkel, im Tagebuch die Gründe für die Verbannung zu finden. Anna Stehr geht für ihn auf Spurensuche, doch ihre Reise ist heikel. Die angemietete Wohnung entpuppt sich als Autoschmugglertreff, die Vormieterin scheint spurlos verschwunden. Im Archiv lässt man sie schmoren und abends wartet der postsozialistische Wohnblock mit seinen übrig gebliebenen Bewohnern auf sie. Nach drei Monaten verlässt sie Wladiwostok. Ohne Tagebuch, aber mit einer Spur, die nach Naumburg führt. Was sie dort finden wird, ist spektakulär. Nancy Aris erzählt vom zaristischen Russland, vom Ende der Sowjetunion und von der Gegenwart unter Putin. Der Roman zeigt, wie widersprüchlich ein Eintauchen in Vergangenes sein kann und wie beschränkt historische Erkenntnis ist.

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„Es ist nicht ganz so, wie ich mir meine zukünftige Bleibe vorgestellt hatte“, sagte ich etwas zögerlich, „aber vielleicht sagen Sie mir erst einmal, was Sie dafür haben wollen.“

Nadezhda setzte sich hin und schob ihre Brille nach oben. „Wissen Sie Anna, es ist äußerst schwierig, eine Wohnung zu finden, hier in Wladiwostok. Aus den umliegenden Dörfern und Kleinstädten wollen alle hierher und sie kommen in Scharen. Wenn sie in den Außenbezirken etwas finden, können sie schon froh sein. Aber hier sind sie direkt am Meer und trotzdem mitten in der Stadt. Es ist ruhig, kein Straßenlärm, der stört. Das gibt es so gut wie gar nicht auf dem Markt. Und …“

Nadezhda hielt den Atem an, um mit bedeutungsschwangerem Blick und tiefer Stimme fortzufahren. „Das kommt noch hinzu. Nicht zu unterschätzen. Das Haus befindet sich auf dem Campus der Meeres-Universität. Alles ist umzäunt und überwacht, hier gibt es keine Überfälle, keine Bettler, keine Störenfriede. So eine in jeder Hinsicht vorteilhafte Wohnung finden Sie woanders nicht noch einmal.“ Ich schaute mich um. Mein Blick glitt über die vergilbte, an einigen Stellen abgeschabte Blümchentapete in sepia, die vielleicht gerade noch zu Breschnews Zeiten modern war. An der Wand zum Bad entdeckte ich ein faustgroßes Bohrloch, durch das ein Kabel hing. Der durchfallbraune Bodenbelag warf Blasen und sah aus wie ein überdimensioniertes Pickelgesicht. An der Decke hing eine blanke Neonleuchte. Ich fragte mich, was nun kommen würde. Nadezhda wollte gerade ansetzen und genau in dem Moment rüttelte der Kühlschrank und sprang an. Ein Dröhnen durchzog das Zimmer. Nun fühlte ich mich auch noch wie in einer Motorenhalle. Das Ding würde als Erstes rausfliegen, dachte ich bei mir. Nadezhda musste nun deutlich lauter sprechen.

„Ich denke, wenn Sie mir 35 Eurochen die Nacht zahlen, wäre das ein gutes Geschäft für Sie. Ich mache das nur, weil Sie so interessiert an der Geschichte unserer Stadt sind. Von einem Fremden würde ich mehr nehmen.“

Ich überschlug das kurz. Pro Monat wären das über 1 000 Euro. Euro, nicht Eurochen. Es war absurd. Aber was sollte ich sagen, in Russland hatten alle, die im Immobiliengeschäft tätig waren, völlig übergeschnappte Vorstellungen. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass der Wohnungsmarkt der einzige Bereich war, in dem sich für Normalbürger überhaupt noch einigermaßen Geld verdienen ließ. Die Menschen vermieteten, anstatt zu arbeiten. Es gab Familien, die in einer Wohnung zusammengepfercht dahinvegetierten, nur um die andere Wohnung teuer zu vermieten.

„Nadezhda Walentinowna, es tut mir leid, aber das geht nicht. Entschuldigen Sie, dass ich Sie ganz umsonst bemüht habe und Sie Ihre Zeit mit mir verschwendet haben, aber es geht einfach nicht. Wissen Sie zu Hause bezahle ich das Gleiche, aber da habe ich eine Wohnung mit fünf Zimmern. Riesige Räume mit tollen Stuckdecken und wunderschönen Holzfußböden, eine Wohnung mit Küche und zwei Bädern, mit Wintergarten, Balkon und Garten. Und dazu in einem Villenviertel, eine echte Nobelgegend. Da kann ich für das, was ich hier sehe, nicht das Gleiche bezahlen. Es ist ja nicht einmal eine Wohnung, sondern nur ein Zimmer. Und schauen Sie sich doch einmal um, alles ist provisorisch und abgenutzt.“

Ich überlegte, was so ein Zimmer bei uns kosten würde. Das Problem war, dass so etwas überhaupt niemand anbieten würde. „Ich kann Ihnen 300 Euro im Monat geben. Das ist in etwa der Monatslohn einer Verkäuferin. Ich denke, dass das real ist.“

Nadezhda sah aus, als ob sie gerade von einer Tarantel gestochen worden war. „Nein, 500!“

