Andreas Roth - Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962)

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Johann Albrecht von Reiswitz (1899–1962): краткое содержание, описание и аннотация

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Der Wehrmachtsmajor Johann Albrecht von Reiswitz genießt in Serbien heute einen ausgezeichneten Ruf: Dort machte er sich während der deutschen Besatzungszeit ab 1941 als Berater der Militärregierung einen Namen und sorgte für den Erhalt der serbischen Kunstschätze sogar über die Kriegszeit hinaus. In seiner akribisch recherchierten Dissertationsschrift zeichnet Andreas Roth das Bild eines streitbaren Historikers, der sich nach Kräften um eine deutsch-südslawische Annäherung und Versöhnung bemühte.

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Kresos Abhandlung hingegen widmet sich – anders als neun Jahre zuvor Čulinović 48– detailliert auch und gerade der Arbeit des Verwaltungsstabes. Der 2015 verstorbene Kreso erwähnt auch Bönner und dessen Nachfolger Danckwerts – bei beiden Namen gerät die Schreibweise durcheinander 49– doch fehlt die Nennung von Reiswitz. Die Arbeit des Kunstschutzes beschreibt Kreso als lediglich im deutschen Interesse. Allerdings hebt er hervor, dass der Kunstraub keine „offizielle Aufgabe“ des Kunstschutzes gewesen sei. Dafür sei der Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg zuständig gewesen, dessen Tätigkeit in Serbien gestreift wird. 50Trifft dies tatsächlich zu? Oder war der militärische Kunstschutz nicht doch in den Kunstraub verwickelt? 51

Allen bisherigen Darstellungen des Wirkens der deutschen Militärverwaltung in Serbien ist gemein, dass sie sich sich entweder mit rein militärischen bzw. wirtschaftlichen Fragen befassen, oder aber mit der Judenvernichtung. Bislang fehlt eine Gesamtschau, die über den Gesamtzeitraum der Jahre 1941–1944 alle Abteilungen der Militärverwaltung abdeckt, auch das Bauwesen, die Finanzen, die Justiz, das Arbeitsressort und auch die dem SS-Standartenführer Dengel unterstehende Pferdezucht, so dass es noch nicht möglich ist, den Kunstschutz im Kontext der Militärverwaltung zu beurteilen.

Schlarp gelangte bereits 1986 zu dem Schluss, dass eine „effektive Koordination“ der wirtschaftspolitischen Maßnahmen durch die deutschen Besatzer auch in Serbien an der „Unfähigkeit der nationalsozialistischen Machthaber“ scheiterte. Wie „effektiv“ bzw. „unfähig“ arbeitete der Kunstschutz? Das „Dritte Reich“ konnte nur „marginal“ von der Indienststellung der serbischen Wirtschaft während des Krieges profitieren und erlitt darüber hinaus durch die „ausbeuterische Praxis“ einen erheblichen „Vertrauensverlust“. 52Inwiefern trifft dieses Szenario auch auf den von der Wehrmacht eingerichteten Kunstschutz zu?

Schlarp weist darauf hin, dass innerhalb der Militärverwaltung die Beamten des Verwaltungsstabes, zu denen auch Reiswitz gehörte, nicht nur die serbische Kollaborationsregierung zu kontrollieren hatten, sondern auch versuchen sollten, die serbische „Bevölkerung für die Sache des Reiches zu gewinnen“. Der kulturelle Bereich, zu dem der Kunstschutz gehörte, hatte dabei durchaus Handlungsspielraum, war „sehr viel unabhängiger als etwa das Finanzwesen oder der Bergbau.“ 53Konnte der Kunstschutz diese Gelegenheit nutzen?

Auf den Vorarbeiten von Schlarp fußend, befasst sich Ristović in seiner ursprünglich 1991 erschienenen und 2005 wiederaufgelegten Studie insbesondere mit der deutschen Wirtschaftsplanung in Bezug auf Südosteuropa und kommt zu dem Ergebnis, dass Serbien nur eine passive Rolle zugedacht war und es damit zusammen mit Griechenland in der „neofeudal pyramid of conquered and vassal ‘allied’ peoples and states“ in Südosteuropa den Bodensatz bildete. Allerdings ist die Befundlage nicht eindeutig dahingehend, ob Serbien reiner Agrarstaat und Arbeitskräftelieferant sein sollte oder aber zum deutschen Nutzen innerhalb der anvisierten „Großraumwirtschaft“ auch Nutznießer industrieller Modernisierung hätte sein können. Als aktiver Planer oder gar akzentsetzende Stelle jedenfalls tritt die Belgrader Militärverwaltung, anders als bei Schlarp, bei Ristović kaum in Erscheinung. Auch Erpenbeck hatte in seiner Studie, trotz ihres Titels, die „Militärverwaltung“ nur insoweit im Fokus, als es um rein militärisch-operative Belange ging, die Sache des Kommandostabes waren. Der Verwaltungsstab findet nur kurze Erwähnung. 54