„Wissen Sie, ich gebe Ihnen 350, aber das ist mein letztes Wort. Bei uns würde man so ein Zimmer überhaupt nicht vermieten. Man würde es erst einmal renovieren und auf Vordermann bringen, bevor man es anbietet. Ich nehme es nur wegen des Ausblicks. Wenn Sie nichts dagegen haben, könnte ich es streichen, dann würde es schon viel freundlicher aussehen. Vielleicht eine neue Decke fürs Sofa, eine gemütlichere Lampe. Ich könnte es etwas netter machen. Was meinen Sie dazu? Vielleicht hätten Sie ja auch noch einen kleineren Kühlschrank. Ich brauche so ein Riesengerät gar nicht.“

Nadezhdas Gesicht heiterte sich etwas auf. Sie überlegte, rechnete hin und her. Man sah es ihr an. „Gut, abgemacht. Sie zahlen mir 350 Euro und machen es hübscher. Und ich hole nächste Woche den Kühlschrank ab und bringe Ihnen einen Kleineren. Wissen Sie denn, wie lange Sie bleiben wollen?“

Das war ein wunder Punkt. Nach meinem gestrigen Tag im Archiv hatte ich das Gefühl, keinen Tag länger bleiben zu müssen. Aber wer weiß, was sich alles noch ergeben würde.

„Einen Monat auf jeden Fall, vielleicht auch zwei oder drei.“

Dann ließ sie sich meinen Pass geben, füllte allerhand Zettel aus und verschwand mit den Unterlagen. Unten am Treppenaufgang wurde kontrolliert. Hinter einem Fenster taten drei Damen in Kittelschürzen ihren Dienst, die Dezhurnajas. Neuankömmlinge und Fremde wurden sofort erkannt. Hatten Sie weder Passierschein noch Ausweis dabei, konnte es ungemütlich werden. Mancher Besuchswunsch endete an diesem Fenster. Damit es mir nicht auch so ging, wurden die Alten im Kontrollkabuff gut informiert. Nadezhda schrieb mir ihre Telefonnummer und Mailadresse auf und ich gab ihr die erste Rate. Der Schlüssel steckte innen. In Russland schloss fast jeder nach Betreten der Wohnung von innen ab. Manche hatten Stahltüren mit mehreren Schließbolzen. Ich hatte drei Bolzen. Nadezhda schärfte mir ein, das Schließreglement auch so zu handhaben. „Und wenn irgendetwas sein sollte Anna, dann gehen Sie bitte zu Wolodja. Er wohnt schräg gegenüber, in der 324. Er kann Ihnen helfen. Ansonsten sprechen Sie lieber niemanden an. Und grüßen Sie hier am besten auch keinen. Zu viel Freundlichkeit fällt nur auf. Bitte auch keine Gespräche auf dem Flur. Besser nicht. Und immer schön ans Abschließen denken.“ Dann war sie weg.

Da saß ich nun in meiner neuen Bleibe. Ich öffnete das Fenster und lehnte mich aufs Fensterbrett. Was für ein herrlicher Ausblick: am Horizont die Silhouette einer Insel, davor ein paar Segelboote, dazu das gleichmäßige Plätschern der Wellen und das Möwengeschrei. Fast einen Tick zu idyllisch. Trotzdem, so wollte ich immer schon wohnen. Ich brauchte mich ja nicht umzudrehen … Mir fiel ein, dass ich noch nach der Internetverbindung hatte fragen wollen. Blöd, dass ich das vergessen hatte. Egal, ich würde ihr noch vom Hotel aus eine Mail schicken. Ohnehin sollte ich mich auf den Weg machen, denn ich wollte auch noch einmal ins Archiv. Gestern hatte ich wegen der Akten so gedrängelt, da konnten die Mitarbeiter schnell pikiert sein, wenn ich mich schon am zweiten Tag nicht blicken ließe.

Erste Begegnungen im Block

Ich wollte gerade das Fenster schließen, als ich ein sanftes Klopfen an der Tür hörte. Erst dachte ich, dass die Geräusche vom Nachbarn kämen, aber dann wurde das Klopfen energischer. Und ich hörte eine Stimme.

„Olga, bist du es?“

Was sollte ich machen? Ich hatte gerade erst den Schlüssel bekommen, Nadezhda hatte mich indirekt vor den Nachbarn gewarnt und ich war nicht Olga. Aber was sollte mir eine Frau mit solch zarter Stimme schon antun? Leider hatte ich keinen Spion. Egal, ich schloss auf. Vor mir stand eine zierliche Frau um die dreißig. Sie sah blass und kränklich aus, fast ein bisschen abgemagert. Ihre krumme Haltung ließ sie älter wirken. Sie war in eine dicke Strickjacke gewickelt, die ihr eindeutig zu groß war. Darunter kam eine graue Jogging-Hose zum Vorschein. Die Haare trug sie kurz, einfach abgeschnitten, ohne erkennbare Frisur. Ihr Äußeres entsprach nicht dem Standard der sonst eher schicken und rausgeputzten Russinnen.

„Ach, Sie sind ja gar nicht Olga. Wie schade. Ich hatte die Sluchina unten gesehen und gehofft, dass sich alles wieder eingerenkt hätte.“

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