Abgesehen von Brownings Aufsatz über Turner 55fehlt es völlig an biographischen Studien über die Militärverwaltungschefs Bönner und Danckwerts. Selbst der von Reiswitz als „Arsch mit Ohren“ bezeichnete Generalbevollmächtigte für die Wirtschaft in Serbien, Franz Neuhausen, wurde bislang nicht bedacht. Über untergeordnete Beamte im Range von Oberkriegs- bzw. Militärverwaltungsräten und darunter gibt es ebenfalls keine wissenschaftlichen Arbeiten, abgesehen von wenigen Ausnahmen, die aber in keinem Fall an eine biographische Studie heranreichen. 56

Wie an einer Gesamtdarstellung der nichtmilitärischen Arbeit der deutschen Verwaltung im besetzten Serbien fehlt es auch an einem opus magnum zur Politik der Kollaborationsregierung. Überzeugende Vorarbeit hat hier Stojanović geleistet. 57

In Abwesenheit struktureller Verbindlichkeit ergeben sich individuelle Handlungsspielräume, da letztlich politische Entscheidungen „nicht von Strukturen, sondern von Menschen getroffen“ 58werden. In den Jahren 1941–44 wurden im besetzten Serbien viele der unheilvollsten Entscheidungen von österreichischen Militärs getroffen. Diese Diagnose stellt Manoschek und gibt dabei sogar den „cool tone“ – so Steinberg – des Historikers auf: „Manoschek is particularly angry at his fellow Austrians.“ 59Viele dieser österreichischen Offiziere waren bereits im Ersten Weltkrieg in Serbien in Erscheinung getreten und trachteten nun nach Genugtuung für die von ihnen als Schmach empfundene Niederlage. 60Der erste Chef der Militärverwaltung, der aus Hessen stammende Jurist Harald Turner, zeichnete sich allerdings eher durch seine antisemitische denn serbophobe Grundhaltung aus und vermochte schon im August 1942, nachdem die Mordaktionen abgeschlossen waren, Serbien für „judenfrei“ zu erklären. 61

Konnte bei dieser Konstellation ein preußischer Baron dienstlich reüssieren, der es als Historiker strikt ablehnte, „eine heranwachsende Generation in den Vorurteilen der Habsburgischen Monarchie … zu erziehen“ 62, und zu dessen engsten Freunden ein Berliner und ein Belgrader Jude zählten? Konnte ein zu fünfzig Prozent Kriegsversehrter mit nach Aussage des dritten Chefs der Militärverwaltung „fraglicher“ 63soldatischer Eignung, dem noch kurze Zeit vor seinem Amtsantritt als Leiter des Kunstschutzes in Serbien der spätere Rektor der Universität München „unmännliche Unentschlossenheit“ attestiert hatte, erfolgreich wirken? Vermochte ein Mann, dem nach seiner Ankunft in Belgrad im Juli 1941 mehrfach nachgesagt wurde, Freimaurer und Serbenfreund zu sein, seine Aufgabe als einziger Kunstschützer im Lande so erfüllen, dass er 2014 in der offiziellen Geschichte des serbischen Militärmuseums als „Lichtgestalt in deutscher Uniform“ 64etikettiert wurde? Konnte der schwächliche Serbenfreund und seit mehreren Jahren erfolglos um eine Dozentur kämpfende parteilose Südosteuropahistoriker im Range eines Majors seinen ganz persönlichen Plan der Denkmalspflege, den er siebzehn Jahre zuvor bereits zu konzipieren begonnen hatte, als Angehöriger einer Wehrmacht, die in Belgrad 1941 rund 4.750 Geiseln erschoss, 65im Alleingang in die Tat umsetzen?

Studien, die das Wirken einzelner Wissenschaftler zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland erhellen, sind keine Seltenheit, 66insbesondere nachdem das wissenschaftliche Genre der Biographie in Deutschland wieder verstärkt salonfähig wurde. 67Zunehmend werden einzelne Gelehrte nicht mehr ausschließlich entweder als Opfer, Täter oder Mitläufer gesehen. Es ist erkannt worden, dass viele Forscher versuchten, die nationalsozialistische Wissenschaftspolitik, der ein „Masterplan“ 68fehlte, für ihre eigenen Ziele zu nutzen. Diese Ziele konnten sowohl wissenschaftlicher Natur sein als auch persönliche Ambitionen in den Vordergrund stellen. In der Regel handelte es sich aber um ein Wechselspiel bei der Nutzung von Ressourcen. 69Die Minderheit der bislang untersuchten Wissenschaftler war schon fest im Wissenschaftsbetrieb etabliert, sei es in den Universitäten, oder auch in bestehenden oder nach 1933 neu geschaffenen Forschungseinrichtungen. Ein Ziel der vorliegenden Arbeit ist es zu ergründen, wo der Münchener Südosteuropahistoriker Johann Albrecht von Reiswitz in diesem Zusammenhang zu verorten ist. Insofern kann sie auch einen Beitrag leisten zur Erforschung der Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität zur Zeit des „Dritten Reiches“.

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